Beiträge von Jojo81

    Es waren nur Tipps - und das nicht aufgrund nur des Videos, sondern auch deinen Erzählungen, den anderen Videos usw.
    Und ich persönlich finde das nicht negativ - gerade beim Arbeiten in der Line ist es gold wert, wenn der Hund nicht auf jeden Bewegungsreiz reagiert. Ich sehe hier nur bei meinen drei Hunden einfach gravierende Unterschiede im Verhalten im Alltag, was sich auch auf die Arbeit übertragen lässt und was es nötig macht, dass jeder andere Belohnungen erhält, anders motiviert werden muss, anders geführt werden muss usw. Ich lasse mir ständig von erfahrenen Hundeführern auf die Finger schauen, überdenke kritisch unser Training usw. Und gerade am Anfang durfte ich mir viele nicht nette Sachen anhören. Damals wollte ich es nicht hören, habe dann aber von einer Trainerin sowas von die Leviten gelesen bekommen, dass ich heulend da stand und meinen Hund entgültig abgeben wollte. Da keiner Bylvie haben wollte, habe ich mich dann hingesetzt und habe mir all die Sachen zu Herzen genommen und mich und mein Training von Grund auf neu überdacht. Was glaubst du, wie lange ich gefragt worden bin ob ich sicher sei, dass Bylvie die Arbeit Spaß macht? Ich bin so froh, dass ich diesen Satz die letzten 9 Monate nicht mehr zu hören bekommen habe, denn das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.



    Ich wünsche dir einfach nur, dass du nicht die gleichen Fehler machst wie ich damals. Ich will auch immer alles gleich perfekt haben - aber nicht immer ist das der richtige Weg, ab und an kommt man genau mit dem Gegenteil zum erwünschten Ergebnis.

    @AnjaNeleTeam - dann ist es aber eher nen Reizproblem. Ich vermute mal er geht auch nicht Vögeln hinterher und allgemein startet er nicht plötzlich durch, weil sich irgendwo was bewegt?


    Gerade dann würde ich die Ballschleuder nehmen - lass ihn sich vergessen. Alles was man niemals nie nicht mit nem reizempfindlichen Hund machen sollte, genau das würde ich mit ihm machen.


    Bylvie ist wirklich sehr ähnlich - Amelie dagegen geht jedem Vogel, Schmetterling usw. hinterher - jedes fliegende Blatt wird gejagdt usw. Sie ist dabei inzwischen abrufbar, aber wenn sie im Freilauf ist, geht sie immer hinterher - die springt die ganze Zeit wie ne irre von Bewegungsreiz zu Bewegungsreiz, während Bylvie immer erstmal abcheckt und dabei kontrollierter ist. Die arbeitet alles mit Contenance - aber wie gesagt, bei der Ballschleuder vergisst sie sich, besonders wenn es Quietschebälle oder Pfeifbälle gibt - da habe ich es sogar schon geschafft sie zum fiepen zu bringen und bei ihr bedeutet fiepen einfach "Trieb frisst Hirn" - und genau diesen Zustand brauche ich für die Arbeit, denn nur dann werden Glückhormone im Gehirn als Belohnung freigesetzt.

    Wie soll ich ihn denn bei einem Voran einspringen lassen???

    Nicht beim Voran - allgemein bei Marks. Arbeitest du mit ner Ballschleuder? Das wäre jetzt mein Tipp - einfach um ihn so richtig gallig zu machen, dass er quasi schon kurz vom Platzen ist, wenn er die nur sieht. Ich nehme die ganz viel fürs tägliche Training - mal drüfen sie alle drei hinterherjagen, dann heißt es im nächsten Augenblick sitz und ich erwarte Steadyness und schicke dann einzelnd, dann wieder alle im Chaos mit drei Bällen, dann einer ohne Kommandos alleine und die anderen beiden müssen solange warten. Oder eben Kombination aus Ballschleuder und liegenden Dummies usw. Auch zum lockern zwischen Aufgaben nehme ich die - gerade wenn es um was neues geht und der Kopf gefordert ist. Dann können sie den Stress und die Anspannung kurz ablaufen und danach sind sie wieder motiviert dabei.

    Ich hab mir das Video jetzt nochmal angeschaut. Er schaut einmal nach links und einmal nach rechts. Und dann läuft er einen Schlenker links. Für seinen Trainingsstand ist das super! Das heißt nicht, dass ich es nun nicht mehr weiter trainiere weil ich damit voll zufrieden bin.Naja, ich reg mich jetzt nicht auf. Stelle aber wahrscheinlich erstmal keine Videos mehr rein. Nur wenn sie perfekt sind ;-) Zu sagen "ich würde gerne sehen wie dein Hund arbeitet" um dann alles schlecht zu finden... Ich brauch jetzt echt keine Beweihräucherung, ich bin froh um Tipps, aber das muss ich nicht haben.

    Das war glaube ich, weder von mir, noch von Julia böse gemeint (also von mir auf jeden Fall nicht). Denn ich kann das so gut verstehen, weil ich hier ja das gleiche in grün habe und auch lange gebraucht habe, umd as Problem zu erkennen und mich dann wirklich langsam an eine Lösung getastet habe. Es gibt Hunde, die sind so geil auf Beute, die brauchst du nicht groß motivieren - die gehen auch 10 mal auf die gleiche Stelle ohne auch nur einen Moment zu denken, warum sie das tun. Je mehr der Hund zum denken neigt, desto schwieriger wird es. Ein sehr erfahrener Richter meinte mal über seinen Hund (inzwischen mehrfach O gewonnen) "Der ist nicht die hellste Kerze auf der Torte - das macht ihn aber gerade so klasse im Sport, denn der denkt nicht, der macht einfach". Er schätzt Bylvie z.B. sehr - jagdlich gesehen - aber sie denkt ihm zu viel und damit ist die Ausbildung einfach viel schwerer und der Hundeführer muss mehr gefordert werden. Amelie denkt auch nicht viel - das macht es oft so herrlich einfach, denn die hinterfragt nie irgendwas. Da habe ich dann andere Probleme, weil ich dann denke "Oh man, warum machst du das nicht einfach Hund, es wäre doch jetzt so logisch gewesen, da mal kurz zu denken und das dann selber zu lösen"

    Ich stimme Julia voll und ganz zu - er sieht nicht sonderlich motiviert aus, das Feuer fehlt irgendwie. Ich finde genau das auch am schwierigsten, diese Balance zwischen Gehorsam und dabei aber die Motivation hochhalten.


    Ich habe hier ja auch so einen Hund, der nicht so einfach zu motivieren ist, wenn er die Aufgabe nicht spannend findet, hier ist es meine Chessiehündin. Was uns geholfen hat war so ne Mischung aus Spaß und Ernst. Memorypunkt mit 5 oder 6 Dummies bestücken - schicken. Danach gleich zwei oder dreimal Ballschleuder in die andere Richtung, also den Hund so richtig hochfahren, dann wieder auf den Memorypunkt und dabei den Hund immer schön spannen, d.h. am höchsten Punkt der Spannung und Konzentration den Hund schicken. Dafür ist es am Anfang hilfreich, wenn du jemanden hast, der die sagt wann das ist. Für Bylvie bedeutet das dann quasi "Wenn du anständig das Pflichtprogamm (VORAN) absolvierst, dann gibt es danach auch Spaß".
    Diese Versprechen nutze ich dann auch im Workingtest, um ihr was zu verkaufen, wie z.B. die Aufgabe beim BLC wo du Helfer warst. Ihr nen 15m Apport und nen 2 m Apport zu verkaufen, ist nicht so einfach - da ist ihre Motivation nicht wirklich groß. Aber sie arbeitet es inzwischen zuverlässig und sauber ab - was bei ihr schon nen riesiger Fortschritt ist.


    Ich arbeite übrigens bis heute immer mal wieder mit Futterbeuteln - sei es bei Blinds, bei sehr alten Memorypunkten, aber auch als Happydummy nach nem tollen Apport oder auf nem Workingtest als Belohnung für ne gute Arbeit. Für alle drei ist es hier das größte, wenn sie den Beutel bekommen - gerade das Reinkommen ist bei Bylvie damit so viel besser geworden und inzwischen wirklich zuverlässig. Das gab es führer immer - gerade auf WT's - das haben wir jetzt aber reduziert und es gibt es nur ab und an mal - macht für sie das ganze noch spannender (aber das ist auch ne Typfrage und kommt wie bei jeder Belohnung immer auf den einzelnen Hund an).


    Und noch nen Tipp: so blöd es klingt - lass ihn einspringen, fahre ihn so hoch, dass er fast platzt - ihn runterzufahren ist keine Kunst, aber wenn die Spannung stimmt, sind auch die Linien fokussierter und gerader. Ich muss das auch gerade wieder machen - habe derzeit auch so nen geeiere mit Bylvie auf längeren Distanzen - also back to the roots - Entfernungen verkürzen, Motivation in den Hund bringen und das eigene Training überdenken/überprüfen.

    Wie ich am BLC schon sagte - mein Ansatz wäre der Darm, also Darm sanieren, Ruhe in den Verdauungstrakt bringen - meistens relativiert sich dann alles. So war es zumindest bei allen Hunden, die ich kenne bisher der Fall.


    Zum Reinigen - ich halte da nichts von, schon gar nicht täglich. Wenn du es dennoch machen möchtest, nimm dir nen gutes Öl, speziell auf das Thema gemischt. Es gibt gute Haut- und Heilöle mit Calendula, Nachtkerze etc. drin. Zur Not tut es auch nen gutes Olivenöl, aber auf keinen fall irgendwas mit Säure, Lauge oder anderen "Reinigern". Wenn ich mal reinige, dann nehme ich gerne den hier Otifree pflegende Ohrspülung mit Calendula - damit hatte bisher kein Hund hier Probleme und vor allem brennt der nicht, wenn schon Wunden vorhanden sind und reizt nicht noch zusätzlich.
    Besser ist aber nen gutes reines Hautöl ohne die Alkohole drin.

    Ja, das ist möglich - aber am besten immer im Vorfeld die Sonderleitung ansprechen.


    Meistens machen es die Starter dann so, dass sie einen Hund zwischen ihren beiden haben, um genug Zeit zum Wechseln zu haben. Stressig ist es trotzdem und man braucht hilfe, damit jemand anderes schon mit dem Hund vor der Aufgabe wartet, besonders wenn die Wartezone etwas entfernt ist.

    Und ja jetzt kommt wieder dieses "du hast aber einen Labbi, du hast alles viel einfacher". Extrem triebige und verdammt schnelle Hund sind auch nicht immer ein Zuckerschlecken, aber egal.

    Sie sind nur anders - mehr habe ich nicht gesagt.


    Ich finden nen Chessie viel einfacher - ich möchte im Leben keinen Labbi mehr haben. Eben weil ich mir keine Gedanken machen muss, dass ich meinem Hund die Selbstständigkeit nehme. Ich mag meinen denkenden Partner, der zur Not meine Fehler ausgleicht, indem sie sich selber in den Wind arbeitet, wenn ich es vermassel, die im Suchengebiet nie groß wird oder gar panisch, sondern stehen bleibt, sich Wind holt, gezielt pickt und bringt. Ich mag ihren Jagdverstand, dass sie auf dem Rückweg mit Dummy im Fang immer stehen bleibt, wenn ne Verleitmarkierung fällt, in Ruhe markiert und dann unaufgefordert das Dummy bringt und auch die Verleitung auf den Punkt hat usw. Mir sind die Labbis oft zu schnell, zu hektisch, zu führig - einfach nicht mit mir kompatibel.


    Frieden?

    Ich glaube du hängst dich an dem Wort Markierung bei Hörmarkierung auf ... es ist ja klar, dass das für den Hund nicht so genau ist, wie nen Mark, welches er landen sieht.


    Aber nen Hund 20 bis 30 m voran zu schicken auf nen Geräusch, ist einfach für den Hund nicht schwer - da muss er kein großes Handvertrauen haben, denn er rennt in Richtung Geräusch und sucht da dann - in der A achten die Richter in der Regel schon darauf, dass die Hunde, wenn sie Richtung Schützen rennen, automatisch Wind bekommen. Bei nem Blind braucht er unbedingt Handvertrauen, denn es gibt für ihn sonst keinen Grund der Hand zu folgen.


    D.h. nen beschossenes liegendes Dummy ist für nen Hund in der A auch machbar, wenn er kein riesiges Handvertrauen hat. Er sucht dann halt etwas größer im Fallbereich, aber das ist doch ok.


    Bei ner nur teilweise sichtigen Flugbahn ist es für den Hund nichts anderes - je nach Gelände kann das auch für den Hund schwer sein und er muss größer Suchen. Meine Hündin orientiert sich inzwischen schon an den Helfern - um die Tiefe zu bekommen, wenn sie sich nicht perfekt markieren konnte.


    übrigens, auch in der Dummyprüfungsordnung ist nen Blind immer ohne Schussabgabe (ohne dass es explizit erwähnt wird) - "beschossenes Blind" ist nen typisch deutscher Begriff, welcher bei ausländischen Richtern immer wieder für Verwirrung sorgt. Genauso die Diskussion "Apport oder Voran" - ich kenne kaum Starter aus dem Ausland, die da unterscheiden - und trotzdem markieren deren Hunde super und arbeiten selbstständig.


    Aber ich habe vor 4 Jahren auch noch so gedacht und niemals nie nicht ne Hand beim Apport genutzt ... man lernt halt einfach dazu und das ist ja auch gut so. Am Ende kommt es eh nur darauf an, dass der Hund so schnell wie möglich zum Stück kommt mit so wenig Kommandos wie nötig.