Beiträge von Jojo81

    Ich dachte immer, Chessies sind um einiges größer als ein Labrador. Meiner ist schon bei 66cm... Er ist erst 14 Monate alt...

    Bei den Chessies ist die Varianz deutlich größer als bei den Labbis
    Rüden Chessies: 58 - 66 cm Labbis: 56-57 cm
    Hündinnen Chessies: 53 - 61 cm Labbis: 54-56 cm


    Mein Labrador ist 1. nen Sitzriese, da sehr lang und 2. mit 61 cm auch aus dem Standard raus. Meine Chessiehündin ist eigentlich mitten im Standard - aber leider ist die Tendenz im Moment eher "größer und breiter", weshalb sie gegen die meisten Chessies wie nen Welpe/Junghund wirkt.

    Das alles stützt die These, der ich schon lange glaube: Genetik ist der wichtigste Faktor, und da kann man Defizite auch nicht "wegerziehen" sondern wird in neuen Situation immer wieder neue Probleme haben mit dem Hund.

    Dem kann ich nur beipflichten - aus eigener, leidvoller Erfahrung ...

    Toller fände ich ansonsten von deiner Beschreibung her auch passend. Oder vielleicht Chesapeake Bay Retriever?

    Chessies sind tolle Hunde - aber nicht für den Schutzhundesport geeignet -außer man will sich arge Probleme schaffen. Ich habe meinen Labrador im IPO geführt, der war wirklich gut bei der Arbeit am Ärmel und hat so manchen DSH in den Schatten gestellt. Die Idee das auch mit meiner Chessiehündin zu machen, habe ich bereits nach wenigen Tagen verworfen - zu sensibel, zu nachtragend, zu sehr selber denkend. Das Problem wäre nicht die Arbeit ansich - ich bin bei dem Sport immer auf gute Helfer angewiesen - und sobald der Helfer einen Fehler macht oder auf dumme Ideen kommt, ist es aus - denn das merkt sie sich ein Leben lang. Chessies haben nicht unbedingt einen ausgeprägten Will-To-Please und die Ausbildung ist deutlich aufwändiger als bei einem typischen Labrador z.B. Man braucht wirklich ein kleinschrittiges System und man muss sehr aufpassen, dass sie nicht ihr Ding machen.


    ... und Chessies sind ernst, meine ist die totale Spaßbremse ... :hust:

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, möchte aber kurz auf den einen Rassevorschlag eingehen:

    Aber wenn dir Labbis nicht so gefallen, wie wäre es mit einem Toller oder eine Chessie oder vllt auch einem Flat? Die sind meines Wissens vom Körperbau etwas schlanker. Die Retriever-Kategorie eignet sich unter Umständen generell? Aber ich kenne mich mit den drei Rassen zu wenig aus. Ich weiß auch nur @Nightstalcer als Chessie-Besitzer hier. Vllt kann man da mal nachfragen?

    @RafiLe1985 - ich hab auch nen Chessie ;-) Und es sind hier noch nen paar mehr Chessiehalter im Forum ...


    Ich persönlich halte weder nen Chessie, noch nen Curly wirklich geeignet als Schulhund - es gibt immer wieder Individuen, die als Schul- oder Therapiehund geeignet sind, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund dafür nicht geeignet ist, ist sehr sehr groß. Chessies sind sehr in der Regel sehr sensibel, nachtragend und kontrollieren für ihre Leben gerne. Dazu kommt, dass es eben echte Einmann-Hunde sind. Und man sollte auch beachten, dass Chessies in der Regel helle Augen und einen sehr stechenden Blick haben - nicht wirklich ideal bei Kindern, die vielleicht etwas Angst haben.
    Ich kenne inzwischen ein paar Leute, die erst ganz euphorisch in die Ausbildung gegangen sind, aber so ab 2 Jahren wurde es immer sehr schwierig und viele haben die Ausbildung abgebrochen, da man einfach seinen Hund im Schulalltag nicht 100% unter Kontrolle und im Kommando hat.


    Curlies sind deutlich unsensibler, aber aufgrund der kleinen Rassepopulation ist es noch unwahrscheinlicher, einen passenden Hund zu finden.


    Dazu werden beide Rassen doch sehr groß und schwer. Ich habe ne kleine Chessie-Hündin - 30 kg / 58 cm - aber gerade Rüden haben in der Regel mind. 35 eher 40 kg. Bei den Curlies ist es noch mehr, da nochmal deutlich größer.


    Bei beiden Rassen werden verantwortungsvolle Züchter den Hund nur als Schulhund abgeben, wenn 1. ein wirklich passender Welpe dabei ist und 2. sicher gestellt ist, dass der Hund im Dummy oder jagdlich gut ausgelastet wird.


    Labradore und Golden kommen nicht "dick" auf die Welt - aber die meisten sind einfach total überfüttert und dazu werden sie zu wenig gearbeitet. Bei beiden Rassen ist die Wahrscheinlichkeit einen geeigneten Welpen zu finden aber groß.


    Hier hast du Labrador, Curly und Chessie mal im Größen und Optikvergleich.


    Chessie 58cm, Curly 66 cm, Labrador 61 cm (er ist etwas aus dem Standard gewachsen ...)

    Ich würde heute nur noch bei einem Züchter kaufen, der seine Hunde regelmäßig arbeitet und auch auf Prüfungen/Wettkämpfen führt bzw. geführt hat - und mehr als ein oder zwei Hunde selbst erfolgreich ausgebildet hat. Nicht, weil mir das etwas über die Qualität der Hunde aussagt, sondern weil ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, dass es schwer bis unmöglich ist, die eigenen Hunde kritisch zu hinterfragen und realistisch einzuschätzen, wenn man selber gar keine oder nur wenig Erfahrung in den rassespezifischen Einsatzmöglichkeiten hat. Bei Problemen mit der Nachzucht sind diese Züchter dann auch oft überfordert.

    Ist aber schon eine gewagte Aussage. Was machst du denn, wenn dann irgendwann alle erfahrenen Züchter nicht mehr züchten (warum auch immer)? Denn von neuen Züchtern kauft man ja keine Hunde. Du schriebst, ab "L-Wurf" (hab ich jetzt so in Erinnerung), was sollen Züchter denn mit den Welpen aus den ersten 11 Würfen machen?

    Ich schrieb es oben schon - wenn man nicht weiß, wie sich seine Hündin vererbt und auch noch nicht viel Erfahrung hat (was ja keine Schande ist), kann man schon viel "gewinnen" indem man sich eben einen Rüden nimmt, von dem man weiß, wie er vererbt. Außerdme ist es eben hilfreich den genetischen Background der eigenen Hündin kritisch zu hinterfragen, sich möglichst viele Hunde anzuschauen, mit erfahrenen Züchtern der Rasse zu reden und auch diese mit einzubeziehen in die Wahl des Deckrüden.

    Von daher ist mir z.B. Deutlich wichtiger, dass er auf seine Erstlingshündin nicht gerade auch einen Erstlingsrüden lässt oder einen , bei dem die Nachzucht erst wenige Monate alt ist .

    Aus eigener Erfahrung unterschreibe ich das voll und ganz - gerade als Neuzüchter sollte man auf einen Rüden zurückgreifen, wo man weiß wie er sich vom Wesen her vererbt.


    Meine eine Hündin stammt aus einem A-Wurf - der Rüde hat weltweit mehrere Nachkommen und vererbt ein sehr sicheres Wesen - bisher sind in dem Wurf keine Überraschungen. Meine andere Hündin stammt zwar aus einem B-Wurf, aber sowohl beim A- als auch beim B-Wurf hat der jeweilige Deckrüde nur diesen einen Wurf gehabt - da beide Würde sehr große Diskrepanzen im Wesen aufweisen, ist es z.B. schwer zu sagen woher die Probleme im Wesen kommen, die sowohl im A- als auch im B-Wurf nachweisbar vorhanden sind. Aus züchterischer Sicht ist das eben langfristig nicht zielführend. Die Verwandtschaft wurde dagegen z.B. von erfahrenen Deckrüden belegt, bei denen man wusste, dass sie ein sicheres Wesen und gewisse Arbeitsanlangen stark vererben - hier sind beide Würfe sehr homogen geworden.

    Je nach Rasse sind 1200 € angemessen oder auch nicht. Das Röntgen ist ungemein wichtig für die Zucht genauso wie ggf. weitere Untersuchungen je nach Rasse.


    Ich habe zwei VDH-Hunde - einen direkt vom Züchter mit Vertrag, den anderen aus 2. Hand. Der eine hat einen Vetrag mit Vorkaufsrecht und Vertragsstrafe. Außerdem Verbot von Zwingerhaltung und dem Verbot außerhalb des Vereins zu züchten. Der Vertrag erhält auch einen Hinweis aufs HD/ED Röntgen und die Augenuntersuchungen, beim Röntgen wurde ein Betrag X zurückerstattet, sobald die Daten in die Datenbank eingetragen sind.


    Die andere Hündin hat keinen entsprechenden Vertrag, da sie (mit Einverständnis des Züchters) in meine Hände gewechselt ist. Diese hat einen zuchtausschließenden Fehler (Rückbiss), trotzdem hat sie ganz normale Papiere, nur wird sie eben nie eine ZZL erhalten aufgrund des Fehlers (dieser wurde auch im Kaufvertrag vermerkt). Natürlich sind die beiden geröngt, genauso wie mein papierloser Labrador - ich würde mir nämlich in den A*** beißen, wenn mein Hund mit 4 Jahren nur noch lahmt wegen ED/HD. So habe ich ggf. die Möglichkeit rechtzeitig zu reagieren und den Verlauf zu verlangsamen oder weitere Schädigungn zu vermeiden.

    das klingt doch schon sehr gut!


    Viele Hunde kommen mit dem Clicker besser klar, weil er in der Regel schneller und genauer ist und vor allem ohne Emotionen.


    Für die Arbeit mit dem Apportel, lege ihm doch eine Leine um, dann kann er nicht weg. Im ersten Schritt bleiben die Hände eh noch am Holz, danach wirklich nur ganz kurz Hand weg usw. Wenn du es langsam machst und die Zeit lässt beim Aufbau, wird er nicht rennen.

    Das möchte ich auch nicht abstreiten! Trotzdem glaube ich, dass es auch daran liegt, was für ein Anspruch der jeweilige Besitzer an dem Hund hat - und der ist bei einem Dummysport-Begeisterten mit AL-Retriever einfach höher, als bei der Hausfrau mit Showgoldie.

    der Unterschied ist riesig bei den Anlagen. Ich habe hier zwei sog. natural Marker, mein Chessie habe ich seit Geburt an, den Curly erst mit 13 Moanten bekommen. Beide können sich ohne Training problemlos mehrere Fallstellen merken, auch auf Wiesen und bei dem Wechsel der Startposition. Mein Labrador hat damit z.B. Probleme, zwei Fallstellen gehen dank Training inzwischen gut, ab drei oder wenn etwas spannendes dazwischen passiert, muss ich einweisen.


    Dafür haben mein Curly und der Labbi einen eingebauten Bringtrieb, der Chessie die beste Nasenarbeit. Der Chessie hier ist auhc immer lesie, dafür schussscheu, der Labbi ist schnell unkonzentriert und der Curly hat Nerven wie Drahtseile - jeder hat quasi seine Stärken und Schwächen, die bringen sie mit - im Training schaust du dann, dass du jeden Hund individuell förderst. Ich finde das spannend und total interessant.


    Bei den Arbeitslinien hat man in der Regel nicht solche Schwankungen, da die besser durchgezüchtet sind und man es auf viele Dinge im Bereich Arbeit optimiert hat. Dafür gibt es da dann immer wieder Ausrutscher in Sachen Wesen und Optik.