ok wenn du es so willst, ich hoffe du hast Zeit zum lesen
Lucky:
Meinen ersten Dalmatinerrüden habe ich vor 3,5 Jahren verloren.
Ohne Hund war es total einsam, ich habs nur 3 Tage ausgehalten, bei Nicole (SOS Dalmatinerrettung) sah ich Lucky der so unheimlich aussieht wie Tasso.
Da Tasso auch nicht immer einfach war, beworb ich mich auf diesen Text:
Lucky ist ein 2,5 Jahre alter, kastrierter, weiß-schwarzer, freundlicher Dalmatinerrüde. Er lebt in einer Familie mit drei Kindern. Er ist ein freundlicher, verschmuster, typischer Dalmatiner. Er hat bisher wenig Erziehung genossen. Mit anderen Hunden ist er verträglich, allerdings versteht er sich nicht mit jedem Rüden. Er wird abgegeben, da er einen starken Beschützerinstinkt hat und man keine Zeit hat mit ihm daran zu arbeiten. Er lebt bei seinen Besitzern in Lastrup und sucht dringend ein neues Zuhause oder Pflegestelle.
Ich dachte na das wird doch hinzubekommen sein.
Elke kam zu mir und machte VK, diese verlief positiv, da alles schnell gehen musste, alles innerhalb von 3 Tagen.
Danach telefoniert ich lange mit der Vorbesitzerin, ich erfuhr, dass er angekettet tagsüber im Garten lebt, weil er niemanden mehr ins Haus lässt, dass er 15 Kinder in den 3 Jahren gebissen hat und der Mutter des Kindermädchens den Arm zerpflückt hat.
Auch das er ursprunglich von einem Vermehrer kommt, danach an eine Familie mit 7 Kindern ging, mit 12 Wochen vom TH eingezogen wurde, und mit 16 Wochen an seine jetzige Familie gegeben wurde.
Diese besuchte nie eine Hundeschule und so nahm der unsichere Welpe seinen Lauf.
Als sie zu spät eingesehen hatten, dass sie diesem Hund nicht mehr Herr werden sollte er zurück ins TH, diese aber sagten, so eine Bestie sei nicht vermittelbar und die Familie bekam den Auftrag ihn einzuschläfern.
In der Praxis angekommen konnte die Frau dies aber doch nicht und nahm ihn wieder mit, ich bin aber sicher, dass er wenn es auch nur einen Vorfall mehr gegeben hätte dort erneut gelandet wäre und dann nicht mehr wieder mitgekommen wäre
Aus lauter Verzweiflung wand sie sich an die SOS.
Da es in der eigenen Familie und mit den eigenen Kindern nie ein Problem gab wusste ich das es nicht das Hauptproblem sein kann, sondern das es irgendwas ist nach aussen.
Ich fuhr mit meiner Freundin, ihrem Mann und meiner damals 4 Monate alten Tochter nach Lastrup, ziemlich ländlich um Lucky abzuholen, mit Nicole war alles geklärt, wir sollten erstmal Pflege für ihn sein und dann mal sehen.
Als wir ankamen stand die Frau mit Lucky vorm Haus, ich ging hin und freute mich wie bolle,
ich hielt ihm meine Hand hin, klarer Fehler meinerseits und als ich ihm sofort ansah, dass er das garnicht gut fand versuchte ich mich noch wegzudrehen, zu spät, zack biss er mich in den Arm.
Sie drosch den Hund zusammen und schrie genauso etwas hätte sie voraus gesehen, komisch warum konnte sie ihren eigenen Hund nicht lesen, den sie doch schon so lange hatte, und mir kippte der Kreislauf weg, der Mann meiner Freundin gab mir erstmal Cola, danach gings dann, bis auf das Loch in meinem Arm, durch Jacke und Shirt
Als ich wieder klar denken konnte, sagte ich ihr sie solle einen Maulkorb holen, und den Hund im Kofferraum einladen und festbinden.
Sie sagte wie den wollen Sie trotzdem noch mitnehmen, und ich sagte na klar, dass Problem sei nicht der Hund sondern sie und ich wäre nicht umsonst 220 km gefahren um dann ohne den Hund wiederzukommen.
Den Blick werde ich nie vergessen.
Also lud sie den Hund ein und wir fuhren Richtung Heimat, umso weiter wir weg waren um so entspannter wurde der Hund, komisch komisch .....
Zuhause hatte ich alle wichtigen Leute zusammengetrommelt, damit sie da sind, wenn wir eintreffen.
Er hat nie wieder gebissen, keinen Versuch gegen uns.
Nach 1 Woche offenbarten sich dann viele Baustellen, Lucky fand eigentlich alles doof, Radfahrer, Jogger, Spaziergänger, fremde Kinder, andere Hunde, es gab glaube ich kaum was was er nicht doof fand.
Es war eine verdammt harte Zeit und fing an besser zu werden als er nen halbes Jahr bei uns war.
Besuch können wir jederzeit empfangen, es müssen nur einige Regeln eingehalten werden.
Erstmal halte ich ihn fest, lasse die anderen vor, nach 5 Minuten wenn sich der Trubel gelegt hat lasse ich ihn los und sage den Leuten bitte einfach ignorieren, selber kommen lassen, dann passiert garnix.
Er ist der tollste Hund auf Erden und musste soviel Mist erleben. Der Name Lucky trifft heute zu, damals wohl kaum.
Ich lieb meinen dicken Stinker, würde ihn für kein Geld der Welt mehr hergeben, aber wer würde ihn auch wollen,
eine tickende Bombe, zumindestens bei Leuten die ihn nicht einschätzen können