Das mit der Entwicklung bei frühkastrierten Hunden ist genauso umstritten wie die Kastratin ansich. Die "Bielefelder Kastrationsstudie" von Gabriele Niepel besagt, daß frühkastrierte Rüden oft zu "Berammlungsopfern" werden, was auch Günther Bloch nach zahlreichen Beobachtungen gerne bestätigt. Ebenso ist er der Meinung, daß die Hunde keine Persönlichkeit entwickeln und neutrale Gestalten bleiben.
Unser Tierheim spricht ganz heftig dagegen und kann keine dieser Behauptung bestätigen. Martin Rütter sieht das ebenso und empfiehlt Kastrationen so früh wie möglich.
Ich habe meine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen, ich hätte es sowieso getan und bis nach der Hitze wollte ich nicht warten, sondern zwei Hormonumstellungen sparen. Da sie eher klein ist, schätze ich das Risiko der Inkontinenz eher gering ein.
Zur Persönlichkeitsentwicklung: Ja, reichlich vorhanden
:tanz:
Im Verhalten anderen Hunden gegenüber ist sie normal bis ziemlich "rüdig", sie besteigt gerne andere Hunde, wenn sie größer sind oder etwas unsicher zu sein scheinen (mir ist das nur peinlich... ich sag' dann immer, das sei ein Heimkind...). Sie markiert wie andere Hunde auch. Ich kann mich echt nicht beklagen.
In der Nachbarschaft ist ein Aussie-Rüde, der mit 8 Monaten kastriert wurde und bei dem merkt man täglich die katastrophalen Folgen: er weiß selber nicht, ob er Männlein oder Weiblein ist und hat ganz massive Probleme mit anderen Hunden. Er weiß einfach nicht, wie man sich bei Begegnungen verhält und attackiert sofort,am liebsten von hinten. Und dabei ist er top sozialisiert, war in Welpenschule und bis zur Kastration war das auch nie ein Thema, aber man merkt deutlich, daß er sich weder wie ein Rüde noch eine Hündin verhält, keinerlei Imponiergehabe, keine Beschwichtigung, gar nichts, einfach nur Attacke, weil er anders nicht weiß.
Wie gesagt, bei Rüden würde ich (außer bei unnatürlicher Triebhaftigkeit) niemals ein Messer zu nah an die Hinterhand kommen lassen