Dann lasse ich Euch mal weiter teilhaben an meinen Versuchen der Welpen-Sozialisation.
Heute ist der dritte Tag mit unserem Welpen zu Hause. Morgen wird er 9 Wochen alt.
Der Abschied heute morgen von Kindern und Mann ging wirklich gut. Erst verließ mein Sohn das Haus, das war gar kein Problem, wir anderen waren ja noch da. Eine Stunde später gingen Mann und Tochter, da hab ich ihm sein Frühstück hingestellt, und das Thema war erledigt.
Im Haus ist der Kleine ein kleiner (entzückender) Rüpel. Man muß wirklich aufpassen, daß man über seine Unarten nicht immer lacht und ihn noch darin bestärkt. Aber er ist wirklich total süß...
So, jetzt aber zu meinem Problem. Mein schlaues Welpenbuch sagt, daß man den Hund mit Leckerlies an neue Situationen gewöhnen soll. Er ist draußen eher ängstlich, vor allem bei Geräuschen, auf Menschen läuft er freudig zu und läßt sich knuddeln.
Wir wohnen in einer ruhigen Gegend in einer Spielstraße. Ich hab ihm also bei jedem Auto, was vorbeifuhr, ein Leckerchen gegeben, bin sogar an die Ecke bis zur Hauptstraße gegangen. Dort haben wir zwei Lastwagen angeguckt, Leckerchen gegeben und sind dann wieder umgekehrt. Dann kam ein Radfahrer, den wir nicht gehört hatten und fuhr an uns vorbei. Das war's. Schreck und dann Panik, weil Hundi weg wollte, das aber wegen Leine uns Halsband nicht ging. Noch mehr Panik. Dann hab ich ihn beruhigt (das war laut meinem Hundebuch aber falsch, da er so angeblich lernt, daß es richtig war, Angst zu haben).
Ich muß dazu sagen, die Leine findet er nicht besonders toll, vor allem das Halsband nicht . Wir sind dann langsam Richtung Haustür gegangen, da hatte er sich schon wieder beruhigt. Dann bellte ein Hund. (Wir haben viele Hunde in der Nachbarschaft). Da war mit Leckerchen und Gewöhnen nichts mehr zu wollen, er wollte nur noch ins Haus. Ich bin dann aber noch ein bißchen mit ihm draußen stehengeblieben, um die Situation zu entschärfen.
Fakt ist aber: er hat Angst vor anderen Hunden. Heute morgen im Haus hatte er schon ängstlich reagiert, als er draußen einen Hund bellen hörte.
Unsere Nachbarn haben einen sehr lieben (großen) Hund, der aber ziemlich unerzogen ist und immer erst einmal bellt, wenn er etwas Neues sieht. So können wir dem Bellen gar nicht entgehen. Und unsere Gärten liegen nebeneinander. Prompt war der Nachbarshund auch draußen, als ich unseren Kleinen zum Pipimachen in den Garten ließ. Bellen beim Nachbarshund, Panik bei unserem und Reinsausen. Mist.
Ich hab dann unseren Kleinen auf den Arm genommen und ihm den Nachbarshund noch einmal gezeigt. Auf meinem Arm war alles in Ordnung. aber richtig habe ich es bestimmt nicht gemacht, oder?
Mein Welpenbuch macht mir da ziemlich Angst, daß diese Eindrücke sich verfestigen und nicht wieder gutzumachen sind Ich hab echt ständig Angst, einen Fehler zu machen. Vor allen Dingen kann ich nicht ständig Leckerchen geben, denn der Hund ist klein, und irgendwann ist er einfach satt und die Leckerlies sind uninteressant (ist ja kein Labbi ).
Na ja, jetzt hat er erstmal ein bißchen auf meinem Schoß geschlafen und dann neben mir auf dem Boden gelegen und an einem Pappkarton geknabbert (was er natürlich auch nicht soll )
Meine Fenster sind offen, und eben hat draußen ein Auto gehupt. Davor hat er sich jetzt wieder erschreckt, und den Pappkarton sein lassen. Ich hab gar nicht reagiert. Ich hoffe, das war richtig. Er liegt jetzt lang ausgestreckt neben mir und schläft.
Aufregend,so ein Welpenleben - und ganz schön anstrengend für mich .