Zitat
Für viele Hundebesitzer (nicht nur Border Collie-Besitzer) hat der Hund z.B. Wesensmängel, weil die Leute gar nicht wissen, dass dieses oder jenes Verhalten hundetypisch bzw. um auf den Border Collie zurückzukommen, rassetypisch ist. Die Sensibilität des Border Collies ist für viele Menschen gleich Ängstlichkeit! Dies ist aber ein "Mangel" der an Schafen durchaus seine Berechtigung hat, wie ich finde! Es bringt mir nichts, wenn der Hund auf biegen und brechen die Schafe holt und die eine Hälfte ist panisch über den Zaun gehüpft...
Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber ich habe den Eindruck, dass viele Border Collies in Händen landen, die die rassetypischen Eigenschaften nicht kennen, nicht wissen wo man bei der Erziehung frühzeitig gegenarbeiten muss (und das ist meist schon rassespezifisch) und sich dadurch erst Verhaltensweisen etablieren, die dann als Wesensmangel deklariert werden.
Ich arbeite in meiner Hundeschule mit vielen Rassen und oftmals geht den Besitzern ein Licht auf, wenn ich denen mal vom Ursprung ihrer Rasse erzähle und auf daraus resultierende Eigenschaften aufmerksam mache.
Durch die große Masse an Border Collies, die es ja nun mal in Deutschland gibt, landen folglich viele dieser Hunde in "unerfahrenen" Händen. Und genauso unerfahren urteilen die Besitzer dann: Wesensmangel!
Also: Was ist das Wesen eines Border Collies? Besonders im Alltag?
Gruß Corinna
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Hallo Corinna,
das mein Hund ängstlich ist, weil er die Rute - auch bei Begrüßungen - unten drägt, damit werde ich auch oft genug konfrontiert.
Davon rede ich doch garnicht. Mängel, die ich für meinen Hund nicht akzeptiere, sind z.B.
- Aggression
- übersteigerte Ängstlichkeit
- hüten (bzw. Sequenzen daraus) von Hunden/Menschen
Nochmal detailierter:
Wenn ein Hund unsicher ist, akzeptiere ich das. Wenn er gegen alles, was ihm nicht geheuer ist, zum halali bläst, werd ich sauer. Ängstlichkeit, egal ob ich sie mit Erziehung wieder hinbekomme, wäre für mich definitv ein Grund, den Hund nicht für die Zucht zu verwenden.
Aggression ist für mich absolut nicht akzeptabel, egal aus welcher Motivation heraus. Weder oben erwähnte, aus Unsicherheit, noch Dominanz- oder Mobbingaggression. Ich würde da allerdings auch genau gucken, was die Elterntiere eingebracht haben o. was evtl. erlerntes Verhalten ist.
Letzten Punkt erwähne ich nur nebenbei. Manche Hunde machen das ja auch, obwohl sie gearbeitet werden. Das wiederum ist eine Erziehungsfrage, aber auch da würde ich mal einen Blick auf die Ahnen werfen. Zuviel des Guten (hier Hütetrieb) kann auch eine Belastung sein.
Ich bin sicher, die oben genannen Verhaltensweisen kann man auch prima "anerziehen". Da frage ich mich allerdings auch, warum dann auf eine gute Erziehung ausserhalb der Koppel (oder des Hundeplatzes) so wenig Wert gelegt wird. Und dann heißts wieder, ist halt so der Border.
Nochmal ganz pauschal erwähnt: die meisten Ausreden und Entschuldigungen habe ich bis jetzt, immer von BC-Besitzern gehört. Da lässt sich aber auch jedes Fehlverhalten (bzw. Fehlerziehung) des Hundes, mit seinem Charackter u. Trieb rechtfertigen.
Grüssle Simone
+ Erin