Beiträge von windi09

    Wenn ich aber sehe, dass sich jemand Mühe gibt, seinem Hund erwünschtes Verhalten bei zu bringen und es nach einigen Wochen besser wird (man begegnet sich ja immer wieder mal), dann erwähne ich das auch. So mancher freut sich total, gerade wenns um Leinenaggro geht und alle nen riesen Bogen machen...

    Nein, ich gebe ungefragt keine Tipps... Weil ich der Überzeugung bin, dass sowas nichts bringt, und ich vor allem ja den Hund gar nicht kenne/beurteilen kann. Ich lasse mich aber gerne von andern vollquasseln, wie XY ihren Hund durch "Auf-den-Rücken-werfen" vom Buddeln "befreit" hat, während meine 30 Meter entfernt am Buddeln ist.
    Ich finds viel netter, wenn wir uns dann verabschieden und ich durch ein simples, sogar leises "hey, weiter gehts" meine Hündin dazu bringe, sich mir sofort anzuschliessen. Wenn ich ihr dann noch bedeute, ihr Spielzeug vom Buddelloch doch noch zu holen und mit zu nehmen, werden die Augen gross... :D (ich erwähne dann auch nicht, dass sie niemals auf den Rücken geworfen wurde.)


    Finde es immer spannend, wenn mir fremde Menschen erzählen, was und wie ich es tun soll...

    Meine hat einen gut sitzenden, nicht grossartig behindernden Beisskorb von Sofahunde.at (Windhund-Körbe). Damit kann sie ganz normal hecheln, Leckerlis können easy durchgereicht werden oder die Tube angedockt. Wir haben das so aufgebaut, dass sie das Ding echt gerne trägt und ich würde es nie mehr anders machen!


    Ich denke da an Unfälle, wo der Hund Verletzungen davon tragen könnte, die ihm abartig Schmerzen bereiten, an TA-Besuche und auch an sonstige "Macken", welche sich entwickeln können (bei uns z.B. das Besucherproblem)...


    Kontakt mit anderen Hunden hat sie nur ohne Korb, wäre das nötig, würde ich nur Kontakt zulassen, wenn ich den anderen Hund gut kenne.


    Ich finds echt elementar, dass ein Hund an seinen Korb gewöhnt ist, denn ich hätte grosse Mühe damit, den Hund durch diese Einschränkung in Stress zu versetzen, wenns denn nötig wäre.

    Ist ein solcher Autounfall denn gedeckt? Wäre das nicht Eigenverschulden wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, sprich, der HH muss den Hund an der Strasse sichern, ansonsten haftet die Vers. nicht...?

    So wie du schreibst, kann ich mir vorstellen, dass das Baden mit euch einfach zuviel für ihn war. Mein Labbi hat auch so reagiert, wenn ich geschwommen bin, und das war nicht lustig, ich weiss nicht, was in seinem Kopf vor ging, aber ich glaube, der hatte echt Schiss, dass ich untergehe oder so...


    Wenn ein Hund in solch schlimmen Stress gerät, lässt die Impulskontrolle danach zu wünschen übrig, heisst, er KANN sich u.U. gar nicht mehr zusammen nehmen, weil seine Impulskontrolle erschöpft ist (darum ist schimpfen auch nicht angebracht). Ich kann mir vorstellen, dass er deshalb so reagiert hat. Ein Velofahrer ist für JEDEN Hund IMMER ein Bewegungsreiz, nur reagieren manche einfach nicht darauf, trotzdem ist der Reiz aber da und wird registriert. Ich meine, wenn ich mit meiner im Wald war und sie hat ein Reh gesehen, dann ist sie auf 180ig. Dass sie dann die nächste Person ankläfft, die vorbei kommt, oder eben dem nächsten Radfahrer hinterher will, damit muss ich rechnen (kenne sie ja auch). An einem entspannten Tag kann kommen was will, da reagiert sie kaum auf diese Reize.


    ICH würde entweder nicht mehr mit ihm Baden gehen oder ihn dabei entspannen, das zusammen schwimmen langsam und mit viel Ruhe trainieren, sodass er nicht mehr in diese hohe Erregungslage gerät. Ausserdem wisst ihr nun, dass er nach grosser Erregung nicht mehr so zuverlässig Reize ignorieren kann und ihr ihn, falls er trotzdem wieder so hoch oben ist, halt besser sichern müsst.

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    Boah, da erwartest du aber ganz schön viel Vertrauen. Und nein, wäre das eine Fremdhundbegegnung gewesen, hätte ich mich nicht zurückhalten lassen (kann angefasst werden sowieso nicht ausstehen!). Kann ich nicht nachvollziehen - du erkennst die Ängste deines Gegenübers und setzt dich trotzdem einfach darüber hinweg? Ich finde, wenn einer aus einer Situation raus will bzw. seinen Hund rausnehmen möchte, muss man das respektieren.


    Oh, da muss ich wohl konkreter werden... Ich lasse meinen Hund nicht ohne Absprache zu andern Hunden, egal ob klein oder gross. Ich schätze auch ab, ob das Gegenüber "zickig" sein könnte, wie meine auf das Gegenüber reagieren könnte und spreche mit den Besitzern. Ich sage auch, dass mein Hund NICHT verletzt aber doch klar "klärt". Wenn jemand unsicher ist, dann bleibt meine an der Leine und Punkt. Solche Situationen entstanden bisher aus dem Kontext, dass mein Hund bei mir war (ist sie in jeder Hundebegegnung) und das Gegenüber (m.E. manchmal zu weit entfernt vom Besi) ZU UNS kommt. Ich weiss, dass sie nicht darufhaut und ich ihr Gemütszustand nur verschlimmere, wenn ich sie von einem auf uns zustürzenden, nicht unter menschlicher Kontrolle gehaltenen Hund fernhalte. Wie kürzlich, weil den zwei JRTs zwei kleine Kiddies auf Kickboards folgten, ca. 50 Meter von den für Hunde und Kinder verantwortlichen Personen folgten. Bei Kindern, die ich nicht kenne bin ich übervorsichtig und lasse meinen Hund sicher nicht hin. Ende der Geschichte war, dass ich sie halt am Geschirr zurückhalten musste, die JRTs aber heftig bedrängten und das Ganze unschön war, weil mein Hund gebrüllt hat und die Kinder schrien (wegen dem Gebrüll und Angst um ihre Hunde). Dafür kriegte ich dann nen ziemlichen ZS von dem doch mal noch den Weg kreuzenden Besi, obwohl mein Hund die Hunde nicht berührt hatte, aber sie war halt eingeschränkt und konnte nicht frei kommunizieren und brüllte...


    Ich spreche hier von Situationen, in denen ganz normale, klare Hundekommunikation abläuft. Sprich, meine findet: "Hey, dass geht mir zu weit." und der andere doppelt nach. Klare Kommunikation, die von gewissen Hunden halt nicht ernstgenommen wird. DAS sehen leider nur wenige Hundehalter. Aber sobald es (berechtigterweise aus meiner Sicht) laut wird, dann schreien viele.


    Ich hab den betreffenden HH zurückgehalten, weil es für IHN gefährlich worden wäre. Ich kann meinen Hund rausholen, jederzeit. In dem Wissen lasse ich mir diesen Handlungsspielraum. Wenn ich den Eindruck habe, dass ein Besi grundsätzlich ängstlich ist, dann lasse ich meinen Hund gar nicht hin. Wenn jemand findet, er will das sofort unterbrechen, dann tue ich das natürlich auch sofort. Ich verhinderte nur, dass ein Fremder, ca. 70-jähriger, nicht mehr so agiler, in Hundekommunikation sehr unbedarfter Herr meinen Herdi-Mix aus ner Situation nehmen will... Komischerweise sehen oft Hundehalter nicht, wenn ihr Hund einen anderen bedrängt oder nervt, die sehen nur, wenn das Gegenüber dann laut (und ihres Erachtens gleich gefährlich wird).


    Und ja, ich werde auch nicht gerne angefasst. Fasse übrigens auch nicht gerne fremde Leute an... Dient aber der Sicherheit, insofern, denke ich, erlaube ich mir das eher, als dass jemand zu Schaden kommt.

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    Das hört sich jetzt allerdings so an, als könnte man Jagdverhalten gar nicht unter Kontrolle und Grundgehorsam stellen...


    Das meinte ich damit nicht, sorry, wenn das so rüberkam. Aber ein "Geh-ab-der-Couch" oder "geh-bei-Fuss" ist schon ein enormer Unterschied im Training. Das Zweite kann man sehr gut und in den meisten Fällen einfach trainieren, während selbstbelohnendes Verhalten doch weitaus mehr, intensiveres und vor allem aufs "Thema" abgestimmtes Training benötigt. Ich hab nicht gesagt, dass es nicht möglich ist, sondern nur, dass man den Apfel nicht mit der Birne vergleichen kann, sprich, wenn es funktioniert, dass man den Hund am Bein kleben hat, dies nichts damit zu tun hat, dass der nicht jagen geht...


    An den TE: Es kommt nicht darauf an, ob der Hund an Dir klebt oder einfach links von Dir läuft .... oder wie auch immer du Fuss definierst. Es ist KEIN selbstbelohnendes Verhalten im Gegensatz zur Hatz und das macht einen sehr deutlichen Trainingsunterschied. Glaub mir, Du kannst den Hunden so viele Dinge beibringen, es hat nichts damit zu tun, ob sie jagen gehen oder nicht...

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    Hallo Windi,
    vielen Dank auch für deine Antwort.
    Was wäre den deiner Meinung nach hier der richtige Ansatz?
    Mein Denkansatz war: Wenn der Hund bedingungslos "bei Fuß" geht, dann habe ich auch in Extremsituationen die Kontrolle über ihn - oder nicht?


    M.E. nein. Meine Hündin geht bedingungslos bei Fuss, sie kriecht sogar, wenn ich das möchte, ja, sie kann sehr viel auf Signal ausüben ;) (Tricks). Kommt ein Reh, dann ist sie weg. Jagen ist ein selbstbelohnendes Verhalten, Fuss gehen ist ein unnatürliches Verhalten, dass von Dir bestärkt wird und somit für den Hund lohnenswert ist... Was kannst Du denn bieten, was für den jagenden Hund lohnenswerter wäre, als dem Hasen nach zu hetzen? Die Frage hingegen: Was kannst Du bieten, damit es der Hund als lohnenswert ansieht, bei Fuss zu laufen? Selbst wenn ein Jagdhund (was Chis ja nicht sind, soweit ich weiss – habe aber keine Erfahrung mit der Rasse) perfekt bei Fuss gehen kann, dies sogar gerne tut, wird er nicht bei Fuss beibehalten, wenn ein Reh seinen Weg kreuzt. Da siegt der Instinkt, oder? Ich denke, du reduzierst das Ganze etwas zu radikal...


    Edit: Noch was zum Titel... Schminks Dir ab, dass Du Chef über einen Hund bist und dieser DESWEGEN nicht jagen geht... Uuuuuuutopie....

    Dass ein Hund einem Hasen nachhetzt und sich beim Essen auf den Schoss seiner Bezugsperson begibt, sind zwei komplett andere Baustellen. Willst Du das eine in den Griff kriegen, hat das überhaupt nichts damit zu tun, dass er das andere auch sein lassen wird...


    Hunde jagen nicht aufgrund der sonstigen Inkompetenz ihrer Halter. Hunde jagen, weil Hunde jagen... ;)


    Wenn ein Hund sich nicht auf Signal ab der Couch bewegt, dann muss man ihm das beibringen. Jagen hingegen kann jeder Hund, wenn er denn Bock darauf hat. Ihm zu zeigen, warum er nicht jagen steht in keiner Verbindung damit ob er nun bei Fuss läuft oder nicht...