Beiträge von windi09

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    Ein Pazifist also. :lol:


    Nicht ganz, die hätte bestimmt ihre Waffen eingesetzt, wenn es um mich gegangen wäre...

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    Während Mensch umherwandert, beobachtet er Broadie, der unsicher herumläuft und schließlich so weit entfernt wie möglich stehenbleibt. Ein Stein trifft das Gitter hinter ihm und verursacht ein unheimliches Geräusch. Der Hund hopst, guckt komisch und läuft weg.


    Das ist der Moment für den Mensch, (aus Hundesicht) in Aktion zu treten. Man geht also gelassen zu der Stelle, an der der Vorfall passiert ist, und kickt kurz und lässig das Gitter, um dem Hund zu zeigen, dass man a) sich nicht fürchtet und b) uns sowas offenbar nicht passiert. Wir helfen ihm also bei der Lösung eines Problems.


    Ungefähr so habe ich gearbeitet mit meiner eigenen Hündin. Bis auf dass ich nicht selber eine Schreck-Situation herbei geführt habe, sondern diese auf dem Spaziergang eh passiert sind (das habt ihr ja im zweiten Schritt gemacht). Ich finde aber, dass der Hund auch lernen sollte, dass nicht JEDES Objekt, welches ihm Unbehagen bereitet untersucht werden sollte. Denn so macht man Dinge auch "wichtig". Es gibt einfach Situationen, da sollte ein Hund durchlaufen können, ohne sich überzeugen zu müssen, ob der Plastiksack auf der Wiese nun wirklich gefährlich ist oder nicht -> ich messe dem Objekt null Bedeutung zu, es ist mir EGAL.
    Ausserdem leiden diese Hunde oft an fehlendem Selbstbewusstsein. Ein selbstbewusster Hund hat es nicht nötig, sich um jeden Pipifatz zu kümmern. Also lasse ich den Hund auch mal vor, ein Objekt SELBER zu untersuchen, ganz ohne mein "heitetei" dem Objekt gegenüber. Hund lernt -> es passiert NIX, auch wenn ich mich traue.


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    Wenn er hochsprang, wurde bestimmt um seine Schnauze gegriffen; das ahmt den Schnauzgriff nach, den ranghöhere Hunde/Wölfe charakteristisch bei Begrüßungszeremonien zeigen und der dann 'ich beschütze dich, denn ich bin stark und tue dir trotzdem nichts' heißt.


    Das geht mir zu weit. A. Weiss niemand mit Sicherheit, was im Kopf des Hundes oder Wolfes abgeht. Hier befinden wir uns m.E. auf einer Ebene, wo zuviele Menschen überzeugt sind, sich einfühlen zu können, resp. zu wissen, was einfach nicht möglich ist. B. Es ist und bleibt ein Hund, kein Wolf. C. Will man denn als Mensch tatsächlich einen Wolf nachahmen, muss einfach bewusst sein, DASS DAS GAR NICHT MÖGLICH IST. Ich bin der Meinung, kein Hund nimmt es ernst, wenn wir Menschen "so tun als ob" -> Verunsicherung lässt grüssen.
    Um das Hochspringen zu unterbinden, gibt's viele andere, gute Methoden.


    Also grundsätzlich finde ich das Ganze sehr interessant, gerne würde ich wissen, wie sich das mit dem betreffenden Hund weiter verhält und ob seine momentane Akzeptanz nicht einfach auf Unsicherheit beruht.

    Ich durfte mit einem aufwachsen. Der beste und unkomplizierteste, vor allem aber treueste Hund, den ich je kennen gelernt habe. Sie hat mich immer in die Schule begleitet und danach wieder abgeholt, haben meine Eltern mit mir schimpfen wollen, hat sie sich fletschend dazwischen geschmissen. Hach, was vermisse ich dieses Tier :( :

    Ich hab auch nen Herdi-Mix mit denselben Themen. Ich bin der Meinung, dass A. ein Garten, indem sich ein Herdi aufhält entweder komplett gesichert oder zumindest mit Hinweisschildern versehen sein muss. Ich finde nicht, dass man mit einem Herdi den Anspruch haben kann, dass Fremde ungefragt ins Territorium eindringen dürfen, resp. kenne keinen Herdi, der sowas unkommentiert zulassen würde. Für mich ist klar, dass wenn ein Fremder ungefragt reinkommt, der mindestens an die Wand gestellt wird, wenn nicht umgeworfen und auf dem Boden fixiert. Und grundsätzlich finde ich auch, dass in meinem Garten kein Fremder was verloren hat, ich sichere jedoch lieber meinen Hund, als dass irgend ein Idiot verletzt wird und mein Hund danach viel schlimmeren Einschränkungen ausgesetzt ist...


    Mein Garten ist nicht gut gesichert, zwar umzäunt, aber nur ca. 1 Meter hoch und der Ein- und Ausgang ist offen. Sie trägt Geschirr und ist an der langen Leine gesichert. Klar ist das ne Einschränkung, aber ich find das halb so schlimm, wenn es verhindert, dass jemand verletzt würde. Mittlerweile kann ich sie draussen gut laufen lassen, wir haben zusätzlich ein eingezäuntes Gelände, wo ich sie während Brut- und Setzzeit (sie jagt) auspowern lassen kann. Übrigens wissen meine Nachbarn um dieses Verhalten und da wir hier stressfrei und mit Verständnis aneinander vorbei leben, stört es niemanden, mich erst auf andere Weise zu kontaktieren, bevor einfach reingetrampelt wird.


    Sie ist auch unsicher gegenüber Fremden und hat früher jeden verbellen wollen. Das Anspringen zeigt sie auch, wenn sie jemanden vertreiben will, Herdi-Manier halt. Sie hat früher angegriffen, Flucht war nie eine Option. Inzwischen haben wirs auch über Z&B in den Griff gekriegt, wobei ich NICHT benenne und sie die Gegend absuchen lasse (da sie sie dann wieder verantwortlich fühlt). Kommt ein Mensch, dann kommt von mir ein ganz gelangweiltes "Nuuuur ein Mensch...". Das klappt ausgezeichnet und sie stellt keine Fremden mehr (ausserhalb ihres Territoriums). Besuch will gemanaged werden, womit ich aber leben kann im Wissen, dass diese Hunde gezüchtet wurden, um Fremde fern zu halten.


    Mach weiter wie bis anhin und lasse den Kopf nicht hängen wegen diesem blöden Ereignis. Der Typ hat total daneben reagiert! Wenn ihr konsequent auf eurem Weg bleibt, dann denke ich nicht, dass euch das jetzt dermassen zurückgeworfen hat... Solche Hunde ticken ein wenig anders, an den Umgang wirst Du Dich gewöhnen und irgendwann hat man es "im Blut", wie man in brenzligen Situation entspannt reagieren kann...

    So eine hab ich auch zuhause... gebrochene Nase lässt grüssen :D


    Ich selbst hab einfach mal überraschend, aber heftig genug abgewehrt. Heisst, sie wollte in mich reindonnern und kriegte einen heftigen Bodycheck von mir zu spüren (und ist mit ihren knappen 30 kg doch ganz ordentlich geflogen). Ich bin nicht der Mensch, der sich körperlich mit Hunden messen will/muss. Aber nach X Prellungen und Quetschungen, dann dem Nasenbeinbruch, musste ich was unternehmen. Sie hats übrigens nach DEM einen Mal dann sein gelassen, resp. übt das Verhalten nur noch sehr "verhalten" aus mir gegenüber...


    Sie macht das aber auch bei anderen (sie tut es nur mit Menschen oder Hunden die sie mag und gut kennt), da verwende ich ein gut sitzendes Abbruchsignal, wenn ich an ihrem Blick schon erkennen kann, dass sie "anpeilt".


    Ich glaube nicht, dass es was mit Dominanz zu tun hat. Ist halt einfach ein körperlich sehr aktiver Hund, der seine Grenzen kennen lernen musste. Ganz ehrlich, ich glaube sie fands einfach nur geil... Inzwischen kann ich Bodychecks gezielt als Belohnung einsetzen, aber natürlich im Rahmen. Wenn ich sehe, was sie vorhat, kann ich sie mit meiner Seite (und Arsch) abfedern, eben als Spiel, läuft mittlerweile unter Signal "Check". Wenn ich keinen Bock darauf hab, oder sie einen anderen Hund oder Mensch anpeilt, dann wird das mittlerweile einfach verbal mit einem "HEY!" unterbunden.


    Ach ja, sie konnte immer auch ganz gesittet zu mir hin rasen, ohne zu rempeln.

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    Hier würde ich dazu raten den Hund abzugeben, denn diese Familie ist denkbar ungeeignet einen anstrengenden Junghund zu händeln.
    Und Katzenklo und Machtspielchen machen das ganze nicht besser. :/


    Ganz klar unterschrieben. Schlussendlich wirds eh zur Abgabe kommen, lieber jetzt wie später, wenn der Hund total verbockt ist...(ohne jemandem was vorwerfen zu wollen). Zur "richtigen/passenden" Reaktion kann eh nix gesagt werden, schon gar nicht, wenn niemand weiss, wie die Situation von Statten ging...

    Ich möchte hier auch etwas beitragen, da ich am Wochenende um ein Haar meine Hündin verloren habe. Die Symptome zeigte sie nur schwach, erst als mir aufgefallen ist, dass ihr Urin dunkelbraun war, sind wir sofort zum TA. Glücklicherweise konnte sie direkt behandelt werden und hat die Sache inzwischen (hoffentlich ganz unbeschadet) überstanden. Hätte ich den Urin nicht gesehen, ich hätte ihre leichte Fressunlust und das bisschen Schlappheit aufs Wetter geschoben.


    In der Schweiz breiten sich die Auwald-Zecken aus. Gängige Spot-On-Präparate wirken nur sehr bedingt gegen diese Zecke, welche fast das ganze Jahr durch aktiv (ab 0 Grad) ist. Die meisten dieser Zecken sind infiziert mit Babesiose-Erregern (von hier gefundenen 25 Zecken waren 24 infiziert).


    Symptome sind:
    - gestörtes Allgemeinbefinden
    - Fieber (Normalwert bei Hunden: 38 °C – 39,0 °C)
    - Appetitlosigkeit
    - Abgeschlagenheit
    - Blutarmut (blasse, ev. gelbliche Schleimhäute)
    - Blut im Urin
    - Gelbsucht
    - Epilepsieähnliche Anfälle
    - Bewegungsstörungen
    - Lähmungen


    Sollte eines der oben genannten Symptome auffallen, sollte eine Urinprobe genommen werden um zu erkennen, ob dieser verändert ist (bräunlich -> Blut). Da die Krankheit ohne Behandlung schnell tödlich endet, sollte bei Verdacht unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden.


    Über eine Blutuntersuchung können Babesien vom TA unter dem Mikroskop nachgewiesen werden.


    Wird die Krankheit früh genug behandelt, kann der Hund durch Antibiotika und ein Antiparasitikum vollständig geheilt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die von den Babesien verursachten Schäden noch nicht zu weit fortgeschritten sind.


    Unbehandelt endet die Babesiose innert weniger Tage tödlich durch Atemnot, Anämie und Nierenversagen.


    Eine Ansteckung auf andere Hunde ist nur durch Blut-Blut-Kontakte (Beissereien) oder Bluttransfusion möglich.


    Die wichtigste Prophylaxe ist das Absuchen des Hundes nach Zecken nach jedem Spaziergang und deren sofortige Entfernung. Eine Impfung, welche eine Infektion verhindern sollte ist derzeit nicht erhältlich.

    Anders gefragt: Der Hund will hetzen, weil ihm das ein gutes Gefühl gibt. Entzug sozialer Interaktion ist in dem Moment zweitrangig, er kann sich dieses gute Gefühl ja auch alleine holen.


    Somit würde es ja keinen Sinn machen, wenn er das Abbruchkommando mit dem Entzug verknüpft. Er müsste es mit dem Gefühl verknüpfen. Ich dachte, dass man deshalb diesen Frust bestätigen sollte.


    Würde er das Signal tatsächlich mit dem Frust verknüpfen, kann es dann nicht sein, dass Hetzen als immer selbstbelohnendes Verhalten stärker ist als das Gefühl von Frust? So stelle ich es mir zumindest bei meiner Hündin vor. Wie gesagt, das Signal hat sie schon verstanden, aber im Angesicht von solch enormer Belohnung wie Hetzen funktionierts nicht – ich vermute, weil das gute Gefühl überlagert.


    Kann mir jemand erklären, WARUM der beschriebene Aufbau bei Jagdverhalten zum Abbruch führen soll?

    Das Prinzip ist aber doch dasselbe, oder? Ausbleiben von Fressen ist ja auch negative Strafe und die führt unweigerlich zu Frust.
    Den Unterschied sehe ich lediglich darin, dass bei der im Eingangspost beschriebenen Methode die Strafe gemarkert wird (was ich gut finde, da der Hund dadurch die Möglichkeit erhält, der negativen Strafe auszuweichen) und nicht der Frust (was bei der Methode, wie ich es aufgebaut hab, der Fall ist).


    So wie ich es verstanden habe, geht es darum, dem Hund mit dem Signal das Gefühl von Frust zu geben? Mir ist folgendes nicht klar: Einem Jagdhund sieht einen Hasen. Das Signal folgt. Nun muss er sich entscheiden. Entweder er wählt das immer selbstbelohnende Verhalten "Hetzen" oder das Signal ist so beständig aufgebaut, dass er gleich in gefrustet wird?


    Das Signal kommuniziert dem Hund, dass Entzug der sozialen Interaktion folgen WIRD. Durch das Signal, welches die Strafe "Entzug" ankündigt, wird der Hund ja bereits gefrustet, da dem Signal beim Aufbau ca. 5 x der Entzug folgt. Um das wirklich richtig zu verknüpfen bräuchte es doch viel mehr Wiederholungen?


    Was ist denn, wenn dieser Entzug nicht folgt? Resp. der Hund sein Tun einstellt auf dieses Signal, was passiert dann? Kriegt er dann ein Alternativverhalten geboten?


    Hab irgendwie total den Knopf im Kopf.

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    Zunächst wurde mit Futter trainiert. Der Hund bekommt von einem anderen Menschen als dem HH Futterbrocken hingeworfen, relativ schnell, so dass er in eine Art milden "Futterrausch" kommt. Es wird also erstmal bei niedriger Erregungslage trainiert. Dann wird ein Brocken mit dem Fuss gesperrt, im selben Moment ertönt ein Markergeräusch. Ausserdem wird der Hund ab diesem Moment vom HH und dem anderen Menschen für ca 15-20 Sekunden komplett ignoriert (also kein Angucken oder sonstwelche Aktionen). Danach wird alles wieder "wie immer". Dies Ignorieren sei wichtig, der Hund solle also absichtlich "in ein Loch fallen" und nicht sofort ein Alternativverhalten angeboten bekommen, das dann belohnt werden könnte. Die negative Strafe ist also hauptsächlich der Entzug der sozialen Interaktion und weniger das Futtersperren.
    Der Hund zeigte schon ab dem 2. Mal ein starkes Meideverhalten als Reaktion auf das Geräusch, da wurde das Training dann auch abgebrochen. Dieser Ablauf soll jetzt noch ca 4-5x wiederholt werden, danach könne man das Ganze dann auf Jagdsituationen verlagern.


    Ich habe das Abbruchsignal ähnlich aufgebaut, jedoch habe ich ihr das Futter hingehalten, sie "anfressen" lassen und dann das Signal "Stop it!" gegeben. Gleichzeitig wurde der Zugang zum Futter durch meine Hand gesperrt. Sobald sie "aufgegeben" hat, also gefrustet war und jegliche Aktionen, an das Futter zu kommen, eingestellt hat, hab ich gemarkert und belohnt. Hab das so gelernt. In der oben beschriebenen Methode wird ja weder der Frust gemarkert, noch darf ein Alternativverhalten angeboten werden. Bei uns funktionierts EIGENTLICH (bei Fressbarem z.B.). In Jagdsituationen aber unmöglich. Grundsätzlich sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich da irgendwas falsch gemacht hab, sie hat zwar geschnallt, was ich mit "Stop it!" meine, aber es wirkt nicht so, dass sie nach dem "bösen Wort" wirklich nicht mehr weiter weiss und aufgibt (was ja das Ziel wäre bei einem gut konditionierten Abbruch). Es wirkt mehr so als ob sie findet: "Ok, Du willst das nicht, dann lass ich das eben." Und das ist nicht die Meinung. Wenns denn nämlich um gewisse Dinge wie Jagen geht, dann findet sie eher "Ich will das und Punkt."... Bin auch ziemlich unsicher mit dem Aufbau eines Abbruchkommandos – aber sehr interessiert an verschiedenen "Methoden".