Beiträge von windi09

    Erstens würde ich versuchen, den Stress zu reduzieren (kond. Entspannung, Zeigen und Benennen von fremden Hunden) und zweitens (erst, nachdem Pt. 1 einigermassen klappt) würde ich es so handhaben, wie Noctara geschrieben hat.


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    Du kannst deinen Hund zur Belohnung auch zu anderen Hunden hinschicken (sofern du vorher den anderen Hundehalter gefragt hast) Dann hast du eine geeignete Belohnung, dein hund wird irgendwann auf das "Freigabe"-Signal warten und du kannst die Distanz, bei der die Freigabe kommt nach und nach verringern.
    Du musst dann nur aufpassen, dass er nicht von selbst Erfolg hat, indem er zu früh losstürmt - evtl rechtzeitig anleinen.
    Auch hilft es, wenn du den Hund immer mal wieder aus dem Spiel abrufst (wenn du zB merkst, dass du die Aufmerksamkeit hast und dein hund gerade eine Belohnung annehmen kann) und ihn danach wieder spielen schickst: somit lernt dein Hund auch, dass du nciht der Spielverderber bist. Wenn das Spiel aber immer nach dem Rückruf schon wieder vorbei ist, wird er wohl nicht so gerne zurückkommen: es ist ja sonst das Signal für das Ende des Spaßes.


    Du schreibst zwar, es würde nicht klappen. Es klappt auch nicht nach ein, zwei Versuchen. Schaffe Trainingssituationen, indem Du Dich mit anderen HHs absprichst und mache es viele Male hinter einander... Bestimmt findest Du einen Trainingspartner der bereit ist, gleichzeitig seinen Hund abzurufen und wieder frei zu geben.


    Edit; Ich hab das mit meiner Super-Buddel-Mäusejägerin so hingekriegt. In den meisten Fällen darf sie nach erfolgreichem Abruf wieder buddeln – die wenigen Male, wo ich sie dann anleine oder weiterschicke sind seltener als dass sie wieder buddeln gehen darf.

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    Müsste gezielt Leute bestellen die dann eben ein Verhaltensmuster auslösen könnten, um dies zu korrigieren. Allerdings ist für mich kein eindeutiger "Typ Mensch" zu erkennen. Ich dachte der ein oder andere kann mir einen Tipp geben. Sie lässt sich im Ansatz auch stoppen, wenn ich es rechtzeitig merke.


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    Für mich klingt das stark nach Kontrollverhalten - meiner macht das nämlich auch und es ist weder Angst noch Unsicherheit, sondern schlicht Oberwasser ;)


    Für mich klingt das Verhalten gegenüber Menschen überhaupt nicht nach Kontrollverhalten sondern tatsächlich nach Unsicherheit. Vielleicht ist auf der Wiese einfach zu viel los, sie hat zuviel Input und kann nicht fokussieren. Dass kein Schema erkennbar ist, spricht dafür. Dass sie nicht jeden sondern nur jeden 10ten (wie auch immer) verbellt, spricht ebenso dafür. Achte Dich mal, WANN das Verhalten auftritt (am Anfang wenn ihr auf die Wiese kommt oder erst, nachdem da was los war (viele Reize)?). Hunde können sich lange zusammenreissen – aber nicht ewig - die Impulskontrolle ist irgendwann erschöpft. Kann also sein, dass sie grundsätzlich unsicher ist (ev. auch Ortsgebunden und nur DA – ist da mal was passiert?), beim ersten Menschen den sie da sieht genauso wie auch beim 10ten. Nur kann sie sich bei den ersten noch beherrschen und irgendwann ist "das Fass voll".


    Tipp nach wie vor: Schleppleine, frühzeitige Intervention deinerseits und Trainer. Lustig, dass die Züchterin einen "Null-Aggressionshund" attestiert. Das kann Deine Züchterin gar nicht, ohne 24h mit dem Hund zu leben. Ich bin ziemlich sicher, dass sie in der o.g. Situation Aggression zeigt – was natürlich auch aus der Unsicherheit entstehen kann. Ist aber schlussendlich egal ob oder ob nicht – am Verhalten wird ja eh gearbeitet werden.


    Ich würde anfangen mit "Zeigen & Benennen". Aber das müsstest Du konsequent anwenden, halt auch in Situationen, in denen Du kein Problem erkennst. Ob Du bereit bist, diese Zeit zu investieren, weiss ich halt nicht. Nur gibts dafür keine Lösung "von heute auf morgen".

    Mein Tipp: kompetenter Hundetrainer!


    Und zu der Idee mit den "paar kleineren Schleppleinen-Tagen" :roll: Entschuldige bitte meine Direktheit: Ein Hund, der solches Verhalten zeigt, gehört NUR noch an die Schlepp bis es besser wird. Ich staune immer wieder, wie lange die Menschen bei solchen Verhaltensweisen ihres Hundes zugucken. Jedes Mal, wenn sie sowas ausführen kann, festigt sich ihr Verhalten und Du wirst länger haben, um es wieder zu "löschen". Zudem ist das ne Zumutung für Fremde.


    Ich denke, mit angemessenem, unterstütztem Training (und Schleppleine) kriegt ihr das bestimmt in den Griff! :gut:

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    Ich muss sagen, ich habe Respekt vor Hunden, würde aber schon gerne einen in unser Leben aufnehmen wollen. Denke der Respekt würde sich da eher auf fremde Hunde beziehen...


    Gesunder Respekt vor anderen Lebewesen hat noch niemandem geschadet ;) , aber ich denke, ich weiss, wie Du es meinst. Auch mein Freund war Unsicher im Umgang mit fremden Hunden (wurde gebissen). Dadurch, dass ich ihm Vieles erklärt habe, vor allem aber ihn über die Hundesprache aufgeklärt habe, hat sich seine Unsicherheit gebessert. Er weiss, dass er Treibhunden nicht den Rücken zukehren soll und wie man sich bei Hundekontakten anstellt, wie man mit Futter umgeht und was er tun muss, um den eigenen Hund, resp. sich selbst zu schützen. Dieses Wissen gibt ihm viel Sicherheit, er kann nun die Absichten eines fremden Hundes besser deuten.


    Zur Zeit kann ich nicht viel sagen, auch wir arbeiten unregelmässig. Im Notfall kann ich abtauschen, den Hund zur Arbeit mitnehmen oder einen Sitter organisieren. Solche "Notfälle" gibts vielleicht max. einmal im Monat. Ansonsten ist unser Allein-bleib-Max. bei 7 Stunden, das kommt nur vielleicht einmal pro Jahr vor und soll definitiv die Ausnahme bleiben (obwohl Hundi kaum ein Problem hätte, länger alleine zu chillen, aber ich eben :p ). Ca. einmal pro Woche bleibt sie etwa 4-5 Stunden alleine (halbtags arbeiten, Stadtbesuche, etc.)


    Aber auch das ist sehr individuell: Früher, als meine Hündin noch unberechenbar war, konnte ich sie weder zum Sitter geben, noch auf Arbeit mitnehmen. Das machte die ganze Sache dann doch viel komplizierter als geplant, zumal ein Hund, der mit der Umwelt Probleme hat, mehr Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Auch war damals Gassi gehen in der Dunkelheit unmöglich. Zum Glück konnte ich damals eine Arbeits-Auszeit nehmen, was nun nicht jedem möglich gewesen wäre.


    Dass ein Hund regelmässig, als zwei, drei Tage in der Woche während der Arbeitszeit beim (natürlich guten) Sitter verbringt, finde ich gar nicht tragisch. Kommt halt darauf an, wieviel bezahlt werden kann und ob ne geeignete Möglichkeit in der Gegend ist.


    Wie lange Du Ferien nehmen wirst während der Eingewöhnungszeit des Hundes hängt u.A. davon ab, wie alt der Hund ist. Ein Welpe, der noch nicht stubenrein ist, braucht natürlich viel mehr Zeit wie ein älterer Hund, der bereits ans kurze Alleinebleiben und Autofahren, Umweltreize allgemein, etc. gewöhnt wurde.


    Die 55qm sind bestimmt kein Thema, wenn der Hund regelmässig raus kommt. Meine pennt nur zuhause, und dafür würden schon 4qm reichen :D .

    Wenn mein Hund in eine solch hohe Erregungslage geraten würde vor dem Essen, würde ich am Ritual was ändern.


    Er schlingt ev. aus demselben Grund wie er zittert –> zu hohe Erregung.


    Kannst Du das Essen verstecken und er darf es suchen, anstatt die Freigabe künstlich heraus zu zögern? Durch die Suche wird er ev. etwas runterfahren.


    Mein Hund hockt auch, während ich das Essen vorbereite und kriegt dann aber, sobald es am Boden steht, die Freigabe – oder ich lasse sie den Futterbeutel suchen. Wenn sie solche Schling-Phasen hat, dann verstecke ich die TroFu-Stückchen in einer grossen Decke, die sie dann im WoZi auseinander nimmt.


    Während dem Du das Futter zubereitest, könntest Du ihn auch ein paar TroFu-Stückchen aus ner Papierrolle pulen lassen oder ihn in einer Schachtel mit Korken o.Ä. nach Leckerlis wühlen lassen.


    Es gibt auch Anti-Schling-Näpfe auf dem Markt. Oder die günstigere Variante: Du gibst ein, zwei GROSSE Steine (die er NICHT runterschlingen kann) mit in den Napf.


    Ich halte nichts davon, den Hund vor dem Napf warten zu lassen und die Erregung damit rauf zu treiben. Fressen zuhause hat mit Sicherheit zu tun, nicht mit Impulskontrolle angesichts der Beute, somit machts für mich nicht viel Sinn.

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    Wie definierst Du "komplett intus"? Und nein, man muss nicht einsteigen indem man bekannte Kommandos gibt und deren Ausführung verstärkt. Das führt eher dazu, dass der Hund erst recht verwirrt ist, wenn man dann mit dem shapen loslegen will. Wenn das shaping "nicht funktioniert", dann liegt das eigentlich nie am Hund, sondern schlichtweg am Halter, der nicht weiß was und wann er clicken soll.


    Ich meine damit, dass mit einem Hund, der noch nicht weiss, was ein Click bedeutet, doch gar nicht geshaped werden kann... Der weiss dann ja nicht, warum jetzt ein Click kommt. Er sollte zumindest verstanden haben, dass nach dem Click immer was Tolles folgt.


    Ich hab geschrieben: "Erstmal soll der Clicker den Hund in eine freudige Erwartungshaltung versetzen, danach kannst Du Verhalten, dass Du ihr signalisierst (einfache Dinge wie Sitz auf verbales Signal von Dir) clicken.". Also nichts von "Aufbau, indem man bekannte Signale clickt".


    Ich habs jedenfalls so aufgebaut und sie war nicht verwirrt, als ich dann später (nachdem sies komplett begriffen hat), einfach mal erwünschtes, selbst gezeigtes Verhalten geclickt hab. Zu der Zeit wusste sie: Click heisst, ich hab was gemacht, dass die Alte toll findet und jetzt gibts was Leckeres. Irgendwie total logisch für mich, dass der Hund erst begreifen muss, dass der Click seine momentane Aktion verstärkt bevor er dann Verhalten anbietet, um den Click zu bekommen...

    Ich kann mir vorstellen, dass Dein Hund das Prinzip nicht ganz verstanden hat. Erstens würde ich ein bisschen anders konditionieren. Einfach C & B wenn Dein Hund bei Dir ist – so ganz ohne, dass er was dafür tut (zu Dir hinkommen, sich setzen o. Ä.). Ausserdem würde ich direkt nicht nur Wurst od. Leckerlis als Belohnung nach dem Click einführen sondern jegliche Dinge, die ihr Spass machen. Also C & Balli werfen – C & streicheln – C & mit Dir rennen. Halt alles, was für sie eine Belohnung ist (Achtung: Eine Belohnung solls schon sein, heisst, wenn der Hund sich draussen nicht gern streicheln lässt, empfindet er das auch nicht als Belohnung, sprich verknüpft den Clicker u.U. nicht richtig).


    Schau mal, Du hast ca. 24 x "konditioniert". Scheinbar findet sies noch nicht wirklich toll, also gib ihr mehr Zeit, zu begreifen, worum es geht. Wenn sie sich von selbst hinsetzt und Du clickst – was soll sie denn da denken? Sie wirds bloss komisch finden, weshalb und wofür sie nun ein Leckerli kriegt :???: . Erstmal soll der Clicker den Hund in eine freudige Erwartungshaltung versetzen, danach kannst Du Verhalten, dass Du ihr signalisierst (einfache Dinge wie Sitz auf verbales Signal von Dir) clicken. Denn sie ist es ja wahrscheinlich gewohnt, dass auf ein ausgeführtes Signal ein Leckerli folgt. Erst dann, wenn sies wirklich, wirklich begriffen hat, würde ich damit beginnen, Verhaltensweisen zu clicken, die Du nicht angesagt hast. Bis dahin wird sie wissen, dass auf gewünschtes Verhalten ein Click und dann die Belohnung folgt.


    Sorry, klingt etwas wirr. Weisst Du, wie ichs meine?


    Edit: Wo wird denn der Clickeraufbau so beschrieben, dass geclickt werden soll für Verhaltensweisen, die der Hund von sich aus ausführt? :???: Shaping ist doch erst was für Hunde, die den Clicker komplett "intus" haben...

    Gut geschrieben, ShilaShadow. Dazu kann ich nur noch ergänzen, dass ich echt Glückssprünge gemacht habe, als mein Hund nach über zwei Jahren das erste Mal geknurrt hat und nicht mehr gleich komplett ausgerastet ist.


    Ich kenne die Aussage "Mein Hund hat das nicht zu tun" zu genüge und denke, dass diese Aussage meist von Leuten kommt, die entweder nur supersozialisierte Hunde halten und/oder noch nie mit einem "nicht ganz so selbstverständlich funktionierenden Exemplar" in Kontakt geraten sind...

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    Ich will auch mal festhalten, dass ich mich dem Knochen bzw. dem Maul kein Stück genähert hab. Ich wollt ihn nur streicheln. Klar hat er gedacht, dass ich ihm den Knochen abholen. Er wollte da wohl kein Risiko eingehen.
    Aber muss er nicht auch akzeptieren, dass ich die Oberhand habe und ihm das Ding trotzdem bei Bedarf abholen kann, wenn ich will?!


    Weisst Du, Du hast einen Hund. Für einen Hund ist ein toller Knochen meistens besser als irgendwelche Streicheleinheiten. Ich verstehe Deinen Ansatz nicht, von wegen Oberhand. Du hast einen HUND (sorry für die Wiederholung), Du musst doch wissen, was ein Hundeleben so ausmacht... Aber wenn Du jetzt schon, mit einem 11wöchigen Hund wirklich Bedenken um Deinen Status hast... :headbash:


    Er ist 11 Wochen alt, Du hast die Verantwortung, ihm beizubringen, dass er sich nicht bedroht fühlt, wenn sich ein Mensch seinem Essen nähert. Trainiere solche Situationen gezielt mit ihm – das könnte übrigens mehrere Wochen dauern (mehr Wochen als er nun alt ist)... (TAUSCHGESCHÄFTE, keine Schimpfereien, Dosen, Futter wegnehmen o.Ä.).


    Ich wurde noch nie von einem eigenen Hund angeknurrt. Ich hätte mir aber auch selbst auf die Finger gehauen, einen Hund, der mich noch nicht einschätzen konnte, während dem Fressen aufm Rücken zu streicheln (ok, hatte nie Welpis sondern TS-Hunde)... Alle meine Hunde haben das über Tauschgeschäfte gelernt. Noch heute, wenn meine inzwischen fast 3.5jährige Hündin auf Kommando ausgibt (tut sie sehr zuverlässig), kriegt sie was von mir. Ich kann JEDERZEIT und in jeder Situation an sie ran, ich hab ihr die Zeit gegeben, zu lernen, dass sie mir vertrauen kann – und ihr eben nicht das Gefühl gegeben, dass ich ihr das Futter wegnehmen will oder sie gar in der Situation bedroht. Aber selbst wenn mal geknurrt worden wäre, hätte ich weiss Gott andere Probleme, als mich zu sorgen, die "Oberhand zu behalten".

    Wenn einer WIRKLICH will, ja, dann wird er auch... Wie gesagt, ich kenne ein solches Verhalten und es gibt NICHTS, was sie in der Aggression wirklich stoppen könnte. Was Satoo sagt, stimmt, in der Aggression gibts keinen Schmerz mehr... Darum bringt es auch nichts, der Aggression mit Aggression zu begegnen. Es wird ja nicht mal wahrgenommen.


    Hast Du mit dem Halter gesprochen? Sorry, ich hab nicht alles gelesen. Jedenfalls wars bei uns so, dass ich nach dem ersten "Vorfall" (angeleint und gesichert, also nichts passiert) das Gespräch gesucht habe. Es ist nun mal halt mein Hund, dementsprechend muss ich damit umgehen können – und dafür sorgen, dass sich niemand gefährdet fühlt. Der Nachbar weiss um die Mittel, die ich nutze, um meinen Hund zu sichern. Der Rest ergibt sich aus Absprachen (was natürlich auch nur begrenzt machbar ist, man begegnet sich immer mal "zufällig"). Ich finde es sehr wichtig, darüber sprechen zu können und ich bin sicher, dass mein Nachbar sich auch viel mehr Gedanken um die Abwehr gemacht hätte, wenn ich nicht versichert hätte, jederzeit zu sichern. Dass einem Halter in einer solchen Situation die Leine "aus der Hand rutscht" ist sorry, komplett untragbar, das darf nicht passieren. Wenn sich ein Halter unverantwortlich verhaltet (Schleppleine, Freilauf, etc.), dann würde ich anzeigen. (Natürlich erst, wenn ich merke, dass dieser meine "Angst" nicht ernst nimmt, resp. das Gespräch gesucht wurde und sich nichts geändert hat.)