Mit meinem Beitrag wollte ich A. erreichen, dass Du Dich mit dem Verhalten Deines Hundes auseinandersetzt und B. Dich dazu veranlassen, mit fremden Hundehaltern etwas verständnisvoller zu sein (Anderer Mensch, anderer Hund, andere Baustellen). Sollte mein Beitrag beleidigend rüber gekommen sein, dann hast Du mich falsch verstanden.
Beiträge von windi09
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Selbst wenn Du die Ursache rausfindest, das wird euch nicht helfen. Dein Hund ist Leinenaggressiv, für diese von Dir genannte "Behinderung" gibt es ein Wort. Übrigens gibts viele Hunde, denen das so ergeht.
Mach Dir erst mal keinen Kopf, was andere von euch denken, auch das ändert nichts an der Situation. Im Gegenteil, Dein Hund merkt ganz genau, wenn Du nervös wirst (wenn ein fremder Hund naht) – was sich auf ihn überträgt. Du musst ruhig bleiben, Deinem Hund signalisieren, dass Du kein Problem hast, wenn ein anderer Hund auftaucht.
Und dass fremde Menschen unterschiedlich reagieren, wenn euch die Leine ausrutscht ist ja auch klar. Da kannst Du nicht erwarten, dass jeder so reagiert, wie Du es wünscht. Nicht jeder hat dieselben Probleme. Und die Leine fallen lassen würde ich nur bei gleichstarken Kalibern, meine kann nämlich unfreundliche Annäherungen überhaupt nicht ab und kleinere Hunde liegen dann rasch quietschend aufm Rücken, das wiederum will ich dem anderen Halter auch nicht antun. (PS. meine Hündin verletzt nicht, trotzdem ist es unangenehm und das Gegenüber kennt schliesslich meine Hündin nicht, weiss also nicht, dass ihr eigener Hund nicht verletzt wird.) Und wenn mir dann jemand kommt mit "Lass doch die Leine fallen.", dann find ich das auch sehr besserwisserisch. Du urteilst über die "dummen Hundebesitzer" die mit "Mordserfahrung" prahlen und bist der Meinung, Du wüsstest schon wies richtig geht. Naja, Du kennst noch nicht mal die sehr verbreitete Verhaltensauffälligkeit namens "Leinenaggression". Hör mal, ich mags auch nicht, wenn mich andere Leute belehren, ich habs aber auch nicht nötig, selbst andere zu belehren. Dein Hund und somit auch Du brauchen Hilfe – da muss man sich eingestehen, dass irgendwas falsch gelaufen ist und man ev. auch als Mensch einen Fehler gemacht hat. Dein Hund ist nicht doof oder behindert, er ist nur überfordert in dieser einen Situation. Hilf ihm, am besten mit Begleitung eines kompetenten Trainers. Ansonsten weisst Du ja jetzt, woran Dein Hund leidet, frag mal Tante Google nach Trainingswegen (ohne Gewähr). Oder kauf Dir Bücher zum Thema. Du wirst schon mal viel Infos finden, ohne gross Geld auszugeben. Sobald Du das Verhalten verstehst, kannst Du anfangen, zu probieren, was ihm in der Situation hilft. Aber Wissen ist Pflicht!
Und freu Dich, dass er ansonsten so toll ist. Er kann nichts dafür und wenn Du ihn ignorierst oder nicht mehr mit ihm rausgehst, dann wird die Situation überhaupt nicht besser. Sieh das Problem nicht als Weltuntergang sondern arbeite mit ihm und dann wirst Du Dich auch über seine Fortschritte freuen.
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Ich hab nur den Eingangspost gelesen. Wenn Du professionelle Hilfe beiziehen willst (und das würde ich dringen an Deiner Stelle), dann kann ich Dir Mirjam Cordt empfehlen. Sie kennt sich mit dem artspezifischen Verhalten der HSHs sehr gut aus. Selbst kenne ich sie nicht, hab aber viel Gutes gehört und gelesen. Erkundige Dich doch mal im Netz, vielleicht ist sie mal in Deiner Nähe oder Du magst ein Seminar besuchen oder ein Buch lesen...
Ich bin der Meinung, dass es ein "Umdenken" braucht, wenn ein "Normal-Hundehalter" sich mit HSHs beschäftigt. Die ticken einfach anders, brauchen einen anderen Umgang, sie müssen ihr Gesicht wahren können.
Meine Hündin (vermutlich Herdi-Anteil) zeigt einige Verhaltensweisen, bei welchen für andere Hunde andere Trainingsansätze gelten. Eine ruhige Ansprache von mir, wenn sie etwas in Entfernung von 300 Metern "untersuchen" will, bringt mehr als jede andere "Verhinderungstaktik". Erst Bindung & gegenseitiges Vertrauen, dann kann man Einfluss nehmen. Mein Standard-Spruch aufm Spaziergang: "Das ist kein Bäääär"... Und schon geht der Kopf wieder nach unten... Hektisch werden ist gefährlich...
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Klar, ein "Stop" kannst du aufbauen, ich tendiere aber eher zum "Kehrt", weil es mein Hund noch lange nicht schafft, sich einfach hinzusetzen und den Hasen davonfetzen zu sehen. Da ist umdrehen und weiter laufen können einfacher, denke ich.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ein Kehrt einfacher zum Lernen ist für den Hund als ein Stop. Für meine Hündin ist es jedoch definitiv schwieriger, sich vom Reiz abzuwenden und zurückzulaufen, als sich z.B. auf Pfiff hinzusetzen und weiterzugucken. Das ist etwas, was man rausfinden muss, verallgemeinern darf man das nicht.
Wenn Du niemanden zum Üben hast, dann kannst Du auch ein längeres Gummiseil an einem Pfosten befestigen und den Dummy so in Bewegung bringen...
Nur sei Dir bewusst, dass es beim Reizangeltraining nicht darum geht, dem Hund ein Hetzpensum zuzugestehen sondern um die hohe Kunst in sehr hoher Reizlage runterfahren zu können. Was echt schwierig ist, wenns nicht Schritt für Schritt (erst Signale festigen) und allenfalls mit professioneller Hilfe aufgebaut wird. Es geht darum, dass der Hund nicht die Möglichkeit hat, beim Training Signale zu "überlaufen". Heisst, wenn Du ein Stopp verlangst, dann muss das auch passieren – sonst bringts nichts. Das ist echt eine Herausforderung wenn keine "Hilfsperson" zur Verfügung steht.
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Was für eine Rasse ist Dein Hund? Ich hab hier einen Sicht- und Spurjäger . Abtrainieren kann man da gar nichts – höchstens ein bisschen dran "rumschrauben" und ev. Umlenken. Impulskontrolle bis zum Umfallen, Steadyness trainieren. Irgendwann steht der Hund vor, anstatt gleich loszupreschen, er gibt Dir Zeit. Und Abruftraining. So hab ich es geschafft, sie aus dem Vorstehen und ab der Spur abzurufen. Verpasse ich diese kurze Sequenz, dann könnte ich für nichts mehr garantieren. Zusätzlich muss dann aber ein Alternativverhalten folgen, dass dem Hund bestätigt, dass es richtig war, nicht los zu laufen.
Einen Fell-Dummy würd ich erst einsetzen, wenn ein gewisser Trainingslevel erreicht ist, der Schuss kann sonst nach hinten losgehen. Auch für Trainings wie z.B. die Reizangel (übrigens ein sehr sinnvolles Training für jagende Hunde) sollten die benutzten Signale (u.a. STOPP!) richtig gut sitzen.
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Ich würds auch probieren. Wichtig ist, dass Du ruhig bleibst, wenn sie findet, keifen zu wollen. Einfach ganz entspannt abrufen. Ich würds aber erst mal nur unter Absprache mit dem anderen Hundehalter machen. Da muss ich ehrlich sein, Korb hin oder her, einfach drauf loslassen find ich nicht ok – da fänd ich den HH suspekt und würd dem die Meinung sagen. Aber wenn Du mich aufklären würdest, dann hätt ich wohl kein Problem damit und wär auch vorbereitet, richtig reagieren zu können.
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Hmm und du weißt, dass sie in deiner Abwesenheit ruhig sind, weil sie dafür ja nix kriegen? Ich mein, dass Hunde mal anschlagen, wenn jemand klingelt oder direkt vor der Tür vorbeigeht oder so ist logisch, aber was tut man wirklich, wenn man einen Hund hat, der jedes kleine Geräusch meldet.
Wie Du sagst, sie schlägt schon an, wenns dann klingelt oder klopft. Aber sie beruhigt sich sehr schnell wieder. Das Prinzip ist einfach: Bestätige den Hund in dem was er tut und irgendwann unterlässt er das Verhalten, wenn er dafür nicht mehr bestätigt wird. Funktioniert bei uns. Ist aber bestimmt nicht "allgemein" anwendbar.
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Aber wie man es ihm beibringt, dass er nur anschlagen soll, wenn man selber da ist und bei Abwesenheit nicht, dass würde mich auch interessieren :)Kann Dir nur sagen, wie ichs gemacht hab. Früher hat sie sich auch kaum mehr eingekriegt. Ich hab angefangen, mich in ruhigem Ton bei ihr zu bedanken und sie dafür zu loben. Jetzt ist es mehr ein Spiel geworden; "Frauchen, da ist wer – hab ich das nicht toll gemacht?".
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Meine schlägt an, wenn jemand das Haus betritt (Eingangsbereich, nicht die Wohnung). Bin ich zuhause, muss ich ihr einfach melden, dass ich sie gehört habe. Dann ist schlagartig Ruhe. Das find ich ganz ok so, sie erachtet es scheinbar als ihre Aufgabe, mir mitzuteilen, dass da was ist – Frauchen ist wohl taub . Bin ich nicht zuhause, dann schlägt sie auch kaum an. Sie hat wohl gecheckt, dass wenn ich zuhause bin, die Chance auf Besuch viel höher ist, als wenn ich weg bin. Sie ist ein Mix.
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Hab auch einen von Sofahunde.at (Rocky Standard) und bin sehr begeistert. Sitzt gut, ist sehr leicht, Hund kann Trinken, Leckerli annehmen und Wasser saufen.