Beiträge von windi09

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    Bist du so blauäugig oder tust du nur so? Es kommt immer wieder vor und wurde sogar schon hier im Forum diskutiert, wo schockierte Hundehalter eben genau dieses Szenario beschrieben.


    Alles gut, Windi. Weder doof noch blauäugig. Ich hab geschrieben: "ich verstehs nicht.". Genauso wie ich nicht verstehe, warum man Giftköder auslegen muss, weil einem mal ein Hund in den Vorgarten geschissen hat. Oder warum jemand Frauen killt, mit der Ausrede, dass seine Mutter ihn misshandelt hat.


    Trotzdem geh ich täglich mit und ohne Hund raus, auch wenn – wie du beschreibst – an allen Ecken tödliche Gefahren durch Menschen lauern. Vielleicht geh ich noch etwas unbefangener raus, weil ich an diesen Forums-Diskussionen über kranke Menschen nicht teilnehme. Ich wie auch mein Hund wären schon hundert Mal tot, wenn ich daran denke, was uns alles angetan werden hätte können (weil wir auch nicht immer komplett unauffällig unterwegs sind). Dafür muss ein Hund ned aufreiten.


    Dass Tierquälerei früher nicht so oft wie heute stattfand – DAS ist blauäugig.

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    Das Problem ist, dass es auch Hundebesitzer gibt, die ziemlich radikal reagieren, wenn deren Hund bestiegen wird. Man hat es oft genug in den Medien gehört, wo ein Hundebesitzer einen anderen Hund weggetreten hat und dieser mit lebensgefährlichen Verletzungen zum Tierarzt gebracht werden musste. Ganz besonders bei kleineren Hunderassen!


    Das versteh ich aber echt nicht. Wer einen so kleinen Hund tritt (überhaupt einen Hund tritt nur wegen besagtem Verhalten), hat nun wirklich ein andersweitig gelagertes Problem. Nen Fremden pfück ich runter und weiss mir andersweitig zu helfen, den von meiner Hündin fern zu halten, als ihn zu treten :???: . Bei so nem Mini pack ich den halt und drück ihn dem dazugehörigen Menschen in die Hand.

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    mal ne frage...warum interessieren ihn die menschen in der stadt keine bohne, während im wald oder im ruhigen dorf jeder mensch als angstauslöser gesehen wird? kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    wobei ich auch nicht wirklich angst sagen würde, denn er zieht den schwanz nicht ein dabei, macht sich nicht klein und legt die ohren nicht an, sie scheinen ihm eher unheimlich zu sein.


    Wenn du dich in einer Menschenmenge aufhältst, dann guckst du dir die einzelnen Menschen auch nicht so genau an, wie wenn dir nach ner halben Stunden in der Pampa plötzlich jemand entgegen kommt. Der Reiz ist ganz anders, in der Stadt gibts so viele Menschen, Geräusche, Gerüche, da gilt "Kopf runter und durch". Denn mit all dem ist seine Kapazität überfordert. In weiter Flur jedoch wird er diesen Reizen dosierter ausgesetzt und kann sich dadurch gezielter damit auseinander setzen.


    Ich würd also auch nicht darauf gehen, dass ihn nun rennende Kinder hinter nem Bauernhof nicht mehr interessieren, nur weil das im EZ so ist.


    Ich würde an den Begegnungen arbeiten, kennst du "Zeigen & Benennen"? Und freue dich – für ihn spürbar – über Begegnungen. Ich mein, mach kein Halligalli draus aber sei freundlich und lächle.

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    Nur bei dem Gewichts-und Größenunterschied könnte es tödlich enden.


    Das wollt ich auch anfügen. Meine Hündin ist gut sozialisiert, solche Aufreiter bekommen sehr klare Ansagen, die in der Regel sofort verstanden werden. Bei nem JRT geht das noch gut, aber nen frechen Chi unter einem verärgerten 70cm Tier .... ich weiss nicht ... Mir wärs mulmig.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass unsere Hunde sich tatsächlich wahnsinnig anders, viel ruhiger verhalten können, wenn sie merken, dass es uns nicht gut geht... Ich denke schon, dass dies der Grund für sein Verhalten sein kann. Wahrscheinlich lässt er sich dann auch nicht animieren, egal wie sehr du dich zusammen raufst, unsere Fellnasen lassen sich nicht so einfach täuschen. Schau gut zu dir, dann hilfst du auch ihm... Alles Gute!

    Ich habs nochmals gelesen und finde nirgends WIE ich ein Stopp beibringe. Ich lese nur von langsamer Schwierigkeitssteigerung, an div. Orten, Distanzaufbau (also einfach die Grundsätze von Verhaltensaufbau).


    Aber wahrscheinlich kann ich wirklich nicht lesen.


    Das Prinzip nennt sich negative Verstärkung: Wiki meint dazu: "Von negativer Verstärkung wird gesprochen, wenn ein unangenehmer Reiz entfernt wird. Die negative Verstärkung führt – wie die positive Verstärkung – zu einer Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit von Verhalten. (In vielen Fällen ist sie sogar noch wirkungsvoller als positive Verstärkung.) Eine Verstärkung kann auch darin bestehen, dass ein (z. B. angstauslösendes) Ereignis in der Umwelt des Organismus vermieden wird und die Rate des Verhaltens daraufhin ansteigt.
    Achtung: Negative Verstärkung darf nicht mit Bestrafung verwechselt werden, die die Auftretenshäufigkeit von Verhalten reduzieren (!) soll! Die Negative Verstärkung wird nicht deshalb als „negativ“ bezeichnet, weil etwas „Negatives“ (z. B. ein Stromstoß oder die Anwesenheit eines angstauslösenden Objekts) beendet wurde. Vielmehr leitet sich der Begriff von der gewissermaßen inversen Anwendung (etwas wird weggenommen) der Verstärkungsprozedur her."


    In diesem Fall ist das Reinbrettern das unangenehm einschränkende, ggf. schmerzauslösende Ereignis, welches durch ein Signal vermieden werden kann. Ich weiss nicht, was dran negativ sein soll. Das Ereignis findet sowieso statt, ob ich was sage vorher oder nicht.


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    Und Meideverhalten ist, wenn der Hund so dermassen in die Leine brettert und das Ganze so unangenehm ist, dass er das beim nächsten Anlass nicht mehr tut.


    Ja, klar. Ich geb mit meinem verbalen Signal dem Hund die Möglichkeit, das Ereignis zu vermeiden. Von generiertem Meideverhalten würde ich dann sprechen, wenn ich die Schleppe an einen Pflock binde und der Hund immer genau 20 Meter zur Verfügung hat. Dann würde er es auch rasch lernen, nur leider haben wir das Ding ja in der Hand und bewegen uns dazu noch.

    Wo bitte ist da Meideverhalten und wo der Strafreiz? Ich find Deine Aussagen ziemlich vermessen, vor allem, wenn Du Begriffe nutzt, die null und nichts mit dem beschriebenen Aufbau zu tun haben und dabei andern noch Unwissen unterstellst.


    Ich finds mehr als fair, dem Hund das Reinbrettern anzukünden wie ihn tausend Mal reinbrettern zu lassen...


    Jemandem zu unterstellen, er könne den richtigen Zeitpunkt nicht bestimmen, ist tatsächlich mehr als frech. Dafür kann man übrigens nen Knoten zwei Meter vor Ende der Schleppe machen und so den Zeitpunkt sogar fühlen.


    Ich vermisse den Übungsaufbau deiner mir völlig unschlüssigen Version. "Bringe deinem Hund Stopp bei" ist einfach gesagt. Nur wie? Schlussendlich ist das hier


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    genau dasselbe, nur mit 26 Meter durchaus Lebensgefährlich. Und mit von dir geworfenem Ball definitiv extrem unfaires Training. DAS ist Zopfzeit! Da krieg ich nen Hals, ehrlich...

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    Ich hab jetzt die Stop Übung auf dem Spaziergang eben angewandt mit einer 5 m Schlepp. Und siehe da: nach dem 3. Mal reinbrettern bleibt er beim stop rufen stehen!


    Super :gut: er wirds Dir danken!
    Erstaunlich, wie die Hunde diese relativ gewohnte, immer wiederkehrende Einschränkung vermeiden, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen.


    Mit diesem Signal lässt es sich übrigens auch ganz nett an der Leine toben (mit dem Menschen).

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    Ja, das Reinbrettern wird durch die 7m Leine schon vermieden, bzw. das er total reinbrettert.


    Auch ne 3 Meter Leine verhindert kein Reinbrettern, wenn Hundi was wirklich will.


    Also:
    – Schleppe ist in der Hand
    – Hund sieht Vogel (oder whatever) und startet durch
    – Kurz vor dem Reinbrettern, weil das Ende der Leine erreicht wurde, bleibst Du stehen und rufst "Stopp" (das machst Du zuverlässig und konsequent jedesmal, bevor er reinbrettert)
    – (so wirds anfangs sein:) er brettert trotzdem rein: Pech gehabt, Du hast ihm die Chance gegeben, das zu vermeiden
    – (so kann es sein, wenn Du immer konsequent zum richtigen Zeitpunkt "Stopp" gerufen hast:) er hält an, weil er gelernt hat, das "Stopp" => "jetzt häng ich gleich fest" bedeutet und weil er das vermeiden möchte.


    Des weiteren musst Du weder ein weiteres Verhalten abfragen noch sonst was tun. Es geht nur um die Verknüpfung zwischen dem Wort und dem Reinbrettern. Keine Belohnung, kein Alternativverhalten. Er kann die Warnung berücksichtigen oder nicht und Punkt. Sieh das nicht als Übung an, es handelt sich um einen reinen Negativ-Marker, eine erlernte Warnung quasi.


    Es ist Dir überlassen, ob Du weitergehst oder ihn rufst, wenn er reingebrettert ist. Das hat keinen Einfluss mehr auf die oben beschriebene Konditionierung.