Hallo!
Also diesmal ist es verkehrte Welt: Unser großer Rüde (60cm SH) hat Angst (oder großen Respekt oder Unsicherheit) im Umgang mit unserer kleinen 13-jährigen Katze. Die Katze ist absolut friedlich und kratzt nicht.
Zur Wohnsituation: Er wohnt im 1.OG bei uns, die Katze im EG bei meinen Großeltern. Die Katze ist eine Wohnungskatze mit Freigang. Zusammentreffen eher seltener (alle 2 Tage). Wenn dann, bleibt unser Hund stehen, die Katze geht ins Haus, er geht los wenn sie drin ist. Absolut wünschenswert.
Gestern Abend gab es (malwieder) folgende Situation:
Wir grillen draußen, der Hund ist im Garten. Pünktlich zum Essen kommt die Katze in den Hof, weil sie das Essen riecht und setzt sich unter den Esstisch. Der Hund geht rückwärts in den Garten (möglichst weit weg von der Katze) und kommt auch auf Zuruf nicht mehr in die Nähe der Katze. Er kommt zwar näher, aber nur so auf 5 Meter, mit angelegten Ohren und tänzelt nervös herum. Auch sein Fressnapf stand neben dem Tisch, nichts zu machen - auch nicht mit Leckerlie.
Also hab ich die Katze auf den Arm genommen und ihm hingehalten, er schnuppert ganz kurz (1-2 Sekunden) und rennt dann als um mich herum im Kreis, ein zweites Mal schnuppern wollte er nicht. Erst als der Katze das Tragen zu blöd wurde und sie gegangen ist, kam er wieder an den Tisch, brauchte aber bestimmt 30 Min. um sich entspannt auf die Decke legen zu können und um die Ohren wieder aufzuklappen. Anschließend wurde er gelobt und hat etwas gefressen. Er hat dann aber noch ständig in die Richtung geschaut, aus der die Katze verschwunden ist.
In die Wohnung meiner Großeltern geht er nur wenn er gerufen wird, begrüßt sie dann kurz und macht sich schnell wieder hoch (die Katze könnte ja da sein!)
Die Frage ist nun: Was können wir da machen, damit er sich bei Grillabenden bzw. Abenden draußen entspannen kann?
Gemeinsam füttern aus der Hand haben wir versucht, da kam er gar nicht erst ran um sich das Futter zu holen. Schnuppern lassen hilft auch nicht. In der HS gibt es eine hundefreundliche Katze, die mal auf ihn zugelaufen kam, da wurde er total nervös. Mit der Nachbarskatze schaffen wir es so ca. im Abstand von 30cm an ihr vorbeizugehen, aber wenn er könnte würde er einen 5 Meter Bogen um sie machen.
Ich frage mich einfach woher diese Angst/Unsicherheit, was auch immer, kommt. Sie hat ihn nie gekratzt, o.Ä. Von uns aus war der Umgang mit der Katze auch immer klar, verhält er sich der Katze gegenüber freundlich und jagt er sie nicht, gibt es ein Leckerlie. Er hat auch nie Anstalten gemacht sie zu jagen, weshalb wir ihn hätten schimpfen müssen (was für ihn als Obersensibelchen ein Weltuntergang wäre).
Manchmal denke ich, die haben irgendwie untereinander mit Blicken o.Ä. die Fronten geklärt und der Hund hat eindeutig den Kürzeren gezogen und akzeptiert: Die war vorher da, da kann ich nichts machen.
Ich würde ihn ja gerne mal mit einer hundeverrückten Katze therapieren, aber das würde ihn nur stressen und außerdem kenn ich keine solche Katze :/
Edit: In der HS beim Longieren geht er übrigens auch keinen Schritt mehr wenn die Hundeschulkatze den Hundeplatz betritt. Also liegt es nicht speziell an unserer Katze, sondern an Katzen allgemein.