Beiträge von DerRobert

    Aoleon
    Danke für diesen schönen Beitrag :)
    "Liebe. Geduld. Fürsorge. Konsequenz. Liebe." gefällt mir am Besten.


    Das sehe ich genauso. Es ist heute so schwer geworden, sich zu informieren, weil es so viele Informationen gibt und sich viele widersprechen. Das ist schon besser, als wenig Information, aber ich hab hier vor der Anschaffung meines ersten Hundes drei Monate damit verbracht, mir eine Meinung zu bilden und eine Richtung zu finden, in der ich anfangen kann, etwas über Hunde zu lernen. Dieses gewisse Grundverständnis, dass man auch braucht, um aus verschiedenen Quellen selektieren zu können, ist schwer zu erlangen.


    Jetzt lese ich auch Bücher der verschiedensten Autoren, wie Bloch oder Petersen, aber auch mal Cesar Milan, bei dem mir seine Ausführungen über die Austrahlung von Energie des Hundehalters sehr gut gefallen hat, einige Erziehungsmaßnahmen aber das Blut in den Adern gefrieren lassen haben. Ich hab das Buch geschenkt bekommen und bin trotzdem froh darüber, es gelesen zu haben.


    Allerdings ist es leider auch manchmal die Gelassenheit, die mir fehlt, aber die Hunde haben mich schon zu viel mehr Ruhe erzogen, weil sie mir gezeigt haben, dass das nötig ist. Ich kann sagen, sie haben aus mir einen umgänglicheren Menschen gemacht ^^

    Ja, da wüsste ich auch beim besten Willen, nicht wieso man eingreifen sollte. Das ist völlig normales und friedliches Spielverhalten von Hunden. Meine gehen manchmal noch mehr zur Sache und Lenny bellt die ganze Zeit Fynn an. Nach 20 Sekunden bleiben sie stehen und knabbern gemeinsam Grashalme, dann geht es manchmal weiter mit dem Spiel.
    Übertriebene Mimik, Zähne zeigen und heftiges Rumgespringe, sowie Spielknurren sind bei uns ganz normal. Sie machen dann immer mal kleine Pausen und schauen in die Gegend, dann gibt es Spielaufforderungen (Gesäß hoch etc.) und es geht weiter. Ganz normal halt :)

    Aufreiten will mein Aussie immer bei Fynn. Es stört Fynn zwar scheinbar nicht, aber ich unterbinde es, da Lenny sonst nicht mehr damit aufhört und anfängt, Fynn zu rammeln. Ich finde nicht, dass das sein muss, da Lenny das auch ständig machen würde, wenn er es dürfte.


    @Sandschiffchen
    Ja, da hast Du Recht. Es ist ja auch nichts schlimmeres passiert. Fynn ist alles andere als nachtragend, hätte dem Hund sicher gleich verziehen, wenn er nicht den Rest des Tages ins Auto gesperrt worden wäre, und das Ohr ist nach einer Woche wieder verheilt. Ich habe auch dazugelernt. Würden andere und man selbst keine Fehler machen, könnte man ja niemals schlauer daraus werden :)

    Zitat

    Ich finde dass heutzutage viel zu schnell eingegriffen wird.


    Wann soll man denn deiner Meinung nach eingreifen? Wenn das Ohr genäht werden muss?


    Wenn die Freundin von meinem Hund ihm mal sagt, dass er gerade zu aufdringlich ist und die beiden sich ein paar Sekunden lang über den Boden wälzen, greife ich auch nicht ein, sondern lasse sie das machen, weil sie eben wenige Sekunden später wieder total freundlichen nebeneinander her laufen und das wirklich für den Rest des Tages geklärt ist. Die einzigen Spuren, die man danach an den Hunden findet, sind Speichel des jeweiligen anderen.


    Bei fremden Hunden ist das aber in meinen Augen schon was anderes und schwierig einzuschätzen.

    Ja, sicher hat der Satz seine Daseinsberechtigung, wenn man die Hunde und den anderen Hundehalter einschätzen kann.


    Weniger toll finde ich Ereignisse, wie es meinem Hund Fynn vor einer Woche passiert ist. Es war vielleicht auch etwas naiv von mir, zu glauben, dass der andere Hund nett zu Fynn sei, also haben wir die Hunde abgeleint, damit sie sich kennenlernen können, weil sie sich beim ersten Beschnuppern ruhig verhalten haben. Ein paar Sekunden später lag mein Hund auf dem Boden und der andere Hund hat ihm das Ohr blutig gebissen und nicht aufgehört, obwohl Fynn sich gleich unterworfen hatte.
    Wenn man jetzt denkt, der andere Hundehalter würde eingreifen, wenn Blut zu sehen ist, täuscht man sich leider. Ich musste die beiden dann trennen, indem ich den fremden Hund weggezogen habe. Ich hasse sowas. Immerhin habe ich daraus gelernt, vorsichtiger zu sein und eher einzugreifen, wenn sowas passiert. Der andere Hundehalter hat natürlich gesagt, dass er das die Hunde immer unter sich klären lässt. Super. Es sah nicht so aus, als hätte sein Rüde schon Lust gehabt, aufzuhören, während Fynn schreiend am Boden lag.

    Naja, es ist halt alles oft eine Frage der Dosis. Mir tun Hunde genauso Leid, die Montags Agility machen, Dienstags Flyball, Mittwochs auf den Hundeplatz, etc. und dann noch jeden Tag drei Stunden Spaziergänge mit jeweils 15 Minuten Unterordnung und zu Hause noch 1 Stunde Suchspiele. Das macht man dann mit einem 1 Jahr alten Aussie. Der Hund leidet darunter genauso, wie ein vernachlässigter Hund.


    Einen Mittelweg finden ist meiner Meinung nach das wichtige Ziel. Dabei gibt es immer noch viel Spielraum nach oben und nacht unten, wo sich der Hund und der Halter gut fühlen. Ich gehe auch nicht wegen jedem Kratzer am selben Tag zum Tierarzt, lasse auch nicht jede mögliche Impfung machen und meine Hunde bekommen gutes Futter, aber vielleicht nicht das beste - wer weiß schon, welches das ist. Richtigen Hundesport machen wir auch nicht, aber die zwei toben jeden Tag über Wiesen und durch Wälder. Sie zeigen mir, dass sie glücklich sind, weil sie Freiheiten haben, die Hunde nur durch gute Erziehung erlangen können und die den meisten anderen Hunden, die ich draußen sehe, verwehrt bleiben. Einer meiner Hunde trägt im Wald eine Schleppleine, da ich mich bei Wild etc. nur zu 99% auf ihn verlassen kann und mir das nicht reicht. Sonst laufen sie, außer an Straßen, fast immer frei.
    Eine Hundeschule haben wir nie gebraucht, aber das liegt eben auch am richtigen Bauchgefühl, dass nicht alle Leute haben. Meinen ersten eher unkomplizierten Hund habe ich seit 2 Jahren, der zweite kam letzten August mit Aggressivitätsproblemen gegenüber Männern, Frauen, Kindern, Hunden und starkem Jagdtrieb aus dem Tierheim. Jetzt verhält er sich in solchen Situationen unauffällig. Also ich würde schon sagen, dass ich mit Hunden umgehen kann, obwohl ich jung bin. Ich kenne auch andere in meinem Alter, bei denen das so ist.


    Dass Hunde von älteren Menschen besser erzogen sind, sehe ich auch nicht. Ich habe genug Leute mit 40 Jahren "Hundeerfahrung" mit ihren Hunden beobachten dürfen. Der Junghund, der mit der Leine geschlagen wurde, weil er nicht ordentlich lief, war da leider keine Ausnahme schlechter Erziehung. Ich sehe aber genauso viele junge Leute, die solche Fehler machen.


    TuttiFrutti
    Aggressionen gegenüber anderen Hunden auf die Gloablisierung zu schieben, weil immer mehr "Ausländer"-Hunde nach Deutschland ziehen, finde ich ehrlichgesagt zum totlachen. Bitte nicht übelnehmen.
    Ein gut sozialisierter und erzogener Hund ist in solchen Situationen vielleicht etwas unsicher oder will sie meiden, knurrt vielleicht mal etwas, aber er zeigt nicht selbst starke Aggressionen. Oder meintest Du damit, dass dein Hund aus dem Ausland kommt, und sowas wie Käfig und Kette erleben musste? Das wäre was anderes.

    Das ist vielleicht ein Fake, mich wundert allerdings gar nicht mehr, seitdem ich schon mehrere lebendige echte Hunde bei Ebay in der Kategorie "Plüschtiere" oder "Dekoration" gefunden habe. Das waren dann normale Auktionen. Gruslig war, dass unter Versand dann sowas wie "Paketversand: 4,90€" stand.


    Ich hab das auch gemeldet, aber eBay interessiert sich weniger dafür, wenn man irgendwas meldet, egal ob Urheberrechtsverletzung, Massenverkäufe von privat, Versteigern von lebenden Tieren...


    Ich schreib die Leute dann immer persönlich an. Es stellt sich dabei regelmäßig heraus, dass sie es aufgrund von intellektuellen Schwierigkeiten nicht besser wissen und sie einen Rat gerne annehmen, in dem man ihnen erklärt, wie man ein neues Zuhause für einen Hund findet, wenn man ihn nicht mehr halten kann.
    Also, nur zu.

    Naja, ich bin 26 und kann nicht viel über früher reden, aber über das Jetzt.
    Ich wohne recht ländlich in Mittelsachsen und sehe hier beim Alter kaum Unterschiede, was den Erfolg oder das Vorhandensein von Hundeerziehung betrifft. Es gibt ein paar junge Leute mit aggressiven Hunden, die offensichtlich nur als Statussymbol und weil die Freundin ihn so niedlich fand, angeschafft wurden. Eine ältere Dame zerrt ständig an ihrem ebenso aggressiv wirkenden Pudel herum. Vielleicht jeder zehnte Hund ist nicht leinenaggressiv.


    Allerdings ist das alles nicht besonders schlimm, denn es gibt eigentlich kaum Konflikte, außer dass die meisten Hunde wenig Freiheiten haben. Sie kommen eben fast alle nie von der Leine. Leute die mir mit meinen zwei Hunden entgegenkommen und wissen, dass ihr Hund Probleme mit Hundebegegnungen hat, weichen uns aus oder kehren um. Uns ist hier noch kein unangeleinter Hund ohne sichtbaren Halter entgegengekommen, wie das im Dresdner Raum häufiger vorgekommen ist.


    Hunde werden hier großteils akzeptiert. Wenn uns jemand entgegenkommt, leine ich meine Hunde meist nicht an, sondern lege sie am Wegrand mit genügend Abstand ab. Die meisten Passanten bewundern dann, dass die Hunde so brav liegen bleiben. Nur einmal hat mir ein älterer Hundehalter, der noch 20 Meter weg war und dem ich nichtmal entgegenkam, schon im ersten Satz mit einer Anzeige gedroht, weil meine Hunde nicht angeleint waren (liefen aber gerade bei Fuß). Naja, damit kann ich leben.


    Schlimmer hat es der Husky, der an der Kette gehalten wird und den ich fast noch nie außerhalb des Grundstückes gesehen habe. Wir gehen da schon gar nicht mehr vorbei, weil er dann energisch an seiner Kette reißt und eine Mischung aus Jaulen und Bellen von sich gibt. Solche Schicksale gibt es aber sicherlich überall und früher waren es sicher mehr.


    Was ich allerdings über die Hundeerziehung von "früher" weiß, ist, wie meine Vater darüber denkt und es ist oft haarsträubend, wenn er mich mit in meinen Augen völllig unsinnigen Argumenten in der Erziehung meiner Hunde kritisiert. Er hatte früher zwei Hunde, keine Ahnung, wie er einen Bernhardiner mit einer solchen geballten Inkonsequenz halten konnte. Kein Wunder, dass meine Hunde ständig vor ihm sitzen und ihn anhimmeln. Ständig fallen ihm "aus Versehen" Essensreste vom Teller. Wenn mein Hund mal 90 Minuten auf einer Decke liegen soll, ohne diese zu verlassen, ist es in seinen Augen Folter, aber einen Zwinger empfindet er als geeignete Unterbringungsmöglichkeit für einen Hund.


    Wie dem auch sei - meine Hundeerziehung profitiert stark davon, dass ich mich monatelang aus Büchern und dem Internet informieren konnte und mich mit anderen Hundehaltern ausgetauscht habe, was früher so nicht möglich gewesen wäre. Allerdings denke ich, dass ich schon von Geburt an eine besondere Beziehung zu Hunden habe und mir dadurch im Umgang und in der Komminikation mit Hunden einiges leichter fällt.

    Ja, das hört man gerne.


    Mein Aussie Lenny ist drinnen auch ganz ruhig, aber schon vier Jahre alt und von seinem Vorbesitzer und dem halben Jahr Tierheim wohl ein recht genügsamer Hund geworden, der froh ist, wenn er überhaupt Aufmerksamkeit bekommt. Es gibt eben solche und solche Hunde.
    Agility würde ich jedoch mit ihm nicht machen, da er schnell total aufdreht, aber wenn man etwas findet, wo man den Hund unter Kontrolle behält und alle Spaß daran haben, ist das doch super.

    Bei mir sind es auch zwei und ich bin mir sicher, dass ich mein Leben lang immer mindestens zwei Hunde halten werde, solange ich das kann. Es können also ruhig auch ein paar mehr werden ;-)


    Fynn - Weißer Schweizer Schäferhund (1 1/2 Jahre)
    Lenny - Australian Shepherd (4 Jahre)