Schön, dass Du nach so langer Zeit nochmal nachfragst.
Alles läuft ganz toll :)
Die beiden verstehen sich super, spielen miteinander, machen fast alles miteinander und nicht nebeneinander, haben aber natürlich etwas verschiedene Interessen, wie wir Menschen auch. Wenn es das gibt, lieben Sie sich definitiv. Lenny lässt sich schon mal von Fynn im Gesicht abschlecken, was er eigentlich überhaupt nicht mag. Die beiden schlafen manchmal dicht aneinander gekuschelt. Während ich studiere, bleiben sie recht problemlos alleine. Zum Glück gibt es hier eine feste einstündige Mittagspause, in der ich nach Hause zu den Hunden fahre und mit ihnen raus gehe, so dass sie eigentlich nie länger als 4-5 Stunden warten müssen.
Fynn fängt jetzt an, wenn die Beiden alleine sind, Sachen zu zerkauen, weil er sich wohl langweilt. Vorgestern hat er mein Telefon für einen schwarzen Kauknochen gehalten... Naja, ich wollte sowieso ein schnurloses haben aber so ohne Kabel funktioniert es leider nicht mehr ;-)
Muss man halt alles wegräumen oder ihm irgendwie klarmachen, dass meine Sachen kein Kauspielzeug sind. Er weiß das ja nicht.
Lenny hört sehr gut auf mich, perfekt, wenn ich Leckerlis dabei habe ^^. Es ist unglaublich, wie er dann auf Zuruf unverzüglich mit Höchstgeschwindigkeit angerannt kommt und er bekommt natürlich nicht jedesmal Futter dafür. Da könnte sich der gemütlichere Fynn mal eine Scheibe abschneiden. Lenny läuft recht passabel an der Leine und immer öfter passiert es, dass er beim Anblick von Katzen zwar weiterhin nervös ist, aber an der lockeren Leine vorbeiläuft (Er ist ja eigentlich besessener Katzenjäger). Das wird immer besser, allerdings konnte ich ihm das leider nicht ohne körperliche Einwirkung(festhalten und runterdrücken) austreiben.
Beim Anblick einer Katze hat er früher sofort seinen Film abgefahren und war nicht mehr zu bremsen und das minutenlang. Das hat ihn furchtbar gestresst und er ist ewig nicht wieder runtergekommen. Jetzt ist er kurz nervös und nach einer halben Minute ist das vergessen. Das muss eben auch gehen, da es hier massenhaft Freigänger-Katzen gibt. Man kann auch nicht erst mit größeren Entfernungen oder sowas üben, da ständig Katzen hinter Autos herausspringen. Also erziehe ich ihn lieber für ein paar Wochen so, dass es für ihn vielleicht unangenehmer ist, er aber dafür danach stressärmer durchs Leben geht und auch nicht überall eine Leine tragen muss. Meine Hunde tragen zu 70% keine Leinen, wenn wir unterwegs sind. Eigentlich nur nach Einbruch der Dämmerung und an Straßen.
Hundebegegnungen müssen wir noch üben, aber hier auf dem Dorf hat man da viele Möglichkeiten. Das ist aber auch schon besser geworden, allerdings ist das mit der Leinenaggressivität nicht so leicht in den Griff zu bekommen. Fynn fängt dann natürlich auch wieder etwas an, mitzumachen, obwohl er das ewig nicht gemacht hat. Naja, es hält sich in Grenzen. Ohne Leine klappt es erstaunlich gut. Lenny lässt sich eigentlich recht schnell abrufen.
Letzens kam ein unangeleinter Hund auf uns zu, meine waren auch abgeleint. Ich dachte, Lenny prügelt sich jetzt mit dem, aber er hat den Schäferhundmischling kurz verbellt und kam zurück zu mir.
Um nichts in der Welt würde ich einen der beiden wieder hergeben. Sie sind echt toll, aber es war auch nicht immer leicht. Ich persönlich habe manchmal Probleme mit meinem Temperament, werde oft zu schnell laut und muss mich in bestimmten Situationen zwingen, ruhig zu bleiben. Die Hunde haben mich aber schon gut "therapiert", das besser in den Griff zu kriegen. Man muss eben geduldig sein und die Ruhe bewahren, sonst scheitert jeder Versuch der Hundeerziehung. Das ist der einzige Weg und deshalb muss ich ihn eben gehen.