Jede Nationalrasse ist im eigenen Land zu einem wesendlich günstigeren Preis zu bekommen, als eine Auslandsrasse. Auch der DSH hat sobald man unsere GRenzen passiert (bis auf Polen vielleicht) einen Mindestwelpenpreis von 1000,-€. Eigentlich kann man Labrador und DSH sehr gut vergleichen. Labrador in Deutschland beliebt und aus Amerika kommend. Preis DSH 600€ Labrador 1000,-€ in Deutschland
Preis DSH 1500$ Labrador 700$ und weniger in Amerika
Bei Nationalrassen ist es so, dass die eigene Rasse sehr stark vertreten ist incl. Nachzucht ohne Papiere und auch nicht unwesendlich bei vielen Menschen ist der Faktor, dass sie mit ihren Hunden auffallen wollen. Das klappt mit nem DSH in Amerika zu 100% in Deutschland rennen sie eher weg. Sprich, die Nachfrage ist geringer als das Angebot. Und es ist nicht richtig, dass der DSH immernoch zu züchten ist bei den Preisen. Sehr viele kleine Züchter haben aufgehört mit ihrer Zucht, weil es einfach nicht mehr nur +-0 war, sondern deutlich im Minus. Und wer sich die Welpenstatistik anschaut, wird feststellen, dass die Welpenzahlen beim DSH drastisch zurück gegangen sind. Was im übrigen zur Freude der verbliebenen Züchter die Nachfrage erhöht hat und somit auch der Preis sich ein wenig wieder stabiliesieren konnte.
Es ist schön, wenn man nach einem Wurf und Abgabe aller Welpen kurzfristig 3.500 oder 5.000€ (beim Schäferhund) in der Hand hält, aber die Ausgaben im Voraus von gleicher Summe, z.Bp. durch das sehr kostenintensive Training für die Pflichtschutzhundprüfung,ist eben für manche erst gar nicht aufzubringen. Und ich persönlich finde es schade, aber bei jedem Hobby, wenn man dieses nicht (mehr)ausüben kann, weil man die finanziellen Möglichkeiten nicht dazu hat. Denn vor allem bei der Zucht zählt eben nicht der goldenen Futternapf und das eigenen "Hundehotel" im Garten, sondern eigentlich einen hohes Maß an Wissen, Erfahrung und Hingabe.
Und ja, wenn ich nicht züchten würde, hätte ich nur einen Hund und würde viele zuchrelevanten und auch freiwillige Untersuchungen, Prüfungen usw. definitiv nicht machen. Auch hätte ich keinen so hohen finanziellen und zeitlichen ganzen Aufgaben rund um die Zucht, aber auch vor allem für die Nachbetreuung (Telefonate, Welpentreffs usw.), Weiterbildung, Recherchen, Zurücknahme von gezüchteten Hunden (auch aus dem Tierheim incl. der Kosten), Homepage, usw. usw. -
Ja und wenn das Herzblut (wie bei vielen alten Züchtern) da ist, aber der finanzielle Hintergrund irgendwann nicht mehr ausreicht, um dies alles zu stemmen, ja, dann muss man leider aufhören, weil man sooooo viel mit dem 1 Wurf im Jahr verdient hat. Und sinnvole Zucht kann man leider nicht aller 7 Jahre mal eben so betreiben, da muss man immer aktuell bleiben und nicht jeder Nachzuchthund wird dann auch in die Zucht gehen und nicht jeder zuchttrauglich anerkannte Hund wird dann auch wirklich Nachkommen bekommen, obwohl alle Voraussetzungen da wären (die Natur hat da auch manchmal ihre eigenen Ideen).
Und noch als Zusatz: Das es überhaupt noch so viele DSH-Würfe im VDH gibt, ist nicht unwesendlich der enorm gestiegen Nachfrage aus dem Ausland zuzuschreiben. Waren es noch vor 10 Jahren die großen Zuchstätten die einzelne Welpen ins Ausland verkauft haben, so verkauft heute nahezu auch jeder kleine Züchter Welpen oder sogar fast komplette Würfe ins Ausland, um irgendwie züchterisch "überleben" zu können.
Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, wo er und für wie viel er sich einen Welpen kauft. Aber nicht wenige Züchter mit viel Liebe für ihr Hobby haben genau deshalb aufgehört, weil die Geiz ist geil Mentalität immernoch vorherrscht (gerade bei deutschen Rassen) und die vielen Mühen in keinster Weise gewürdigt werden, ebenso, wie der Züchter für vieles jetzt haftbar gemacht wird, was man im voraus nicht mal erahnen kann, was da noch für Kosten evtl. auf einen zukommen, während der ständige Ups-Wurf-Großzieher fein raus ist. An den Hobbyzüchter, wenn er gewillt ist seine Welpen gut unterzubringen (bei sich und im neuen Zuhause), werden viele Anforderungen von vielen Seiten gestellt, welche nicht im geringsten mit einer normalen Hundehaltung zu vergleichen sind.
Und nein, ich halte die Welpenpreise für nicht überteuert, so lange sie sich im Rahmen von 600-1000€ bewegen und die Zuchtzulassung sich nicht nur auf 2 Ausstellungen bechrenkt. Alles was darüber hinausgeht, sind dann entweder Raritäten oder Prestige- und Modehunde.