Ich glaube schon, dass der Mensch ein passabler Partner für den Hund darstellt.
Nur das moderne Deutschland tut es wohl nicht ganz...
Unser erster Hund im Polen meiner Kindheit war ein BC-ähnlicher Mischling. Der bekam morgens sein Frühstück, brachte mich zur Bushaltestelle und lief dann bis 15Uhr frei herum, bis ich wieder aus dem Schulbus stieg.
Der hatte kein Halsband, NIE eine Leine und Abends lag er dann vorm Kamin und ließ sich kraulen.
Der Schäferhund meiner Oma lebte halb-wild. Bekam zwar Nahrung und Zuneigung, war aber manchmal auch mal 3Wochen lang weg. Und irgendwann wieder da und streunte tagsüber frei durchs Dorf und beschäftigte sich selbst. Nachtsüber war er ein aufmerksamer Wachhund (Mein Opa hatte einen Laden).
Diese Hunde waren wirklich glücklich, sie hatte ihren Menschen und ihre Fürsorge, durften aber auch mehrere Stunden am Tag einfach Hund sein, ganz ohne Aufsicht.
Gassigehen gabs in dem Sinne nicht. Der Hund lief einfach mit, wenn man einen Spaziergang machte. Aber WEGEN des Hundes extra spazieren gehen? Mein Opa hätte mich ausgelacht bei so einer blöden Idee...
Und heute?
Da les ich dauernd von Schleppleinentraining, Handfütterung, Leinenaggression, Ignorieren und Frusttoleranz, Dummytraining, Obedience und so weiter... was soll der Quatsch?
DAS ist nicht artgerecht-es ist aber leider der einzige Weg, wie man Hundehaltung mit der menschgemachten Umwelt (Gesetze, Straßenverkehr, Vermenschlichung, Angst vor freilaufenden Hunden, Kontrollzwang) vereinbaren kann.