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Ich muss dazu sagen, dass die Rehe in Situation 1 und 3 nicht weggerannt sind, sondern einfach still standen. Wenn ein Reh vor uns weglaufen würde, könnte ich mir vorstellen, dass das schon durchaus den Hetztrieb in ihr auslöst. Aber ein stehendes Reh findet sie definitiv gruselig :D.
Ah, ok - danke für die Erklärung. Die Party hat sich auch 1 Mal vor einem Kaninchen erschrocken und es angebellt, weil es nicht weggerannt ist sondern zunächst still sitzen geblieben ist. Als sich das Kaninchen dann doch bewegte war alles wieder beim alten
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Kann es sein, dass ein HUnd nur daran interessiert ist der Spur zu folgen ? Ihn das "Ende" (z.B. ein Wildschwein) also gar nicht juckt?
Ja, ich denke solche Jagdhunde gibt es. Die Settermix-Hündin einer Freundin stöbert leidenschaftlich gern, weiß aber mit der eigentlichen "Beute" nichts anzufangen.
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Hat der Jagdtrieb bei euch eine große Rolle gespielt bei der Wahl des Hundes? In Zusammenhang mit dem Wohnort, dem Wildaufkommen, wie der Hund jagt/worauf er reagiert? Würdet ihr wieder so einen Hund aufnehmen? Ich kann mir kaum vorstellen, glücklich damit zu werden, den Hund nur an der Schlepp führen zu können oder immer 100% Konzentration auf den Hund und die Umgebung zu haben, wenn er frei läuft...
Sucht ihr Wild zum üben/beim Junghund? Das war mein Mittel der Wahl, möglichst viel Wild begegnen und zur Not den Hund drauf aufmerksam machen. Funktioniert vermutlich so nicht beim "richtigen" Jagdhund?!
Bei der Wahl meiner Hündin (aus dem spanischen Tierschutz) hat lediglich Sympathie eine Rolle gespielt. Dass sie ein Podenco-Mix mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist, wurde mir erst nach ein paar Monaten klar. Ich hatte die Einstellung - egal was kommt wir packen das zusammen und so haben wir uns bis heute durchgeschlagen, -gekämpft und vieles erreicht. Ich bereue nichts - Party ist eine Herausforderung der ich mich gerne stelle. Ich habe in den letzten 5 Jahren mit ihr sicherlich viel gelernt. Aber nach Party würde ich mir bewußt sicher keinen Podenco (-oder entsprechend jagdtriebigen Mix) mehr aussuchen. Der Spagat zwischen artgerechter Auslastung des Hundes und dem Respekt vor dem heimischen Wild wäre mir zu groß. Bewußt würde ich mir demnach nur einen Hund aussuchen, dem ich auch hier in Deutschland gerecht werden kann.
Mit einem Jagdhund, der seinen Trieb bereits entdeckt hat, bewußt Wild zum Üben zu suchen, macht durchaus Sinn. Denn ich bin der Meinung, man sollte mit und nicht gegen den Trieb des Hundes arbeiten. Dies erfordert aber viel Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl, ansonsten kann es schnell nach hinten losgehen und unnötig Wild stressen/gefährden und dem Hund die falschen Signale setzen.
Ich arbeite gerne mit Hunden und würde keinen reinen Begleithund wollen, aber ich würde mir als nächsten Hund wohl eher einen Retriever oder wenigsten einen Hund mit Vorsteher-Anlagen aussuchen. Aber ich würde wohl wieder einen Second-Hand-Hund bevorzugen und wenn dann so eine Wundertüte mit großen Ohren ein Zuhause sucht, wer weiß...