Beiträge von sueasy

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    Wisst ihr was mich in dieser Diskussion etwas stört: irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass vom Hundehalter großes Wissen und schon fast Perfrktionismus verlangt wird.


    :solace: Das sind halt so die typischen Internet-Diskussionen, alles so hübsch theoretisch.
    Wenn du dich jedoch mit mit dem ein oder anderen Schreiber privat/real unterhältst, wirkt das was eben noch so perfekt schien, schon ganz anders und irgendwie auch menschlicher. Wenn du dann noch die Hunde des ein oder anderen Schreibers im realen Leben beobachten kannst, dann erkennst du, dass auch bei scheinbaren Perfektionisten der Hund offensichtlich doch noch Hund ist. Entweder weil der Halter es seinem Hund erlaubt oder weil sich der Hund einfach die Freiheit nimmt :D
    Nichtsdestotrotz macht das theoretische Gefachsimple doch immer wieder Spaß ;)

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    Was stört dich denn? Auch die aversiven Reize? Leine schmeissen, wenn der Hund wegläuft z.B.?


    Ein halbwegs intelligenter Hund wird früher oder später herausfinden wie weit du die Leine werfen kannst und ein halbwegs triebiger Hund wird durch eine fliegende Leine nicht sonderlich beeindruckt sein.

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    Oder, naijra, anders gefragt:
    Findest du das was ich geschrieben habe wirklich grundsätzlich falsch (würdest du es nicht dauernd auf dich beziehen)?


    Grundsätzlich würde ich sagen, was du bislang schreibst, passt vielleicht auf Ersthundehalter bei der Welpenerziehung von Nichtjagdhunderassen. In diesem Thread lesen und schreiben aber auch einige die bereits Erfahrung mit Jagdhunden und deren Erziehung haben. Da darfst du dich nicht wundern, wenn die auf deine ultimativen Tipps und Erkenntnisse etwas :verzweifelt: reagieren.

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    Und ich habe es schon andernorts geschrieben: die Zuverlässigkeit des Rückrufs ist nicht nur eine Frage der Distanz zum Halter, somdern noch vielmehr eine Frage der Ablenkung. Da kann manchmal 5 m schon zuviel sein, während normal 50 m beim gleichen Hund kein Problem ist.


    Wohl wahr ;) Mir ist die Party auch schon aus kurzer Distanz durchgebrannt, wenn die Reizlage einfach zu hoch war - z.B: Freie Sicht auf flüchtende Hasen + andere freilaufende Jagdhunde die von hinten die Party, die bis dahin noch brav auf Kommando gestanden hatte, überholten. Die Anwesenheit von "Jagdkonkurrenten" ist bislang noch unsere größte Herausforderung. Drum gibt's halt einige Ecken, wo ich Party nur freilaufen lasse, wenn ich mit ihr allein unterwegs bin.

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    Meinst du die Frage ernst?
    Über Gehorsam am Wild, definierte Aufgaben, soziale Übereinkünfte.


    Alleine wird nicht gejagt sondern nur zusammen mit dem Menschen ist man erfolgreich.


    Hast du einen blassen Schimmer was bei einer Drückjagd abgeht?

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    Wenn Leni an der 10m Leine geht, sieht das bei uns so aus, dass ich permanent auf sie einquasseln und sie mit Stop-Kommandos bremsen oder sie anderwertig bespaßen muss, da sie ungefähr alle 10sek Anstalten macht, ins Leinenende zu semmeln. Das klappt auch ganz gut - für ca. 3 min. Danach ist sie durch meinen "Kommandoregen" so gestresst, dass sie komplett dicht macht und gar nichts mehr geht. - Heißt, sie hört nichts mehr, ich bleibe stehen, sie kämpft gegen das Leinenende. Wenn sie dann nach gefühlten Ewigkeiten aufgibt und zu mir kommt, bleibe ich so lange mit ihr stehen, bis sie sich wieder halbwegs entspannt hat, runtergefahren ist und ich sie wieder ansprechen kann.


    Hm... also den Sinn einer SL sehe ich eigentlich nur darin, dass ich sie ihrem Namen entsprechend schleppen/schleifen lasse und nur dann drauf trete oder danach greife, wenn der Hund auf den Abruf nicht reagiert. Wenn ich die SL permanent fest in der Hand halten möchte - sozusagen als längere Flexileine, dann würde ich zuvor die Leinführigkeit üben und das geht am Anfang viel besser an einer kürzeren Leine.

    Ich frage mich gerade, warum ein Hund überhaupt freiwillig einen bestimmten Radius einhalten sollte?
    Und auch warum man sich das als Halter wünscht. Wie weit ein Hund vom Halter entfernt laufen kann, hängt von der Umgebung und der Abrufbarkeit ab. In wildarmen flachen Gelände lasse ich meine soweit laufen, wie der Ton der Pfeife reicht, in unübersichlichen Gegenden muss sie immer in Sichtweite und ca. 20-30 m Entfernung bleiben und in unübersichtlichen wildreichen Gebieten bleibt sie an der kurzen Leine und wird nur zwischendurch mal für Apportier- oder Suchübungen abgeleint.

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    Ich bin aber sicher, dass viele Hunde viel stressfreier, viel mehr könnten und Freilauf genießen könnten, wenn ihre Besitzer nicht immer so viele Ausreden und Gründe hätten warum vieles gerade bei ihnen, ihrem Hund und ihren Lebensumständen NICHT geht ;-)


    So weit zum Thema Ausreden:

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    Die Freifolge und leinenführigkeit habe ich mir auch hart erarbeitet übrigens.
    Der Folgetrieb war nämlich von Welpen einen an nicht vorhanden!
    Interesse an Futter gleich null.
    Interesse an Sozialspiel nicht vorhanden.
    Bringfreude nicht vorhanden.


    Akzeptier doch einfach, wenn dir jemand erklärt, dass sein Hund anders tickt als deiner und er deswegen auch anders mit seinem Hund arbeitet. Ein Ridgeback-Riesenschnauzer-Mix ist sicherlich auch eine Herausforderung, aber nun mal eine gänzlich andere als ein Pointer oder eine Bracke oder ein Stöberhund.

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    Naja, aber Jäger haben doch sicher passionierte Hunde oder?


    Ja sicher, die versuchen aber auch nicht für ihre Hunde interessanter als das Wild zu sein, sondern die arbeiten mit und an dem Wild.

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    Wenn der Hund an der Schlepp Stress hat, und Frust, dann doch nur, weil man es nicht geschafft hat interessanter zu sein als irgendwas anderes, was er nicht "darf".


    Ich denke das ist schon auch eine Frage der Intensität des Jagdtriebes - da ist es in wildreicher Umgebung (Gerüche reichen da oft bereits) nur schwer möglich interessanter zu sein, als das was der Hund da gerade in der Nase hat.


    Spannender als ein flüchtender Hase kann ich für meine Hündin nur sein, wenn ich 2 Hasen im Gepäck habe, die ich dann für sie auspacke und flüchten lasse und meine Hündin hinterher lasse.
    Man sollte da auch auf die Rasse/Veranlagung des jeweiligen Jagdhundes schauen.