Beiträge von sueasy

    Zitat

    Das Gesetzt besagt bereits das nur hetztende Hunde geschossen werden dürfen.

    Irrtumtum - das ist ein regelrechter Gummiparagraph, der Willkür Tür und Tor öffnet:
    "Das LJG räumt dem Jagdschutzberechtigten in §25(4) die Möglichkeit ein, einen wildernden Hund abzuschießen. Als wildernd gelten Hunde, die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihres Führers Wild aufsuchen, verfolgen oder reißen."


    Der Halter lässt sich doch oft doch wohl ausfindig machen, insbesondere bei "Wiederholungstätern". Und dann kann es eine entsprechend wirkungsvolle Geldstrafe und Auflagen geben.


    So wie das Gesetz formuliert ist, kann nahezu jeder freilaufende Hund erschossen werden, nicht nur der der bereits am Reh dran ist, sondern auch der der lediglich seine Nase am Boden hat und dessen Halter für den Jäger gerade nicht sichtbar 5 m entfernt hinter einem Baum steht.

    Die gleiche Baustelle, habe ich bei meiner Hündin auch und zwar von Beginn an bis heute - sie ist inzwischen 6 Jahre alt. Bei ihr liegt keine Beschädigungsabsicht vor, sie hat also noch nie einem Hund auch nur eine Schramme zugefügt, aber sie neigt zum mobben und stürzt sich in Highspeed mit Gebrüll auf:


    1. Manche Hunde, von denen sie sich bedroht fühlt - bei manchen weicht sie auch freiwillig lieber aus
    2. Manche Geschlechtsgenossinnen, kann da kein Schema erkennen, außer dass sie halt generell bei Hündinnen zickiger regieren kann als bei Rüden
    3. Manche junge Rüden, die sich auffallend ungestüm und "vorwitzig" verhalten


    Natürlich habe ich die letzten Jahre immer wieder versucht, aus ihr einen entspannten Hund zu machen, der Fremdhundebegegnungen souverän meistert und im Zweifel halt lieber einen Bogen läuft. An dem Wesen meiner Hündin konnte ich jedoch nichts ändern. Ich kann solche Situationen heute lediglich besser und früher erkennen und entsprechend managen. Meist reicht ranrufen und ggfs. Bogen laufen, hin- und wieder leine ich sie aber auch sicherheitshalber an.


    Meine Hündin würde ich als definitiv unsicher beschreiben - man weiß dabei leider nie in welcher Situation, sie wie mit dieser Unsicherheit umgeht. Mal ergreift sie die Flucht und ein anderes Mal sucht sie ihr Heil im Präventiv-Angriff. Zeigt sich auch gerne mal beim Staubsaugen ;) erst flieht sie vor dem Sauger und einen Augenblick später versucht sie reinzubeißen oder auch in umgekehrter Reihenfolge.


    Aber das präventive Angreifen bei vermeintlicher Bedrohung wird für sie wohl immer eine Option bleiben - das scheint fest in ihrem Wesen verankert zu sein.

    Ich kenne einige Windhundbesitzer (Galgo, Saluki, Barsoi) die mit ihren Hunden zur Auslastung regelmäßig zur Rennbahn fahren, wo sie dann so richtig Gas geben können. Deren Berichten nach sind die Hunde dadurch auch im normlen Auslauf entspannter und dadurch leichter zu handeln. Ich weiß nicht, ob so was auch für IW geeignet ist?

    Zitat

    Hier wurde gesagt, das einen echten Jäger Wild im Gehege nicht interessiert. Das ist nicht der Fall, er wird darauf reagieren und er wird schauen. Selten sind Hunde mit Jagdproblematiken in der Nähe von Wild anfänglich tiefenentspannt.


    Das ist schon richtig. Auch ein erfahrener Jäger wird die Wildtiere hinter dem Gatter noch interessant finden, aber richtig aufregen wird er sich da auch nicht mehr. Da kannst du dann gerne bis zum St Nimmerleinstag mit ihm vorsitzen und beim nächsten Reh, dass dann plötzlich im Freilaufgebiet über den Weg springt, startet der Hund trotzdem mit vollem Adrenalin durch. Die Reizstufe zwischen Wildgehege und Wild in freier Natur + entsprechender Dynamik (schnell flüchtig) ist einfach zu hoch.
    Theoretisch bräuchtest du zum Üben Rehe (und anderes Wild) an allen möglichen Orten und in allen möglichen Situationen (z.B. auch Reh-Begegung während des Spiels mit anderen Hunden), um den Hund an eben alle vorkommenden Reizlagen zu gewöhnen. Und das ganze oft und regelmäßig.
    Klein und bei niedrigen Reizlagen anfangen zu üben, ist natürlich trotzdem richtig - aber im Alltag lassen sich die wirklich hohen Reizlagen eben nicht vermeiden und dann muss man halt auch in dieser Reizlage üben und zwar am besten, wie man den Hund möglichst schnell wieder runterfährt und ansprechbar bekommt. Bei meiner hilft da inzwischen z.B. Abreagieren durch Beschäftigung mit alternativer Beute.

    Es gibt fertiges Eierschalenmehl z.B. von Lunderland überall im Internet zu kaufen. Eierschalenmehl (38,6 % Calcium, 0,96 % Phosphor) hat ein wesentlich günstigeres Calcium/Phosphor-Verhältnis als Knochenmehl. Und die Eierschalen müssen gemahlen sein, ansonsten kann das Calcium daraus nicht vollständig verwertet werden.

    Schwer zu sagen, warum er erst allein bleiben konnte und nun plötzlich nicht mehr :???:
    Vielleicht habt ihr ja in der Nähe eine läufige Hündin?
    Ganz allgemein kann ich aber nur empfehlen ihm keinesfalls die ganze Wohnung zur Verfügung zu stellen, wenn er alleine ist. Er soll doch zur Ruhe kommen, wenn er alleine ist und nicht von einem Raum in den nächsten wandern.
    Ich würde einen Raum wählen, der ihm vertraut ist (also nicht das Badezimmer) und der möglichst von der Straßenseite und Hausflur entfernt ist. Also ein ruhiges Zimmer (z.B. das wo er sonst nachts drin schläft) und dort würde ich ihm einen Schlafplatz einrichten und ihn, auch wenn du da, bist regelmäßig hin schicken, so dass er lernt, dass er da zu bleiben hat, aber eben auch zur Ruhe kommen kann. Und wenn du gehst, schickst du ihn dort auf seinen Platz und machst die Tür zu.


    Das herkömmliche Training wäre, gänzlich ohne Aufhebens und ohne den Hund auf einen bestimmten Platz zu schicken, einfach raus zu gehen. Was ich auch völlig logisch finde. Bei meiner Hündin, ging das aber allein schon wegen, der Wellensittiche nicht, die sie in meiner Abwesenheit gefressen hätte und auch wegen ihrer Zerstörungswut. Ich fand ein Zimmer zum Zerstören musste reichen. Bei ihr hat die Phase ca. ein dreiviertel Jahr gedauert.