Ich melde mich auch mal zum Thema "Züchterin" zu Wort; bin derzeit mehr als stille Mitleserin dabei.
Man kann seinen Aussie bei einer Züchterin kaufen und trotzdem voll damit ins Klo greifen.
Wir haben uns damals reichlich darüber informiert, welche Rasse, welche Anforderungen wir an unseren Hund stellen (Couch-Hund, Sportskanone etc.) und ganz wichtig, bei welchem Züchter.
Wir hatten uns die Rassen, Labrador, Ridgeback, Border und eben den Aussie näher betrachtet.
Leider sind alle Rassen mittlerweile zum Modehund geworden. Als wir uns für den Aussie entschieden haben, fing es grade mit "dieser" Rasse an.
Mein Mann und ich, haben uns wirklich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, dass wir uns einen Aussie holen, da wir beide einen intelligenten Hund haben wollten, mit dem man auch wirklich einiges machen kann.
Tja, und dann kam die Züchterauswahl. Wir haben uns damals viele Gesundheitszeugnisse angesehen und auch verschiedene Züchter herausgesucht. Da wir einen Züchter in der Nähe haben wollten, haben wir uns für die Züchterin entschieden, woher wir unsere Hündin herhaben.
Auch diese züchtet nach dem ASCA. Wir würden heute nie wieder den Fehler machen, dass wir uns a) nur eine Zuchtstätte anschauen und b) nicht noch weitere in Augenschein nehmen.
Und hat die Mutterhündin damals vom Charakter her sehr gefallen und auch die Zuchtstätte selbst. Auch kam die Züchterin sehr sympathisch rüber. Also, wieso dann weiter suchen? Wir sind damals auch mehrere Spaziergänge mitgegangen, um den Aussie mal "richtig" in Aktion zu erleben. Konnten unsere Züchterin wirklich jede Frage stellen und sie hat auch breitwillig uns Antworten gegeben.
Dann hat sie uns den Deckrüden genannt und dieser gefiel uns vom "Äußeren" wirklich sehr gut.
Diesen Fehler würden wir nie wieder machen: Wir würden jetzt mehrere Züchter besuchen, auch wenn es sein muss 500 KM weit fahren und uns wirklich "BEIDE" Elterntiere anschauen. Und sollte sich der Deckrüde auch woanders befinden, dann wird dahin auch noch mal hingefahren.
Zurück zu unserer tollen Züchterin....
Endlich war es soweit und die Welpen waren da. Viele sagen zwar, wenn es Dir später irgendwie nicht gefällt, dann kannst Du ja immer noch woanders einen Welpen kaufen; aber: Das ist bestimmt nicht so einfach, wenn man einen kleinen Wurm bereits ins Herz geschlossen hat.
Worüber wir uns damals nicht so die Gedanken gemacht haben, uns aber nur gewundert haben, dass die Welpen kaum mal rauskamen. Sie sagte, es wäre zu kalt um mit den 4-5 Wochen (Alter weiß ich nicht mehr genau), mal in den großen Garten zu gehen. Es war damals gute 17 Grad; zwar bissl kühl, aber sonnig.
Also, die Welpen wurden quasi nur in der Wohnung gehalten und kamen mit Ende 6 Wochen mal kurz in den Garten raus. Das Ergebnis hatten wir dann nach 8 Wochen. Wir durften ständig zum TA laufen, da unsere Hündin ständig Husten hatte.
Das einzigste gute war, dass die Züchterin sowohl bereits gebarft hat, als auch Trockenfutter verfüttert hat. Aber mittlerweile machen das ja wirklich viele Züchter und ein großes Problem bei einer Umstellung dürfte man später ja nicht haben, wenn man eine "gute" Züchterin hat, die nur Trofu verfüttert.
Ergebnis: Hund kannte weder Autos, noch sonst irgendwelche Geräusche. Ebenso hatten wir uns nie darüber Gedanken gemacht, dass die Züchterin bereits ein paar Tage bzw. ein paar Stunden, Besucher (so wie wir, die schon längere Zeit mit ihr in Kontakt standen) zu den Hunden gelassen hat. Für uns war es damals toll, die Welpen schon so früh sehen zu dürfen, aber im nachhinein, finde ich es wirklich einfach nur sch...
Man lernt eben nie aus...
Und ein großes Manko war, dass die Hunde "keine" Männer kennen gelernt haben, da bei der Züchterin kein Mann wohnte. Hier hatten wir echte Probleme mit, da Bella wirklich Schiss vor Männern hatte. Es hat wirklich lange gedauert, bis mein Mann und Bella sich verstanden haben.
Tja, und viele von Euch kennen ja unser Problem mit unserem Teufel (für die, die es nicht kennen, steht alles im Thread).
Wir hatten wirklich über ein Jahr kein Kontakt mit unserer Züchterin, da es uns so vorkam, dass wir als "Welpenkäufer" später nur noch lästig waren. Klar, sie konnte ja keinen Reibach mehr machen.
Später als wir unsere Probleme einigermaßen in den Griff bekommen hatten, haben wir nochmals Kontakt mit unserer Züchterin aufgenommen, die mittlerweile ihren 3. und 4. Wurf zur gleichen Zeit hatte, um ihr mal unsere Probleme mit Bella zu schildern.
Wir sind fast vom Hocker gefallen, als sie - ohne mit der Wimper zu zucken - sagte, dass sie sich nicht wundere, dass Bella "auch" so ein (Problem-)Hund ist, da ein paar Geschwister noch schlimmer wären! Hallo? Das hat sie damals mit einer solchen Selbstverständlichkeit gesagt, dass mein Mann und ich uns einfach nur anschauten.
Unsere Züchterin sagte dann, dass der Deckrüde wohl eine sehr minimale Frustationstoleranz hätte, das er schlechte Nerven hätte und wohl auch schon mal geschnappt hätte.
Wir haben sie hier gefragt, ob sie dass denn nicht vor der "Deckung" gewußt hätte. Wie hätte es auch anders sein sollen, war die Antwort von ihr "Nein".
Wenn ich doch mit einem Hund züchte, mache ich mich als Züchterin doch mit dem auserkorenen Hund vertraut, oder etwa nicht?! Liege ich da so falsch?
Ich habe hinterher erfahren, dass unsere Züchterin genau über die Verhaltensauffälligkeiten des Rüdens bescheid wusste und sie hat trotzdem mit dem Rüden gezüchtet.
Es sind auch noch einige andere Sachen ans Tageslicht getreten, worauf ich aber nicht näher eingehen will.
Nur kann ich soviel sagen, dass diese Frau für mich keine "seriöse" Züchterin ist, sondern nur noch eine Vermehrerin. Sie hatte im vergangenen Jahr mehrere Würfe, mit unterschiedlichen Hündinnen und plant jetzt schon wieder ihre nächsten.
Da wir schon einiges an Lehrgeld zahlen durften, werden wir bei unserer nächsten Wahl auf jeden Fall die Zuchtstätte, als auch beide Elterntiere genau unter die Lupe nehmen.
Falls Fragen sind, einfach her damit :-)