Beiträge von BenniRabauke

    Wie man in den Wald hineinruft... wenn ich allein unterwegs bin, muss ich das auch nicht haben, dass ein unangeleinter Großhund (ok, Kleinhund eigentlich auch nicht) auf mich zugerannt kommt. Ob der jetzt nur spielen will oder nicht, hat der nicht auf der Nase stehen und wenn der Besitzer schon von weitem brüllt "der tut nix!", dann glaube ich das erst recht nicht. Und wenn ich gerade zu einem wichtigen Termin muss, bin ich noch weniger scharf drauf, vorher noch mal eben von einem Spielen-wollen-Hund eingeschmaddert zu werden.
    Ich finde es keinesfalls zu viel verlangt, seinen Hund auf die Seite zu nehmen, wenn man anderen Menschen oder gar Kindern begegnet. So halte ich das für mich selber und ich empfinde das als Selbstverständlichkeit. Nichts, wofür man Dankbarkeit oder Respekt erwarten kann. Dann scheint es aber Hundehalter zu geben, die es als persönliche Zumutung empfinden, den Hund auf Seite nehmen zu müssen, und die sich persönlich gekränkt fühlen, wenn sich der Entgegenkommende dann noch nicht einmal dafür bedankt. Zumindest kann ich mich diesen Eindrucks nicht ganz verwehren, wenn ich lese, wie einige hier so abgehen... Genauso wie diese "jetzt erst recht und immer müssen wir Rücksicht nehmen"-Mentalität sicher nicht zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Hunde- und Nichthundehaltern führt. Ausbaden dürfen das dann leider wieder alle Hundehalter...


    Ganz ehrlich: Da ist eine Frau, die allein für ein ganzes Rudel Kinder zuständig ist. Sie kennt ihre Kinder ganz genau, sie weiß, dass ein paar Draufgänger dabei sind, die vor nichts Angst haben und auf alles zuspringen. Und ein paar Angsthasen, die schreiend weglaufen könnten.
    Und sie weiß, dass es Hunde gibt, die Kinder beißen. Aus den verschiedensten Gründen, meist sicher aus Angst, vielleicht auch manchmal aus Aggression. Vielleicht, weil ein Kind auf sie zurennt. Oder, weil sie sich erschrecken, wenn Kinder plötzlich panisch kreischen. Das Ergebnis bleibt für sie das Gleiche, es kostet sie im Zweifel ihren Job, zieht eine Anzeige nach sich und nicht zuletzt kann es auch für den Hundehalter den Eintritt in die Vorhölle bedeuten, wenn es ein Kind mit den "falschen" Eltern erwischt.
    Also sagt sie den Kindern, sie sollen ruhig sein und leise vorbeigehen. Sie bringt ihnen also genau das richtige Verhalten bei und darf sich dann hier unter Hundehaltern als durchgeknallt bezeichnen lassen? Und das nur wegen des kleinen Wörtchens Gefahr?
    Keiner von usn weiß, wie diese Gruppe in anderen Situationen reagiert. Und um es mit Hundehaltersprache auszudrücken: Sie hat die Kinder ins Fuß gerufen und muss sie ja nun mal irgendwann wieder freigeben. Vielleicht benutzt sie dieses Freigabekommando ja tatsächlich jedes Mal, wenn eine etwas brenzlige Situation vorüber ist!
    Denn ja, für sie ist das durchaus brenzlig, bei Kindern UND bei Hunden würde ich niemals nie sagen. Sie muss letztendlich gewährleisten, dass keines der Kinder aus der Reihe tanzt und steht dementsprechend unter Anspannung. Ihr dann jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, finde ich unfair. Ebenso, wie ihr deswegen gleich jegliche Kompetenz abzusprechen.


    Zu dem Beispiel mit dem Rottweiler:
    Rottweiler sind nun mal große, dunkle Hunde. Die zudem immer wieder durch die Presse geistern als böse Kampfhunde. Nicht für jeden sind Hunde der Lebensmittelpunkt, und nicht jeder hinterfragt, was in der Presse über Hunde geschrieben wird. Undd as Wichtigste: nicht jeder kann die Körpersprache eines Hundes lesen. Ein unerfahrener Mensch sieht einen als gefährlich "bekannten" Hund, der an der Leine völlig abgeht und sich wie wild gebärdet. Woher soll das Gegenüber wissen, dass der Hund ein Kind verwechselt, dass er sich freut, dass er positiv aufgeregt ist? Der Gegenüber sieht nur den großen, dunklen Hund, der in der gegend herumspringt, mit einem Menschen an der Leine, der noch dazu scheinbar nicht gewillt ist, das Ganze zu unterbinden, den Hund ins Sitz oder Platz zu bringen. Und auch hier kommt wieder die Verantwortung für 20 Kinder dazu. Ich finde die Reaktion, dass man dann zusieht, dass man mit den Kindern da schnellstmöglich weg kommt, weder übertrieben noch unverständlich.