Beiträge von borderli

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    Das Hundi ist 8 Monate. Da erwarte ich noch gar nicht, daß Anweisungen 100 % und unter Ablenkung befolgt werden. Das ist das große Ziel - und bis dahin halte ich alles vom Hund fern, was ihn in Konflikte mit dem Gehorsam bringen kann. So lange ich weiß, daß "Nicht-Stehlen" nicht sicher sitzt, lasse ich eben nix Interessantes in Nasenhöhe des Hundes unbeaufsichtigt auf dem Couchtisch stehen, nur als Beispiel.


    Ja, so wird es auch im Moment gehandhabt. Uns fehlte einfach nur ein neuer Ansatz. Denn für die nächsten 14 Jahre wäre es natürlich vor allem für den Hund schön, wenn er ein bisschen gefestigter durchs Leben gehen könnte. Ein positiv aufgebautes Abbruchsignal ist natürlich super wenn es gut sitzt. Aber noch einmal die Frage: es wird doch sicherlich in 1-2 Jahren einmal eine Situation geben, in der ein neuer Reiz an einem für den Hund schlechten Tag interessanter ist als das sonst sicher sitzende Abbruchsignal.
    Was tue ich dann? Hier haben ja einige solche Hunde. Wie geht ihr hiermit um? Wie viel vertragen die Hunde? Im Moment erscheint es mir so, dass jede Kritik die der Hund wahrnimmt ihn total aus der Bahn wirft.


    Also hier nochmal eine Konkrete Frage die weiter führt als mein Ausgangspost: kann man den Hund mental auf irgend eine Art und Weise stärken?

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    Diese Fragen lesen sich für mich nicht so, als dass du einsehen würdest, dass der Fehler bei EUCH liegt, und nicht beim Hund.
    Aber ist ja schön wenn du nun Tipps annimmst.


    Wichtig ist, dass du einen Begriff nimmst, der noch nicht vergiftet ist. Und den auch nicht anfängst zu vergiften - dann nützt es nämlich nichts mehr.


    Natürlich liegt der Fehler bei uns. Die Variante mit der ich bisher meine Border-Collies ausgebildet habe, funktioniert nicht. Wobei die schon sehr sensibel auf Signale reagieren und man die Situation und kritik sehr stark anpassen muss. Niemals gab es jedoch bei uns bodenlose Schreiereien.
    Aber mit einem Hund der bei kleinster Kritik entweder sein Verhalten weiter zeigt, oder in ein tiefes schwarzes Loch fällt, hatte ich noch nichts zu tun. Aber es waren auch einfach alle gefestigter im Wesen als diese Hund. Da ist mein Bordersensibelchen hier nichts gegen.... :( :


    Ja, es wurde dem Hund beigebracht. Es klappte auch bis vor 5-6- Wochen reibungslos. Er wurde gefüttert, bekam seinen Kong usw. Dieser Hund muss keine sture Unterordnung im Wohnzimmer vollführen. Im Moment ist er wie bereits gesagt, ein paar Minuten angeleint, da das ganze in ein Spiel ausartete. Er wehrt sich hier für ein paar Minuten und fängt an kläffend zu protestieren, nimmt dann aber seinen gefüllten Kong und kann nachdem er kurze Zeit brav war, zu uns.


    Ich habe die Situationen nur genutzt um zu verdeutlichen wie er reagiert.

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    Dann setzt man damit weit vorher an, in einer Situation wo man das Alternativverhalten eigentlich nicht braucht und nicht erst wenn die "Notsituation" eingetroffen ist. Ich sag immer, wenn der Hund KÖNNTE, dann WÜRDE er auch. Aber jedes Verhalten ist konsequenzgesteuert...


    Das tun wir. Manchmal klappt es manchmal nicht.
    Mir stellt sich ja nur die Frage, warum dieser Hund so extrem in diesem Bereich ist. Natürlich können wir ihn für den Rest seines Lebens vor Reizen schützen und ihn niemals in eine solche Situation bringen, in der er etwas falsch machen kann. und wenn das der einzige weg ist werde ich das auch so tun. QouVadis hatte das weiter vorne ja auch schon sachlich angeregt. Mir tut es sehr leid, dass er so garnicht damit umgehen kann. Es ist wie gesagt schwarz und weiß. Entweder er ignoriert ein Verhalten, oder er reagiert auf die beschriebene art und weise.


    Meine frage war aber, woher kommt es und wie kann man den Hund helfen hier sicherer zu werden?

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    Dass dir das nicht zeigt, dass das bisherige Verhalten wohl nicht richtig sein kann............


    Doch das zeigt es deswegen frage ich hier ja. Oder was denkst du warum ich hier schreibe? :roll:
    Bisher hatte ich immer recht starke Charaktäre. Ich brülle meine Hunde auch nicht zusammen. Sie haben ihr Abbruchsignal und haben gelernt darauf hin nicht in einem Loch zu versinken. Sondern dass das Abbruchsignal nichts schlimmes für sie ist und durch Alternativen lohnenswert für sie. Aber dieser Hund ist einfach ein ganz anderes Kaliber. Da wurde es genau so aufgebaut. Und bei kleinen Dingen klappt es auch. Aber sobald wir einen schritt nach vorne machen möchten, fällt er ins sich zusammen


    Und vieles was hier gesagt wird wurde versucht. Wie gesagt, sowas habe ich jetzt in 10 Jahren noch nicht gesehen.

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    Zu 1. Die Sensibilität mag wohl genetisch bedingt sein, das extreme Verhalten ist wohl erworben!
    Zu 2. Ja, ich hatte mal so einen Hund, und habe derzeit auch wieder Einen.
    Zu 3. Ich bringe den Hunden alles positiv bei. Dabei sorge ich dafür, das sie keine Fehler machen können.
    Ist später mal ein "Nein!" notwendig, erfolgt es ruhig und dosiert, eine eventuelle Einwirkung, um das "Nein!" durchzusetzen, erfolgt ebenso ruhig und emotionslos! Ist aber meist nicht nötig, weil das "Nein!" positiv und in ruhigem Ton aufgebaut wurde.


    D.h. für uns ein neues positives Abbruchsignal aufbauen. Generelle Faktoren bei denen der Hund Fehler machen kann so weit es geht reduzieren.
    Ich bin nur noch etwas kritisch, ob der Reiz bei manchen Dingen nicht zu groß ist. D.h. in 1-2 Jahren, wenn der Hund sein Abbruchsignal verinnerlicht hat und gelernt hat sich hierbei zu entspannen und Alternativen zu folgen, die sich für ihn lohnen, wird es doch immer wieder Situationen geben, in denen etwas neues interessanter ist oder lohnenswerter erscheint.
    Wie gehst du hiermit um? Reicht hier das positiv aufgebaute Abbruchssignal aus, und die Aussicht auf etwas besseres als der gesichtete Reiz?

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    Also ich lese aus deinem Text, dass der Hund (A) keinen Plan hat was "Nein" heisst, (B) verwendet ihr es einfach überall und sagt ihm (C) nicht (oder nur sporadisch) was er stattdessen tun soll. Du schreibt es selbst, die Sache mit dem Körbchen ist ein SPIEL. Spätestens nach dem 2. Mal wäre mein Hund am Korb angeleint, später würde ich dem Futterbrocken ins Körbchen schmeissen während ich am Tisch esse... Mit dem Futternapf genauso. Warum blocken und rumhampeln anstatt zu sagen Ich will ein "Sitz" von dir, dann bekommst du sogar was aus dem Napf. Lasst den Hund doch nicht soviel selbst entscheiden, dann kommt er seltener in die Verlegenheit solche Demutssignale zu zeigen.


    Einerseits soll er wissen, dass ihr sauer seid, andererseits soll er nicht demütig umherschleichen - das passt nunmal nicht zusammen.


    Danke für die Antwort.
    Nein ist bei uns ein genereller Negativmarker. Meine haben den gleichen und wurde auch genau so aufgebaut. Es kann natürlich sein, dass er ihn nicht so verstanden hat. Woran erkenne ich ob das nein richtig verstanden ist? Bekommen meine beiden ein nein heißt das für sie, dass das aktuelle verhalten nicht richtig ist. sie nehmen dann kontakt mit mir auf und ich gebe das alternativverhalten.


    Angeleint ist der Hund mitlerweile. Das war nur ein Beispiel um die Situation zu verdeutlichen. Er Hängt üprigens mit dem Geschirr in der leine an der Heizung. Korb ist natürlich unter dem Po und winselt und fängt an zu kläffen.
    Futterbrocken wurden am Anfang auch immer in den Korb geschmissen. Aber das ist ja auch nicht das eigentliche Thema. Das hat auch nicht gefruchtet. Er ist dann immer wieder auf gestanden nach dem der Brocken alle war und kam an gerast. das wurde dann irgendwann ein hin und her Spiel. Dann wurde ihm wieder gesagt, er soll doch bitte bleiben und nur für kurze Zeit bleiben wurde gefüttert. Daraus entstand dann das oben genannte Spiel.


    Das Sitz gab es tatsächlich. Hatte ich oben vergessen. "Nein, sitz". Das Problem ist, dass er nicht reagiert. Er hört einfach nicht darauf. Er nimmt kein Alternativverhalten an, wenn er in diesem ich mach jetzt was ich will modus ist. Das heißt ein Sitz während er an mir hoch springt und in den Napf fassen will, wird gekonnt ignoriert. Wie alles. Es wird erst nicht mehr ignoriert, wenn er ein bisschen Ärger bekommt. Und dann endet es so wie beschrieben.


    Meine Hunde schleichen auch demütig umher, beziehungsweise haben gelernt, dass Ärger bedeutet es lief etwas falsch. Mir kann keiner erzählen, dass man seinem Hund nicht mal ein "jetzt reichts aber" in welcher Form auch immer gibt. Es geht auch nicht darum, dass er sich demütig zeigt. Es geht darum WIE EXTREM das ist. Dieser Hund ist dabei nervlich am Ende. Sonst würde ich ihn ja machen lassen und ihm ein bisschen Selbstvertrauen über Alternativen und Lob aufbauen. Aber soweit kommt man garnicht!


    Natürlich kann man dem Hund einfach nichts mehr selbst überlassen. Das war ja meine Ausgangsfrage. Aber es ist halt eben auch so, dass er Alternativen nicht annimmt.

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    Sorry aber das ist Bloedsinn.
    Ich hatte einen solchen Hund und aktuell habe ich wieder einen solchen Hund. Je nach Tagesverfassung auch 2.


    Trotzdem sind meine Herrschaften an den Hauptstrassen angeleint.


    Dann hast du eben keinen solchen Hund ;) :roll:


    Für mich ist das Risiko im Moment größer, dass jemand in uns Hinein fährt als dass mein Hund auf die Straße läuft. Und wer das von seinem Hund nicht sagen Kann/will, der weiß eben nicht was ich meine

    Hallo An Alle!


    Ich habe mal eine Frage zum Hund meiner Schwiegereltern.


    Jack, 8 1/2 Monate, Irish Setter. Kommt aus kleiner "Privatzucht" (keine Papiere). Wuchs mit 11 Geschwistern auf, kam mit 8 Wochen in sein neues Zuhause. Seitdem wohnt er hier.


    Und zwar ist dieser in Situationen, in denen es für Ihn Ärger gibt, absolut sensibel. D.h.: gibts Ärger für ein bestimmtes Verhalten, fällt der Hund in ein schwarzes Loch. Würde man euch Bilder solcher Momente zeigen, würden wohl viele Vermuten, der Hund würde zu Tode geprügelt. :roll:


    Mal eine alltägliche Situation als Beispiel.
    Man sitzt zum Abendessen am Tisch, Hund soll auf seinem PLatz bleiben (Körbchen in Sicht, ca. 5 Meter weg) Der Hund kennt dieses Spiel seit er hier eingezogen ist. Es soll während dem Essen bitte dort bleiben. Zu Anfang wurde der Hund vorher natürlich ein bisschen bespaßt und konnte somit auch immer recht ruhig hier liegen. Ich bin mir sicher, dass er mitlerweile verstanden hat was "Körbchen" bedeutet. Hier mal die aktuelle Situation: Hund steht auf, Herrchen bemerkt es sofort, gibt Kommando "nein, Körbchen". Hund steht da und schaut, darauf hin macht Herrchen die Ansätze auf zu stehen, Hund flüchtet sofort auf seinen Platz. Allerdings nur um dort ca 10 Sekunden zu verweilen, und wieder auf zu stehen. Das ganze Entwickelt sich zu einem Steh auf Spiel, worauf Herrchen natürlich erst einmal mit Verärgerung reagierte und seinem Frust durch ein klares "GEH ins KÖRBCHEN" mit etwas lauterer Stimme Luft machte. Der Hund zischte natürlich wie zuvor auch, sofort auf seinen Platz, allerdings unter Winseln, Lefzen lecken, "schleichendem Gang" und wagt es Minuten lang nicht mehr rüber zu schauen.


    Nächstes Beispiel:
    Ich gehe mit dem Napf mit Frischfleich meiner Hündin an Jack vorbei, dieser stellt sich auf die Hinterbeine und versucht sich ein Stück zu nehmen. Ich sage noch höflich "nein, lass das" und gehe weiter, Hund versucht das gleiche nochmal, wobei ich ihn mit dem Knie blocke und nochmal etwas kräftiger "nein" sage. Hier dann das gleiche Spiel wie zuvor, der geprügelte Hund schleicht gesenkten Kopfes von dannen, traut sich 10 Minuten nicht mehr zu mir.


    Noch ein Beispiel:
    Wir sind auf dem Feld. Jack ist mitlerweile gut abrufbar, also läuft er wie auch meine Beiden offline. In der Ferne sehen wir einen Hund kommen, ich rufe die Hunde zum anleinen ran, Jack ist dafür aber gerade zu beschäftigt mit einem Maulwurfhügel. Ich handhabe es i.d.Regel so, dass es ein scharfes Abbruchsignal gibt, wenn sie gerade nicht hören. D.h. Hund soll sein aktuelles Verhalten unterbrechen. Danach folgt ein freundliches Alternativverhalten, was die Hunde gut annehmen.
    Also ich "Jack, nein" und warte Hund schnüffelt, Also etwas lauter "Jack!" Hund schnüffelt weiter also folgt "JACK!! und zack, Hund hört, rennt winselnd hinter meinen Freund, versteckt sich dort, legt sich hin, leckt sich die Lefzen, schaut weg usw.


    Für alle Beispiele gilt:
    - es ist unheimlich schwer, dem Hund verständlich zu machen, dass man sauer ist, ohne dass dieser so in Grund und Boden versinkt
    - Jack ist in solchen Situationen auch dann überhaupt nicht mehr ansprechbar. Ihm ein Alternativverhalten an bieten, nach welchem er sich richten kann um dafür dann Bestätigung zu erhalten ist so gut wie nicht möglich.
    - Man erklärt diesem Hund seit 8 Monaten dass er bitte nicht, während wir dabei stehen, vom Esstisch Dinge stehen soll. Macht man nicht enthusiastisch genug, ist es ihm egal, wird man ein bisschen lauter, hat man wieder den geprügelten Hund.


    D.h. das Hernbringen grundlegender Dinge (nichts vom Tisch klauen, nicht hochspringen, auf dem Platz bleiben, nicht aufs Sofa) ist extrem schwierig. Wenn er auf Kritik reagiert, dann so wie oben beschrieben, dosiert man die Kritik anders, wird es ignoriert. Kritisiert man gar nicht, oder versucht lediglich über positive Bestätigung auf zu bauen, ist es ihm egal, bzw in manchen Bereichen (die Wurst steht auf dem Tisch) einfach gar nicht möglich...



    Jetzt meine Fragen:
    -Woher kommt sowas? Genetisch bedingt? Fehlende Prägung?
    -Hat sonst noch jemand einen solchen Hund?
    -Wie geht man damit um? Gibts ein paar andere Ansätze? Oder soll man den Hund einfach leiden lassen?



    Danke im Vorraus für die Antworten
    vg
    borderli

    ich lasse meine eine Hündin auch frei laufen an der Straße, die andere nicht.
    Ja, einach aus dem Grund weil ich es mit ihr kann. Mit der anderen niemals. Da gibts auch kein Problem und hat nichts mit fahrlässig zu tun. Warum sollte ich Sie anleinen? Sie hat an der Leine purern Stress, überlässt mir die volle Verantwortung, rast von Rechts nach Links usw usw. Ja bla bla, dann trainier es doch usw. Ja ich trainiere und ja sie kann es. Aber sie hasst es an der Straße. Punkt.


    Aber um so etwas zu verstehen, muss man erst einmal einen solchen Hund haben. Meiner Meinung nach, sind alle Ableingegener hier nur so vehement mit dem einen Argument unterwegs ("es kann immer etwas passieren"), weil Sie noch keinen SOLCHEN Hund hatten. Ihr könnt euren Hund nicht ableinen weil ihr davon aus geht es kann was passieren. Was ja auch ok ist. Aber gar nicht erst zu versuchen, zu verstehen, dass es auch die Chance gibt, dass nichts passiert, das fällt hier niemanden ein.
    Es gibt immer die 99,99%ige Wahrscheinlichkeit dass nichts passiert. Und dann gibt es das 0,01 letzte Prozentchen und dann passierts? Ja. So kann es passieren. Nämlich dass der Autofahrer der an uns vorbei fährt kurz abgelenkt ist und in meinen angeleinten Hund hinein brettert.


    Natürlich ist es sicherer an der Leine.
    Aber abgeleint bedeutet für uns einfach kein Risiko. Das könnt ihr jetzt glauben oder nicht. Es gibt einfach die Hunde, die ohne Leine völlig bei Herrchen/Frauchen sind, nicht jagen, sich vor nichts erschrecken. Die einfach entspannt neben mir an einer Straße entlang gehen. So eine habe ich hier und wir gehen weiterhin unangeleint an der Straße lang.


    Es gibt einfach immer diese 0,01% bei denen es schief gehen kann. Und die gibt es in allen Bereichen des Lebens. Ihr geht Sie im Wald ein, weil ihr denkt hier kann ja nichts passieren. Oder seid euch dessen sogar sicher. Andere gehen Sie an der Straße ein, weil Sie sich sicher sind, hier kann nichts passieren. Das dieser Punkt aber einfach so abgetan wird, nur weil ihr denkt, für mich und meinen Hund besteht an der Straße eine Größe Chance eine Unglücks, zeigt einfach nur eine gewisse Engstirnigkeit.