Ein "Hallo" an Euch,
Lucky macht mir zur Zeit richtig Sorgen. Nachdem vor 5 Wochen in einer OP 2 Tumore entfernt wurden (wir ließen sie nicht mehr untersuchen, da die Tierärztin meinte, sie sähen "nicht gut aus"), ein kleiner am Augenlid, ein größerer und tiefer ins Gewebe hineingewachsener am Hinterbein, der auch noch schlecht heilte, ging es ihm erst etwas besser. Bei der OP-Untersuchung stellte die Ärztin auch noch Herzgeräusche fest, deswegen bekommt er jetzt auch noch ein Herzmittel.
So weit, so gut.
Dann, vor ca. 3 Wochen, hielt Lucky morgens bei der Frührunde seinen Kopf verkrampft auf eine Seite. Es war nicht mit Augenzittern oder Sonstigem verbunden, nur der Kopf war zur Seite geneigt und er war im Kopfbereich verkrampft. Das wiederholte sich zwei Woche später. Ich also letzten Donnerstag wieder zum Tierarzt, der Verdacht auf ein Vestibularsyndrom - ich hatte es erwartet. Da noch keine weiteren Anzeichen, wie eben dieses Augenzittern und Torkeln zu sehen waren (er zittert schon lange an den Hinterbeinen, kann beim Urinieren auch kein Bein heben), meinte meine Tierärztin, daß es gut war, so früh zu ihr zu kommen, dann geht es leichter und schneller wieder besser. Er bekam dort gleich eine Infusion, ein Vitaminpräparat wurde gespritzt und auch noch Cortison. Am nächsten Tag dann das gleiche Spiel. Eine Infusion, ein gespritztes Vitaminpräparat und die Cortisonspritze. Ihm ging es besser. Er lief sogar meinem Mann entgegen - im vollen Galopp! Zwar nur kurz, aber immerhin. Ich habe mich so gefreut darüber.
Dann kam das Wochenende und vom Arzt hatte ich Cortisontabletten mitbekommen, die er morgens und abends jeweils eine Tablette ins Futter nehmen sollte. Lucky soff sein Wasser - zwei bis drei Schalen Wasser waren nichts. Das musste natürlich auch wieder raus und die Entwässerungstabletten, die er nehmen muss, wegen Wasser in der Lunge, taten ihr übriges. Alle 1 1/2 Stunden mussten wir mit Lucky einen Sprint nach draußen machen, damit nichts ins Treppenhaus schwappte. Ja, "schwappte". Es waren Unmengen an Urin, die da aus ihm heraus flossen. Lucky war es auch egal, wo er war, da wo er stand, pieselte er, auf allen Vieren stehend, mit halb geschlossenen Augen. Zuerst nahmen wir es noch mit Humor, aber am Sonntag waren wir fertig mit den Nerven. Auch sein Stuhlgang war nicht mehr normal: Ein senffarbiger Brei. Und er hechelte wie verrückt, war unruhig und zittrig.
Am Montag rief ich die Tierärztin an und erzählte ihr alles. Außerdem hatten mein Mann und ich das Gefühl, dass Lucky abgenommen hätte. Na ja, wir sollten nur noch eine Cortisontablette am Tag geben, der breiige Stuhl und das Hecheln kann nicht vom Cortison kommen und wir sollten es beobachten.
Es wurde tatsächlich besser mit dem Urinieren von Lucky, er war entspannter, wir auch. Aber er wurde körperlich schwächer. Ich fütterte ihm schon etwas mehr zu, er bekam auch etwas mehr Leckerchen, trotzdem konnten wir seine Knochen viel zu gut spüren. Sehen kann man es nicht, da er ein wuseliges, flauschiges Fell hat, was ihn dicker erscheinen lässt.
Gestern beim Tierarzt dann die Gewissheit: Lucky hat innerhalb von fünf Tagen über ein Kilo abgenommen. Und das, obwohl er Cortison bekommt und er einen unbändigen Appetit hat.
Lucky bekommt jetzt noch eine Paste zum "Aufbauen" und ich darf ihm noch etwas mehr Futter geben. Nächsten Mittwoch dann noch mal zum Tierarzt. Die Cortisontabletten werden jetzt langsam ausgeschlichen.
Und Lucky liegt hier und schläft. Und jedesmal, wenn ich ihn schlafend sehe, schaue ich erstmal, ob er wirklich noch atmet. Es scheint so, als wenn er beim Fressen verhungern würde. Aber wenn mich Lucky ansieht, dann sehe ich nichts von Leid oder anders: Ich sehe da immer eine Hoffnung. Eine Hoffnung auf Leckerchen. Und diese Hoffnung erfülle ich ihm dann gern. Laufen bzw. gehen mag er auch noch sehr gern - meistens jedenfalls. Sehr langsam aber wir kommen vorwärts. Aber, er schnüffelt nicht mehr so viel. Er ist beim Gassigehen eigentlich die meiste Zeit auf mich fixiert. Schaut mich ständig an und wir "reden" dann. Er ist ein sehr guter Zuhörer geworden. Sehr aufmerksam.
Irgendwie hat uns die letzte Zeit sehr zusammen geschweißt und wenn ich merke, welch ein Vertrauen er mir gegenüber hat, dann trullern mir schon die Tränen beim Gedanken ans Loslassen - irgendwann...
Danke fürs Lesen. Es tut gut, es mal aufzuschreiben.