Hi
Ich habe einen Briard als Zweithund.
Kasha kam zu uns, als Joey (kniehoher Mischling) 7 Jahre alt war.
Sie hat sich ihm und unserem Kater sofort angeschlossen und auch heute noch (Kasha ist inzwischen fast 6 Jahre alt und Joey 13 Jahre) orientiert sie sich sehr stark an ihm.
Zitat
Ist denn der Briard wirklich so ein "Arbeitstier"???
Oh ja, das ist er. Und lass dir nichts anderes erzählen
Ein Briard ist ein Herdengebrauchshund und muss daher unbedingt geistig und körperlich arbeiten. Aber Gott sei Dank ist er nicht so spezialisiert, wie reine Hütehunde und kann daher mit unterschiedlichsten Sachen ausgelastet werden. Agility (wenns die Gelenke mitmachen), Obedience, THS, VPG, Fährtenarbeit, Dogdancing, bei einem Briard stehen dir alle Wege offen.
Das Schwierigere an der Sache ist es, deinen Briard davon zu überzeugen, dass diese Sachen Spaß machen. Denn wenn er keinen Spaß hat, macht er dicht. Da hilft dann auch kein Leckerli, Ball oder fröhliches auf- und abgehüpfe. Einen Briard, der nicht motiviert werden will, kann man auch nicht motivieren. Keine Chance.
Fragt eure Hundetrainerin nochmal so richtig aus. Wenn sie euch erzählt, dass Briards unkomplizierte Familienhunde sind, die gerne auf dem Sofa liegen und zufrieden sind, wenns am Wochenende mal etwas Spaßprogramm gibt, dann lasst die Finger davon. Denn nichts davon trifft auf den Briard zu.
Ein Briard ist alles andere als unkompliziert. Er hat einen gehörigen Wach- und Schutztrieb, eine mittlere Aggressionsschwelle und einen absolut eigenen Kopf. Dazu ist er auch noch hochsensibel und nutzt alles aus, was in seinen Augen eine Schwäche seines Menschen darstellt. Jeder Hund muss konsequent erzogen werden, aber die meisten verzeihen auch mal die eine oder andere Schwäche des Besitzers. Der Briard verzeiht nicht.
Andere Hunde übernehmen notgedrungen die Führung des eigenen Rudels (Familie), wenn in ihren Augen keine Führung vorhanden ist, sind aber ansonsten damit zufrieden sich in die Familie einzugliedern. Ein Briard sucht regelrecht die Schwachstellen seiner Menschen, um die Führung übernehmen zu können.
Leider gibt es immernoch Züchter, die Interessenten nicht über die besonderen Eigenschaften dieser Rasse aufklären. Und genau diese Züchter sind Schuld daran, dass jedes Jahr eine erschreckende Menge Briards wieder abgegeben werden. Die niedlichen Wuschels haben dann nämlich mit einem, oder anderthalb Jahren die Chefposition in ihrer Familie erlangt und verteidigen diese Position mit ihren Zähnen, was die Besitzer dann auf einmal gar nicht mehr niedlich finden.
Auf der anderen Seite, ist ein Briard, wenn er konsequent erzogen wurde, eine klare Führung hat und ausgelastet wird, ein wunderbarer Hund. Er kann ein richtiger Clown sein (es vergeht kaum ein Tag, an dem mich Kasha nicht zum Lachen bringt) und kann unheimlich gute Laune verbreiten. Er würde für seine Familie durchs Feuer gehen und sich jeder Gefahr in den Weg stellen. Wenn es ein muss, verteidigt ein Briard sein Rudel mit seinem Leben.
Du kannst dir ja mal die Seite http://www.briard-bergerdebrie.de anschauen. Unter Wissenswertes /Erziehung, steht einiges drin, was für einen zukünftigen Briardbesitzer interessant ist.
liebe Grüße
Steffi