Hi Björn
Erstmal Kopf hoch
Du hast mit Emma doch schon so viel erreicht und es ihr ermöglicht die meiste Zeit ein entspanntes Hundeleben zu führen.
Aber ich kann deine Sorge natürlich nachvollziehen, vorallem, da Joey auch so ein Paniker ist.
Alle lauten Geräusche waren für ihn entsetzlich. Das konnte sogar eine etwas heftiger geschlossene Schranktür sein. Ein auf den Boden scheppender Topfdeckel war für ihn ein Grund sich für mindestens zwei Stunden hinter dem Sofa zu verkriechen. Und bei Gewittern, Böllern und Schüssen hatte ich ehrlich Sorge, ob er nicht irgendwann einfach umkippt.
Er hat in etwa so reagiert wie Emma. Schwanz eingeklemmt, ziellos hin und hergelaufen, nicht mehr ansprechbar, gehechelt, gezittert, und er hat versucht sich an den unmöglichsten Stellen zu verstecken. Das konnte hinter dem Sofa sein, im Schrank, oder unter dem Bett.
Gott sei Dank hat sich das Meiste davon gebessert. Laute Geräusche im Haushalt versetzen ihn jetzt nicht mehr in Panik. Manchmal erschreckt er sich zwar noch heftig, aber dann muss ich ihm nur sagen, dass alles okay ist und er beruhigt sich sofort wieder.
An Sylvester habe ich ihn auch mehrere Jahre sedieren müssen, denn da drehte er total ab. Seit zwei Jahren bekommt er aber Herzmedis und da fällt eine Sedierung flach. Die letzten beiden Sylvester haben wir aber auch so ganz gut überstanden. In der Zeit vor und nach Mitternacht habe ich einfach darauf geachtet, dass alle Fenster geschlossen waren, alle Rolläden runtergemacht und laut Musik angemacht. Laute Musik stört ihn nicht im Geringsten und so hat er die letzen beiden Sylvester einfach verschlafen (ist zwar nicht ganz die Sylvesterfeier, die man sich so vorstellt, aber was macht man nicht alles für seine Hunde.... )
Schüsse, Gewitter und einzelne Böller sind aber nach wie vor ein Problem. Ich habe aber auch festgestellt, dass er inzwischen nicht mehr ganz so panisch reagiert und sich auch wieder schneller beruhigt, als früher.
Eine andere Alternative an Sylvester praktiziert übrigens eine Freundin mit ihrem Hund. Sie fährt noch vor Mitternacht mit ihm aufs Land raus und macht mit ihm einen schönen mitternächtlichen Spaziergang, möglichst weit von irgendwelchen Häusern entfernt. So bekommt der von der Knallerei auch nicht viel mit.
Und wegen den Böllern bei dir, hast du schon mal in der Nachbarschaft rumgefragt, wer das sein könnte? Ich hatte ein ähnliches Problem mit einem Nachbarsjungen, der seine Sylvesterböller auch aufhob und sie immer phasenweise mitten im Jahr knallen lies. Ich habe ihn mir mal geschnappt und ihm erklärt, dass mein Hund da extrem panisch reagiert und ihn gebeten, seine Böller doch etwas weiter weg zu zünden. Das hat gut geklappt. Seitdem sagt er mir auch immer Bescheid, wenn in unserem Wald mal wieder eine Treibjagd stattfindet (sein Vater ist Jäger), damit ich an dem Tag mit meinen Hunden einen Ausflug einplanen kann.
Versuch doch mal herauszufinden, wer für die Knallerei verantwortlich ist und sprich mit ihm.
Ansonsten weiß ich auch nicht, was ich dir raten soll. Bei Joey wurde es im Laufe der Zeit besser und Emma ist ja noch jung. Bei ihr stehen doch die Chancen gut, dass sie mit der Zeit diesen Geräuschen gegenüber etwas gelassener wird.
liebe Grüße
Steffi