Hi
Ich denke, das Problem mit der vieldiskutierten Dominanz in der Hundeerziehung resultiert auch daraus, dass immer noch viele Leute glauben, dass Dominanz eine feste Eigenschaft ist. Viele Leute behaupten im Brustton der Überzeugung "mein Hund ist dominant", genauso, wie sie sagen würden "mein Hund ist langhaarig", oder "mein Hund ist schwarz".
Dominanz ist aber etwas, was in Interaktion ensteht und auch einem ständigen Wechsel untersteht.
Wenn man sich ein Hunde-oder Wolfsrudel ansieht, ist auch nicht der stärkste, aggressivste und lauteste der Rudelführer (was wir ja so gerne als dominante Eigenschaften ansehen), sondern der ausgeglichenste und souveränste Hund/Wolf. Er ist also an sich nicht dominant, wird aber von den anderen im Rudel dominant gemacht, da sie sich ihm unterordnen und ihm die Führung und das Überleben des Rudels zutrauen.
ZitatDas heißt also, alle Probleme zwischen Mensch und Hund sind definitif kein Dominanzproblem *Lichtaufgeh*
So kann man das auch nicht sehen. Wenn ich mich meinem Hund nicht als zuverlässiges und souveränes Leittier zeige, wird er mich auch nicht als fähig ansehen, das Überleben des Rudels zu sichern. Welcher Hund wird sich schon gemütlich zurücklehnen und entspannt seinem HH die Führung überlassen, wenn er seinen HH als unberechenbar, laut, aggressiv, oder unsicher und ängstlich erlebt? Das sind dann die Momente, in denen Probleme entstehen. Im weitesten Sinne also schon Dominanzprobleme. Aber nicht, weil der Hund dominant ist, sondern weil wir uns als unfähig zeigen und er uns keine Dominanz zugestehen kann.
liebe Grüße
Steffi