Beiträge von Merle110

    Zitat

    Sofern dort Tierschützer aushelfen/versorgung leisten, ja - ansonsten nein, da die Betreiber der Shelter kein Interesse an den Hunden haben, es sind wirklich verwahranstalten bis zum Tod.. Public Shelter Bistrita bzw. die Tierschützer die dort helfen führen beispielsweise vermittlungen durch. Bei Suceava bin ich mir nicht sicher, ob das privat oder öffentlich ist, tippe aber eher auf privat..


    Sucueva wird von der Stadt unterhalten.
    Also die Nebenkosten und die Hundefänger.
    Die Arbeit wie Fütterung und Pflege macht wohl der Verein ProAnima.


    Wir haben letzten Sommer einige Hunde aus Sucueva bekommen.
    Und den Unterschied zu denen aus Brasov konnte man deutlich sehen :( :



    .

    Anja,
    wie wäre es mit einem Tragetuch?
    Also so einen breiten Schal, oder weiches Tuch, was du unter dem Bauch durchziehst?
    Versteht man wie ich das meine? :???:


    Bibi, danke. Dann werde ich Chris mal anschreiben.
    Mit Licht habe ich es schon probiert.
    Bzw. läuft der Fernseher hier inzwischen fast die ganze Nacht durch.
    Weil er sich sonst so oft erschreckt, wenn es im Haus plötzlich knackt.


    Aber auch wenn die normale Lampe an ist, hilft es nicht :/
    Gestern waren keine Geister da, und heute Abend nur kurz im Flur.


    Mal schauen, dadurch dass es nun wieder deutlich kühler geworden ist,
    ist der Rüpelopi wieder sehr viel fitter.


    Liebe Grüße

    Hallo liebe Altenpfleger :smile:


    Ich melde mich mal mit Opa Bobbie zurück.
    Ihm geht es körperlich soweit gut.
    Seit der Kastration im letzten Jahr, aufgrund eines Hodentumors,
    kämpfen wir jeden Tag gegen die Kilos.
    Aber er ist fit und hat Spaß, an guten Tagen läuft er auch problemlos ne große Runde
    bis zu zwei Stunden mit.


    Allerdings geht nun das Nachtwandern los, und ich weiß noch dass die Bibi hier mal
    was von einem Schlaf und Nerv nicht Tee erzählt hat?


    Außerdem kommen Abends Geister aus dem Fußboden :roll:
    Die verhindern dass der Opi weiterlaufen kann.
    Besonders schlimm im Wohnzimmer und im Flur.
    Manchmal läuft er zum Wassernapf und traut sich nicht mehr zurück.
    Dann fängt er an zu weinen bis ich ihn holen komme.
    Oder er schafft es gar nicht aus dem Zimmer raus.


    Ich hab ihm schon eine Brücke aus Teppichen gebaut, weil ich dachte dass er
    nun vielleicht Probleme mit dem Laminat hat.
    Aber die Geister sind trotzdem noch da.
    Er steht dann einfach da, mitten im Raum und starrt auf den Fußboden.
    Dann fängt er irgendwann an zu weinen :( :


    Außer Teppichbrücken ist mir noch nichts sinnvolles eingefallen.
    Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee?
    Wenn ich ihn abhole, oder rufe trippelt er dann ganz schnell über die Stelle
    und alles ist wieder gut.

    Es macht schon Sinn dem Hund Aufgaben zu geben, die sein Selbstbewusstsein steigern.
    Ob dein Trainer dieses nun aus dem Aspekt gesagt, das der Hund zu beschäftigt ist um ans pöbeln zu denken,
    oder das Selbstbewusstsein allgemein zu stärken les ich nun nicht heraus.


    Was aber sicher ist, so habe ich es mit meinem Rüpelopi gelernt, das bestimmte Aufgaben
    dazu beitragen eine brenzlige Situation besser zu meistern, auch wenn er in dem Moment keine Aufgabe hat.


    Mantrailing ist eine super Sache für einen unsicheren Hund.
    Das mache ich mit dem Opi auch, und die Entwicklung ist bemerkenswert.
    Zusätzlich gab es simple Aufgaben, wie z.B. Leckerlies aus einem Eierkarton zu befreien.
    Klingt "lächerlich" , ist aber (zumindest für ihn) nicht so einfach gewesen.


    Futterspiele, wie :
    Leckerlie in die rechte (geschlossene) Hand, Hund muss aber die linke antippen
    damit sich die rechte mit dem Leckerlie öffnet.



    Inzwischen versucht er schon bestimmte Situationen anders zu meistern,
    wird mutiger.
    Die Hundebegegnungen haben wir allerdings ohne Spielchen, sondern über Distanztraining
    geübt.


    Absitzen lassen, etc. bei Hundebegegnungen haben wir nicht gemacht.
    Ein Hund, der aus Unsicherheit nach vorne geht ist auf einem hohem Erregungslevel.
    Bei Bobbie wurde es durch das gezwungene Absitzen nur noch schlimmer.
    So habe ich ihm beigebracht das er Bögen laufen kann um Frontalsituationen zu vermeiden.
    Beschwichtigung dem anderen Hund gegenüber wurde durch höhere Distanz belohnt.


    Auf dem Spaziergang selbst kann man auch tolle Sachen einbauen.
    Suchspiele etc. lassen den Hund etwas runterfahren.

    Klingt gut :smile:
    Da Merle als einziger "Nicht-Schäferhund" mit mir auf einem SH Platz trainiert,
    wäre das ne nette Prüfung.
    Zumindest bis BGH2, da wir die Kleine nicht über die Schrägwand schicken ;)

    Huhu,


    also da der Berber leider im letzten Jahr verstarb bekam Bibi einen neuen Kumpanen.
    Irgendwann wurde sie dann mit ihm in einen Zwinger auf dem Hof verlegt.
    Das hat ihr zusätzlich sehr gut getan.
    Sie nimmt immer mehr Kontakt zu den Menschen auf die an ihren Zwinger kommen und
    geht inzwischen regelmäßig spazieren.
    Auch streicheln durch den Zaun geht inzwischen bei verschiedenen Menschen.
    Das genießt sie dann sehr.
    Im Sommer hat sie zwar nochmal durch den Zaun gebissen,aber da war auch Tag der offenen Tür.
    es war sehr viel los und ich hatte extra drei riesige bunte Schilder angebracht auf denen stand
    das man auf jeden Fall Abstand halten muss und auf keinen Fall die Hände reinstrecken soll :roll:


    Ich bin zur Zeit nicht im Tierheim,da ich persönliche Sachen zu bewältigen habe
    und es mir grad nicht möglich ist.
    Das ist der letzte Stand von ihr,vor ca. 1 Monat :smile:

    Hey und herzlich Willkommen :smile:


    Also zur Leinenführigkeit...


    Ich habe es so gelernt das sobald der Zug nachlässt nicht großartig gelobt wird.
    Weil sonst die Gefahr der Verhaltenskette besteht.


    Zug-locker lassen-Lob


    Anstatt Lob,ein einfaches ok und weiter gehen,deswegen würde ich hierfür auch nicht den Clicker nehmen.


    Wenn du mit stop and go arbeitest ist es wichtig auch körpersprachlich zu agieren.
    Also du bleibst nicht grade stehen,sondern wendest dich leicht mit einem halben Schritt nach hinten ab.
    (Sorry,besser kann ich es nicht erklären)
    Richtungswechsel mit Ansprache.


    Da z.B. mein Freund auch keine Lust in 1,5 Stunden 6 m hinter sich zu bringen kommt ein Halstuch zum Einsatz.
    Halstuch bedeutet ziehen dürfen.
    Also trägt der Hund erstmal immer beim spazieren ein Halstuch.
    Wenn man dann die Leinenführigkeit üben möchte,kommt das Halstuch ab.
    Die Verknüpfung verstehen Hunde an sich recht schnell.


    Dann ist das normale Training dran, Zug-locker lassen-ok und weiter.


    Ich würde auch versuchen mich interessant zu machen.
    Das heißt du sprichst sie immer mal wieder an,lässt sie "sitz" machen,Leckerlies suchen, u.s.w.


    Also nicht einfach nur "stumpf" laufen.
    Hierfür kannst du dann auch den Clicker einsetzen.
    Den ich übrigends ruhig auf dem Spaziergang "erklären" würde.
    Im Zwinger ist meist zuviel Aufregung,Lärm,Stress...


    Am Anfang Click-Leckerlie
    Click-Leckerlie ,dies mehrmals wiederholen...


    Das sofort losrennen würde ich so nicht machen.
    Ein Hund im Tierheim zieht meist eh wie Knülle auf den ersten Metern,
    wenn du nun immer sofort losrennst wird sie sich das eventuell auch später angewöhnen.
    Was dann für deine Mutter nicht sehr von Vorteil wäre.


    Ich mache es auch oft so das ich mit den Tierheimhunden renne,
    allerdings erst nach etlichen Metern und nachm "Geschäft" erledigen.
    Also irgendwann zwischendurch starten wir dann mal los.


    Lauf doch erstmal normal los,lass sie ihr Geschäft erledigen und sobald sie etwas ansprechbar ist
    lässt du sie ein paar Leckerlies suchen (5-10 Minuten) ,
    dann ein bisschen laufen,dann Leinenführigkeit üben,
    ein bisschen suchen,oder ein paar Kommandos,dann rennen,
    wieder etwas Leinenführigkeit u.s.w.


    Ich hoffe du kannst ein wenig was damit anfangen :smile:


    Liebe Grüße

    Zitat


    ich habe euch vorher im verschwundenen Beitrag noch gefragt was ihr von einem Wasserspritzhalsband haltet, das haben sie mir jetzt auf dem Hundeplatz empfohlen ... ?


    Dazu stell ich mal einen Text von Clarissa v. Reinhardt ein,auch wenn er sehr lang ist,
    es lohnt sich ihn zu lesen ;)


    Köpfchen statt Knöpfchen...




    ...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.


    Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!


    Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:


    Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!




    Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.


    Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlsäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...


    Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.


    Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.


    Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.


    © Clarissa v. Reinhardt


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