Was mich an den vielen, vielen Filmen im Netz so stört ist die Polarisation zu den Themen, die offenbar sehr häufig etwas als "ganz schlecht" darstellen wollen.
Warum sollte jemand nach dem Anschauen eines Filmes Vegetarier werden wollen?
Wie leicht lässt sich der Mensch von vermeintlich "guten" oder "bösen" Dingen beeinflussen?
Ganz ehrlich: dieser Film (ich kenne ihn auch) zeigt ja ganz bewusst die allerschlimmsten Dinge. Ja, die gibt es. Überall auf der Welt.
Eine Sache kann man so oder so darstellen.
Warum wird es denn niemals eine solche Diskussion über z.B. Rindermastbetriebe geben, die vorbildlich sind?
Weils nicht reisserisch genug ist......?
Nur wenige Vegetarier würden vermutlich sagen: ja, jetzt ess ich wieder Fleisch, weil die Tiere dort anständig gehalten und einer tierwürdigen Schlachtung zugeführt werden.
Warum denn nicht? Möglich wäre das doch!
Wenn jemand sagt, daß er nach dem Anschauen des Films Vegetarier geworden ist, dann find ich das unehrlich!
Es gibt reichlich Möglichkeiten sich zu Ernähren ohne dieses im Film dargestellte Leid zu unterstützen. Und wer das nicht weiß, DER ist ignorant- und nicht die, die zu ihrem Fleischkonsum stehen und das bestmögliche daraus machen.
Um beim Fleisch zu bleiben: lieber weniger (weil teurer), dafür aber vom Bauern. Auch Städtern wäre das möglich, sofern sie das wollten.
Es kann mir keiner erzählen, daß er wegen seines Wohnortes nicht in der Lage wäre ordentlich produzierte Nahrungsmittel zu erstehen.
Wer auf Grund von solchen Dokumentationen kein Fleisch isst, der macht das Leid nicht kleiner. Wer aber hingegen Fleisch aus z.B. Biohaltung kaufen und essen würde und dafür etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen bereit wäre, würde zumindest dafür sorgen, daß es den Bioproduzenten oder dem krummgeschafften Bauern um die Ecke finanziell nicht so schlecht gehen würde: ergo würde dieser Berufszweig nicht immer am finanziellen Abgrund stehen.
(Wers jetzt verkehrt verstehen will: ich sage nicht, daß die fleischproduzierenden Bauern arm sind, weils Vegetarier gibt, gell?
Es geht allgemein um die menschliche Einstellung, alles und viel für wenig Geld haben zu wollen.)
Warum müssen denn immer mehr ländliche Betriebe zumachen?
Weil der Verbraucher billig will. Somit wird auch unterstützt, das Tiere nicht ordentlich gehalten werden. Denn das kostet Geld und Zeit.
Bekomme ich aber als Produzent nicht den Gegenwert für meine Leistung, muss ich irgendwo einsparen- und das kann leicht auf Kosten von Haltungsqualität gehen.
Fazit: ich finde den Film zu stark polarisierend, es gibt im Medienzeitalter genügend Informationsquellen- da kann keiner sagen: ich hab das nicht gewusst.
Wer nur ein wenig mit wachen Augen und offenen Ohren durch die Welt geht, der braucht keinen solchen Film um Wahrheiten zu erkennen.
Knautschgesicht:
Zitat
Naja, zu den Menschen, die sich den Buckel krummackern: was würde denn mit diesen Menschen passieren, wenn sie dies nicht mehr tun könnten/würden? Ist keine provokante Frage. Nur eine Frage.
Wie genau meinst Du das?
Sanny