Hallo,
ich barfe meinen nun fast 10 Jahre alten Hund nun seit 1 Jahr, habe aber nie einen Welpen gebarft. Versuche trotzdem dir ein wenig zu helfen.
Vorab einmal, wie weit hast du dich schon informiert? Kennst du die folgenden Bücher:
Barfproschüre für Welpen u. trächtige Hündinnen, sowie Barfproschüre von Swanie Simon
B.A.R.F Junior von Messika /Schäfer (habe ich allerdings nicht gelesen)
Oder schau dir mal diese Seite an: http://www.barf-fuer-hunde.de/futterplaene-a-33.html. Hier findest du auch sonst noch viele wertvolle Infos.
Nun ein wenig zur Praxis: Fangen wir mal mit der Gesamt-Futtermenge an. Ein Welpe bekommt zwischen 5 % - 7 % vom Köpergewicht, z.B. 5 % von 2 Kg wären = 100g Gesamt-Futter pro Tag.
Von dieser Gesamt-Futtermenge rechnet man nun den tierischen- und den pflanzlichen Anteil aus - entweder
80% / 20% oder 70% / 30%. Den tierischen Anteil unterteilt man nun noch in reines Muskelfleisch, Innereien, Knorpel und RFK (rohe fleischige Knochen) - der pflanzliche Anteil wird ebenfalls noch einmal unterteilt in Gemüse und Obst, eventuell noch in Getreide = Pseudogetreide. Die genauen Prozente für diese Aufteilung kann ich dir leider für einen Welpen jetzt nicht sagen.
Die Gesamt-Futtermenge muss man Wöchentlich dem aktuellen Gewicht des Welpen anpassen und damit ändern sich dann auch die Mengen in Gramm von reinem Muskelfleisch, Innereien, Knorpel und RFK (nicht die Prozentwerte).
Besonders wichtig beim Welpen ist auch der Calcium-Bedarf. Im Buch Natual Dog Food von Susanne Reinerth
steht zum Calcium, dass ein Welpe 100 mg Calcium pro Kg Köpergewicht benötigt.
Wichtig finde ich beim gesunden Hund eine abwechslungsreiche Ernährung sowohl im tierischen als auch im pflanzlichen Anteil, d.h. mind. 2-3 verschiedene Tierarten und viele verschiedene Gemüse und Obst. Auch das kaltgepresste Öl darf auf keinen Fall fehlen, vor allem die Omega 3 reichen Sorten - diese werden benötigt damit die fettlöslichen Vitamine aus Gemüse/Obst vom Hundeorganismus besser aufgespalten und verwertet werden können.
Milchrpodukte kann, muss man aber nicht füttern. Musst halt nur ausprobieren was dein Hund mag bzw. auch verträgt, ob Mager- od. Vollmilchjoghurt bzw. Probiotischer Joghurt. Der Schaf- od. Ziegenjoghurt eignet sich für Hunde besonders gut, da er eine andere Proteinstruktur hat und damit für viele Hunde leichter verdaulich ist.
Und warum möchtest du eigentlich ohne Getreide / Pseudogetreide füttern? Ich habe einen geringen Anteil in den Futterplan meines Hundes mit eingebaut - aus den folgenden Gründen:
Weil mein Bauchgefühl mir gesagt hat, der Hund hat zwar den selben Verdauungstrakt wie der Wolf - ist aber auf Grund vergangener Zeitraum und Zucht eben doch nicht mehr 100 % Wolf, sie haben über Generationen inzwischen meist getreidelastiges Trofu erhalten und somit ihre Verdauung darauf eingestellt so dass sie heute teilweise ohne Getreide nicht mehr so richtig klar kommen (zu dünn, Energieverlust, größere Mengen Fett werden nicht mehr vertragen). Zudem enthält Pseudogetreide auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Sollte dies hier dich nun doch zu sehr verunsichern, dann würde ich dir zumindest für das 1. Lebensjahr deines Wuffs zu einem guten Nassfutter oder Fertigbarf raten. Spreche aus eigener Erfahrung mit Trofu - Askan zog damals mit 4 Monaten bei mir ein, bis zu seinem 9 Lebensjahr erhielt er von mir Trofu (keine Billig-Sorten) - er ist heute nach 1 Jahr Barf fitter als die ganzen letzten 9 Jahre mit Trofu.
Lieben Gruß
Susanne mit Askan