Beiträge von really?

    Zitat

    Wenn ein Hund angst hat, dann muss man an der Angst arbeiten.


    Wenn du hingehst und deinen Hund in ein Verhalten "zwingst" ohne an der Angst an sich zu arbeiten, bekommt man eine tickende Zeitbombe, meiner Meinung und Erfahrung nach.


    Ja, das war und ist auch meine Meinung bis zum jetzigen Zeitpunkt.


    Staffys Beitrag habe ich aber so verstanden, dass sie davon ausgeht, dass es möglich ist generell auf die "Wahl" des Verhaltens Einfluss zu nehmen und zwar eventuell so generalisiert, dass der Hund sich auch in einer völlig neuen Angstsituation entsprechend "entscheidet".

    Cerridwen


    Ja, dann hätte man aber ja doch an der Angst ansich gearbeitet. UNd statt eines von den F's liesse sich hier ja auch ein völlig anderes Alternativverhalten etablieren (z.B. ein Sitz, Pfote geben ...), während die F's ja von der Natur vorgegeben sind (flight, fight, freeze...) Ich habe staffys Post - also den Fettgeschriebenen Teil so aufgefasst, dass sie der Meinung ist, dass man direkt auf die entsprechenden "einprogrammierten" Verhaltensweise Einfluss nehmen kann. :???:

    Zitat


    Wenn man also dafür sorgen würde, dass dieses Verhalten keinen Erfolg hat, müsste sich der Hund ein anderes ausdenken. Wäre also der Rückwärtsgang. Wenn der eingelegt wird, könnte der Mensch das Erfolgserlebnis erzeugen und sich abwenden. Das, was der Hund eigentlich mit Idee 1 erreichen wollte.
    Sowas würde ich niemals per do it yourself versuchen und sicherlich auch nicht ohne Maulkorb. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es so klappen könnte, ein Umdenken beim Hund zu erzeugen.


    Das währe auch die Idee, die mir als erstes kam. Aber könnte sowas nicht auch gewaltig nach hinten losgehen?



    Cerridwen
    Ganz so meinte ich es nicht. Ich würde zwar auch in erster Linie an der Ursache für dieses Verhalten arbeiten (und hab es bei meinem Hund auch getan), aber meine FRage zielte wirklich daraufhin, ob ich das auf die Angst resultierende Verhalten irgendwie beeinflussen kann - also dahingehend, das der Hund sich von den bekannten F's ein anderes wählt (z.B. das Ausweichen) - also flight statt fight ;)

    Hallo zusammen,


    angeregt durch diesen Thread https://www.dogforum.de/ftopic124930.html


    und nach diesem Post von staffy


    Zitat


    Oft verpaßt man bei solchen Hunden den Moment, wo das Verhalten von "verhätscheln und alles schön reden" - was ja anfangs sicher hilfreich ist - zum "keiner tut dir was, da sorge ich für".
    Anders ausgedrückt: Zu Anfang geht man souverän vorweg, erklärt Hundi, daß alle nett sind, es keinen Grund zur Sorge gibt. Was man aber vergißt ist dem Hund zu zeigen, daß er gehen soll, wenns ihm zu unheimlich etc. wird.


    und nachdem ich zumindest in dem Thread auf meine Nachfragen keine Antwort erhalten habe, möchte ich hier gerne einmal zur Diskussion stellen, ob es Eurer Meinung nach möglich ist, einen Hund, der in Angst- oder Unsicherheitssituationen dazu neigt (als Plan A) ersteinmal nach vorne zu gehen, dazu zu bringen, stattdessen die (oder eine) andere Alternative also (beispielsweise) das Ausweichen zu "wählen".


    Dass im Zweifel bei (ernsthafteren) Agressionsproblemen immer ein Trainer zu Rate gezogen werden sollte, sollte eigentlich Selbstverständlcih sein. Deswegen soll es hier auch nicht um eine Schritt für Schritt-Anleitung zum Nachmachen gehen, sondern einfach um die Frage ob so etwas möglich ist und wie man so etwas theoretisch trainieren kann.


    Denkt Ihr, dass es möglich ist einem Hund "anzutrainieren" statt nach vorne zu gehen doch lieber wegzugehen? Wie könnte man ein Training dahingehend aufbauen?


    Was denkt ihr, welche Faktoren für die Wahl eines Hundes, welches Verhalten er in einer Angstsituation zeigt eine Rolle spielen? Rasse, Erfahrungen, Erziehung ...


    Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

    Staffy, magst Du trotzdem noch auf meine Frage antworten? Es interessiert mich wirklich.


    Zitat

    Klingt toll. Und wie machst Du das? :???:


    Wie bringst Du einem Hund bei, der Aufgrund von Erfahrungen, Rasse ... in Angstsituationen als Plan A erstmal nach vorne geht dazu, in Zukunft lieber (erstmal) auszuweichen?

    Zitat


    Wenn sie wirklich nur unsicher ist, gar Angst vor ihm hat, dann würde sie nicht nach vorne gehen.


    Nee? Warum denn nicht?


    Grundsätzlich stehen einem Lebewesen doch die üblichen Reaktionen auf eine Angstsituation zur Verfügung: fight, flight, freeze ... Meiner Meinung nach reagiert ein Hund zunächst einmal mit dem Verhalten, was sich für diese Situationen bisher am besten bewährt hat. In diesem Fall - sollte ihr Verhalten Angstmotiviert sein - ja wohl ersteres. Frei nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung"...

    Ich hab jetzt mal JA angeklickt.


    das ganze bezieht sich allerdings nur noch auf einen bekannten Rüden von dem meiner schon gebissen wurde und auch nur, wenn der sehr nah an uns vorbeigeht...


    Als ich ihn aus dem TH bekam war die Leinenaggro noch seeeeähr viel schlimmer.


    Ach ja, mein Hund ist knapp 7 und mittlerweile kastriert. Die Kastration hat an der Leinenaggression aber nichts verbessert.

    Zitat

    @really


    Das mit dem Trend zur Hypersexualität könnte im Fall unserer momentanen "Sorgenrüden" im Revier natürlich auch einiges erklären.


    Ich zitier mal einfach:


    Zitat

    Anzumerken ist noch, ob sich Züchter nicht vielleicht einmal Gedanken darüber machen sollten, ob es nicht auch ein Zuchtziel sein sollte, Rüden mit normalem, statt hypersexuellem Verhalten zu züchten. Angesichts des Leidensdrucks, den solch hypersexuelle Rüden haben, müsste schon aus der Verantwortung für die Hunde auch auf diese Verhaltenskomponente in der Zucht Rücksicht genommen werden.


    Quelle: Dr. Gabriele Niepel "Für und Wider der Kastration"
    http://www.eurasier-online.de/wissen_kastration_d.htm


    Zitat


    Was leider nix daran ändert, daß wir die Knaben im Moment, einzeln oder zusammen, ständig von jeder schwächeren Hündin pflücken müssen, weil's die Besitzer nicht können/wollen - und das nervt schon gewaltig - Hündinnen wie Menschen!


    Da währen natürlich wirklich die Hundehalter gefragt. Habt ihr die denn schon mal darauf angesprochen und Ihnen ggf. klargemacht, dass Ihr unter diesen Umständen keinen Kontakt möchtet?