Beiträge von IngoK

    Nochmal zurück zu den Straßenmixen. Ich glaube schon, dass an der besseren genetischen Fitness etwas dran ist. Vor allem bei Hunden, die viele Straßengenerationen hinter sich haben.

    Ich bin gerade in Eile, daher knalle ich das ohne Quellenangabe hier rein: ich habe mal gelesen, dass Straßenhunde sich hauptsächlich nicht von Generation zu Generation auf der Straße vermehren (bzw. ihre Nachkommen zum überwiegenden Teil sterben), sondern dass der "Nachschub" neuer Straßenhunde durch neu ausgesetzte Hund zustande kommt.

    Auch ohne Quelle: Damit hast Du wahrscheinlich wahrscheinlich in Europa recht, zumindest für viele Staraßenhunde. Aber sicher gilt das so nicht für afrikanische und südostasiatische Straßenhunde. ..und ich sagte "vor allem". Auslese betrifft natürlich auch F1 Hunde.

    Zur Genetik der Straßenhunde siehe auch

    Irion, D.N., Schaffer, A.L., Grant, S. et al. Genetic variation analysis of the Bali street dog using microsatellites. BMC Genet 6, 6 (2005). https://doi.org/10.1186/1471-2156-6-6

    ....da steht zB auch "The BSD population is of interest for both its genetic diversity and historical relationships. It is also a population that has bred more or less randomly for thousands of years with limited genetic influx, due mainly to geographic barriers and a strict rabies control program in effect since 1926." ..."

    Bali street dog diversity

    Overall, the BSD was the most genetically diverse population surveyed here, displaying 239 total alleles out of the 366 seen in all 30 subpopulations or 65.3% of the total observed alleles (Table 2). The Australian dingo displayed 144 alleles and the AKC breeds displayed 138.8 on average. Analysis of expected (HE) and observed (HO) heterozygosities (Table 2) revealed that the BSD had a 44.0% higher HE than the Australian dingo (0.736 vs. 0.511) and a 28.4% higher HE than the average AKC breed (0.573). HO was also highest in the BSD at 0.692, versus 0.426 in the Australian dingo and 0.563 in the average AKC breed."

    Auch informativ:


    Kim KS, Tanabe Y, Park CK, Ha JH: Genetic variability in East Asian dogs using microsatellite loci analysis. Journal of Heredity. 2001, 92 (5): 398-403. 10.1093/jhered/92.5.398.

    Nochmal zurück zu den Straßenmixen. Ich glaube schon, dass an der besseren genetischen Fitness etwas dran ist. Vor allem bei Hunden, die viele Straßengenerationen hinter sich haben. Genetisch völlig verkorkste Hunde überleben die ersten Straßenjahre eher nicht.

    Aber das wird mehr als aufgewogen durch die anderen potentiell negativen Effekte. Kaum ein mehrjähriger Straßenhund wird ohne irgendwelche - und dann unbehandelten- Infekte und Parasitosen durchs Leben gegangen sein. Die Ernährung in der Wachstumsphase war dann oft auch nicht optimal. Das hat fast immer Langzeitfolgen.
    Viele machen ausserdem die eine oder andere, nicht selten mehrere, traumatische Erfahrungen durch, die das weitere Leben in starkem Maß mitbestimmen können. Andere haben sich zu Jagdprofis entwickelt- auch das bekommt man nicht so ohne weiteres wieder raus.
    So lange es Straßenhundelend gibt, schaffe ich mir auch weiterhin nur Straßenhunde an. Aber ich weiss auch, dass da in der Regel ein paar Tausend Euro für anfängliche Diagnosen und Behandlungen über dem Tisch gehen, oft permanent Medikation nötig ist und es Jahre dauern kann, bis der Hund einem Durchschnittshund von einem guten Züchter wenigstens verhaltensähnlich ist.

    Trotz Ausnahmen - die es immer gibt- ist das schlicht so die Regel...egal, wie hoch die Tierheime soche Hunde teils preisen...daheim kommts raus!

    Ich sehe da durchaus Hoffnung. Zwar kann man gegen die - sehr langsame- voranschreitende Proliferation der Zellen in Linseninnern nicht viel tun, aber es gibt aus neuerer Zeit einige Studien, die zeigen, dass Lanosterol bei Katarakt durchaus helfen kann. Ein signifikanter Teil der Eintrübung der Linse kommt ja letztlich durch zunehmend aggregierende Kristalline (das sind langlebige Strukturprotenie, die Brechkraft und Absorptionsverhalten der Linse steuern) zustande. Bei jüngeren Patienten ist das in der Regel sogar die Hauptursache. Lanosterol nun kann nicht nur die Bildung solcher Aggregate weitgehend verhindern, sondern sogar bestehende Aggregate auflösen. Die Bioverfügbarkeit bei ektopischer Applikation ist zudem hoch (da ist ja nichts feinpartikelig, das ist gelöst und die Formulierung erleichtert die Hornhautpassage) und das Nebenwrkungspotential bei nicht systemischer Anwendung überschaubar.

    Gerade an Hunden konnte zudem experimentell gezeigt werden, dass Lanosterol Augentropfen die Eintrübungen relevant reduzieren können: https://veterinaryclinicaltrials.org/study/VCT23004574
    Auffällig und indikativ für einen funktionellen Zusammenhang ist auch, dass genetische Defekte im Lanosterol Synthesepathway zu einem stark erhöhten Kataraktrisiko führen

    Interessant dazu ist auch dieses nature Paper:


    Lanosterol reverses protein aggregation in cataracts - Nature
    Exploring the genetic basis of congenital cataracts in two families identifies a molecule, lanosterol, which prevents intracellular protein aggregation of…
    www.nature.com

    Ich plane ja, bis ich ü80 bin in meiner 6:30-Pace gemütlich weiterzulaufen - und DANN trete ich bei allen möglichen Rennen an und gewinne IMMER, weil nämlich sonst keine andere alte Schachtel mehr unterwegs ist ohne Rollator außer icke. Die Klasse nennt sich dann wahrscheinlich "scheintot". |)


    Nimm das, du blödes Alter. :ugly: Auf irgendein Ziel muss man ja hintrainieren, hihi.

    Mein Vater hat es bis 85 durchgehalten, täglich zu joggen. Die letzten drei Jahre allerdings nur noch 5 km und mit 86 machen die Hüften jetzt nicht mehr mit.