Da das Bernsteinhalsband nur den Aberglauben befriedigt und keinerlei dokumentierbare biologisch, biophysikalisch oder biochemische Abschreckungswirkung auf Zecken hat, ist es ganz egal, wieviel Metall in der Nähe ist.
Da nichts so hartnäckig ist, wie Aberglauben und der Wunsch an Wunder oder an nebenwirkungsfreie Wirkung zu glauben, hier noch kurz als Begründung, warum es nicht wirken kann (und darum die Wirkung auch in keiner wissenschaftlich kontrollierten Studie nachgewisen werden konnte):
Angeblich wirken Zeckenhalsbänder aus zwei Gründen gegen Zecken:
Da soll es einen Je nach Autor abschreckenden Duft oder einen Duft geben, der die Lockdüfte, die der Hund aussendet überdeckt. Zum anderen soll die elektrostatische Aufladung des Bernsteins am Hundefell (elektron griech= Bernstein) Zecken -je anch Autor- desorientieren oder per Stromschlag abschrecken.
Wie sieht das aus Zeckensicht aber aus? Also...
1 Duftabschreckung:
Zecken nehmen Gerüche ausschliesslich über die Hallerschen Organe am vordersten Beinpaar wahr. Die Hallerschen Organe funktuionieren anders als unsere Nasen und können nur ganz wenige Gerüche wahrnehmen, die für die Zecke lebenswichtig sind. Für andere Gerüche sind sie absolut unempfindlich.
Bei der Wirtssuche lassen sich Zecken vor allem vom Geruch von Buttersäure und Ammoniak leiten. Beides sehr simple Gerüche, die jedes Säugetier verbreitet und die von den Hallerschen Organen extrem effizient wahrgenommen werden, auch wenn sie sich in einem Potpourri aus den wildesten anderen Gerüchen verstecken (die die Zecken eh nicht wahrnehmen). Zudem wirkt eine Co2 Erhöhung der Umgebungsathmosphäre (=Ausatemluft) und Wärmestrahlung (= Warmblüter in der Nähe) auf Zecken anziehend. Nichts davon wird durch die Gegenwart von Bernstein beeinflusst oder überdeckt und andere Parameter braucht eine Zecke nicht, um einen Wirt zu erkennen.
Es gibt keinen Geruchsstoff auf dieser Welt, der auf eine hungrige Zecke zuverlässig abstossend wirken könnte. Die Zecke kann ja das allermeiste denkbare gar nicht wahrnehmen.
2. Elektrostatische Wirkung
Jeder hat mal im Sachkundeunterricht gelernt, dass Bernstein, den man an Wolltüchern oder Fellen reibt, sich eletrostatisch auflädt. Also klingt das damit verknüpfte Argument für die Wirksamkeit von Zeckenhalsbänder doch für jeden besonders überzeugend, oder etwa nicht? Nun, um nennenswerte Aufladung zu erreichen, muss man aber ordentlich reiben. So einfach um den Hals baumeln bringt kaum Ladungstrennung (denn das ist es, was passiert) und sobald der Bernstein geerdet ist, entlädt er sich auch sofort wieder. Da die Beine der allermeisten Hunde (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) von Mutter Natur so eingerichtet wurden, dass sie praktischerweise genau bis zum Boden reichen, ist jeder Hund, der nicht gerade auf einer Gummimatte steht, dauerhaft geerdet. Ein Bernsteinhalsband kann also kein stabiles elektrisches Feld aufbauen, selbst, wenn es dauernd heftigst am Fell rubbeln würde.
Und selbst wenn, würde so ein geladener Bernstein Zecken bestenfalls physikalisch anziehen. Um sie per Stromstoss zu vergrämen, ist das Feld in jedem Fall viel zu schwach und da Zecken sich nicht an elektromagnetischen Feldern orientieren, kann es auch ihre Orientierung nicht durcheinanderbringen.
Viele Grüße
Ingo