Da wir vor 7 Monaten ähnliches erlebt haben, möchte ich die TS mal in Schutz nehmen. Uns wurde ein Hund vermittelt, der angebliche tierärztlich frisch durchgecheckt und gesundheitlich absolut OK und gut sozialisiert war. Bekommen haben wir einen tollen Hund, UNSEREN Hund, der aber ein Leinenpöbler allererster Güte ist (Zufälligerweise sind wir bei allen Probespaziergängen keinen anderen Hunden nahegekommen) und auch beim Spiel mit Hundebekannten immer den Boss rauskehren will. Zudem war er akut krank und ist chronisch krank, leidet auch zeitweise sichtlich. So kam es zu zahlreichen Tierarzbesuchen (letzte Woche zB drei wegen dreier unabhängiger Dinge). Das kann einen vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen ziemlich durcheinanderbringen. Meine Frau arbeitet zum Glück nur stundenweise und Geld ist genug vorhanden. Somit kommen wir mit der Situation gut klar. Aber der Zeitaufwand für die Arztbesuche könnte manchen in anderer Situation vor ernste Schwierigkeiten bringen und >1000€ im halben Jahr kann vielleicht auch nicht jeder ohne weiteres für Tierarztbesuche locker machen.
Die durchaus ausführlichen Gespräche mit dem Tierheimpersonal haben uns jedenfalls in keinster Weise darauf vorbereitet und die von uns durchaus bemerkten Krankheitszeichen wurden im Brustton der Überzeugung auf einen fast überstandenen akuten Infekt geschoben .... der Tierheimtierarzt habe alles im Griff. Der Hund sei topfit.
Im Nachhinein eine Unverschämtheit!
Die TS hat ja auch offenbar oft genug nachgefragt und ist nicht korrekt informiert wurden.
Es macht absolut einen Unterschied, ob ein Hund nur alt und sehbehindert, oder alt, blind, herzkrank ist und noch ein signifikanteres Problem mit dem Bewegungsapparat hat.
Das Fiepen und Kläffen sollte doch auch im Tierheim bemerkt worden sein und wäre einen Hinweis wert gewesen (OK, kann auch sein, dass das nicht auffiel oder der Hund beides im TH nicht tat...aber diese beiden Dinge allein sind ja nicht das ganze Problem).
Ich habe nicht den Eindruck, dass die TS sich hier aus der Verantwortung winden möchte. Vielmehr sehe ich Verzweiflung, dem Tier nicht gerecht werden zu könne, bzw "es" nicht zu schaffen. Natürlich ist der eigene Job was wichtiges und die Einschränkungen, die ein Chef einem Neuhund einer Mitarbeiterin zuzugestehen bereit ist, sind begrenzt. Ich verstehe die Ängste der TS daher sehr gut und finde, man sollte sie hier nicht gleich verurteilen (damit sind ja viele leicht bei der Hand).
Was sie in meinen Augen jetzt vorübergehend braucht, ist ein Tiersitter, der den Hund in der Wohnung betreut und dabei auch das alleinsein langsam aufbauend trainieren kann. Ich weiss, so jemand ist schwer zu finden. Aber evtl per Anzeige? Evtl ein Rentner/Rentnerin aus der Verwandtschaft???
Versuchen würde ichs.
Ich drück jedenfalls die Daumen. Ich finde, die beiden haben es verdient, zusammenzubleiben.
Viele Grüße
Ingo