Das meinte ich:
Zitat
Ich denke der Knackpunkt bei der Erziehung ohne Leckerli ist, dass der Hund die Beziehung zum HH als Privileg sieht und auch die Aufmerksamkeit nicht als selbstverständlich nimmt.
Für die meisten Hunde sind aber Streicheleinheiten nichts seltenes oder besonderes, weil sie ja ständig gestreichelt und beachtet werden.
Für diese Form der Erziehung muss man sich rar machen. Und ich denke da liegt die Schwierigkeit. Es ist einfach schwer den eigenen Hund den man liebt und mit dem man auch kuscheln will links liegen zu lassen.
Ich selbst schaff das auch nicht über einen längeren Zeitraum. Aber als ich Janosch mehr ignoriert habe, so 2 Wochen ungefähr, hab ich deutlich gemerkt, dass er sehr viel empfänglicher mir gegenüber war. Er war aufmerksam und wollte gefallen, hörte schon auf leise Stimme und war einfach mehr auf mich fixiert.
Gescheitert ist das nur wieder an mir Obwohl es jetzt auch nicht schlecht ist.
Das finde ich einfach unsozial dem Hund gegenüber. Denn es geht nur darum, dass der Hund den Menschen wieder zu schätzen weiß, um Aufmerksamkeit buhlt und gefallen will.
So, dann knickt Frauchen ein und alles läuft wieder seinen gewohnten Gang. Wie soll ein Hund das bitte begreifen, wenn selbst ein Mensch sowas nicht begeift? Ich würde es nicht verstehen, wenn mein Mann mich zwei Wochen lang so gut es geht ignoriert, sich vielleicht noch zu den Mahlzeiten mit mir unterhält, aber auch nur das Nötigste.
Warum reagierte der Hund wie beschrieben? Weil er verunsichert war, weil er nicht wusste, was los ist, weil er keine Ahnung hatte, was da gerade passiert. Natürlich orientiert sich der Hund dann an der Vertrauensperson, er hat ja auch sonst nichts, an dem er sich orientieren kann.
Und sowas finde ich unsozial und einfach unfair, weil der Hund es nicht verstehen KANN. Und genau da geht es nur darum, dass der Mensch sein Ego gepudert haben will. Er möchte wieder wichtig genommen werden, möchte, dass der Hund um den Menschen buhlt. Es geht einzig allein darum, dass der Mensch die Nummer eins für den Hund sein will, eben fürs Ego.
Diese Methode kommt ja nicht von ungefähr...
Zitat
Also ich möchte noch einmal klar stellen, dass ich nicht so erziehe, aber festhalten, dass es sowas gibt. Damit bezog ich mich auf dein "Streicheln ist da keine Belohnung". Kann es eben schon sein. Damit meinte ich nicht, dass ich das so mache
Und zum Thema sowas ist unsozial:
Wie behandeln Hunde sich denn untereinander? Da werden keine Leckerlis verteilt. Das läuft vor allem über Körperkontakt, Körperpflege, Aufmerksamkeit, oder eben keine. Trotzdem sagt man doch der Hund ist ein sehr soziales Wesen. Wie passt das jetzt?
Das sind zwei paar Schuhe!
Ich bin kein Hund, also kann ich mich auch nicht wie ein Hund verhalten, weil es überhaupt nicht meiner Spezies entspricht. Ich möchte bitte meinen Hund nicht ablecken müssen, sein Hinterteil zur Begrüßung beschnüffeln liegt mir jetzt auch nicht so und sein Geschlechtsteil ablecken mag ich mal gar nicht. Ferner belle ich ihn nicht an, wenn er sich mein Handy gekrallt hat oder knurre ihn von meinem Teller weg, weil es mein Essen ist und er doch versucht, es zu bekommen und ich möchte mich mit ihm auch nicht durch den Sand wälzen und ihm in die Lefzen zwicken, weil ich gerade Lust auf Spielen habe.
Es ist genau so absurd, als wenn Bruno menschliches Verhalten imitieren würde. Das tut er nicht. Er umarmt mich nicht zur Begrüßung, er gibt mir auch nicht die Hand zur Begrüßung, er kocht mir nicht mein Essen, wie mein Mann es manchmal tut, wenn ich krank bin und er kauft auch nicht für mich ein.
Die Sache mit dem sozialen Wesen hast du selbst erfahren: du ignorierst ihn 2 Wochen und er buhlt um deine Gunst, reagiert viel besser auf dich und jeder Kontakt ist für ihn eine mehr als große Freude.
Ein Hund lebt in freier Wildbahn nicht allein, sondern im Rudel, in einer Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz hat, in der man Fressen teilt und gemeinsam seine Schlafplätze nutzt.