Beiträge von Brunos Frauchen

    Bruno ist noch meilenweit entfernt von "gut erzogen", aber für andere Hundehalter reicht es schon aus, dass er beim Freilauf am Strand auf den Abruf hört, wenn er mit deren Hund spielt oder er sich immer wieder zu uns orientiert um zu gucken, ob wir noch da sind!
    Krass finde ich auch, wie verwundert manche Jogger und Radfahrer sind, wenn ich den Hund bei mir warten lassen, während sie den Weg passieren. Einmal ist eine Radfahrerin sogar stehen geblieben und hat sich ausführlich bedankt. :???:


    Wir bekommen überall zu hören, dass Bruno ja so gut erzogen und lieb ist. Erklären kann ich mir das nicht, denn er geht mir manchmal ganz schön auf die Nerven! :ugly:


    Bestes Beispiel: Wir versuchen ihm abzugewöhnen, dass er die Leute zur Begrüßung anspringt, das gehört sich einfach nicht. Aber es ist unglaublich, was unsere Mitmenschen machen. Ich sage direkt, bitte nicht beachten wenn er dich anspringt! Was machen die? Schlagen sich auf die Oberschenkel um den Hund zu locken und Herr Bruno springt hoch. "Och, der ist ja so klein und süß, das macht gar nichts!!!" Ich sage dann nur, dass sie selbst schuld sind, wenn er irgendwann mal mit Matschpfoten an die Hose springt. "Die Hosen kann man ja waschen!"
    Und diese Leute sagen dann beim Gehen nach dem Besuch, dass Bruno ja sooo toll erzogen ist. Es ist mir ein Rätsel.


    Natürlich hört man das gern, keine Frage, aber ich selber sehe noch soooo viele Baustellen und so viele Dinge, die Bruno noch lernen muss, dass ich mich frage, ob so ein bissl gutes Verhalten schon reicht, um als gut erzogen zu gelten? :???:

    Zitat

    Das Hauptproblem in der Alltagserziehung, das können Hundeschulen nur erklären und versuchen eine Verhaltensänderung beim Menschen zu bewirken. Ändern können sie es nicht, weil diese Probleme im Alltag entstehen.


    Nehmen wir als klassisches Beispiel, das meist nicht zuverlässig klappt, das "Hier":


    .......


    Super geschrieben, gaaanz viele grüne Bömmel dafür! :gut:


    Wir sind bei einer so genannten Wattebausch-Trainerin, wenn das heißen soll, dass nicht mit Gewalt, aber mit Konsequenz/Strafe gearbeitet wird. Ja, Bruno wird bestraft, wenn er ein Signal ignoriert, wie soll er sonst auch lernen, dass das Nichtbefolgen eines Signals Konsequenzen hat? Mir ist aber wichtig, dass die Strafe weder aus Schmerz, Angst oder Einschüchterung besteht!


    Denn ich kann so viel mit Leckerchen oder Spielies werfen wie ich will, wenn Bruno viel lieber Kaninchen jagen würde, als fressen oder spielen, dann würde er es einfach tun, denn er ist ein Hund und ihm sind seine Bedürfnisse manchmal wesentlich wichtiger, als meine Signale- gerade jetzt in dem Alter von 8 1/2 Monaten.
    Und ich finde, gerade weil wir nicht mit Gewalt erziehen, müssen wir sehr konsequent sein, wenn wir einen Hund wollen, der den Signalen folgt.


    Beispiel:
    - Herr Bruno soll abends gegen 22.30 Uhr nochmal Pipi machen, schläft aber seit zwei Stunden schon tief und fest. Ich rufe ihn zur Tür, er kommt nicht. Der Kopf kommt hoch, aber Herr Hund bemüht sich keines Schrittes. Ich gehe hin, will ihn hoch nehmen, er knurrt mich an. "NÄ, jetzt will ich nicht raus!"
    Zur Wattebauschfraktion gehörend musste ich also überlegen, was zu tun ist. Ich hab mit unserer Trainerin gesprochen und sie empfielt mir "Adios". Ok, am Abend erneut selbes Spiel, Herr Hund steht nicht auf und knurrt mich an, als ich ihn hoch nehmen will. Ich sage "Adios", verlasse das Wohnzimmer und schließe die Tür hinter mir. Er ist nun allein im Wohnzimmer. Nach einer Minute gehe ich wieder rein, Bruno stand schon vor der Wohnzimmertür, ich öffne die Draußentür, Herr Hund legt sich wieder in seinen Korb. Das Spiel haben wir 7!!!! Mal gespielt. Ich musste sehr an meiner Impulskontrolle arbeiten um den Hund nicht einfach zu packen und zu schütteln <- da bin ich ehrlich! Nach dem 7. Mal wusste er, dass ich es ernst meine. Als ich nach der Adios-Auszeit wieder rein kam, stand er schon vor der Draußentür.
    Am Abend danach waren es noch 4 oder 5 Mal, am dritten Abend 1 Mal und mittlerweile rennt er von selbst zur Tür, wenn ich dabei bin das Wohnzimmer abends aufzuräumen!


    Natürlich hätte man die Situation auch anders lösen können, aber weil ich nicht mit Gewalt arbeiten will, muss ich mit Konsequenzen/Strafen arbeiten, die dem Hund klar machen, dass ich es ernst meine und dass man ein Signal besser ausführt. Übrigens kam ich in der Situation mit den verurteilten Leckerchen nicht weiter, das interessiert meinen Hund um die Uhrzeit keinen Meter!


    Klasse ist, dass der Hund binnen weniger Tage ein Signal gelernt hat, dass ich unbegrenzt einsetzen kann. Ihm fiel nämlich vor einigen Tagen ein, dass er doch keine Lust hat mit zum Auto zu kommen, sondern noch viel lieber auf dem Rasen hinterm Haus schnüffeln geht. Ein "Adios" hat gereicht und Herr Hund kam angerannt, wie von der Tarantel gestochen! :D


    2. Beispiel:
    Bruno hörte beim Freilauf zu 99,9% auf den Rückruf, wir hatten aber auch von der 8. Woche an daran gearbeitet. Ich konnte mich wirklich darauf verlassen, dass er kommt, wenn ich ihn rufe. Unsere Trainerin aber wollte nun testen, wie er hört, wenn sie mit ihm mit der Reizangel spielt und ich ihn abrufe. Bei der ersten Runde ging es gut, Bruno kam und alles war chic. Bei der zweiten Runde war er schon so aufgedreht, dass er nur sehr zöglich kam. Bei der dritten Runde kam er gar nicht mehr. Erst als die Trainerin die Reizangel hinter dem Rücken versteckte, konnte Bruno sich zu mir umorientieren.
    Also hatten wir die Aufgabe, den Rückruf noch vielfältiger zu belohnen und noch weiter daran zu arbeiten. Nach zwei Wochen Training zu Hause klappte der Abruf von der Reizangel bei 4 Spielrunden zu 100%!


    Was ich eigentlich damit sagen will...gerade als Wattebauschwerfer, oder anders gesagt, gerade als Hundehalter, der nicht mit Gewalt arbeiten will, muss man konsequent sein und schauen, wie man seinen Hund dazu bewegen kann, ein Signal zuverlässig auszuführen. Einem Hund geht es nicht darum, dem Menschen alles recht zu machen und zu gefallen. Ein Hund geht danach, was IHM Vorteile verschafft. Es ist mir viel zu leicht das Befolgen eines Signals auf Leckerchen zu schieben, denn so einfach ist es in der Praxis leider nicht.
    Wenn mein Hund einen Vogel jagen will und ich ihn nach dem Abruf mit einem Leckerchen abspeisen würde, dann würde er beim nächsten Mal überlegen, ob es sich überhaupt lohnt zu mir zu kommen. Denn das Hetzen des Vogels ist ein anderes Bedürfnis als fressen!


    Unsere Trainerin ist ausgebildete CumCane-Trainerin und arbeitet nicht nach Schema-F, weil es einfach so nicht funktioniert! Jeder Hund bringt andere Fähigkeiten mit, jeder Hundehalter bringt andere Fähigkeiten mit und die Kunst liegt doch einfach darin, zu schauen, was passt gerade für das Team! Die einzige Einschränkung, die unsere Trainerin hat, ist, dass keine Gewalt angewendet wird. Und genau deswegen sind wir zu ihr gegangen, weil es für uns nicht in Frage kommt den Hund mit Schmerz zu bestrafen- und für mich ist das keine Einschränkung, sondern eine feste Regel, weil in unserem Haushalt weder Katze noch Hund mit Gewalt bestraft wird!



    Im Eingangsfall würde ich die Trainer ansprechen und fragen, warum so gehandelt wurde, warum belohnt wurde, obwohl der Hund das Signal von selbst auflösen durfte. Es kann nämlich auch einfach sein, dass der Marker/der Click (wenn damit gearbeitet wird...) das Signal auflöst und dann muss natürlich direkt belohnt werden.
    Ein Hund muss lernen, dass ein Signal nicht durch die freie Entscheidung des Hundes aufgelöst wird, sondern, dass es der Mensch tut. Von allein weiß so ein Hund das nicht! Genau so muss man am Signal "Bleib" arbeiten und kann nicht erwarten, dass Hund es ausführt, wenn man sich direkt beim ersten Mal 20 Meter entfernt!
    Manchmal muss man gewünschtes Verhalten in kleinen Etappen erarbeiten und kann erst, wenn der Hund die Etappe zuverlässig ausführt, einen Schritt weiter gehen.
    Wie gesagt, ich würde einfach mal nachfragen! ;)


    So, genug Roman um nicht mal 6.oo Uhr am Morgen! :hust:

    Wir haben es angefangen in der Wohnung zu üben. Bruno hat den Ball bekommen und ich habe ihn beobachtet. Irgendwann hat er den Ball ausgespuckt, Click und hochwertigste Belohnung, aber den Ball habe ich nicht weg genommen. Als er verstanden hatte, dass sich das Ballausspucken lohnt, haben wir ein Signal dafür eingeführt. Das muss man natürlich in unterschiedlichen Situationen üben. ;)

    Nein, ich mache meinem Hund nichts vor, was aber nicht heißt, dass ich ihn wegen meiner Dusseligkeit strafe. In besagtem Fall hätte ich mir eins auf den Hinterkopf gegeben, mich über mich geärgert und gut wärs gewesen.


    Solange mir niemand beweisen kann, dass der Hund definitiv weiß, dass er fürs Abhauen bestraft wurde und nicht fürs Wiederkommen, macht für mich bestrafen in dem Moment keinen Sinn. Zumal die Strafe so derbe sein müsste, dass sie das extrem gute Gefühl des Hetzens überlagern müsste und das geht für mich schon mal gar nicht.


    Anstatt meinen Hund für meine falsche Einschätzung zu strafen, wäre meine nächste Amtshandlung Anti-Jagdtraining!

    Zitat

    Ich wühl mich nachher mal hier durch und schau, ob ich dazu was finde.


    Ich hau dir mal zwei Links rein, wo du bissl was lesen kannst wegen einem Entspannungssignal:


    http://www.easy-dogs.net/home/…tspannung_grundlagen.html


    http://www.easy-dogs.net/home/…ionierte_entspannung.html



    Wir hatten das Problem in ähnlicher Form. Bruno war so angespannt/aufgeregt, dass eine Umorientierung zu mir nicht mehr möglich war. Es kam einfach keine Reaktion, auch die Ohren haben sich nicht bewegt, er hat mich also gar nicht wahr genommen.
    Wir haben das Entspannungssignal eingeführt und nach ungefähr 3 Wochen hat es auch unter größerer Erregung gewirkt. Zuerst gingen nur die Ohren in meine Richtung, dann hab ich sofort geclickt, darauf hin kam der Blick zu mir und es gab ne Party!


    Wir hatten es z.B. dann auf dem Seminar vor 3 Wochen. Insgesamt 10 Hunde in einer großen Halle und als ein Hund anfing zu bellen drehte sich Bruno zu ihm und stimmte mit ein. Er konnte den Kopf auf Signal nicht abwenden, aber sein Ohr ging zu mir. Also Click und sofort war er bei mir. :D
    Das Entspannungssignal war da gar nicht mehr nötig.

    Bei uns läuft das Zeigen und Benennen suuuuper! Bruno kennt mittlerweile Schaf, Pferd, Kuh, Schwein, Kind, Kinderwagen, Fahrrad, Mensch, Auto, Roller, Katze und Hund. Und kein Reiz wird draußen mehr angeschrien, es wird maximal gewufft- ein toller Erfolg!


    Jetzt müssen wir Bruno nur noch beibringen, dass der Staubsauger kein Hundefresser ist. :D


    Euch allen weiterhin ganz viel Erfolg und vor allen Dingen Spaß beim Training!!!

    Ich kenne diese Verhalten von Bruno, wenn er überdreht ist, dann ist er wie ein kleines Duracell-Häschen.


    Ich habe ein Entspannungssignal konditioniert und wenn ich merke, er ist wieder viel zu aufgeregt, dann bekommt er das Entspannungssignal und binnen weniger Sekunden ist er wesentlich ruhiger. Nach dem Reizangeltraining z.B. hocke ich mich nach dem ersten Signal hin und massiere ihm die Schultern, während ich das erneut Signal sage, weil er bei dem Training immer extrem aufdreht und alleine nicht wieder runter kommt.


    Wenn es nicht so "schlimm" ist, dann gebe ich ihm einfach einen Job, den er auch fähig ist auszuführen. Wie Sitz, Handtarget und als Belohnung bekommt er etwas, auf dem er lange kauen muss, denn Kauen entspannt. Genau so kann man sich auch einen Baum suchen und ein paar Leckerchen in die Rinden stecken, so dass der Hund sich kräftig strecken muss, denn auch Strecken entspannt.


    Vielleicht kannst du ja was mit meinen Tipps anfangen...


    Zu eurem Plan kann ich nichts sagen, da kenn ich mich zu wenig aus. Aber wenn du den Eindruck hast, es könnte zu viel sein, dann mach doch mal ne Zeit lang bissl weniger und schau, ob und wie sich dein Hund verändert. Ob eine Trainingsveränderung gut oder weniger gut ist, zeigt sich immer nur am Hund.


    Was mir noch einfällt...ich habe das Ab- und Anleinen unter Signal gestellt und allein damit wurde es schon wesentlich besser, weil Bruno sich wohl gemerkt hat, dass er sich dann entspannen kann. Beim Ableinen sage ich "Freizeit", beim Anleinen "Freizeit ende".

    Ich kann mich Dragonwog nur anschließen und empfehle dir "Meins" von Jean Donaldson.


    Zitat


    Jean Donaldson: Meins! Unerwünschtes Besitzverteidigungsverhalten bei Hunden erkennen und behandeln (Birgit Laser Verlag, ca. € 12,50)


    Viele Hunde verteidigen auf aggressive Art Futter, Spielzeug, Liegeplätze oder andere „Besitztümer“ und stellen damit häufig ihre Halter vor Probleme. In diesem Buch geht es darum, wie man gegen Menschen gerichtetes Ressourcenverteidigungsverhalten bei Hunden erkennen und behandeln und dessen Entstehung vorbeugen kann. "Meins!" ist nicht von ungefähr im Jahr 2002 von der Dog Writers Association of America zum "Best Behaviour Book" ausgezeichnet worden: Für Hundetrainer, die häufiger mit schwierigen Fällen der Ressourcenverteidigung arbeiten, dürfte das Buch zu den unverzichtbaren Werkzeugen zählen. Es vermittelt solides Handwerkszeug zeitgemäßen Trainings und macht vor allen Dingen fit in der Technik von Konditionierung bzw. Gegenkonditionierung. Kaum ein Buch, das so detaillierte Schritt-für-Schritt-Trainingsplöne enthält (bezogen auf die Bereiche Verteidigung von Objekten, Futter, Orten sowie Verteidigungsverhalten im Zusammenhang mit Körperberührungen). Gearbeitet wird hauptsächlich über Desensibilisierung und Gegenkonditionierung (zur Erläuterung: Ziel ist es dabei, die Assoziation des Hundes zu ändern, vereinfacht gesagt weg von "Jemand nähert sich - Verteidigung!" hin zu "Jemand nähert sich - ich freue mich, da passiert ganz bestimmt gleich etwas Angenehmes!"), ergänzt um das Training von Alternativverhalten. "Meins!" ist dabei behaviouristisch orientiert: Statt Theorien aufzustellen, wo das Verteidigungsverhalten seinen Ursprung haben könnte, legt Jean Donaldson den Schwerpunkt ganz klar darauf, wie man dieses Verhalten wieder abtrainiert. Veraltete Dominanz-Konzepte, die gerade im Zusammenhang mit Ressourcenverteidigung häufig als Erklärungs- und Behandlungsansatz heran gezogen werden, haben hier keinen Platz. "Meins!" ist im Birgit Laser Verlag erschienen und ist ausschließlich direkt bestellbar über http://www.laserdogs.de


    Wir haben auch ein Ressourcenschweinchen hier, was aber meine eigene Schuld ist. Ich habe es direkt am Anfang nicht ernst genommen und habe mich einfach so durch gesetzt. Bruno hat dabei nicht gelernt, dass Frauchen der Chef ist und sagt, wo es lang geht, sondern, dass Knurren nichts bringt, weil die Alte einfach nicht versteht, was er mir damit sagen will. Bruno hat eine sehr gute Beisshemmung, so dass er noch nie gebissen hat, sondern nur geschnappt hat! Denn ein Hund kann sehr wohl unterscheiden ob er beißen will oder mit dem Schnappen nur verwarnen will.


    Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden, nämlich den, dass es sich lohnt abzugeben. Bei so vielen Dingen klappt es schon super, nur bei manchen Dingen, die Bruno unheimlich wichtig sind, müssen wir noch weiter arbeiten, aber das ist für mich ok, weil Ressourcenverteidigung ein völlig normales Hundeverhalten ist. Entgegen vieler Meinungen ist es für einen Hund nämlich absolut normal jemandem zu sagen, dass er sich jetzt gefälligst nicht nähern soll. Aber das Schöne ist, dass ein Hund auch lernen kann, dass es nicht doof ist, wenn sich jemand nähert oder ihm etwas weg nimmt.


    Natürlich dauert es länger, wenn man neues Verhalten konditioniert, als wenn du rigoros durch greifst. Andererseits sollte man aber auch im Hinterkopf behalten, dass nicht jeder Hund die Ressourcenverteidigung aufgibt, nur weil der Mensch seinen Kopf durchsetzen will. Vielleicht knurrt er nicht mehr, vielleicht schnappt er nicht mehr und vielleicht beißt er auch nicht. Aber es kann sehr gut sein, dass er Beute als Folge des Durchgreifens verschlingt, bevor es ihm jemand abnimmt, und das muss nicht unbedingt gefundene Katzenkagge sein. Was der Hund als verteidigungswert ansieht, muss für den Menschen nicht immer ersichtlich sein! Und gerade deswegen finde ich es wichtig an der Körperhaltung seines Hundes erkennen zu können, ob er verteidigen wird oder nicht! Denn Hunde zeigen schon vor dem Knurren, ob ihnen gerade das Nähern unangenehm ist oder ob es ok ist, wir Menschen achten nur nicht darauf! Wir hören erst das Knurren, aber alle vorher gegangen, nonverbalen Signale, überhören wir!


    Ich finde es einfach chic, dass mein Hund mittlerweile seine Beute bringt um zu tauschen. Klar bekommt er dafür eine Belohnung. Man kann es natürlich Schönfüttern nennen, oder aber auch sehen, wie toll ein Hund neues Verhalten erlernen kann und dann Spaß daran hat, Dinge, die er sonst verteidigt hat, abzugeben.


    Bei dieser Knochenaktion hätte ich mich ähnlich verhalten wie du, allerdings nicht ohne entsprechendes Signal. Bruno kennt "Adios" seit dem er abends geknurrt hat, als es zum letzten Rausgehen ging. Er hat schon tief und fest auf der Couch geschlafen, ich wollte aber, dass er nochmal Pipi macht. Ich habe ihn geweckt und wollte ihn hochnehmen. Er knurrte und bekam von mir das Entspannungssignal. Ich habe ihn zur Tür gerufen, er kam nicht. Also habe ich die Tür zum Wohnzimmer mit einem "Adios" geschlossen. Nach ein paar Minuten bin ich wieder rein, aber der werte Hund wollte immer noch nicht freiwillig raus. Also wieder "Adios" und Tür zu. Das haben wir am ersten Abend 7x machen müssen, bis er dann endlich gepullert hat. Und da hatte ich doch stark an meiner Impulskontrolle zu knabbern. ;) Nach 3 Tagen reichte ein zur Wohnzimmertür gehen, "Adios" sagen und der Hund läuft zur Tür um raus gelassen zu werden.


    Natürlich hätte ich das auch anders machen können, aber warum? Warum soll ich rumschreien, mich auf einen Machtkampf einlassen, wenn es auch anders geht und Bruno gleichzeitig noch ein nützliches Signal dazu lernt? "Adios" wird mittlerweile in verschiedenen Lebenlagen genutzt und es ist erstaunlich, wie der Hund darauf reagiert. Er weiß, ich bin konsequent und wenn ich ein Signal gebe, dann sollte er es besser ausführen... Was will ich mehr?


    Und genau dieses "Adios" hätte er von mir bekommen, wenn er mit mir das Knochen-Spiel abgezogen hätte. Ich lasse mich nicht auf einen Machtkampf mit meinem Hund ein, das hab ich nicht nötig!


    Nun ja, wie dem auch sei! Du musst selbst entscheiden, welchen Weg du gehst und was für das Richtige ist. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg!

    Zitat

    Was ich sagen will: Es müsste den Leuten, wenn sie ihre Hunde so lieben wie sie sagen, doch absolut gegen den strich gehen, sie mit solchen Übergriffen, Angst und Gewalt zu erziehen? Nichts Anderes sind für mich Methoden wie Alphawurf, "Klapps" auf die Nase und sinnloses Zusammenbrüllen!


    Genau das denke ich auch immer wieder, aber ich werde sooft eines besseren belehrt. :( :


    ...und je länger ich mich mit solchen Leuten beschäftige, sei es online oder privat, desto mehr mag ich solche Leute meiden. Ich will mich gar nicht mehr mit denen aufhalten, es lohnt sich einfach nicht. Schade, aber so ist es.