Also wir haben unserem Hund das erste Jahr nur Trockenfutter gefüttert, was er geliebt, und super vertragen hat.
Plötzlich fing er aber an sich ständig zu beißen, lecken und kratzen und hatte mehrmals große offene Stellen am Körper. Unser Tierarzt tippte beim ersten mal auf Flohbiss (trotz regelmäßigem Frontline), aber als das mehrmals passierte kam heraus, dass es Allergien waren. Vorwiegend Hausstaub und Vorratsmilbe.
Wir bekamen erzählt, dass man das mit Nass/Dosenfutter wieder hinbekommt, was in unserem Fall leider nicht so war, da die Allergie ziemlich stark ist. Bei einer anderen Tierärztin dann hieß es dann, dass Vorratsmilben sich in allem was gelagert wird aufhalten, auch Reis und Nudeln, und dass wir Miles von jetzt an kochen sollten. Vom Barfen war sie nicht wirklich überzeugt - meine Mutter irgendwie auch nicht - also fingen wir an zu kochen. Kartoffeln, Karotten, Rinderhack. Das Problem war, dass unser Hund das gar nicht so toll fand. Das Fleisch hat er zwar gefressen, aber sonst nichts. Also immer schön alles mit dem Kartoffelstampfer klein gemacht, damit er es gerade so, ausversehen mitgefressen hat. Offensichtlich hat er in seinem ersten Jahr nicht viel "essbares" kennen gelernt. Käse LIEBT er (allein das Wort lässt ihn schon den Kopf schief halten), Wurst/Fleisch frist er auch, manchmal erst nachdem er es schonmal ausgespuckt hat, aber alles andere brauch man aus seiner Sicht nicht.
Mit der Allergie das wurde besser, ging aber nicht ganz weg. Als wir das nächste Mal zum Behandeln kamen (Fell scheren - was bei nem Husky-Mix nicht wirklich schnell nachwächst; Antibiotika...) und noch zusammen überlegten was wir besser machen könnten, erzählten wir, dass er mit Begeisterung im Fluss baden geht, und bekamen erzählt, dass das nicht so schlau sei, da kein Gewässer so sauber wär, und unser Hund sowieso schon eine gereizte Haut hätte, und Wasser und Dreck in der Huskyunterwolle nicht richtig trocknet und Juckreiz entsteht, der alles noch schlimmer macht. Angeblich würde das richtigen Huskies nicht passieren, weil die nicht wirklich freiwillig schwimmen, so dass das Fell komplett bis aufs Unterfell nass wird. Da haben wir uns schon eine tolle Mischung angelacht.
Außerdem ist Miles von dem Rind & Kartoffeln ganz schön in die Breite gegangen, weil das Fleisch so Fett ist.
Vor einiger Zeit dann hat die TÄ uns von einer "Kur" erzählt, die man 6 Wochen machen sollte. Der Hund bekommt in dieser Zeit nur Pferdefleisch und Kartoffeln, weil Pferdefleisch sehr rein und nicht fett ist, damit sich der Hund "erholen" kann, und dann könnte langsam mit anderen Lebensmitteln eins nach dem anderen probiert werden, was er verträgt. Man darf es aber schon kaum laut sagen - besonders Pferdebesitzer finden das ja nicht so lustig mit dem Pferdefleisch, aber ich muss sagen, es ist das beste was uns passiert ist. Wir füttern es jetzt schon viel länger, der Hund hat abgenommen, sieht super aus, hat glänzendes Fell (sämtliche Leute haben uns schon angesprochen) und hatte nie wieder Allergieprobleme. Selbst wenn er mal aus versehen mit unserem Nachbarhund in deren Gartenteich gesessen hat.
Natürlich ist es nicht ganz so billig, wir kaufen ca. 1x im Monat Pferdefleisch bei jemandem in der Nähe, der eine Pferdezucht hat, und auch hier in der Gegend schlachtet (so dass man weiß, wo das Tier herkommt, und dass es keine quälenden Transporte etc erleiden muss). Dazu gibts Kartoffeln und Karotten (von denen Miles nicht so ganz begeistert ist, aber wenn man das Fleisch klein schneidet und die Kartoffeln stampft geht es schon).
Es macht Arbeit und kostet Geld, aber was tut man nicht alles für seinen Hund. Die Alternative wäre einschläfern oder lebenslang Kortison gewesen. :shock: