Huhu,
hier mal meine Erfahrungen, vielleicht hilft es ja.
1. Ich bin selbstständige Dozentin und allein für meine Hündin verantwortlich. D.h. ich lebe mit ihr allein. Mein Arbeitsalltag ist sehr sehr unterschiedlich. Es gibt Tage da arbeite ich 9 Stunden, dann gibt es Tage da arbeite ich 3 Stunden, mal am Abend, mal ganz früh - es ist jede Woche anders.
Lucy kommt mit dieser Lebensweise super klar, solange ich jeden Tag mehrere Stunden mit ihr verbringe und sie auslaste. Sie ist ein Dalmatiner, also richtig aktiv.
Mein Leben mit ihr wird unglaublich dadurch erleichtert, dass sie allein bleiben kann. Das ist eine super wichtige Eigenschaft und meiner Meinung nach sollte sie mindestens stundenweise trainiert werden.
Einen Hundesitter halte ich ab 6 Stunden aufwärts für sinnvoll. Bzw. mal einen Gassigang zwischendurch.
Natürlich vorausgesetzt, dass der Hund gesund ist und allein bleiben kann.
2. Ich habe Kaninchen. Lucy weiß, dass sie da nicht ran darf. Sie macht es auch nicht, aber wenn ich nicht dabei bin ist die Tür zu dem Zimmer mit den Kaninchen zu. Die Kaninchen selbst interessieren sich nicht für Lucy, solange sie ihnen nicht zu nahe kommt. Panik muss man da nicht hervorrufen, also direkter Kontakt ist nicht notwendig - denke ich.
Da meine Kaninchen in einem großen Gehege leben, haben sie eben ihr eigenes Zimmer - das einzige Zimmer in der Wohnung in das Lucy nicht ohne mich darf.
3. Rasse würde ich ebenfalls nicht nach "Anfänger" und "Fortgeschrittene" aussuchen. Schon gar nicht, wenn du dich schon viel mit Hunden beschäftigt hast, und auch bereit bist, dich viel mit deinem Hund zu beschäftigen.
Suche dir die Rasse nach deinen Ansprüchen und Bedürfnissen aus.
Ich habe einen Dalmatiner als Ersthund, habe aber schon seit ich Kind bin mit Hunden Umgang und war auch mal ne Zeit Hundesitter für zwei Hunde - Schäferhund und Westi. Über Dalmis liest man auch viel, aber letzten Endes bin ich ein sehr aktiver Mensch und habe ein Pferd und da passt der Dalmi perfekt dazu.
Ein Golden Retriever wäre da wahrscheinlich weniger geeignet für mich.
Wenn die Ansprüche, die Eignung und die Bedürfnisse des Hundes passen, dann kommt die Harmonie oft von selbst.
4. Ich werde für den Rest meines Lebens erwachsene Hunde aus dem Tierschutz holen, da ich mit ihr die beste Erfahrung überhaupt gemacht habe. Wichtig ist es, den Kopf immer mit dabei zu haben wenn man ins Tierheim geht und nicht nur mit dem Herz den Hund auszusuchen. Außerdem in nichts reinquatschen lassen und Zeit nehmen für's Hund aussuchen. Testen, genau informieren, immer wieder hin gehen. Nicht denken "ich geh heute ins TH und hol mir einen Hund".
Wenn du ein schlechtes Gefühl hast - beim TH (den Menschen oder der Haltung und der gewissenslosen Vermittlung) dann nichts wie weg. Du willst ja mit dem Hund glücklich werden.
Anfangsschwierigkeiten sind relativ - von einem erwachsenen Hund kannst du durch Hundeschule bzw. Hundesport mehr verlangen, d.h. du musst vielleicht Vertrauen erkämpfen und viel Zeit in der Hundeschule zubringen, aber dafür hast du den "Welpentrubel" nicht.
Der kann zwar toll, herzerweichend, zuckersüß und lustig sein - aber auch sehr sehr zeitaufwendig und anstrengend. Und nach 3 Wochen ist der Welpe noch lange nicht aus dem Gröbsten raus.
Und herzerweichend zuckersüß lustig sind die Erwachsenen auch.
LG,
SummSumm