Beiträge von Juuule

    Achso, vielleicht hätte ich das noch dazu schreiben sollen:


    Meine Hündin wird nicht hochgenommen, weil es grundsätzlich ein Problem mit anderen Hunden, etc. gibt. Sie wird auf den Arm genommen, wenn sie aufgrund ihrer Geräuschangst verunsichert ist und evt. droht in Panik zu verfallen, so dass sie am liebsten flüchten würde. Oder sie wird aus praktischen Gründen hochgenommen (=> Treppe, Auto, zu viele Menschen um uns herum, etc.). Wenn sie auf dem Arm ist, ist sie ruhig, da interessiert sie sich in der Regel für nichts anderes mehr - manchmal habe ich den Eindruck, sie würde auch einschlafen, wenn man sie nur lange genug herumträgt - ist irgendwie mit einem Baby :lol:


    Aber sollte es die Situation erfordern, würde ich sie auch auf den Arm nehmen, sollte sich ihr ein anderer Hund in offensichtlicher Beschädigungsabsicht nähern. Abgesehen davon ist es ansonsten für uns aber auch kein Problem, ungebetene Gäste wie unfreundliche heranstürmende oder anderweitig aufdringlich werdende Hunde abzublocken - da haben wir mittlerweile Übung drin, und wir werden von Mal zu Mal besser :D


    Und ungebetene Gäste sind andere Hunde immer dann, wenn wir uns mit unserer Hündin gerade offensichtlich in einer Übung (z. B. Fuß laufen mit Anhimmeln) befinden, unsere Hündin läufig ist, unsere Hündin aufgrund ihres Angstproblems psychisch gerade nicht in der Lage ist, sich von einem anderen Hund "Hallo sagen" zu lassen, zu spielen oder sonst was :muede:

    Hallo zusammen,


    habe jetzt zwar nicht alles gelesen, nur sporadisch überflogen, aber ich muss hier mal meinen Senf dazu geben :headbash:


    Wir nehmen unsere Hündin (ca. 10kg) sogar sehr oft auf den Arm, sie kennt das und es ist absolut kein Problem für sie. Angefangen hat das alles mit einer Verletzung am Sprunggelenk (durch zu wildes Toben auf einer unebenen Wiese entstanden). Demnach wurde sie die Treppen hoch und runter getragen sowie in's Auto hinein und auch wieder heraus gehoben. Am Anfang hatten wir leider kein Kommando dafür, das war nicht so gut, denn plötzliches Hochnehmen ist natürlich Mist! Dann haben wir das ganze aber mit einem Wort angekündigt, so dass unsere Hündin immer wusste, dass sie gleich den Boden unter den Füßen verliert - fortan blieb sie ruhig stehen und ließ sich das Hochheben gut gefallen. Nachdem die Verletzung auskuriert war, blieben wir beim Hochnehmen bzw. auf dem Arm tragen. Das hat uns in sehr vielen unterschiedlichen Situationen schon oft geholfen und einiges erleichtert: z. B. bei (Roll-)Treppen steigen, den Hund beim Tierarzt auf den Behandlungstisch bugsieren, etwaige Hindernisse überwinden und vor allem dabei, unserer Hündin ihre starke Unsicherheit in Bezug auf viele verschiedene Dinge zu nehmen. Letzteres ist unglaublich wichtig für sie und uns - es ist ihre und unsere Art und Weise mit kurzfristigen Panikattacken umzugehen und unserer Hündin die notwendige Sicherheit zu bieten => unsere Hündin leidet hauptsächlich unter starker Geräuschangst und neigt zur Flucht. Daher trainieren wir mit Hilfe unserer Trainerin nun seit etwa einem Jahr rechtzeitiges Abrufen verknüpft mit einem sofortigen Sprung auf den Arm, und es zeigen sich auch schon erste Erfolge => aus der Tendenz die Flucht ergreifen zu wollen, wird nun seitens unserer Hündin immer mehr ein Nähe suchen und um Hilfe bitten in Form von Lautäußerung und Zufluchtssuche bei uns - der Körperkontakt bzw. das auf den Arm genommen und eine Weile getragen werden, beruhigt unsere Hündin ungemein und lässt sie wieder entspannen. Zeigt sie sich entspannt und wieder aufnahmefähig für ihre Umwelt, wird sie wieder auf den Boden gesetzt und kann alleine weiter laufen. So sind wir, aber vor allem unsere Hündin zuletzt sehr gut durch den Jahreswechsel gekommen => die Spaziergänge waren zwar etwas kürzer und die Weile auf dem Arm etwas länger, aber es hat im Vergleich zum Vorjahr super funktioniert! Der Vergleich zum Vorjahr: ein sich die Zunge aus dem Leib hechelnder Hund, der nur mit weit aufgerissenen Augen völlig gestresst die Flucht antreten wollte, wenn ihn Leine und Geschirr nicht mit aller Kraft daran gehindert hätten.


    Unser Fazit: Hier wird ab sofort und schon etwas länger und natürlich in Zukunft sowas von überhaupt nicht mehr und in keinster Weise die Unsicherheit, Angst, Panik (oder was auch immer) des Hundes ignoriert, sondern es wird ganz aktiv Hilfe in Form von Zuwendung praktiziert! Und auch noch ganz wichtig: wir labern dabei unsere Hündin nicht mit trösteneden "ei ei, dutzi, dutzi"-Worten voll, sondern sie kommt auf den Arm, wird getragen und wenn sie sich beruhigt hat, wird sie wieder abgesetzt (und beruhigt sie sich mal nicht, wird sie auch bis zum Auto getragen).


    Btw.: Wir tragen unsere Hündin auch über den Weihnachtsmarkt, natürlich meiden wir große Menschenmassen (ist sowieso nicht so wirklich unser Ding), aber ein bisschen beschauliches Buden gucken, warum nicht? Den Hund zu Hause lassen geht nämlich oft nicht, da wir am Wochenende teilweise sehr lange und für unbestimmte Zeit (spontane Übernachtung bei Freunden und Verwandten nicht ausgeschlossen) unterwegs sind, da ist der Hund auf jeden Fall immer dabei - und alleine im kalten, dunkeln Auto lassen, irgendwo auf einem unbewachten Parkplatz mit der Gefahr, dass sie geärgert oder geklaut wird - never ever!


    Also, uns trifft man eigentlich nur mit Hund- und manchmal ist der Hund dabei sogar auf dem Arm - na und? Andere tragen Kinder, Taschen, Kinder in Taschen oder Hunde in Taschen mit sich herum :rollsmile:

    Hallo liebe TS,


    also, da der Hund bei dir nur zu Besuch ist, aber doch ansonsten ordnungsgemäß auf deine Eltern angemeldet ist, die doch auch nachweislich dafür Hundesteuer bezahlen, würde ich mir an deiner Stelle keine allzu großen Sorgen machen.


    Somit tief durchatmen und ruhig bleiben :smile:

    Und für weiterführende Gedanken hier noch ein paar Anregungen:


    Wie sehen zuküftige Urlaubsplanungen aus? Urlaub mit Hund oder ohne? Wo wird der Hund untergebracht werden können?


    Wie verhält es sich im eigenen Krankheitsfall? Gibt es jemanden, der den Hund (auch für längere Zeit) gut versorgen könnte?


    :smile:

    Hallo Jens,


    meiner Meinung nach klingt das alles schon ganz gut - vor allem, wenn man bedenkt, dass erwachsene Hunde in der Regel ein Ruhebedürfnis von ca. 17-20 Stunden am Tag haben. Dementsprechend finde ich deinen Zeitplan für eine lockere Gassirunde vor der Arbeit und die Zeit für ein ausgedehnteres Training oder andere Aktionen nach der Arbeit auch völlig in Ordnung. Zumal der Hund ja durch deinen Vater vormittags noch Ansprache hätte, richtig? Man sollte auch nicht vergessen, dass auch schon die Mitnahme des Hundes in die Stadt, ins Restaurant oder zu Freunden (fremde Wohnung, viele Menschen) etc. für die Hund genug Action bedeutet. Es muss nicht jeden Tag alles stattfinden, was die Palette an Auslastungsmöglichkeiten hergibt. Viele Dinge werden auch einfach überbewertet, wo bleit denn dabei dann der Spaßfaktor? Ein ausgeglichenes Verhältnis von Ruhe und Aktivität ist sehr wichtig, denn sonst hast du hinterher einen Hund, der entweder völlig überdreht und unkonzentriert, oder total nervös sowie schnell reizbar ist. Weniger ist hier tatsächlich manchmal mehr!


    Auch die Kostenplanung finde ich ganz in Ordnung - nur wie sich das finanziell jetzt genau verteilt, müsstest du noch einmal feststellen: Wie oft im Jahr und in welcher Höhe wird die Hundesteuer erhoben? Willst du eine Krankenversicherung für deinen Hund abschließen? Wie hoch sind pro Monat die Futterkosten? Und was bleibt dann übrig für die Rücklage in puncto eventuelle Tierarztkosten? Auf den eresten Blick escheint mir deinen Zahlen nach zur Verfügung stehende Geld aber völlig ausreichend.


    Die Frage nach der Anschaffung ist vielleicht die schwierigste - ich persönlich tendiere ja immer zum Tierheim, evt. auch andere Nothilfen (auf Seriösität achten!). Einfach hinfahren und umschauen! Manchmal muss man länger suchen, manchmal trifft es einen mitten ins Herz!


    Ich wünsche dir viel Erfolg und weiterhin viel Spaß beim Sammeln von Informationen rund um das Thema Hund. Lass dich nicht verunsichern, sondern behalte selbst einen klaren Kopf, dann wirst du schon die richtigen Entscheidungen treffen -

    So, jetzt habe ich mich noch einmal von Anfang an durch alle 29 Seiten gewählt.


    Ich habe meine Geschichte von heute morgen hier aufgeschrieben, weil ich mir dem Threadtitel nach ständig die Frage stelle, warum wir, obwohl ich und mein Hund so eindeutige Signale senden (ich: an den Rand stellen, Leine kurz fassen, Kommunikation mit dem anderen Hundehalter suchen, Fremdhund blocken, Jule: sich vom anderen Hund wegdrehen, flüchten wollen), noch so massiv belästigt werden. Die Ignoranz seitens des anderen Hundes sowie seines Halters war nicht zu übertreffen. Ich finde leider keine passenden Worte für so ein derartig unverschämtes Verhalten von Hund und Halter.


    Jules Selbstbewusstsein ist nämlich nicht besonders groß, deswegen experimentieren wir nicht bei Hundebegegnungen, sondern wir regeln sie für sie. Sie hat auch genügend Sozialkontakte mit Hunden, die sie kennt. Mit Hunden, die sie noch nicht kennt, darf sie auch gerne Kontakt aufnehmen, aber eben nach unseren Regeln. Und dabei fällt so ein überbordender Tut-Nix einfach raus. So einfach ist das! Scheinen aber einige tatsächlich immer noch nicht begriffen zu haben. Sehr traurig!

    Hallo liebe Schreiber und Leser,


    ich habe jetzt leider nicht alle Seiten gelesen, aber eine Geschichte, die hier in diesen Thread evt. reinpasst. Diese Geschichte ist mir heute morgen haargenau so passiert:


    (Vorab-Info zu unserer Hündin Jule: Herkunftsland Rumänien, nicht kastriert, in der Regel mit anderen Hunden egal welchen Geschlechts verträglich, mittlerweile 3 1/2jährig. Baustelle: massive Geräuschangst mit Fluchttendenz, deswegen z. Z. nur an der Leine, da Silvester hier in der Umgebung schon wieder vorverlegt wurde :muede:


    Ich gehe also mit Jule durch eine nahegelegene Kleingartenanlage am Rande eines Naturschutzgebietes und Jule ist immer noch angespannt, da wir schon ihre erste Angstsituation glimpflich hinter uns gebracht haben. Aber sie läuft tapfer weiter, zwar noch hochgradig aufmerksam und leicht nervös, denn sein Geschäft muss das Hundetierchen auch noch erledigen und eine weitere Stresssituation kann es dabei momentan einfach nicht gebrauchen. Wir biegen gerade um die nächste Ecke, als ich in ca. 20m Entfernung einen großen schwarzen Tut-Nix erblicke. Und nein, wir haben keine Probleme mit dem "großen" und auch nicht mit dem "schwarzen", aber der "Tut-Nix" ist das Problem :muede:


    Tut-Nix sieht uns. Jule sieht Tut-Nix. Tut-Nix kommt angeprescht. Jule bekommt Stress. Ich nehme die Leine kürzer und bringe Jule zwischen mich und eine Hecke, denn nur so kann ich am besten den Tut-Nix blocken und Jule schützen. Tut-Nix will natürlich nur spielen. Jule will am liebsten nur noch weg.


    Ich blocke Tut-Nix, indem ich ständig mein linkes Bein vor ihn stelle, so dass er nicht an Jule heran kommt. Mein rechtes Bein steht neben Jule. Und Jule "steht" neben der Hecke. Leine und Geschirr hindern sie an einer Flucht.


    Langsam schlendern endlich die anderen Hundehalter um die Ecke. Ich sage ihnen, dass sie doch bitte ihren Hund zu sich rufen mögen. Sie pfeifen, aber Tut-Nix pfeift darauf. Die Situation ändert sich nicht. Ich frage sie, ob es möglich sei, ihren Hund doch bitte einzusammeln. Ich erkläre weiter, dass mein Hund Stress hat und nur bedingt verträglich ist (in der Hoffnung, die anderen Hundehalter bequemen sich endlich zu einer Reaktion).


    Mittlerweile sind die anderen Hundehalter bei uns angelangt und ich bekomme zu hören, ihr Hund tue ja schließlich nix und deswegen dürfe er schließlich frei laufen, immerhin wäre ihr Hund ja nicht das Problem.


    Wo war ich? Genau, das Problem. Das Problem ist aber noch nicht gelöst, denn ich würde ja gerne weiter gehen mit Jule, aber Tut-Nix lässt uns einfach nicht. Wir wagen den Versuch. Tut-Nix will uns hinterher. Ich drehe mich um, mit einem Ausfallschritt (das ist kein Tritt nach dem Hund, sondern ein Schritt in Richtung Hund, mein Fuß stampft auf dem Boden auf) in Richtung Tut-Nix und bekomme von den anderen Hundehaltern wortwörtlich zu hören, dass wenn ich ihren Hund treten würde, ich dann einen Tritt bekäme.


    What the f***? :hust:


    In Anbetracht von so viel Aggression und Gewaltpotential sehen Jule und ich zu, dass wir endlich wieder Land gewinnen und setzen schnell unseren Weg fort. Ja, ich wäre auch anfangs gerne weiter gegangen, aber Tut-Nix war schneller bei uns, als wir gucken konnten, mir blieb in dem Moment nur das Abblocken. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal einfach mit Jule ein paar Meter weit laufen, mal sehen, ob Tut-Nix dann mit will und wie schnell dann seine Besitzer noch werden. Aber leider fällt einem so etwas ja immer erst hinterher ein. Und ob es tatsächlich eine so gute Idee ist? Natürlich laufen wir nicht ständig und ewig davon. Normalerweise haben wir keine sonderlichen Probleme bei Hundebegegnung, die meisten lassen sich ganz gut lösen, aber das ist ein penetranter Ausnahmefall.


    Ich bin ja nun wirklich nicht kleinkariert, von mir aus, können sie ja alle machen, wie sie meinen, solange ich bzw. wir dabei in Ruhe gelassen werden, aber bedrohen lassen möchte ich mich doch nun wirklich nicht. Zuhause habe ich mich dann einmal erkundigt über meine Handlungsmöglichkeiten. Das Ordnungsamt kann ohne einen Namen nichts machen hinsichtlich Verstoß gegen die Anleinpflicht und Verwarnung bzw. Bußgeld. Die Polizei kann zwar eine Anzeigeaufnehmen, aber der Strafbestand der tätlichen Bedrohung bzw. Beleidigung ist zu gering. Weder bin ich ausreichend beleidigt worden, noch bestand eine hinreichende Gefahr für Leib und Leben. Des Weiteren ist das alles für das öffentliche Interesse auch einfach zu geringfügig, so dass sich die Staatsanwaltschaft dafür natürlich nicht sonderlich interessieren wird. Und der Privatklageweg ist langwierig, umständlich, teuer und wenig erfolgversprechend.


    Und natürlich liegt mir alles das auch völlig fern, denn ich möchte einfach schlicht und ergreifend als unbescholtener Bürger mit meinem Hund unbehelligt Gassi gehen. Sicher ist es nicht immer nur ein einfacher Spaziergang, aber das war heute morgen ja der Totalausfall. Ich war echt von der Rolle, als wir endlich zu Hause ankamen. So perplex, dass ich gar nicht mehr richtig weiter wusste. Sicherlich fragt man sich auch, wo man selbst richtig oder falsch reagiert hat bzw. ob man nicht besser hätte reagieren können. Aber nun ist die Situation ja so gelaufen, und ändern kann man es nicht mehr. Nur für's nächste Mal etwas lernen, aber was?

    Mein persönliches Fazit des Tages: Entweder ich nehme Jule ab sofort auf den Arm und die Beine in die Hand bei derartigen Situationen oder ich warte demnächst einfach darauf bis mein Hund oder ich (wobei wahrscheinlich weniger mein Hund als ich) ordentlich eins auf die Nase kriegen, damit es sich auch lohnt, das Handy mitgehabt zu haben!


    Hilf dir selbst oder es wird dir nicht geholfen :mute:

    Hallo liebe Schreiber und Leser,


    ich habe jetzt leider nicht alle Seiten gelesen, aber eine Geschichte, die hier in diesen Thread evt. reinpasst. Diese Geschichte ist mir heute morgen haargenau so passiert:


    (Vorab-Info zu unserer Hündin Jule: Herkunftsland Rumänien, nicht kastriert, in der Regel mit anderen Hunden egal welchen Geschlechts verträglich, mittlerweile 3 1/2jährig. Baustelle: massive Geräuschangst mit Fluchttendenz, deswegen z. Z. nur an der Leine, da Silvester hier in der Umgebung schon wieder vorverlegt wurde :muede:


    Ich gehe also mit Jule durch eine nahegelegene Kleingartenanlage am Rande eines Naturschutzgebietes und Jule ist immer noch angespannt, da wir schon ihre erste Angstsituation glimpflich hinter uns gebracht haben. Aber sie läuft tapfer weiter, zwar noch hochgradig aufmerksam und leicht nervös, denn sein Geschäft muss das Hundetierchen auch noch erledigen und eine weitere Stresssituation kann es dabei momentan einfach nicht gebrauchen. Wir biegen gerade um die nächste Ecke, als ich in ca. 20m Entfernung einen großen schwarzen Tut-Nix erblicke. Und nein, wir haben keine Probleme mit dem "großen" und auch nicht mit dem "schwarzen", aber der "Tut-Nix" ist das Problem :muede:


    Tut-Nix sieht uns. Jule sieht Tut-Nix. Tut-Nix kommt angeprescht. Jule bekommt Stress. Ich nehme die Leine kürzer und bringe Jule zwischen mich und eine Hecke, denn nur so kann ich am besten den Tut-Nix blocken und Jule schützen. Tut-Nix will natürlich nur spielen. Jule will am liebsten nur noch weg.


    Ich blocke Tut-Nix, indem ich ständig mein linkes Bein vor ihn stelle, so dass er nicht an Jule heran kommt. Mein rechtes Bein steht neben Jule. Und Jule "steht" neben der Hecke. Leine und Geschirr hindern sie an einer Flucht.


    Langsam schlendern endlich die anderen Hundehalter um die Ecke. Ich sage ihnen, dass sie doch bitte ihren Hund zu sich rufen mögen. Sie pfeifen, aber Tut-Nix pfeift darauf. Die Situation ändert sich nicht. Ich frage sie, ob es möglich sei, ihren Hund doch bitte einzusammeln. Ich erkläre weiter, dass mein Hund Stress hat und nur bedingt verträglich ist (in der Hoffnung, die anderen Hundehalter bequemen sich endlich zu einer Reaktion).


    Mittlerweile sind die anderen Hundehalter bei uns angelangt und ich bekomme zu hören, ihr Hund tue ja schließlich nix und deswegen dürfe er schließlich frei laufen, immerhin wäre ihr Hund ja nicht das Problem.


    Wo war ich? Genau, das Problem. Das Problem ist aber noch nicht gelöst, denn ich würde ja gerne weiter gehen mit Jule, aber Tut-Nix lässt uns einfach nicht. Wir wagen den Versuch. Tut-Nix will uns hinterher. Ich drehe mich um, mit einem Ausfallschritt (das ist kein Tritt nach dem Hund, sondern ein Schritt in Richtung Hund, mein Fuß stampft auf dem Boden auf) in Richtung Tut-Nix und bekomme von den anderen Hundehaltern wortwörtlich zu hören, dass wenn ich ihren Hund treten würde, ich dann einen Tritt bekäme.


    What the f***? :hust:


    In Anbetracht von so viel Aggression und Gewaltpotential sehen Jule und ich zu, dass wir endlich wieder Land gewinnen und setzen schnell unseren Weg fort. Ja, ich wäre auch anfangs gerne weiter gegangen, aber Tut-Nix war schneller bei uns, als wir gucken konnten, mir blieb in dem Moment nur das Abblocken. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal einfach mit Jule ein paar Meter weit laufen, mal sehen, ob Tut-Nix dann mit will und wie schnell dann seine Besitzer noch werden. Aber leider fällt einem so etwas ja immer erst hinterher ein. Und ob es tatsächlich eine so gute Idee ist? Natürlich laufen wir nicht ständig und ewig davon. Normalerweise haben wir keine sonderlichen Probleme bei Hundebegegnung, die meisten lassen sich ganz gut lösen, aber das ist ein penetranter Ausnahmefall.


    Ich bin ja nun wirklich nicht kleinkariert, von mir aus, können sie ja alle machen, wie sie meinen, solange ich bzw. wir dabei in Ruhe gelassen werden, aber bedrohen lassen möchte ich mich doch nun wirklich nicht. Zuhause habe ich mich dann einmal erkundigt über meine Handlungsmöglichkeiten. Das Ordnungsamt kann ohne einen Namen nichts machen hinsichtlich Verstoß gegen die Anleinpflicht und Verwarnung bzw. Bußgeld. Die Polizei kann zwar eine Anzeigeaufnehmen, aber der Strafbestand der tätlichen Bedrohung bzw. Beleidigung ist zu gering. Weder bin ich ausreichend beleidigt worden, noch bestand eine hinreichende Gefahr für Leib und Leben. Des Weiteren ist das alles für das öffentliche Interesse auch einfach zu geringfügig, so dass sich die Staatsanwaltschaft dafür natürlich nicht sonderlich interessieren wird. Und der Privatklageweg ist langwierig, umständlich, teuer und wenig erfolgversprechend.


    Und natürlich liegt mir alles das auch völlig fern, denn ich möchte einfach schlicht und ergreifend als unbescholtener Bürger mit meinem Hund unbehelligt Gassi gehen. Sicher ist es nicht immer nur ein einfacher Spaziergang, aber das war heute morgen ja der Totalausfall. Ich war echt von der Rolle, als wir endlich zu Hause ankamen. So perplex, dass ich gar nicht mehr richtig weiter wusste. Sicherlich fragt man sich auch, wo man selbst richtig oder falsch reagiert hat bzw. ob man nicht besser hätte reagieren können. Aber nun ist die Situation ja so gelaufen, und ändern kann man es nicht mehr. Nur für's nächste Mal etwas lernen, aber was?

    Mein persönliches Fazit des Tages: Entweder ich nehme Jule ab sofort auf den Arm und die Beine in die Hand bei derartigen Situationen oder ich warte demnächst einfach darauf bis mein Hund oder ich (wobei wahrscheinlich weniger mein Hund als ich) ordentlich eins auf die Nase kriegen, damit es sich auch lohnt, das Handy mitgehabt zu haben!


    Hilf dir selbst oder es wird dir nicht geholfen :mute: