Sorry, aber warum bist du nicht beim Tierarzt anstatt im Internet???
Beiträge von Juuule
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Ähnlich bei uns: Unsere Hündin kommt im Alter von 3 Monaten direkt aus einem rumänischen in ein deutsches Tierheim. Von dort kommt sie dann im Alter von 5 Monaten direkt zu uns. Unsere Vermutung ist, dass sie wahrscheinlich keine schlechten Erfahrungen (welcher Art auch immer) gemacht hat, aber eben auch leider kaum welche in Bezug auf diverse Umwelteinflüsse (z. B. Stadtverkehr, Menschenmengen, verschiedene Geräuschkulissen).
Das glaube ich bei ihr auch... Ich denke, sie hat einfach zu wenig erlebt in den ersten Monaten... Daher habe ich auch die Hoffnung, da noch gegen arbeiten zu können... Wie lange habt ihr eure Hündin denn jetzt schon?Jule kam im Alter von 3 Monaten nach Deutschland. Sie kommt aus dem Tierheim von Smeura in Rumänien. Vermutlich war es ein ganzer Transporter voller Hunde, die dann in Deutschland auf die Tierheime verteilt werden. Wie genau das alles funktioniert, weiß ich leider auch nicht genau, ich werde es beizeiten einmal genauer nachrecherchieren. Wir selber hätten direkt aus dem Ausland keinen Hund geholt, aber sie war ja nun schon einmal in Deutschland, also haben wir sie im Alter von 5 Monaten aus einem deutschen Tierheim übernommen. Sie musste 2 Monate im Tierheim bleiben, da sie eine Lungenentzündung und Giardien auskurieren musste. Wir haben sie mehrmals die Woche besucht und teilweise ewig gewartet, sie zu sehen, es war ein a....kalter Winter im Jahr 2010 :/ Eine Woche vor Weihnachten war es dann so weit und wir durften sie nach Hause holen - die kleine Maus! Sie hat mit 6 Monaten "Sitz" und "Platz" gelernt und alles andere dann auch nach und nach
Zitat.
Dazu kann ich leider nur sagen, dass meiner Meinung nach ein Hund mit entsprechenden Angstproblemen nicht in ein städtisches Lebensumfeld gehört, da es für ihn dauerhaften Stress bedeutet. Man kann einfach nicht davon ausgehen, dass sich die Probleme irgendwann auflösen, denn das Zeitfenster für entsprechende Lernerfahrungen hinsichtlich diverser Umweltreize ist möglicherweise geschlossen. Und wenn eine Lösung der Probleme aussichtslos erscheint, ist ein ständiger Versuch mit den Problemen zu leben ein Leben in dauerhaften Stress.Ja, davor habe ich eben Angst, dass sie sich nie so daran gewöhnen kann, dass es für sie ok ist... Ich ziehe wahrscheinlich Ende des Jahres um und kann bei der Wohnungssuche natürlich darauf achten, dass es für meinen Hund so angenehm wie möglich ist, also nach Möglichkeit eben nicht mehr direkt an einer Straße etc. Aber trotzdem wird es städtisch bleiben...
ZitatDas, was du beschreibst, ist der totale Horror für deinen Hund. Es tut mir leid, dass ich diese Worte so drastisch wähle, aber ich habe selbst einen Angsthund und ein Hund in Angst sieht nichts mehr, hört nichts mehr, macht nichts mehr - vor allem: lernt nicht mehr. Also, wie soll ein Anfang geschaffen werden, wenn bei deinem Hund schon alles vorbei ist, sobald die Tür aufgeht? Ich kann dir wirklich zu nichts anderem raten, schon gar nicht dazu, deinem Hund in dieser Situation auch noch ein Lernen abzuverlangen, außer zu Schutz, Schutz, Schutz! Dazu gehört für mich vor allem und unbedingt das Über-die-Straße-tragen. Wir tragen unsere Hündin (ca. 10kg) auch, wenn es sein muss, kilometerweise.
Ja, ich weiß, dass es der totale Horror für sie ist. Ich hoffe, ich hab da dann intuitiv richtig gehandelt nachdem ich angefangen habe sie zu tragen... Ich wollte ihr einfach Schutz geben und sie in gewissem Maße aus der Situation rausholen... Dann mach ich das auf jedenfall mal weiter so.. Auf dem Arm ist sie eigentlich ganz entspannt, hat auch die Ohren nicht zurück gelegt.Das zeigt, dass es definitiv richtig ist, sie zu tragen und sie aufmerksam und damit ansprechbar ist!
ZitatDer Ansatz ist gut, aber vermutlich nicht der richtige Weg für deinen Hund bzw. noch eine Stufe zu hoch. Sie ist der Situation zu lange ausgesetzt, sie erduldet sie zwar, aber wenn die die Chance hat, dann tritt sie die Flucht an. Ich würde da momentan eher bei dem System bleiben, gemeinsam die für deinen Hund beängstigende Situation zu überwinden; heißt auch hier wieder: Ab auf den Arm, das bedeutet Schutz und ein Vertrauen darauf, dass alles wieder vorübergeht.
okay!ZitatAn dieser Stelle, bevor ich es vergesse zu sagen: Ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken um das Wohlbefinden deines Hundes machst und habe auch den Eindruck, dass du intuitiv richtig handelst. Aber nun bist du scheinbar verunsichert, ob du damit tatsächlich richtig liegst, weil es eben abseits der Norm ist, was du tust: Ich meine, wer trägt schon einen 10kg-Hund durch die Gegend? Jawohl, auch ich tue das und dabei ist es mir ganz herzlich gleich, was die Leute dabei über mich oder meinen Hund denken
Danke! Ich bemühe mich wirklich, ihr bei ihrer Angst zu helfen... Und was die Leute denken, wenn ich einen nassen und schmutzigen 13-14kg Hund durch die Gegend trage ist mir mittlerweile auch völlig egal . Genau, ich war mir jetzt nur doch einfach unsicher, weil man überall liest "ignorieren", "bloß nicht trösten" etc. und das Tragen ja auch eine Art von Trösten ist. Ich will es nicht schlimmer machen.. Aber anscheinend sehen es die meisten hier ja ähnlich, dass es gut ist, sie zu tragen. Daher werde ich das weiter so machen.
Oder kann ich es vielleicht auch so machen, dass ich sie selbst laufen lasse und erst wenn ich merke, sie zieht jetzt richtig, sie dann hochnehme? Denn gestern Abend z.B. hab ich mal den Versuch gemacht sie selbst laufen zu lassen und sie ist ein Stück weit schön brav neben mir gelaufen. Irgendwann wurde es ihr dann zuviel und erst dann hab ich sie hochgenommen. Ist das vielleicht besser als sie von Anfang an zu tragen? (In dem Fall würde ich dann halt auch Fortschritte direkter sehen...)Du kannst natürlich schauen, inwieweit, sie noch auf dich reagiert, ansprechbar ist oder ob sie sich schnell von sich aus beruhigt. Das wirst du mit Sicherheit sehr schnell merken, ich kann mir vorstellen, dass es auch hier ähnlich wie bei Jule ist: Entweder sie hängt sofort in der Leine, dann gehe ich auch sofort in die Hocke, spreche sie an und nehme sie hoch (alles mit den entsprechenden Kommandos, dann ist es immer der gleiche Ablauf für den Hund, ich halte das für sinnvoll). Oder sie ist zwar sehr aufmerksam, bleibt aber noch mit durchhängender Leine bei mir, dann wird sie auch wieder lockerer und schnüffelt auch wieder hier und da. Allerdings gibt es Situationen, in denen ich nicht abwarte, wie Jule sich verhält, wenn ich der Meinung bin, dass das jetzt ein Geräusch war, was in ihr definitiv eine Fluchtreaktion auslösen wird, reagieren ich so schnell wie es mir nur eben möglich ist und leite den Sprung auf meinen Arm schon von meiner Seite aus ein. Damit will ich Jules Angstzustand zuvorkommen und sie so wenig Stress wie möglich erfahren lassen. Sie ist damit noch eher ansprechbar wie wenn sie sich erstmal in ihre Angst hineingesteigert hat. Wir sind ja immer noch im Training 8eigentlich überall und überhaupt die ganze Zeit, nicht wahr?) und sie soll wissen, dass hier und jetzt und jederzeit Schema F gilt und man nicht auf dumme andere Gedanken kommen braucht. Je ansprechbarer sie dann noch ist, umso mehr hoffe ich, dass sie den Verhalteskodex begreift - und sie soll natürlich auch wissen, dass ich auf sie achte und sich nicht im Stich gelassen fühlen.
So, das war's für heute, Gutenacht erstmal
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So, dann mal los
Leinenführig ist sie eigentlich, nur eben in Angstsituationen nicht. Sobald wir von der Straße weg sind, zieht sie nur sehr selten an der Leine, da bleib ich dann sofort stehen. Aber wenn sie Angst hat, schaltet sie komplett ab...Ich habe auch da versucht, immer stehen zu bleiben, aber ich hab das GEfühl, dass ich sie dadurch noch mehr in Panik versetze...
Genau so ist bzw. war es bei uns auch: Unsere erste Hundetrainerin riet uns dazu, die Angst des Hundes zu ignorieren und ihn ziehen zu lassen. Ein großer Fehler, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat. Wir haben das mit dem Ignorieren also ausprobiert und sind wochenlang mit einem vor Angst hechelnden und völlig gestressten Hund durch die Gegend gelaufen. Das war wirklich nicht mehr mitanzusehen und echt nur das allerletzte für uns und unseren Hund. Irgendetwas sagte uns aber stets, dass das mit Sicherheit nicht der richtige Weg sein kann. Also haben wir eine neue Trainerin gesucht: Und siehe da, seitdem gibt es für uns und unseren Hund einen Weg, mit der Angst umzugehen. Ich hatte die ganze Zeit große Bedenken, dass das Ignorieren der Angst schon gänzlich das Vertrauen unseren Hundes in uns zerstört hat. Schließlich soll er sich bei uns sicher fühlen und jederzeit Schutz und Orientierung erfahren. Jule hat sich zwar immer an uns orientiert und wir haben auch keine "Gehorsams-Schwierigkeiten" mit ihr, unsere Bedenken zielten eher darauf ab, dass sie in einer Angstsituation lieber die Flucht ergreift, weil wir gerade in diesen Situationen nicht verstärkt auf sie und ihre Angst eingegangen sind. Wir haben also damit begonnen, ein Verhaltenmuster zu etablieren, welches dem Hund in Angstsituationen wieder oben genannte Sicherheit bietet. Dabei bot sich das Auf-den-Arm-nehmen förmlich an. Wir haben von Anfang an ein Kommando eingeführt, bei dem sie uns dann in die Arme springt (nützlich z. B. bei vielen Treppen, beim Hinein- und Herausheben ins/aus dem Auto). Wir haben zwar auch ein Abrufkommando, aber das bloße Heranrufen, so dass sie dann bei uns bleibt, beruhigt Jule nicht und ist uns auch zu riskant. Wir haben es ausprobiert, sie kommt zwar, aber sie schafft es nicht, nur bei uns zu sein und sich zu beruhigen, sie braucht definitiv den Körperkontakt, erst auf unserem Arm beruhigt sie sich und stellt das Hecheln ein, wird wieder ansprechbar. Je nach Situation kann sie nach einer Weile des Getragen-werdens auch wieder locker alleine laufen. Wir setzen sie dann ab und sehen, ob sie gelöst ist oder ob sie sich sofort wieder in die Leine legt (dann geht es wieder auf den Arm). Alles das passiert immer noch an der Leine, egal ob 3m oder 10m, im seltensten Fall leinen wir sie komplett ab, es ist einfach noch zu früh. Wir haben gerade erst unser Geräuschangst-Training auf eingezäuntem Gelände begonnen und loten noch aus, wie sicher das Heranrufen und Auf-den-Arm-nehmen auf größerer Distanz (etwas zwischen 5 und 10m) sich schon als Verhaltensmuster bei Jule etabliert hat, so dass sie also auch bei einer größeren Entfernung zu uns immer noch abrufbar und für uns noch gut zu sichern ist. Auch wenn ich die Erfolge sehe und es zuletzt sehr gut geklappt hat, macht es mich doch sehr traurig, denn Jule ist so ein toller Hund und hört so super, gerade im Freilauf. Das erste Jahr war richtig klasse, wir konnten sie im Wald immer ableinen und mit einem Jahr fingen dann die Probleme an, sie bekam vor allem Angst, was knallt, metallisch schlägt oder klopft, dumpf schlägt, etc. Wir über mit großem Organisationsaufwand: einem eingezäunten Gelände, einem der mit dem Auto aus verschiedenen Richtungen Geräusche fabriziert (zuletzt waren es Silvesterknaller), unsere Trainerin und natürlich uns und unserem Hund. Es ist aufwändig, aber ich hoffe sehr, es lohnt sich! Wenn das Schema F sitzt, dann verlagern wir den Übungsort auf's freie Feld. Ein bisschen mulmig ist mir dabei schon.
Achso, zu dem eigentlichen: Nee, stehen bleiben und den Hund ignorieren bringt rein gar nichts bei einem Hund, der vor lauter Angst schon hechelnd in der Leine hängt. Es verstärkt nur den Impuls des Hundes, noch stärker fliehen zu wollen als eh schon. Versuche es doch mal mit herunterhocken und auf den Arm nehmen. Im besten Fall hast du schon ein Kommando für's Hochnehmen, ansonsten führe ein Kommando dafür ein.
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Das mit dem Tragen würde ich persönlich nicht machen, du bringst dein Hund nur bei, dass er das mit was unangenehmes verbindet.
Du meinst, dass sie dann irgendwann das Tragen als unangenehm empfindet?Nein, das ist falsch, dein Hund wird das Tragen nicht als unangenehm empfinden. Erstens kennt dein Hund das Getragen-werden ja schon, zweitens ist er doch ruhig auf deinem Arm, das heißt, es beruhigt bzw. entspannt ihn - und das ist etwas sehr positives! Ich hatte auch erst Angst vor einer derartigen Fehlverknüpfung, aber es ist totaler Quatsch, vor allem weil wir Jule auch zwischendurch mal hochnehmen, einfach um mit ihr zu kuscheln, dann sitzt sie auf einer Parkbank auf unserem Schoß.
Das mit dem schnell durchlaufen hab ich auch versucht. Aber ich weiß nicht, ich hab das Gefühl, dass meine Hündin dann denkt "ah ja, Frauchen will sich auch ganz schnell in Sicherheit bringen"....
Dass meine sich auch gleich lockert und schüttelt wenn wir vorbei sind lässt mich noch hoffen, dass sie sich daran gewöhnen kann. Denn die Angst hält nicht noch länger an sondern ist wirklich und ausschließlich darauf beschränkt. Heute auch wieder: An der Straße vorbei, runterlassen, Schütteln, Schwanz hoch, schnüffeln, pinkeln, Leckerlies annehmen...Das liest sich doch sehr zuversichtlich
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Hallo Ayyda,
ich weiß leider nicht mehr genau, welcher Artikel das war, aber der Inhalt entspricht auf jeden Fall dem, was ich meine
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Hallo Ayyda,
weil es so viel Text ist, schreibe ich vorerst zu einzelnen Punkten.
ZitatHallo,
Bezug nehmend auf meinen alten Thread, mache ich hier jetzt nochmal einen neuen auf und hoffe auf viele Ratschläge und Tipps.
Meine Hündin:
Anka, 7 Monate alt. Mittelgroßer Mischling aus dem Tierheim, ursprünglich aus Rumänien...
Sie war die ersten vier Monate ihres Lebens im Tierheim in Rumänien (kam mit ihrer Mutter und Geschwistern als wenige Tage alter Welpe dorthin). Dann wurde sie nach Deutschland gebracht und lebte dort 3 Wochen bei einer Pflegefamilie (auf dem Land), bevor sie zu mir kam.Ähnlich bei uns: Unsere Hündin kommt im Alter von 3 Monaten direkt aus einem rumänischen in ein deutsches Tierheim. Von dort kommt sie dann im Alter von 5 Monaten direkt zu uns. Unsere Vermutung ist, dass sie wahrscheinlich keine schlechten Erfahrungen (welcher Art auch immer) gemacht hat, aber eben auch leider kaum welche in Bezug auf diverse Umwelteinflüsse (z. B. Stadtverkehr, Menschenmengen, verschiedene Geräuschkulissen).
Sie ist insgesamt ein ängstlicher Hund, was sich in vielen Bereichen aber schon deutlich gebessert hat.
In den Griff bekommen haben wir mittlerweile:
- Angst vor fremden Menschen (sie schwankt jetzt zwischen "interessiert mich nicht" und Neugierde, hat aber keine Angst mehr)
- Angst vor anderen Hunden (von Schwanz einziehen, Fell aufstellen, jaulen und wegrennen sind wir jetzt bei Freuen, Spielen, Toben)
- Angst vor Haushaltsgeräten (Waschmaschine interessiert sie nicht mehr, Staubsauger findet sie spannend und will damit spielen)In Bezug auf diese Punkte ist bzw. war unsere Hündin jedoch nicht so ganz so ängstlich. An viele alltägliche Dinge im Haushalt hat sie sich sehr schnell gewöhnt. Draußen dauerte es schon etwas länger: Wir leben zwar städtisch, aber wir haben keine direkte Hauptstraße oder eine ähnlich stressige Kulisse direkt vor der Tür.
Zum immernoch bestehenden Problem:
Die Straße bzw. das Stadtleben insgesamt. Die Pflegefamilie hat uns nicht darauf aufmerksam gemacht, dass sie da Panik hat, obwohl sie wusste, dass wir in der Stadt leben. Vielleicht wusste sie es auch nicht. Naja, jedenfalls müssen wir das dringend in den Griff bekommen.Dazu kann ich leider nur sagen, dass meiner Meinung nach ein Hund mit entsprechenden Angstproblemen nicht in ein städtisches Lebensumfeld gehört, da es für ihn dauerhaften Stress bedeutet. Man kann einfach nicht davon ausgehen, dass sich die Probleme irgendwann auflösen, denn das Zeitfenster für entsprechende Lernerfahrungen hinsichtlich diverser Umweltreize ist möglicherweise geschlossen. Und wenn eine Lösung der Probleme aussichtslos erscheint, ist ein ständiger Versuch mit den Problemen zu leben ein Leben in dauerhaften Stress.
Die Situation sieht konkret so aus: Wir wohnen leider direkt an der Straße. Ich geh aus der Haustüre raus, dort ist eine zweispurige Straße mit Gehsteig, dazwischen die Straßenbahnlinie und die Straßenbahnhaltestelle. Also volle Dröhnung für Anka. Ich kann es nicht vermeiden, dort vorbei zu gehen- egal ob wir zum Park gehen oder zum Auto um aus der Stadt raus zu fahren- wir müssen dort vorbei.
Ihre Angst zeigt sich:
- immer durch Ziehen wie eine Irre. Sie hängt sich richtig in die Leine und zieht sich am Boden entlang
- immer Blick nur nach vorne gerichtet, kein Zur-Seite-schauen oder gar auf mich achten...
- manchmal durch ZitternAm stärksten zeigt sie dieses Verhalten eben genau vor der Haustüre, aber auch an anderen Straßen oder insgesamt in der Stadt verhält sie sich ähnlich.
Ein langsames Heranführen an die Situation mit einer stetigen Steigerung der Reize ist leider nicht möglich, da wir eben an der Straße laufen müssen, egal, was wir unternehmen. Sie kommt also aus der Türe raus und hat sofort die komplette Reizüberflutung vor sich...Das, was du beschreibst, ist der totale Horror für deinen Hund. Es tut mir leid, dass ich diese Worte so drastisch wähle, aber ich habe selbst einen Angsthund und ein Hund in Angst sieht nichts mehr, hört nichts mehr, macht nichts mehr - vor allem: lernt nicht mehr. Also, wie soll ein Anfang geschaffen werden, wenn bei deinem Hund schon alles vorbei ist, sobald die Tür aufgeht? Ich kann dir wirklich zu nichts anderem raten, schon gar nicht dazu, deinem Hund in dieser Situation auch noch ein Lernen abzuverlangen, außer zu Schutz, Schutz, Schutz! Dazu gehört für mich vor allem und unbedingt das Über-die-Straße-tragen. Wir tragen unsere Hündin (ca. 10kg) auch, wenn es sein muss, kilometerweise. (Dazu evt. mehr per PN)
Sobald wir über die Straße drüber sind (dahinter beginnt direkt der Park) schüttelt sie sich einmal und verhält sich nach wenigen Metern komplett normal. Im Park, auf den Wiesen, im Wald etc. ist sie ein fröhlicher und mittlerweile auch schon selbstbewusster Hund, der rumspringt, andere Hunde begrüßt, super gehorcht....
Das zeigt, dass dein Hund sich von dem Stress auch wieder lösen kann. Der Körperkontakt zu dir während des Tragens beruhigt deinen Hund, Schutz und Vertrauen scheint also zu funktionieren. Mist, ich habe in Bezug auf den Mythos "Angst bei Hund ignorieren" mal einen guten Artikel gelesen, wenn ich den wiederfinde, schicke ich ihn dir, ansonsten einfach mal das Netz durchstöbern
Was ich schon versucht habe:
- ich hatte zwei Trainer hier. Beide meinten ich soll mit Schönfüttern arbeiten. Das hat bisher aber nicht geklappt, da sie aufgehört hat, überhaupt was anzunehmen.
Same here, wir haben das gleiche Problem: Dein Hund nimmt nichts, weil sie in dem Moment nichts nehmen kann, ihre Angst ist in dem Moment einfach zu groß. Dazu haben wir ausprobiert: Immer schön weiter Schönfüttern! Mit was richtig Leckerem! (Dazu auch evt. mehr per PN)
- Etwas abseits auf einen Treppeneingang sitzen und dort bleiben, bis sie sich - rein theoretisch - beruhigt. Das ist bisher mehr oder weniger Theorie geblieben, sie setzt sich zwar nach einer Weile hin, will aber trotzdem dauernd weg und entspannt sich nicht irgendwann... meistens nimmt sie auch keinerlei Leckerlies an. Wenn ich dann wieder gehe zieht sie wie eh und je und ich hab nicht das Gefühl, dass das irgendwas bringt.
Der Ansatz ist gut, aber vermutlich nicht der richtige Weg für deinen Hund bzw. noch eine Stufe zu hoch. Sie ist der Situation zu lange ausgesetzt, sie erduldet sie zwar, aber wenn die die Chance hat, dann tritt sie die Flucht an. Ich würde da momentan eher bei dem System bleiben, gemeinsam die für deinen Hund beängstigende Situation zu überwinden; heißt auch hier wieder: Ab auf den Arm, das bedeutet Schutz und ein Vertrauen darauf, dass alles wieder vorübergeht.
- einfach stramm durchlaufen. Klar, klappt, weil sie ja so schnell wie möglich weg will, aber eine Besserung ihrer Angst brachte das bisher nicht...
Kennen wir, bringt tatsächlich nix! Deswegen: siehe oben!
Da sie, wenn sie so zieht und panisch ist überhaupt nicht ansprechbar ist, also keine Leckerlies nimmt und auch null auf mich reagiert, weder auf ihren Namen noch auf sonstige "Kommandos" kann sie ja in dem Moment auch nichts lernen. Solange sie auf Flucht ist bringt das ja nichts. Deswegen mache ich es seit ein paar Tagen so, dass ich sie über die Straße trage, in der Hoffnung, sie sieht, dass ich die Situation im Griff habe und dass nichts passiert. Sie schaut sich dann auf meinem Arm tatsächlich auch um, was sie, wenn sie selbst läuft, nicht macht.... Währenddessen rede ich aber nicht auf sie ein oder tröste sie gar. Das hab ich bisher strikt vermieden.
Tja, ich weiß aber auch nicht, ob ich es damit besser oder nur noch schlimmer mache...Ich finde das alles, was du machst, richtig und sehr gut! Bitte mach weiter so! Und lass deinen Hund mit seiner Angst nicht im Stich! Du musst wirklich ganz viel Geduld haben, es ist nicht gesagt, dass es nicht irgendwann besser wird - und leider auch nicht, ob es überhaupt viel besser wird. Ich finde, auch mit diesem Gedanken sollte man sich ehrlicherweise auseinandersetzen und überlegen, ob das dann so das richtige Leben für einen solchen Angsthund sein kann (dazu siehe Ausführungen weiter oben).
Gleichzeitig mach ich in der Nähe von der Straße (also schon im Park, aber mit Blick auf einen Teil der Straße Futtersuchspiele mit ihr. Das macht sie ganz gut mit). Aber Besserung ist bisher auch hier Fehlanzeige. Mittlerweile legt sie sich auf dem Rückweg vom Park schon etliche hundert Meter vor der Straße hin und will nicht weiter laufen...und auch aus der Wohnung will sie am liebsten nicht raus. Das liegt alles nur an der blöden Straße, denn wie gesagt, sobald sie im Park ist legt sich der Schalter komplett um....
Mir gehen mittlerweile echt die Ideen aus.
Sorry, das ist jetzt ziemlich lang geworden, aber ich denke, um Tipps zu geben, muss ja bekannt sein, wie die Situation ganz genau ist...Ich würde mich wirklich freuen, wenn jemand irgend welche Ideen hat.
Was kann ich noch machen?
Ist das mit dem Tragen nun komplett falsch?
Ist das in den Griff zu bekommen oder wird sie immer eine solche Angst vor der Stadt haben?An dieser Stelle, bevor ich es vergesse zu sagen: Ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken um das Wohlbefinden deines Hundes machst und habe auch den Eindruck, dass du intuitiv richtig handelst. Aber nun bist du scheinbar verunsichert, ob du damit tatsächlich richtig liegst, weil es eben abseits der Norm ist, was du tust: Ich meine, wer trägt schon einen 10kg-Hund durch die Gegend? Jawohl, auch ich tue das und dabei ist es mir ganz herzlich gleich, was die Leute dabei über mich oder meinen Hund denken
Danke schonmal!
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Das ist ja niedlich
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Kummer heute: Hund ist in der Abenddämmerung im Wald stiften gegangen, vermutlich Wildschweine am Waldrand entdeckt... Ohren zu und weg... 1 1/2 Stunden panische suche bei Kälte, Regen und Dunkelheit... Gottseidank is sie an der stelle, wo sie abgehauen ist, auch wieder aufgetaucht...
Konsequenz: Frauchen hat Panik und anscheinend noch ne Fette Erkältung, und die Hyäne bekommt auf unbestimmte zeit absoluten Leinenknast.... sowas will ich nie wieder erleben!
Das ist auch meine ganz persönliche Horrorvorstellung! Aber eigentlich nur in Bezug auf Jules Geräuschangst, habe dann immer Schiss, dass sie lieber davon rennt, als zu uns
Und zur Verzögerung der Läufigkeit meinte meine Tierärztin, dass es auch an den derzeitigen Witterungsverhältnissen liegen könnte Hat denn jemand schon einmal ähnliches gehört oder erlebt!?
Also, wir warten ab und Hundchen nervt seelenruhig weiter - die ist einfach sooo unentspannt momentan...
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Ganz ehrlich... nach dem wir unsere Maus abgeholt haben sind wir auf der Heimfahrt auch in den S*turn gegangen weil eine Lieferung falsch war. Danach noch kurz in den K**le Zoo um noch ein schönes Kissen für das Auto zu holen. Gut wir waren kurz daheim und sind dann in Saturn und K** Zoo gegangen aber unsere Maus fand das total toll. Hat sich dann im K** Zoo noch etwas tolles zum Spielen selbst raus gesucht und liebt es noch heute in den S*turn zu gehen oder den K** Zoo. Sie hat definitiv keinen Schaden davon getragen.
Mit meinem Hund davor bin ich auch nach dem Abholen in ein Zoogeschäft gegangen um eine passendes Halsband zu kaufen und sie hat sich noch ein Körbchen aussuchen dürfen. Dazwischen war ich auch nicht daheim. Ihr hat es definit nicht geschadet. Sie liebte es in Zoogeschäfte zu gehen auch als sie älter war und ihr Körbchen hat sie nach dem sie es damals selbst ausgesucht hatte, daheim sofort in Beschlag genommen und war ganz begeistert davon.
Es kommt immer auf den Welpen bzw. den Hund an. Beim Hund von meinen Eltern hätte ich es auch nicht gemacht, der war von der Fahrt und den Eindrücken so überdreht der musste danach einfach 3 Std. schlafen. Mein jetztiger Hund hat sich aber während der Fahrt eingekuschelt und tief und fest geschlafen, als wir auf einem Rastplatz waren und haben sie geweckt weil wir dachten sie müsste mal hat sie sich echt beschwert. Danach hat sie im Auto etwas aus dem Fenster geschaut, ein wenig was geknappert und dann einfach weiter gepennt, die war so fit als wir im S*turn ankamen und hat alle Menschen begrüßt und war fröhlich und neugierig. Wir waren bestimmt auch 40min. drin aber dort hat sich nicht einmal gewinselt. Danach musste sie allerdings dringend auf den nächsten Rasen obwohl wir davor mit ihr draußen waren. Daran hat man dann doch gemerkt, dass sie aufgeregt war.
Ganz ehrlich...das freut mich für euch! Aber es macht ja wohl einen riesen Unterschied, ob der Welpe neugierig, aufmerksam etc. ist oder ob er wie ein Häufchen Elend vor sich hinwinselt! Manchen Menschen fehlt es da wohl leider an Empathie
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Da kann ich ja mal prahlen: Shira hat sich noch nie nie nie in irgendwas gewälzt, die guggt immer ganz pikiert wenn Hundefreunde mal wieder Pferde-, Fuchs- oder ähnliche Kaka gefunden haben
Ich hab übrigens die Nase gestrichen voll: Hier wurde jetzt die Schleppleine wieder rausgeholt bzw die 8Meter-Gurtflexi :aufsmaul: Und jetzt wird bei jedem Spaziergang geübt, geübt, geübt! Hundebegegnungen, hinter fremden Hunden herlaufen, Leinenführigkeit, Freifolge, Blickkontakt, ... Bis es ihr zu den Ohren raushängt!!
Läufig ist sie immernoch nicht...obwohl sie NURNOCH schnüffelt und sich dauernd leckt... Montag ruf ich mal beim TA an.
Nee, wie witzig, bei uns ist es ganz ähnlich:
Jule hat sich noch nie in irgendetwas gewälzt und das ist auch gut so. Wenn die mal an 'nem Haufen schnüffelt, dann zieht sie meistens sofort wieder den Kopf davon zurück, als wollte sie sagen: "Puh, der stinkt aber ganz doll" - das sieht immer so herrlich angewidert aus
Schleppleine gibt es hier leider auch wieder aufgrund von starker Geräuschangst - für uns besonders traurig, weil Jule ohne Leine immer so toll gehört hat
Und läufig müsste sie eigentlich auch schon längst sein, jedenfalls war es bisher immer ein relativ pünktlicher Sechsmonate-Rhythmus und nun ist sie schon zwei Wochen überfällig. Die Idee beim Tierarzt anzurufen hatte ich auch schon, oder doch noch mal zwei Wochen warten? Ich weiß es auch nicht so genau
ZitatÖfters Pullern hab ich hier auch... Menno die soll mal hinne machen. Diese Warterei und vor allem das anhaltend hormon-bescheuerte Verhalten sind echt nervig.
Aber echt!
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Wahnsinn! Ich komme auch aus Iserlohn, bin aber zwecks Studium vor 10 Jahren nach Bochum gezogen und hier irgendwie kleben geblieben
Bin allerdings ganz oft in Iserlohn mit Freund und Hund und auf lange Sicht soll's sowieso dahin zurückgehen - aber auf die Idee, hier im Forum nach Iserlohnern zu fragen, bin ich auch noch nicht gekommenAlso, wir hätten Interesse