Ich reite mit meinem Aussie trotz vorhandenen Jagdtriebs seit einem Jahr aus. In dieser Zeit hat sich schon vieles gebessert und unsere Ausritte verlaufen mittlerweile meist recht entspannt.
meine Tipps:
1. Glöckchen ans Halsband - so hört man stets, wo der Hund läuft, ohne runterschauen zu müssen, und das Pferd kann den Hund gut erkennen, wenn er mal von hinten oder seitlich aus dem hohen Gras ankommt.
2. Unterwegs mit dem Pferd heißt automatisch 'bei Fuß' - freies Folgen ist nur auf ausdrückliches Kommando erlaubt.
3. Hetzpeitsche (Jagdreiter) mitnehmen. Der baumelnde Schlag (Schlag = Fachausdruck für die lange Schnur aus Ledergeflecht am starren Griff)
verdeutlicht dem Hund, daß er sich noch in Reichweite befindet, einfach indem man ihn begrenzend vor seiner Nase baumeln läßt oder ihm damit durchs Genick streicht, wenn er abgelenkt ist. Schlagen mit der Hetzpeitsche ist kontraproduktiv!!!
4. Ab und an Leckerlis von oben mit gleichzeitigem Lob, wenn der Hund gut mitläuft oder Blickkontakt sucht. Durch das Ratschen des Klettverschlusses meiner Leckerlitasche schaut er auch hin, wenn er anfängt die Umgebung abzuscannen. Fürs Hinschauen gibt es ein Lob und dann ein Leckerli, das bei akuter Gefahr dann so geworfen wird, daß er es erst mal suchen muß.
5. Flottes Fortreiten, wenn der Hund ansetzt zum Entschwinden - animiert zu Mitrennen.
6. Wenn das Gelände es hergibt, bin ich auch schon hinterhergeritten und habe den Hund in Bedrängnis gebracht, was große Wirkung zeigte...
7. Sollte er trotz allen Vorsichsmaßnahmen hinter Wild herhetzen, rufe ich ihn mit der Büffelhornpfeife zurück, die immer um meinen Hals hängt, wenn ich reiten gehe. Ich setze sie nicht sofort ein, sondern erst nach ca. einer Minute, denn in der ersten Euphorie hört er gar nichts mehr... Mein Hund kommt stets nach kurzer Zeit und im gleichen Tempo zurück, in dem er losgesprintet ist. Ich habe niemals gestraft oder geschimpft, sondern ihn fürs Zurückkommen gelobt und bin dann weitergeritten. Im heißen Sommer hat er dann angefangen, seine Kräfte einzuteilen und zumindest die Vögel nicht mehr zu beachten,weil er fühlte, daß es sonst sehr anstrengend für ihn werden könnte.
Ich wünsche Dir viel Erfolg - gib nicht auf! Es gibt nichts Schöneres als mit Hund und Pferd unterwegs zu sein.