Beiträge von pikeur

    Der Fragesteller wohnt und arbeitet offenbar in einer anderen Stadt, ist anscheinend immer nur zu Besuch in der Wohnung seiner Freundin.


    Es Ist also primär an der Freundin, den Mißstand des Langzeit-Alleinelassens abzustellen. Der Fragesteller ist für die Misere nicht verantwortlich. Statt 'IHR solltet/müßt/dürft (nicht)' sollte es heißen 'SIE (die Hundehalterin) sollte...', und Vorwürfe treffen hier den Falschen.

    Falls die Kater so wehrhaft sind wie ihre Mutter, würde ich eure Hündin freilaufend noch ein-, zweimal die Erfahrung machen lassen, daß Hund um Katzen, die beim Anblick eines Hundes nicht flüchten gehen, besser einen großen Bogen macht.


    Ich sehe es so wie @charlie2802, daß euer Hund am einfachsten durch die Reaktion einer souveränen Katze und ohne Menschenregie lernt, Abstand zu halten.
    Da eure Hündin ja nur neugierig und nicht aggressiv ist, sehe ich für die Katzen hier keine Gefahr.


    Sollten die Kater allerdings flüchten, wenn eure Hündin angerannt kommt, würde ich eher eine erneutes Treffen mit Mama Katz anstreben - daß man manche Katzen auch jagen kann, sollte kein kein Lernziel sein.


    Mein Welpe hat gleich am Anfang vom Nachbarskater beigebracht bekommen, wie man Katzen begegnet, nämlich am besten gar nicht.
    Mein Hund kann sitzende, selbstbewußte Katzen so gekonnt ignorieren und ganz beiläufig weiträumig umgehen, daß man meinen könnte, er habe sie überhaupt nicht wahrgenommen.


    Fast genauso, nur ohne Clicker, bin ich beim Verhindern des Sichthetzens bei meinem Hund auch vorgegangen, wobei mein Hund ausschließlich Wild hetzt und keine Jogger, Radler, Autos etc.


    Das Quietschie war auf unseren Spaziergängen immer dabei, zuhause war es stets außer Sicht weggepackt.
    Nach einer Quietschie-Einlage habe ich das Teil nach dem Tauschen immer vor seinen Augen in eine eigens mitgeführte Plastiktüte getan. Er begriff schnell, daß es dort auch bleibt und nicht herausgestarrt werden kann. Auf den meisten Spaziergängen kam es ohnehin nicht zum Einsatz.


    Sehr wichtig fand ich, das Abscannen der ferneren Umgebung im Keim zu ersticken. Solange er schnüffelte, hatte mein Hund Narrenfreiheit, durfte vorauslaufen oder auch mal zurückhängen. Sobald er aber begann, seinen Blick in die Ferne zu richten, mußte er stehenbleiben, wurde dann belohnt und anschließend abgelenkt, manchmal auch angeleint, wenn er zu angespannt war und sich das Ganze zu oft wiederholt hätte.
    Wenn er den Weg bzw. den Seitenstreifen zu verlassen drohte, habe ich ihn konsequent zurückgerufen, damit er nicht stöbern ging.


    Als hilfreich erwies sich das Kommando 'Steee-hennn', das er schon gut kannte, bevor die Jagdproblematik begann.
    Es fiel ihm sichtlich leichter, auf Kommando stehenzubleiben, wenn er kurz vor dem Lossprinten war, als den Blick abzuwenden und zu mir zurückzukommen.


    Das Quietschie verlor irgendwann seine Stimme, war dennoch als Belohnung nach dem Superpfiff noch lange heiß begehrt und wurde stets leidenschaftlich totgeschüttelt. Mit der Zeit wurde es ausgeschlichen und schließlich entsorgt.


    Ca. 2 Jahre hat die schlimmste Zeit gedauert, in der ich draußen immer volle Konzentration aufbringen mußte, um meinen Hund vom Hetzen abzuhalten. Mittlerweile läuft es wesentlich entspannter ab und Hund ließ sich dieser Tage durch scharfen Anruf tatsächlich davon abhalten, vor seinen Augen über den Weg flüchtendes Rehwild zu verfolgen - das war der Ritterschlag!


    dito.


    Echt hübscher Aussie-Rüde, angeleint am Fahrrad geführt: mein Hund und ich.
    Ältere Dame mit nicht angeleintem Rüden, mittelgroß, Jagdhundoptik, hört nicht.


    Vorgestern unsere zweite Begegnung auf dem Fahrradweg, fast an der gleichen Stelle und absolut identisch ablaufend.
    Hund und ich nähern uns von vorne der Dame, Dame sieht uns, ihr Rüde hat uns noch nicht ausgemacht, schnüffelt konzentriert.

    Ich halte an und steige vom Rad, um der Dame Zeit und Gelegenheit zu geben, ihren Rüden anzuleinen, der neben ihr weiterhin schnüffelt.
    Dame: setzt ihren Weg fort, ohne Hund anzuleinen.
    Ihr Hund: blickt auf, entdeckt meinen Hund am Rad, sprintet los.
    Dame: ruft Hund mit verzagter Stimme.
    Ich: blocke laut schimpfend ab, vorne mit Fahrradreifen und kreiselndem Leinenende, mittig mit meinem Körper, nach hinten mit ausgestrecktem Bein.


    Dialog bei Begegnung Nr. 1:


    Dame: der rennt immer zu anderen Hunden.
    Ich: dann sollten sie ihn rechtzeitig anleinen.


    Dialog bei Begegnung Nr. 2:

    Dame: Treten sie den mal, der lernt es sonst nicht.
    Ich: glaube mich verhört zu habe.
    Dame: Ja, treten sie den doch mal richtig!!!
    Ich: schimpfe laut, was mir immerhin die Gelegenheit bietet, in Richtung Hund, aber gerichtet an die Dame, all das zu sagen, was mir gerade so in den Sinn kommt zum Thema dämliche, blöde, unfähige Hundehalter.


    Dame: versucht mehrmals vergeblich, ihren Hund zu greifen, der schließlich fast Nase an Nase meinem laut grollenden Rüden gegenübersteht. Endlich! Sie hat ihn. Ach nee, doch nicht. Klappe, die zweite.
    Schließlich Abgang in entgegengesetzte Richtungen.
    Hinter mir höre ich einen Hund aufschreien, vermutlich im Nachhinein gemaßregelt...

    Zum Thema Hundekontakt:


    Das entscheidest DU!!! Nicht der andere Hundebesitzer gegen Deinen Willen.

    Dazu mußt du deinen Willen allerdings deutlich kundtun. Ein klares NEIN und gegebenfalls Abblocken reicht -
    zu näheren Erläuterungen 'warum, wieso, weshalb nicht' bist du nicht verpflichtet. Einfach weiterlaufen, wie du es im beschriebenen Fall ja ursprünglich auch vorhattest.
    Leinenkontakte würde ich an deiner Stelle vorsichtshalber generell nicht zulassen.

    Mit meinem Hund am Rad (an der Leine) komme ich auch öfters in solche Situationen.


    Was mir tatsächlich hilft, wenn es eng zu werden droht, ist, die Leute freundlich anzusprechen und ihnen einfach zu sagen, was sie tun sollen.
    Beispielsweise: 'Es wäre sehr nett, wenn Sie mit ihrem Hund auf die andere Seite gehen, denn dann können die Hunde nicht so leicht aufeinander treffen."
    Die meisten folgen brav, und ein gewisser Lerneffekt ist bei dem einen oder anderen auch erkennbar, insbesondere bei den Jüngeren. Einmal bin ich auf einem Rundweg zwei jungen Mädchen mit ihren Hunden begegnet und habe auch sie gebeten, die Seite zu wechseln. Bei der zweiten Begegnung ein paar Minuten später hat das ohne weitere Ansage schon einwandfrei geklappt.


    Wenn doch einmal ein freilaufender Hund angelaufen kommt, steige ich vom Rad und blocke rigoros ab, auch mit kreiselndem Leinenende, wenn es sein muß.

    Hier, ländlicher Raum Nordbaden, keine Anarchie.


    Ich leine meinen Rüden, der auf Begegnungen mit anderen Rüden gut verzichten kann, prinzipiell an, wenn wir freilaufende Hunde sichten. Die anderen Hundehalter reagieren darauf ihrerseits in den allermeisten Fällen ebenfalls mit Anleinen.
    Wenn dennoch mal ein fremder Hund zu nahe kommt, blocke ich sehr energisch ab, benutze dabei auch mein freies Leinenende zum Kreiseln und werde laut, damit der andere Hundehalter deutlich erkennen kann, daß ich eine Begegnung auf jeden Fall verhindert werde. Hat bisher in den wenigen Fällen, wo es nötig war, bestens gewirkt.


    Schlimm finde ich bei Hundehaltern, wenn sie, obwohl sie uns schon von weitem sehen, ihren angeleinten Hund dennoch über den halben Weg auf meinen am Rad kurz geführten Hund zuspringen lassen, genau wenn wir vorbeiradeln. Das kotzt mich an und wäre vermeidbar, wie man an den anderen sieht, die mit solchen Kandidaten in der gleichen Situation einfach wenig zur Seite ausweichen, was mir auf dem Fahrrad meist nicht möglich ist.


    Einige wenige Halter haben ihre Hund aber tatsächlich so gut im Griff, daß man an deren Hunden unbesorgt vorbeiradeln kann, auch wenn ihre Hunde im Freilauf sind. Eine einzelne Borderin; ein Mann mit Podenco-Paar, Rüde und Hündin; zwei oft miteinander laufende Frauen mit Kinderwagen plus drei großen Mixen und ein Mann mit drei großen schwarzen Hunden, deren Rasse ich bisher, da Begegnung im Dunkeln, noch nicht ausmachen konnte.
    Bei denen gibts von mir im Vorbeiradeln immer einen netten Gruß und ehrliche Anerkennung für diese tollen Hunde!

    Bei verflohten Bordern, Aussies, Collies etc. bitte erst abklären, ob beim Hund der MDR 1-Defekt vorliegt.

    Die Wirkstoffe in gewissen Spot-ons können MDR-1-Hunde gesundheitlich erheblich schädigen oder sogar zu ihrem Tod führen. In Frage kommen für diese Hunde derzeit wohl nur die Spot-ons Advocate und Stronghold.


    Informationen dazu finden sich auf der Seite der Tierärztlichen Hochschule Gießen, die auf diesem Gebiet auch forscht.