Mein Hund war (und ist) gesund und so lange ausgeglichen, bis jemand versuchte, ihn anzufassen oder ihn anzulocken - dann warnte er unüberhörbar, und wenn er das ignoriert wurde, schnappte er zu. Dieses Verhalten entwickelte sich im Alter von ca. drei Jahren, als er unübersehbar erwachsen wurde.
Beim ersten Zuschnappen glaubte ich, trotz seines Warnens, noch an einen dummen Zufall - beim zweiten Zahnabdruck samt blauem Fleck in einer Streichelhand war mir klar, daß ich von nun an verhindern mußte, daß mein Hund angefaßt wird.
Seither (beide Vorfälle sind schon Jahre her) manage ich in Situationen, wenn der Hund nicht ausweichen kann, weil angeleint oder anderweitig räumlich eingeengt.
Kann er ausweichen, stellt sich das Problem nicht. Deshalb ist das Management nicht allzu aufwendig.
Auf Nachfrage erkläre ich, daß man meinem Hund nicht mit Streicheln oder freundlicher Ansprache etwas Gutes tut, sondern mit komplettem Ignorieren, was man an seiner Körpersprache auch deutlich ablesen kann.
Seinerseits ignoriert mein Hund auch: Jogger, Radfahrer, Spaziergänger - jeden, der nichts von ihm will.
Bei Familienmitgliedern, Nachbarn und alten Bekannten braucht es kein Management - von den 'Auserwählten' läßt er sich gerne ansprechen und/oder durchknuddeln.
Ich kann damit gut und stressfrei leben, ebenso mein Hund, der wesentlich entspannter geworden ist, seit ich verhindere, daß er angesprochen/angefaßt wird.
Ein kurzes Ansprechen nimmt er seither sogar hin, ohne gleich zu warnen, was sehr angenehm ist, denn das gibt mir Gelegenheit, freundlich aber konsequent eine weitere Annäherung zu unterbinden.