Ich benutze ausschließlich eine Zweimeterleine. Mein Hund (Aussie-Rüde) und ich haben unsere eigene, unorthodoxe Art der Leinenführigkeit entwickelt.
Führe ich meinen Hund angeleint, gibt es dabei zwei Modi:
Den Langleinenmodus: dabei darf er die gesamte Leinenlänge ausnutzen, darf vor mir und hinter mir hin- und herpendeln. Die Leine darf gespannt sein, aber ohne Zug. Stehenbleiben zum intensiven Schnüffeln und Markieren ist nicht erlaubt, auf Lösen-Müssen nehme ich jedoch Rücksicht.
Dieser Modus kommt zum Einsatz, wenn wir beispielsweise in der Dämmerung in wildreichem Gebiet unterwegs sind.
Den Kurzleinenmodus: das ist dann Laufen im Fuß auf Kommando. Letzteres funktioniert bei uns ohne Leine übrigens ebenfalls viel besser, sofern es sich nicht um Hundebegegnungen handelt. Die sind mir online lieber, weil ich dann nicht auf meinen Hund zu achten brauche sondern nur darauf, eventuelle Pöbler abzublocken. An der Leine verhindere ich jegliche Hundebegegnung. Unangeleint umgeht mein Hund diese ohnehin, würde allerdings nicht zu knapp kontra geben, wenn ihn ein freilaufender Rüde anpöbelte.
Meistens gehen wir zunächst zwei Drittel unserer Strecken offline und das letzte Drittel online; beim Radfahren je nach Umgebung. Da kann es auch mal online losgehen. Am Rad ist das Beherrschen des zugfreien Laufens an der Leine ohne Stehenbleiben ein Muß.
Kommt doch mal Zug auf die Leine oder droht er das 'Fuß' zu vergessen, gebe ich einen kurzen Laut des Mißfallens von mir oder stampfe, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, einmal mit meinem Fuß auf. Das reicht in der Regel aus. Ich unterbreche also nur das Ziehen und lobe mit Stimme, aber sehr verhalten, wenn der Zug aufhört bzw. der Hund im Fuß bleibt.
Bei uns hat sich das langfristig als erfolgreicher erwiesen als Stehenbleiben oder Kehrtwendungen, womit ich es anfangs auch versucht hatte. Auch Zurückrufen mit anschließendem 'Neustart' halfen bei uns nicht entscheidend weiter.
Das Ganze entspricht nicht dem Lehrbuch, reicht aber für unsere Zwecke prima aus. Auf die Einhaltung der wenigen Regeln bestehe ich allerdings strikt; Schlampereien rächen sich am Rad postwendend.