Mit den Ratschlägen von @gorgeous, Camillo09 und @MrsFrontAngel ist man gut beraten!
Und die Sache mit dem Spätentwickler kann ich auch unterschreiben.
Meinen Aussie ließen zwar Jogger, Radfahrer und Autos kalt - dafür war es bei uns das Wild.
Als mein Hund zwischen einem und ca. drei Jahre alt war, war ich immer mal wieder der Verzweiflung nahe, doch stetiges Üben (Impulskontrolle und Abbruchsignal) führte nach und nach tatsächlich zum Erfolg.
Übrigens habe ich niemals gestraft, geschimpft oder meinen Hund auch nur ignoriert, wenn er zu mir zurückkam, sondern gelobt und bestätigt, wenn er meinen Rückruf schließlich wahrnahm und darauf reagierte.
Daher kam er, auch wenn er sich einmal nicht prompt hatte abrufen lassen und kurz außer Sicht war, immer in vollem Lauf und freudig wieder bei mir an, was, im Nachhinein betrachtet, die weitere Arbeit an diesem Problem sehr erleichtert hat.
Heute reicht ein kurzes 'Nein', wenn er mal wieder die Umgebung abzuscannen beginnt, und er bricht ab. Bei Wildsichtung fixiert er kurz, bevor er durchstartet. Deshalb muß man aufmerksam bleiben, um dies zu verhindern. Bei uns heißt es sofort, wenn der Hund erstarrt, 'waaaarten' - er steht, wo er gerade ist, bis ich bei ihm bin und ihn anleinen oder ins Fuß nehmen kann.
Das Stehenbleiben war einfacher zu erreichen als das Befolgen des Rückrufs oder 'Platz' und reicht mir. Ist auch bei Radfahrern und Joggern sehr praktisch, denn die sehen sofort, daß der Hund gehorsam wartet und können einfach weiterradeln oder -laufen, während sie beim Rückruf nicht wissen, ob sie besser abwarten sollten, bis der Hund bei mir angekommen und angeleint ist.
Mein größtes Erfolgserlebnis hatte ich mit meinem nun viereinhalbjährigen Hund, als vor kurzem ein Rehkitz aus der Wiese unseren Weg kreuzte und mitten darauf stehenblieb. Mein Hund, ein gutes Stück vor mir freilaufend, verharrte auf das Kommando 'waaaaarten' wenige Meter vor dem Kitz, bis ich herangekommen war und ihn anleinen konnte, während das Kitz sich wieder in Bewegung setzte und vor seinen Augen in die nächste Wiese wechselte.
Das war der Lohn aller Mühen, denn ich fürchte, das Kitz wäre eine leichte Beute gewesen, wenn es zum Hetzen gekommen wäre.
Euch wünsche ich viel Erfolg beim Arbeiten mit dem Hund deiner Freundin.