Beiträge von pikeur

    Ich weiß ja nun nicht, wie du wohnst, aber mit meinem Welpen hätte das auch nicht geklappt, wenn ich mich mit dem in den Garten gestellt oder durch den Garten gewandert wäre und (ungeduldig) darauf gehofft hätte, daß der Welpe tut, was ich von ihm erwarte.


    Wir haben zum Lösen immer das heimische Grundstück verlassen und sind auch nachts mindestens bis zur nächsten Stelle mit animierenden Düften anderer Hunde gegangen.
    Ein wenig herumwandern in 'anregender' Umgebung, bis Hundi sein Geschäft verrichtet hat, loben und dann schnurstracks heim. Im Umkehrschluß: nicht heim, bevor der Hund sich gelöst hat, und keinen Streß verbreiten, egal wie lange es braucht. Markerwort einführen (bei uns: 'geh pinkeln').
    Tagsüber ist das natürlich einfacher, aber auch im Dunkeln mußt du da einfach durch.


    Drinnen würde ich den Welpen nicht unbeobachtet in der Wohnung herumstromern lassen. Management so, daß es immer unmittelbar nach dem Schlafen/Füttern rausgeht. Das schon empfohlene Laufställchen kann hilfreich sein. Zum Schlafen bzw. um den Welpen zur Ruhe zu kommen zu lassen hinein - durch die Wohnung laufen und spielen findet nur nach dem Lösen statt und nur für begrenzte Zeit, dann wieder Ruhe und danach wieder raus...

    Falls die TE sich entschlossen hat zu handeln, wird sie viel um die Ohren haben.


    Meiner Meinung nach sind die beiden einzigen Möglichkeiten der Auszug der TE samt Baby aus der gemeinsamen Wohnung oder alternativ der Auszug des Lebensgefährten samt Hund.
    Baby und Hund dürfen keinesfalls mehr aufeinandertreffen. Die Gefahr für das Kind wird noch wachsen, wenn das Baby anfängt herumzukrabbeln.
    Ich habe einmal im Krankenhaus den vom eigenen Hund zerfleischten Arm des neun Monate alten Töchterchens eines Bekannten gesehen - das reicht mir fürs Leben. Dieser Vater sagte mir, er bereue zutiefst, nicht bei den ersten Warnzeichen reagiert zu haben.

    Zitat

    Schön, dass wir uns alle Gedanken machen...aber auch hier hab ich mal wieder das Gefühl, dass das Problem ja so gravierend nicht sein kann, oder? Ansonsten meldet man sich innerhalb von knapp 36 Stunden doch mal...vor allem wenn man so einen "Klopper" hier eingestellt hat...


    Die TE hat sich innerhalb von 5 Stunden gemeldet, hatte zwischenzeitlich bereits versucht, sich mit einem Trainer in Verbindung zu setzen.
    Vielleicht folgt sie ja mittlerweile auch dem Rat, Baby (samt Mutter) und Hund (samt Lebensgefährten) räumlich zu trennen?

    @La BellaStella


    Vielen Dank für diesen Beitrag.


    Bei meinem Pferd habe ich mittlerweile das Geniesser-Stadium erreicht - bei meinem Hund, bald vier Jahre, ist es, wie du sagst: immer wachsam bleiben und lieber einmal zuviel sichern als einmal zu wenig. Und ganz bewußt nehme ich meinen fast-immer-Freiläufer draußen routinemäßig auch für ein paar Minuten an die Leine, damit dieser Punkt nicht zu kurz kommt.

    Diese mobilen Schafnetze würde ich nicht empfehlen. Wenn dein freiheitsliebender Hund sich darin verfängt, ohne daß es jemand bemerkt, kann er sich strangulieren, insbesondere wenn da noch ein Halsband mit im Spiel ist.
    Wir hatten diese Dinger eine Weile bei unseren Schafe im Einsatz, sind aber komplett auf fest verspannten Drahtzaun umgestiegen, da Schafe und auch Wildtiere im Zaun zu Tode kamen.

    Ähnliche Sorgen hatte ich auch bei meinem vorigen Welpen, den es in einen Haushalt mit vier Kindern zwischen 11 und 17 Jahren verschlug. Das eine Kind rief den Welpen zu sich, das nächste versuchte ihn vom Weg dorthin abzubringen und stattdessen zu sich zu locken: gefühlte 1000 Mal am Tag dieses nervige Hin- und Hergerufe.
    Ich habe dann einen Ausbilder um Rat gefragt und die gleichen Antworten bekommen wie du jetzt.
    Und tatsächlich: der Hund war am Ende keineswegs 'versaut', nahm die jüngeren Kinder allerdings längere Zeit nicht wirklich ernst, was sich später auch noch gab, als alle Beteiligten etwas gereift waren.


    Meine Belohnungsleckerlis für unterwegs sind übrigens eine Handvoll des alltäglichen Trockenfutter meines Hundes - funktioniert auch nach Jahren immer noch prima als Belohnung, abwechselnd mit anderen Belohnungsvarianten wie spielen, rennen etc.

    Mein fast vierjähriger Aussie-Rüde pöbelt an der Leine nicht, ist allerdings recht angespannt bei Begegnungen mit ihrerseits pöbelnden Hunden. Ich führe ihn immer auf der abgewandten Seite und gehe zügig an Pöbelhunden vorbei.
    Freilaufend geht er zu einem Leinenpöbler gar nicht erst hin. Als er jedoch einmal angegriffen wurde, gab er heftig kontra und faßte auch nach, als der Angreifer bereits den Rückzug antrat.


    Bei unseren Spaziergängen müssen wir am Grundstück einer Bekannten vorbei, deren Rüde, wegen einer Hecke unsichtbar, jedesmal hinter seinem Zaun wütet, wenn er uns kommen hört. Mein Rüde fiept dann immer nur genervt und wechselt auf die andere Seite des Weges. Begegnen wir uns bei Spaziergangen, wütet der Hund der Bekannten an der Leine.
    Gestern nun ist es passiert: mein Rüde, freilaufend wie immer an dieser Stelle - und der Heckenhund, diesmal allerdings nicht hinter seiner Hecke, kommt freilaufend ums Eck 'seines' Grundstücks.
    Der stutzt einen Augenblick beim Anblick seines Lieblingsfeindes und startet sodann mit Gebrüll einen Angriff, meiner brüllt zurück, weicht etwas zur Seite und läßt den Angreifer erst einmal ins Leere laufen. Beide Hunde folgen sodann dem Ruf ihrer überrumpelten Besitzer und gehen in verschiedene Richtungen auseinander, ohne daß es zu einer Berührung gekommen wäre.


    Nach der mehrjährigen Vorgeschichte hat es mich doch positiv überrascht, daß diese unerwartete Begegnung so glimpflich abgelaufen ist und beide Hunde sofort abrufbar waren. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.
    Wie kann es sein, daß der Hund der Bekannten, der so auf Krawall gebürstet ist und sich bei jeder Begegnung bis zum Anschlag in die Leine hängt, sich dann, freilaufend und mit der unverhofften Chance, sich endlich seinen Erzfeind zur Brust nehmen zu können, problemlos abrufen läßt?