Beiträge von pikeur

    Mit meinem zwar nicht pöbelnden, aber bei Begegnungen an der Leine doch etwas angespannten Hund bin ich zunehmend genervt von den Stehenbleibern, deren Hunde fast sämtlich genau dann wenn ich sie passiere, meinen Hund an der abgewandten Seite, mit Gebrüll auf meinen Hund losspringen.
    Den 'Weitergehern' und 'Bogenläufern' begegne ich lieber. Denen gelingt es nach meiner Beobachtung wesentlich besser, Pöbeleien ihrer Hunde zu vermeiden.
    Die Methode 'bei Begegnung Bällchen tragen lassen und danach werfen' muß ich mit meinem Hund mal ausprobieren; das könnte für uns passen um ihm die Anspannung auf positive Art zu nehmen.

    Mein Hund ist viel im Freilauf. Allerdings habe ich beobachtet, daß er, wenn ich ihn anleine, sofort einen Gang herunterschaltet, sich nur noch mit der im Leinenradius erreichbaren Umwelt befasst und, ganz entspannt, offensichtlich nicht der großen weiten Welt ohne Grenzen nachtrauert.
    Diese offene Welt bringt doch auch eine Menge Frust fur den Hund mit sich, wenn er den verlockenden Angeboten wie interessanten Fährten, abspringendem Wild, aufreizenden Jaggern etc. eben nicht folgen darf, sondern den vorgeschriebenen Radius einhalten und rückrufbar bleiben muß. Also die ganz große Freiheit ist auch beim Freilauf nicht gegeben.


    Ich glaube, wenn du deinem Hund genügend Bewegung und Anregung ermöglichst und er dir durch Ausgeglichenheit im Haus bestätigt, daß dem so ist, dann brauchst du wegen des fehlenden Freilaufs kein schlechtes Gewissen zu haben.

    Da gratuliere ich doch gleich mal zum erfolgreichen Gänseabruf unter erschwerten Bedingungen!


    Mein Hund ist auch immer noch sehr angespannt, wenn er, angeleint, pöbelnden Hunden begegnen. Er pöbelt selbst nicht, grummelt dann aber vor sich hin und dreht sich noch dreimal nach solchen Kandidaten um. Im Freilauf, z.B. wenn er mich beim Reiten begleitet, macht er einfach einen Bogen um angeleinte Pöbler und ist viel weniger angespannt.
    Für diese Situation habe ich noch kein rechtes Mittel gefunden. Ich bleibe bei Begegnungen nie stehen, sondern gehe weiter, den Hund außen, so daß er gegen den Pöbler abgeschirmt ist. Trotzdem ist das stressig für ihn. Bei nicht pöbelnden Hunden sind solche Begegnungen kein Problem.

    Mein Hund erlebt ja die meisten Menschenbegegnungen offline, und da kann er selbst entscheiden, ob er sich von jemandem anfassen lassen will oder nicht. Da er sehr hübsch, freundlich und harmlos aussieht, streckt sich da schon mal die eine oder andere Hand nach ihm aus - in den allermeisten Fällen weicht mein Hund dann einfach aus.
    An der Leine scheine ich den Leuten zu signalisieren, daß Anfassen nicht erwünscht ist, denn da hat das wirklich noch niemand versucht.
    Ich bin wirklich der Meinung, daß du deinen Hund konsequent davor schützen solltest, angefaßt zu werden, wenn er an der Leine ist und nicht die Möglichkeit hat, sich von Grapschern fernzuhalten. Diese Leute begeben sich dabei doch auch in deinen eigenen Individualbereich. Ist dir das denn nicht selbst unangenehm? Ich würde das als extrem unhöflich empfinden. Und wenn jemand höflich und mit dem gebotenen Abstand anfragt, kann man doch ebenso höflich ablehnen, daß der Hund angefasst wird.
    Ich könnte mir vorstellen, daß dein Hund, wenn du hundert Fremde konsequent abblockst, dann beim hundertersten auch nicht zubeißen würde, der ihn dann doch mal anfasst.
    Wenn du es aber ständig zuläßt, daß er mit dieser Situation konfrontiert wird, wird er sich vermutlich immer vehementer dagegen wehren.
    Du schuldest niemandem einen Hund zum Anfassen!

    Wenn dein Hund im Freilauf Menschen freundlich-reserviert begegnet, ist das für mich der Idealfall. Wenn er an der Leine deutlich zeigt, daß er Berührungen fremder Personen nicht schätzt, würde ich das an deiner Stelle respektieren und ihm potenzielle Angrapscher vom Leib halten. Am besten mit einer bissigen Bemerkung deinerseits; das erspart deinem Hund das Beißen.
    Ich kann keinen Sinn darin erkennen, daß du ihn dazu bringen willst zu erdulden, sich von jedermann betatschten zu lassen.
    Meinen Hund faßt niemand an, wenn ich an der Leine führe - der mag das auch nicht. Ich behaupte einfach, daß er beißt, wenn mich jemand fragt, ob er/sein Kind ihn mal streicheln darf. Und ohne zu fragen hat das bei uns auch wirklich noch keine probiert.


    Zu der Sache mit den Müllsäcken, Wäscheständern etc.: Wie lange bleibt er denn in seiner Deckung, wenn du aufgehört hast, dich mit dem jeweiligen Gegenstand zu beschäftigen und ihn weder beim Hantieren selbst noch danach aus der Reserve zu locken versuchst, ihn also einfach komplett ignorierst?
    Meine Meinung dazu: wenn er einer Knistertüte/einem Wäscheständer unbedingt aus dem Weg gehen möchte, dann laß ihn doch einfach.
    Ich finde, du gehst in beiden Fällen über das Naturell deines Hundes hinweg und verunsicherst ihn damit umso mehr.

    @ bungee


    Das mit dem Leckerlie spielte da mit Sicherheit auch mit ;).
    Aber ich fand es schon sehr eindrucksvoll zu sehen, wie er das 1000 mal geübte Warten angesichts eines fremden Hundes ganz selbstständig ausführte - und sich dann eben entschloß, der Begegnung aus dem Weg zu gehen, indem er zurückkam. Ich habe ihm weder signalisiert zu warten noch zurückzukommen, denn ich konnte den anderen Hund ja nicht sehen. Und er interessiert sich schon sehr für andere Hunde...
    Nach all der Überei und viel Frust zwischendurch bin ich jetzt halt auch mal stolz auf meinen 'mitdenkenden' Hund :smile:

    Beim reinen Üben, ohne daß weiter vorne etwas ist, das seinen Blick fesselt, kommt mein Hund auch manchmal zurück. Ich korrigiere das dann nicht. Ist vielleicht inkonsequent, aber lieber soll er draußen im Freilauf einmal zuviel zu mir zurückkommen als daß ich ich ihm signalisiere, das sein Kommen nicht erwünscht ist. Schließlich habe ich das 'waaarten' ja nur deshalb eingeführt, weil er als Junghund in gewissen Situationen einfach nicht den Blick abwenden und zurückkommen konnte, während ihm das Warten erheblich leichter fiel. Bleibst du denn bei deinem 'Stop' stehen oder läufst du weiter in Richtung deines Hundes?


    Wenn ich bemerke, daß mein Hund einen fremden Hund in der Entfernung zu fixieren beginnt oder er in ein Gebüsch starrt, in dem Wild stehen könnte oder er einen Vogel auf dem Acker ins Visier nimmt und ich lasse ihn 'waaarten', dann kommt er nicht zurück, sondern friert quasi dort fest, wo er gerade steht. Seine Ohren sind bei mir, sein Blick geht weiterhin nach vorne - aber er steht.
    Probier es mit dem Stop doch mal, wenn er sich für etwas weiter entferntes sichtlich interessiert.


    Neulich konnte ich übrigens aus der Entfernung beobachten, wie mein Hund im Scheitelpunkt einer Kurve, als ich gerade zum Rückruf ansetzen wollte, für kurze Zeit 'festfror'. Dann drehte er um und kam unaufgefordert zu mir zurück. Kurz darauf bog ein Spaziergänger mit angeleinem Hund ums Eck. Frag nicht, wie stolz ich auf meinen Hund war! Und sein ungeforderte Zurückkommen war in diesem Fall, in dem mir der Überblick ja fehlte :hust:, goldrichtig...

    Bei meinem Hund, völlig unbedenklich was Menschen und Hunde betrifft, aber leider Sichthetzer von Wild, habe ich jegliches Fixieren, wenn er im Freilauf war, ausnahmslos sofort unterbrochen, was streckenweise sehr mühsam war.
    Schnüffeln und rumbummeln war erlaubt; Kopf hoch und angespanntes Horizont-Scannen habe ich unterbrochen. Ein Abruf aus dieser Anspannung war zunächst fast unmöglich - was ihm erheblich leichter fiel, war das Stehenbleiben auf 'Waaaarten', bis ich bei ihm war und ihn sichern konnte. Lob, wenns geklappt hatte, ganz beiläufiges Anleinen, weiterlaufen, bis er wieder heruntergefahren war, dann wieder Freilauf.


    Mittlerweile kann ich ihn, wenn er weiter entfernt ist, mit einem mahnenden 'Naaaa' aus dem Fixiermodus holen, und er kommt dann zurückgesaust, Lob plus ab und an auch mal eine Belohnung abzuholen.
    Heruntergefahren braucht er nicht mehr zu werden - das passiert nun anscheinend schon beim selbstgewählten Zurückkommen. An den wenigen kritischen Stellen, wo sehr häufig Wild in der Deckung steht und genau dann abspringt, wenn wir nebendran sind, sichere ich ihn aber trotzdem, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Am Pferd, wo ich ihn nicht sichern kann, muß er an solchen Stellen dann ganz eng 'bei Vorderhuf' laufen und ich beobachte ihn wie ein Luchs - da darf er nicht mal den Blick vom Weg wenden. Das ist aber nur auf kurzen Teilstrecken nötig.


    Hat aber auch zwei Jahre gedauert, bis es klappte. Schleppleine ging nicht, weil am Pferd nicht machbar. Gestraft habe ich nie, nur mit Lob und Belohnung gearbeitet, auch wenn ich zwischendrin genau so einen Hals hatte wie du, wenn es mal wieder schiefgelaufen war. Da muß man einfach durch!


    Wenn dein Hund generell gut hört, wie du sagst, dürfte es kein großes Problem sein, ein Stop-Signal für den Freilauf einzuführen. Daß du ihn ständig genauestens im Auge behältst, damit du dieses Signal auch rechtzeitig geben kannst, ist dabei aber unerläßlich.

    War er in deiner Nähe und ist von dort aus durchgestartet oder war er weiter entfernt von dir, auf halbem Weg zwischen dir und dem Jogger? Hättest du (im Nachhinein) erkennen können/müssen, was sich da anbahnte (Fixieren)? Hast du versucht, ihn zurückzurufen?
    Allzu fest kann er ja nicht zugeschnappt haben, wenn der Jogger nur schimpfend weitergelaufen ist - da habt ihr nochmal Glück gehabt!

    Von euren Gassirunden habe ich, außer in der Überschrift, in deinem Beitrag gar nichts gelesen. Lediglich vom regelmäßigen In-den-Garten-lassen ist dort die Rede. 'Rauslassen' klingt, als ob ihr nicht mit zusammen mit ihr in den Garten geht.
    Statt sie einfach rauszulassen, würde ich an eurer Stelle mit ihr laufen gehen, damit ihr zunächst einmal seht, wann/wo/wie oft sie löst.