Bevor ich meine Hunde hatte, führte ich immer den Airedaleterriermischlingsrüden meiner Exvermieterin aus. Ein Raufbold wie er im Buche steht.
Wenn er sich mit kleineren hatte und über ihnen stand, hab ich ihn mit mit einer Hand im Nackenfell, mit der anderen hinten im Rückenfell gepackt und mit ausgestreckten Armen hochgerissen. Bei seinen ca 20 kg war das gerade noch möglich.
Hatte er sich mit größeren Hunden, erst mal abwarten, was passiert. Meist ist es ja gerade bei Rüden nur Prollerei. Das Komische ist, daß ich immer, aber wirklich immer allein dastand und der andere Hundehalter nur blöd geguckt hat. Wenn´s aber doch ernst ist, warte ich auf die Gelegenheit den fremden Hund an den Hinterbeinen zu packen. In der Regel lassen 9 von 10 Hunden sofort los, wenn sie den Kontakt zum Boden verlieren, und nein, sie können mich dann nicht beissen, wenn ich mich nicht total blöd anstelle. Das Problem dabei ist, wenn ich den anderen runtergezogen habe, könnte der eigene Hund wieder angreifen.
Das ist mir aber in dem Fall, wenn der andere Hundehalter nicht mit eingreift, egal. Da ist mir dann das Wohl des eigenen Hundes wichtiger.
Einmal hatte er sich mit einer Bordeauxdogge und die hatte ihn ruckzuck unter sich begraben. Herrchen stand blöd grinsend daneben. Ich also das Vieh gegriffen, habe da schon meine spezielle Technik entwickelt. Ich greife die Beine gleich über Kreuz, also rechte Hand ans linke Bein, linke Hand ans rechte Bein, hoch damit und rückwärts gehen, versucht der Hund sich umzudrehen, einfach etwas schneller rückwärts gehen. Wird der Hund zu penetrant, dann schmeiß ich ihn auf den Rücken indem ich die Hände wieder in ihre Ausgangs position bringe. Da kann der Hund noch so groß und schwer sein, die fliegen dann durch die Luft wie mit nem Judowurf. Und Ihr werdet es nicht glauben, spätestens dann ist Herrchen zur Stelle und greift auch mal ein. In dem Fall mit der Dogge war´s auch so. Anschließend glaubte er mich zusammen stauchen zu müssen, was mir denn einfiele, seinen armen Hund so zu quälen, ich könnte da ernsthaften Schaden an den Gelenken verursachen, usw. Na, dem hab ich ein paar Takte erzählt.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dies ist keine Gebrauchsanweisung. Wer bei kämpfenden Hunden dazwischen geht und gebissen wird, egal ob vom eigenen oder vom fremden Hund, genießt meines Wissens keinen Versicherungsschutz.
Jede Beißerei ist anders, und eine Pauschallösung gibt es nicht.