Beiträge von MisaMisa

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    Ich danke dir für deine Einschätzung und sicherlich ist es gut, nicht immer nur die rosaroten Erfahrungen zu hören...aber diese Aussage mutet doch etwas sehr negativ an. Meinst du damit jetzt deinen speziellen Fall oder allgemein den Cane Corso?


    Ich meine damit meine Hündin. :D
    Andere CC habe ich ja nicht so intensiv bei mir, als dass ich den Spaßfaktor da beurteilen könnte.
    Und es ist auch etwas krasser zu lesen, als es dann ist.
    Ich KANN schon mit ihr in den Wald oder in die Stadt oder den Hundeauslauf.
    Bloß ist sie im Gegensatz zu Leelah, meiner Huskymische, eher.. kompliziert.
    Während Leelah im Cafe schläft und kurz fiept wenn ein Hund vorbeiläuft, schießt Bonnie unter dem Tisch hervor und tut so als wäre sie der Faschist schlechthin.
    Während ich im Wald mit Leelah ohne Leine Rad fahren kann, muss ich Bonnie an der Leine behalten und kann nur in Stadtparks mit ihr fahren, weil mir die Sturzgefahr sonst zu groß ist.
    Und auf dem Hundeauslauf rennt und spielt Leelah mit allen existenten Hunden während Bonnie neben mir liegt und jeden Hund angrummelt der näher als 2m an uns vorbeiläuft.. (siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=SpNrrJnxSU4)
    Und doch, natürlich hat man Spaß mit ihr. Und nein, sie ist nicht soooo schlimm, als dass ich sie wirklich als extremen Problemfall bezeichnen würde.
    Aber ich stehe auf aktive Powerpakete die mich fordern und fördern.
    Nicht nur sportlich, sondern vorallem auf der Geistigen und Erzieherischen Ebene.


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    Aber die, die ich getroffen habe, waren auf Anhieb sehr freundlich und null misstrauisch.


    Das mag daran liegen, dass es eine Alltagssituation war (?) und du freundlich warst (?).
    Normale freundliche Menschen in Bahn oder Geschäft oder im Park können sie durchwurschteln wie sie wollen.
    Aber verklemmte, steife, merkwürdige Menschen. Aggressive, Betrunkene oder Laute Menschen.. die werden anders behandelt.
    Ganz blöd: Manchmal verhalten sich Menschen für UNS normal (gestikulieren z.B. wild und sprechen laut beim telefonieren), sind für den Hund aber sehr komisch anzusehen..
    Ich erinnere mich an den Mann mit Hut in der Bahn, der Bonnie wie blöde angestarrt hat und sich dann wunderte warum sie sich wild aufbäumte und ihn vertreiben wollte..
    Und an den Obdachlosen mit seinem Wägelchen der erschrak und dabei ein Geräusch von sich gab. Nach hinten taumelte und vor sich hin murmelte..


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    Wenn ich nachts mit den Kindern alleine bin (was durchaus vorkommt), hätte ich gerne unten ein paar zuverlässige Ohren, das ist alles.


    Verständlich.
    Mit dem CC ist man da gut bedient, meißtens jedenfalls.


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    Naja, ich habe mich jetzt natürlich auf kein Gewicht festgelegt, mit den 50kg+ meinte ich in erster Linie Rassen wie z.B. Dooge, Neufundländer oder Mastiff, die sich so im 70-80kg Bereich bewegen - und das hat in erster Linie optische Gründe...zuuu schwerfällige Hunde sind nicht so meins.
    Aber das habe ich mich auch schon gefragt: Einige Cane Corsi die man so sieht sind sehr sportlich, schlank .... andere dagegen schon sehr massiv. Dachte erst das könnte so eine Rüden/Hündinnen Sache sein, aber dann sind es also die verschiedenen Linien?


    Teils teils. Rüden sind massiver und schwerer als Hündinnen. Gebrauchslinien atlethischer als Showlinien.


    Ganz krasses Beispiel:


    http://www.bestfreejpg.com/wp-…corso_characteristics.jpg
    http://www.bullifieds.com/wp-c…2006-2014-01-16923999.jpg


    http://www.mrazovack9.com/images/dogs/555_1.jpg
    http://www.anypup.com/classifi…eCorso-BlueMoonMoloss.JPG


    Das meißte Gewicht hängt allerdings mit dem Gesundheitszustand und der Fütterung zusammen.


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    Und bzgl. des Gehorsams: Ich dachte, der Cane Corso wird sogar als Gebrauchshund geführt? Und im Hundesport sollen sie ja auch nicht völlig fehl am Platz sein? Dann dürfte doch ein zuverlässiger Gehorsam kein Ding der Unmöglichkeit sein?


    Mh. Mh. Also naja.. Wären sie wirklich erfolgreich in dem Gebiet, dann würde man mehr CC auf den Hundeplätzen sehen..
    Viele Hunde sie im Sport geführt werden, wurden als Welpe schon sofort an die jeweilige Arbeit herangeführt.
    In den meißten Fällen Schutzdienst.


    Meine Bonnie definiere ich als gehorsam. Aber unerzogen. :D
    Konsequent inkonsequent quasi.


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    Misa,was machst du wegen dem jagen? Also nur an der kurzen Leine Gassi gehen?


    Nein, nicht nur!
    Ich fahre Rad (allerdings auch nur an kurzer Leine) und sie darf in bekannten wildfreien Gebieten (wir haben so zwei drei Wiesen im Kiez bei denen ich mir zu 90% sicher bin, dass dort nur Igel oder Ratten herumkaspern [und es geht beim Jagen ja vorallem um das abhauen, nicht das 'jagen' von Tieren an sich]) frei laufen. Oder in eingezäuntem Gebiet.
    Ansonsten, ja, Leine.
    Da sie wie gesagt nicht so superduper erzogen ist wäre das sowieso zwingend so, egal ob sie jagen würde oder nicht.
    In Berlin kannst du deinen Hund wirklich nur frei laufen lassen, wenn du dich auf ihn verlassen kannst, es sei denn du willst ihn unter einem Auto sehen..
    Leelah läuft sehr oft frei, auch an Straßen. Aber Leelah ist ja auch ein Streber.. ;)

    Ich, ganz persönlich, habe die Erfahrung gemacht, dass Cani Corsi wie ein Spiegelbild ihrer Halter sind.
    Bist du ruhig und gelassen, dann wird dein CC es auch sein. Bist du nervös und unsicher, dann wird dein CC es dir gleich tun.
    CC sind (obwohl man es ihnen kaum zutrauen mag) äußerst empfindsam den Emotionen ihrer Halter gegenüber (was nicht bedeutet, dass sie darauf entsprechend eingehen oder sich generell gut damit arrangieren können!).


    Ich war selbst ein Schisser, als ich Bonnie bekam. Das tat uns wirklich nicht gut, besonders WEIL sie einen Schutz/ Wachtrieb hat und so sensibel auf ihre Menschen reagiert.
    Die Prägephase habe ich also eventuell einwenig damit verkorkst, dann kann sein.
    Dennoch wichtig zu wissen: sie hat es mir nicht verziehen. Bis heute ist sie ausgesprochen wachsam und scheut sich nicht zu agieren, wenn ihr etwas nicht passt (die heftig gestikulierenden Vietnamesen in unserem Kiez hasst sie. Und sie würde mit Sicherheit nicht nur lieb schnüffeln, wenn wir ohne Leine auf diese treffen würden).
    Es ist also sehr schwer.
    Ich mag ja auch sehr gern Hunde bei denen ich mich sicher fühlen kann, weil ich weiß, dass sie mich schützen.
    Bonnie ist da aber trotzdem eine andere Nummer. Diesen Trieb in die richtigen Bahnen zu lenken ist sehr schwer! Weil sie nicht nur die Umweltreize aufnimmt und verarbeitet, sondern auch direkt agiert und eingreift.
    Bonnie ist besonders territorial veranlagt. Setze ich mich für eine Minute hin, dann wird jeder Hund im Umkreis lautstark vertrieben. Ins Cafe kann ich mit ihr also nicht gehen.


    Dann kommt der Jagdtrieb dazu.
    Nicht nur einmal ist mir Bonnie abgehauen.
    Netterweise ist sie Sicht und Spurjäger. Soll heißen, ich muss nichtmal etwas sehen oder hören und mein Hund ist schon über alle Berge.
    Ein Hund mit dieser Kraft kann auch (meines Empfindens nach) nicht an der Schleppleine sein. Das haben wir hinter uns, erfolglos.
    45kg die von 0 auf 100 in weniger als zwei Sekunden in deinen Arm brettern KANNST du nicht halten.
    Und hast du sie an der 2m Leine und sie sieht etwas, dann schreit sie. Laut. Und lang. Du möchtest nicht wissen wie oft ich Nachts gebrüll aus Fenstern her hören musste weil Bonnie mitten in der Nacht einen Igel gesehen hat und anfing zu schreien wie am Spieß.


    DAZU kommt dann noch eine eventuelle Artgenossen'unverträglichkeit'.
    Ich würde nicht sagen, dass CC generell unverträglich sind, das ist Blödsinn.
    Aber ich würde definitiv in Betracht ziehen, dass ein CC durchaus teilweise unverträglich werden könnte.
    Das muss sich nicht in ständigen Keilereien äußern. Das kann auch eine simple Abneigung gegen andere Hunde sein, die sich mit Knurren, Lefzen ziehen und Distanzaufbauen äußert.
    Spaß auf dem Hundeauslauf hat man mit so einem Hund dann nicht.


    Bonnie ist mittlerweile auch sehr selbstbewusst geworden und zeigt kleinen Kindern die ihr mehr als nur bekannt sind deutlich, wenn sie sie nerven.
    Das geht dann vom Starren, Platz wechseln bis hin zum Grummeln, wenn nichts hilft.
    Sie ist glücklicherweise nicht sonderlich empfindlich und bisher kann ich solche Situationen an einer Hand abzählen. Dennoch eventuell wichtig zu wissen.
    Aber das kann auch gut ein Einzelfall sein, wie andere CC mit nervigen Kindern umgehen weiß ich nicht.


    Die positiven Seiten sind allerdings auch nicht zu verachten.
    Mit einem CC hat man ein Kuscheltierchen im Bett, dass durch nichts ersetzt werden kann. So gut löffeln wie Bonnie kann keiner!
    Und natürlich sieht sie wunderbar herzig aus, mit der vielen Haut und ihrem Ausdrucksrepertoire.
    Wenn sie ihren Teddybären im Maul hat und nuckelnd mit ihm einschläft, dann schmilzt einem das Herz.


    Also zusammengefasst:
    Spaß in der Natur? Nein, wegen Jagdtrieb.
    Spaß in der Stadt? Nein, wegen Menschen und Hunden.


    Wenn du dir unsicher wegen der Veranlagung eines CC bist, dann lasse es entweder.. oder suche dir einen (hobby)Züchter der deinen Vorstellungen entspricht und zu dir passende Hunde züchtet.
    Es gibt beim CC ja recht viele 'Linien'. Gebrauchslinien die mehr Pfeffer im Po haben, dafür aber schwerer zu händeln sind (Bonnie) und Familienhundelinien die darauf abzielen ein angenehmes Miteinander möglich zu machen (und Jagd/ Schutz/ Wach und Showlinien).
    Da ich Ersteres habe ist mein Blick auf den CC vielleicht nicht so sehr weichgewaschen wie der von anderen CC Haltern.
    Aber trotzdem sollte man das 'Risiko' ein etwas feurigeres Induviduum erwischen zu können im Blick behalten und miteinkalkulieren. :)

    Die Rute.. Da kann ich Lieder drüber singen.
    Wir haben ja so ein IKEA Regal: http://www.ikea.com/PIAimages/0243965_PE383236_S3.JPG
    Was meint ihr wie oft ich täglich das ganze Zeug aus dem Regal aufheben und wieder reinstellen darf, weil Madame es mit der Rute runtergeschmisen hat..
    Ich habe noch nie einen Hund gesehen bei dem ich mir mehr gewünscht habe, dass er endlich aufhört ein Körperklaus zu sein. Staffs wedeln ja auch gern heftig mit der Rute.. aber die haben weningstens nicht so ein monströses ein- Meter- Teil.
    Mein Freund und ich scherzen ab und zu ganz gemein, dass wir ihr doch noch die Rute abhacken lassen wenn sie sich nicht einkriegt.
    (würde ich natürlich nicht tun!)