Beiträge von Erni_

    Hallo,


    seit langem bin ich mal wieder hier im Forum! Ich glaube hier bin ich mit dem "Problem" sicher am besten aufgehoben, vielleicht kann ja jemand weiterhelfen.


    Es geht hier nicht um meinen Hund, sondern (wie in der Überschrift ja schon steht) um einen Hund, mit dem ich neuerdings mittags Gassi gehe.


    Ich habe gestern und heute eine komische Situation erlebt. Ich stehe hier vollkommen mit einem Fragezeichen im Kopf. Nichtmal die Besitzer des Hundes wissen was da los ist.


    Es geht um einen 2-jährigen Rüden. Die Besitzer suchen eine Hundebetreuung, die zur Mittagszeit mit ihm eine Runde Gassi geht. Seitdem er jung ist kennt er das. Die jetzige Sitterin ist nur recht unzuverlässig, daher suchen sie eine neue. Wenn sie mal nicht konnte sind auch Nachbarn, Verwandte oder Freunde von denen eingesprungen. Dass also, wenn die Besitzer nicht zuhause sind, "fremde" Leute in die Wohnung kommen, die ihn auf 'ne Gassirunde mitnehmen, kennt er also.
    Wir haben uns bei denen zuhause getroffen, dort wurde ich sehr freundlich vom Hund begrüßt. Der Hund hat sich zu mir gesetzt, mit mir gespielt und sich überall streicheln lassen. Die Besitzer waren erstaunt, WIE offen und herzlich er sogar auf mich zugegangen ist.


    Haben uns am nächsten Tag nochmal getroffen, diesmal draußen, da ich noch einen anderen Hund täglich betreuue und wir schauen wollten, ob die beiden miteinander klarkommen. Die ersten 15min waren leicht "angespannt", danach haben sie gespielt. Kommunikation und Körpersprache zwischen den beiden war prima.
    Dann habe ich ihn am darauf folgenden Tag abgeholt zur ersten Gassirunde. Mein anderer Hund hat unten im Garten gewartet, damit ich den Hund in Ruhe oben aus der Wohnung holen kann und die beiden erst draußen aufeinander treffen.


    Nun zur Situation, die ich nicht einordnen kann:
    Ich ging in die Wohnung, habe ihn gerufen, kein Hund kam. Bin dann durch die Wohnung gelaufen, da saß er in seinem Körbchen. Und knurrte leicht. Ohne Lefzen hochziehen, aber ein tiefes Brummen. Er blieb dabei im Körbchen. Habe "nein" gesagt, dann hat er auch aufgehört. Er lies sich aber absolut nicht locken. Seine Körpersprache war total unsicher, als würde er absolut nicht wissen, was er machen soll oder wie er die Situation einzuordnen hat. Habe alles versucht. Erst mit einem bestimmten "komm her", keine Reaktion. Hinhocken, keine Reaktion. Bin dann in die Küche und hab ihn gerufen, keine Reaktion. Bin zurück in den Raum, wieder ein leichtes Knurren. Habe "nein" gesagt, er hört auf. Kurz gewartet, wieder hingehockt, Leckerchen auf der Hand gehabt (er ist super verfressen), er kam trotzdem nicht. Bin wieder raus und hab ihm beim Reingehen dann ein Leckerchen auf die halbe Strecke zwischen ihm und mir geschmissen (damit er überhaupt erstmal aus seinem Körbchen kommt). Das hat er dann auch getan. Ist zaghaft zum Leckerchen hin, hat es gefressen, ich bin zur Wohnungstür, er ist mir sehr sehr sehr zaghaft gefolgt. Ganz koscher war ihm das offenbar noch nicht. Hab mich dann wieder hingehockt, Hand hingehalten und ihn schnuppern lassen, als die Körpersprache von ihm sich etwas entspannt hat ihn dann ganz normal gekrault. Geschirr drum, Leine dran, dann konnten wir los.


    Die Besitzer waren sehr erstaunt, da das noch NIE zuvor passiert ist.
    Ich dachte, dass es vielleicht nur 'ne einmalige Sache war, heute aber das selbe Spiel nochmal. Komplett genau so. Die Besitzer können selbst überhaupt nicht einschätzen was das zu bedeuten hat.
    Habe mich dann heute nochmal mit ihr und ihm zusammen getroffen, weil ich schauen wollte, wie er auf mich reagiert, wenn sie dabei ist. Und wurde schon von Weitem von ihm erkannt, er hat sich mega gefreut mich zu sehen. Schwanzwedeln, rumhüpfen, an mich schmiegen usw.
    Wir sind dann gemeinsam in die Wohnung, ich bin extra vorgegangen, weil ich sehen wollte, wie er auf mich in der Wohnung reagiert. Die Besitzerin ist im Flur geblieben, ich ins Wohnzimmer. Hab ihn gerufen, er wieder total verunsichert, schaute immer wieder zu ihr und kam dann nur äußerst zaghaft zu mir. Aber diesmal immerhin kein Knurren. Aber dennoch sehr verunsichert. Als die Besitzerin mit ihm Wohnzimmer war, war er wieder total offen mir gegenüber.


    Ganz merkwürdig alles. Wir kommen einfach nicht dahinter, was in seinem Kopf wohl vorgehen muss.
    Hat jemand eine Vermutung?

    Hey!
    Ich halte mich aus dem Treffen raus, weil ich keinen Hund mehr habe, allerdings habe ich ein paar Vorschläge für euch, wo man sich gut treffen kann!


    Wenn es nur um's "treffen" geht, kein Spaziergang empfehle ich euch das Krankenhausgelände vom AMEOS Klinikum... Knollstraße 31. Hört sich erstmal schräg an, ist es aber nicht ;-) Da laufen ständig Leute mit ihren Hunden rum und rechts neben dem Gebäude ist eine riesige Wiese, wo man problemlos die Hunde laufen lassen kann ohne einen Einlauf von irgendwem zu bekommen. Da laufen auch in der Regel nie Leute aus dem Krankenhaus rum. Gelegentlich findet dort auch schon ein Hundetreff + Unterricht statt, von daher alles okay!
    Wenn ihr auf den Krankenhausparkplatz fahrt und quasi das Krankenhaus von vorne seht, müsst ihr rechts gehen, dort ist dann schon die große Wiese. Keine Straßen oder ähnliches in der Nähe.


    Für einen Spaziergang empfehle ich den Schölerberg oder das Nettetal.




    So, nur die beiden Sachen als Anreiz, den Rest könnt ihr selbst ausdiskutieren :D


    liebe Grüße

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    Wie oft habe ich es schon erlebt das Tiere, komischerweise oft in der Pubertätsphase wie hier, aus den fadenscheinigsten Gründen wieder abgegeben werden ?!
    Plötzlich bekommt ein Kind eine Allergie, oder man muss umziehen und in der neuen Wohnung ist kein Hund erlaubt usw.
    Hier ist es nun ein junger Mensch der es knapp 10 Monate mit seinem ach so geliebten Hund ausgehalten hat.
    Für den Hund ist es natürlich besser ein neues endgültiges zuhause zu finden. Aber bei einer Bekanntschaft aus einer Bar ?
    Mir treibt diese Egomentalität heutzutage die Zornesröte ins Gesicht.


    Emmakind, hast recht. Ich will meinen Hund so schnell wie möglich abgeben und suche mir daher die erstbeste Alkoholikerin raus, denn das ist es ja, was sich so in Bars rumtreibt. Ich habe ihr den Hund auch sofort in die Hand gedrückt ohne mich weiter über sie und ihre Lebensumstände zu informieren... denn eigentlich wissen wir ja alle, dass ich meinen Hund einfach so schnell wie möglich loswerden möchte, egal, wohin sie nach mir kommt!

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    Erni, hast du schon einen Platz für Nera? Nimmt sie jemand von hier? Wie suchst du danach?


    Ich hatte diese Frau in der Bar getroffen, ihr aber noch nichts von meinen Plänen erzählt... eigentlich war ja mein Plan noch abzuwarten, zu schauen, ob es irgendwie geht (was hier viele zu überlesen scheinen!) ABER da sie einfach wirklich so perfekt wäre, will ich lieber aus dem Bauch heraus den Entschluss fassen sie abzugeben zu einer solchen wirklich traumhaften Besitzerin. Auch wenn mir klar ist, dass ich einen so überstürzten Entschluss sicher noch bereuen werde... Ein langsamer Übergang, bei dem ich mich mental auch besser drauf einstellen kann, in Ruhe (!) pro und contra abwägen kann wäre mir auch lieber gewesen. Aber im Sinne des Hundes (!, nein ich will sie nicht so schnell wie möglich abschieben!!!!) will ich einfach eine so tolle Besitzerin nicht verpassen... :/
    Jedenfalls habe ich ihr am Sonntag, als ich sie getroffen habe, zwar "ausgefragt", aber ihr noch nichts von meinen Plänen erzählt...zu dem Zeitpunkt habe ich es einfach noch nicht über's Herz gebracht. Ich werde mich die Tage auf die Suche nach ihr machen, mal in der Bar rumfragen ob sie jemand kennt.
    Ansonsten wollte ich auch noch einen Aushang im Tierheim machen und schauen, ob sich da auch noch jemand meldet.

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    Da wollte ich eigentlich nicht mehr reinschauen, das hält man ja fast nicht aus. Für mich war von anfang an klar, der Hund muß dort weg. Wer seinen Hund als Klotz am Bein bezeichnet wenn er schlafend daneben liegt hat keinen Hund zu halten.
    Für mich ist der Fall klar. Ein pubertierender Jugendlicher mußte unbedingt einen Hund haben, vielmehr wurde von den Eltern damit beglückt. Jetzt ist der Hund 8 Monate alt, es tauchen die ersten Probleme auf und schon kommt man nicht mehr zurande. Für mich ist das nicht verwunderlich, wundern tu ich mich hier über Beiträge von Erwachsenen. Entspricht aber dem Zeitgeist jedem heranwachsenden Honig ums Maul zu schmieren und ja nicht die Dinge beim Namen nennen. Lieber auf Parties zu gehen und verreisen zu wollen und zwar so daß man keine Zeit mehr hat für einen Hund - was für mich in dem Alter auch verständllich ist, nicht aber wenn man sich für einen Hund entschieden hat - sieht für mich nicht nach Liebe aus. Manchmal ist es ein Fehler heranwachsende Jugendlilch wie Erwachsene zu behandeln.
    In meinen Augen haben hier die Eltern versagt, meine Kinder hätten in dem Alter nie und nimmer einen lebendigen Hund bekommen wenn ich selbst nicht hundertprozentig dahinter gestanden und auch für den Hund geradegestanden wäre.
    Barbara


    Besser erst den Thread durchlesen bevor man einen Kommentar abgibt.
    Ich gebe den Hund nicht nach den ersten Problemen ab, sondern hatte die ersten Probleme schon recht zu Anfang, habe mich aber zusammengerissen und weitergemacht. Ich habe bereits eingesehen, dass es ein Fehler war den Hund zu kaufen und dass ich die ganze Aufgabe, einen Hund zu kaufen, zu blauäugig gesehen habe. Aber es ist jetzt einfach zu spät! Du kannst mir natürlich weiterhin Vorwürfe machen oder du könntest auch ganz einfach einsehen, dass ich mich selbst schon genug bestrafe mit meinem Entschluss den Hund abzugeben und im Sinne des Hundes ihr nun ein besseres Zuhause suche.
    Und dass ein Mensch sowohl körperlich als auch psychisch irgendwann nicht mehr in der Lage ist dem Hund gerecht zu werden und trotz übelster Gewissensbisse und Selbstenttäuschung dennoch den Hund abgeben möchte wird wohl komplett ausgeblendet. Dass ich keine abwertenden Kommentare zu meinen Eltern hören möchte wurde auch überlesen, schade. Wenn hier Leute mich abwerten ist das ok, denn hier geht es um mich und meinen Hund. Aber wenn jemand derart meine Eltern angreift, da gehen bei mir die Alarmglocken los.
    Hier ist ein Forum, ja, die Meinung darf geschildert werden. Ich habe ja auch mehrmals betont, dass mir sicher einige Leute den Kopf abreißen würden und kopfschüttelnd vor dem Computer sitzen. Ja, kann ich verstehen, auch, dass manche Leute meine Lebenslage eventuell nicht nachvollziehen können. Aber aus meinen Beiträgen rauszulesen, dass ich meinen Hund nur abschieben möchte und sie nicht gern habe... und bei den ersten kleinen Problemen aufgebe... ich glaube ich muss mir eine Brille zulegen, damit ich das auch lesen kann!

    lotuselise: Danke für deine Worte... prinzipiell weiß ich ja, dass du recht hast... aber es fällt mir einfach so schwer. Obwohl die Entscheidung steht und ich mich mental wirklich auf den Abschied vorbereite, reißt es einen Teil von mir raus und ich weiß, dass da einfach ein lebenslanges Loch in meinem Herzen übrig bleiben wird. Auch wenn ich weiß, dass es für Nera das beste ist... das erleichtert zwar ein kleines Stückchen meine Entscheidung, aber das macht es noch lange nicht wieder "gut" für mich. Klar muss ich mit all den Konsequenzen leben und egal wie viel ich drüber nachdenke, werde ich nie wissen, wie die Zukunft aussehen wird.

    Kathi: Seite 32



    Ich zitiere mich nochmal selbst... ich mache das hier nicht für euch, sondern eher für mich, denn ich lese mir grad immer und immer wieder meinen Beitrag durch um alles nochmal genau zu durchdenken.
    Hier sind die Zeilen, die mich irgendwie noch ganzschön ins Wanken bringen, ob diese Entscheidung nun wirklich die richtige ist?!


    Grundfrage:

    Zitat

    Habe überlegt, wenn ich am Ende meines Lebens stehe, wie ich gerne „damals“ (also jetzt) gehandelt hätte: Hund behalten, durchbeißen, kämpfen…und dabei auf viele meiner Träume verzichten und entgegen meines Grund-Lebensgefühls handeln? Dafür aber stolz auf mich sein, es durchgezogen zu haben?
    Oder dem Hund ein tolles neues Zuhause suchen, wo sie volle Aufmerksamkeit und endlose Liebe erhält, wo sie zu 100% geschätzt und geliebt wird aber gleichzeitig ein abgrundtief schlechtes Gewissen zu haben, enttäuscht von mir selbst zu sein nicht gekämpft zu haben?



    Einerseits...:

    Zitat

    Reisen steht momentan nicht nur lediglich im Raum, sondern absolut an erster Stelle. Ich will so viel reisen wie geht, so viele Menschen kennenlernen wie möglich, ich gehe viel offener auf alles und jeden zu und dürste schon fast nach „sozialen Kontakten“ und neuen Menschen. Ich will frei sein, unabhängig sein, mein Leben genießen.



    [...] dass meine Kraft immer mehr schwindet, dass ich immer trauriger und immer bedrückter werde. Nicht unbedingt wegen dem Hund , sondern einfach weil ich mich sehr eingeschränkt und abhängig fühle und weil mich so langsam all die Verantwortung überrollt.




    Andererseits...:




    Wie gesagt, ich würde gerne lieber noch einige Wochen warten, um keinen übereilten Entschluss zu fassen... denn noch bin ich mir absolut nicht sicher, ob es das richtige ist? Aber so eine tolle mögliche Besitzerin finde ich wohl nicht mehr so schnell...

    Zitat

    P.S.: Konnte noch nicht nachfragen, aber vielleicht hat es sich dann ja auch schon erledigt?!


    Falls das mit der anderen nichts wird, werde ich nochmal auf dich zurückkommen und dich fragen. Aber eigentlich würde ich Nera lieber zu "jungen" Leuten lassen, die sie nach wie vor immer mal wieder mitnehmen, wenn abends in eine Bar geht usw. . Ich weiß nicht, wie das bei der Frau aussieht, wenn sie schon Familie hat. Hinzu kommt auch noch, dass Nera vor einigen Monaten ein Kinder-Problem hatte (was wir mittlerweile aber wirklich erfolgreich aus der Welt geschafft haben, deshalb wäre das ein Punkt, was man ausprobieren müsste), aber ein Besitzer ohne Kinder passt wahrscheinlich insgesamt besser.


    - - - - -


    Ich werde die Frau, mit der ich gesprochen hatte, übrigens von meiner Geschichte erzählen, ihr alles erläutern und ihr auch davon erzählen, dass ich noch immer etwas zweifle, ob eine Abgabe denn nun die richtige Entscheidung ist. Habe mir überlegt (da sie ja noch einen anderen Hund hat), ob es ihr nicht evtl. erstmal reicht, Nera sozusagen als Pflegehund aufzunehmen. Für 2-3 Monate. Ich schaue in der Zeit, wie es mir geht. Besser oder schlechter? Und falls ich dann merke, dass eine Abgabe wirklich das richtige ist, dann behält sie sie einfach und Nera wird nicht nochmal "umhergereicht". Andererseits bleibt mir damit eine Hintertür offen, sie doch noch zu nehmen. Nicht, dass ich das unbedingt tun würde, sondern es hilft mir wahrscheinlich ein Stück, die ganze Sache besser zu verkraften, weil es rein gefühlsmäßig keine endgültige Trennung wäre. Aber mal schauen, ob sie sich auf die Idee einlässt. Aber das wäre wohl die beste Lösung.

    Hallo ihr lieben…


    Ich habe mir erst jetzt die anderen Seiten alle komplett durchgelesen.
    Es sind zwar erst ein paar Tage vergangen, aber dennoch wird mein Entschluss immer klarer…


    Einige von euch haben geschrieben, dass sie nicht ausreichend über mich und mein Leben bescheid wissen, um mir einen vernünftigen Rat zu geben. Das stimmt wohl auch, aber mehr als das, was ich bislang geschrieben habe, möchte ich öffentlich im Internet nicht preisgeben. Fakt ist, dass ich sehr viel „emotionalen“ Stress, Druck, Probleme und sonstige Belastungen habe und das nicht erst seit gestern.


    Bevor ich den Hund angeschafft habe, hatte ich 2 Monate lang regelmäßige Gespräche mit meinen Eltern. Ich hatte damals eine schwere Zeit und (so blöd das auch ist, aber mir bleibt nichts übrig als einfach dazu zu stehen statt es schönzureden) wollte ich zwar schon mein Leben lang einen Hund, aber damals war mein Hauptbeweggrund erneut über eine Hundeanschaffung nachzudenken, weil ich mich sehr einsam gefühlt habe und ich den Gedanken an einen treuen Begleiter sehr schön fand, der dankbar für jede Aufmerksamkeit ist und mit gegenseitiger Liebe eine glückliche gemeinsame Zeit mit sich bringt. Anfangs war auch nur ein Pflegehund im Gespräch, um mir eben diese gewissen Freiheiten für die nächsten 10 – 15 Jahre offen zu halten. Aber hey, ganz ehrlich…wenn dann ein Elternteil mit der Idee kommt, einen ganz eigenen Hund zu kaufen, weil die Trennung von einem Pflegehund evtl. zu schmerzhaft werden könnte… wer würde so eine Idee abschlagen, wenn man sich seit Jahren sehnlichst einen Hund wünscht? :/ BITTE an dieser Stelle KEINE Kommentare zu meinen Eltern und deren Entscheidung… es geht hier um meinen Hund und mich, nicht um meine Eltern und deren Fehlentscheidungen bezüglich dessen. Mir ist klar, dass das keine vernünftige Entscheidung meiner Eltern war, mir einen Hund zu erlauben. Es ist im Übrigen auch nicht so, dass sie sofort zugestimmt haben. Wie gesagt… 2 Monate lang regelmäßige Gespräche.


    Nundenn. Jedenfalls war damals schon reisen ein großes Thema für mich. Für den Fall, dass ich mehrere Monate lang verreisen möchte, hatten wir ja eine Vereinbarung ausgemacht, dass Mama definitiv aufpassen möchte. Und ganz ehrlich… ich habe riesen Entwicklungsveränderungen im letzten halben Jahr erlebt. Damals, vor der Anschaffung, war ich alles andere als interessiert an Menschenmengen, Parties, usw. Da reichte mir mein Freund und ein- zwei mal im Monat mal weggehen. Mehr nicht. Und ich war auch fest davon überzeugt, dass das so bleiben wird. Frei nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, dann wohl nie. Immerhin war ich ja schon 17 … die Partyphase fängt ja normalerweise deutlich früher an.
    Aber in den letzten Monaten habe ich mich vom Wesen her so extrem verändert… ich habe eine wirklich grundliegend andere Lebenseinstellung bekommen, andere Interessen und andere Prioritäten. Ich habe plötzlich Spaß an Gesellschaft anderer Leute, gehe liebend gern abends weg. Reisen steht momentan nicht nur lediglich im Raum, sondern absolut an erster Stelle. Ich will so viel reisen wie geht, so viele Menschen kennenlernen wie möglich, ich gehe viel offener auf alles und jeden zu und dürste schon fast nach „sozialen Kontakten“ und neuen Menschen. Ich will frei sein, unabhängig sein, mein Leben genießen. Ja, es hört sich nach einer typischen Teenie-Phase an… aber reisen und Menschen kennenlernen war schon immer ein Traum von mir, nur war ich bis vor ein paar Monaten nie wirklich der Typ dazu. Es war zwar ein Traum, aber nie auf meiner „Prioritätenliste“ an erster Stelle. Aber das ist es jetzt.


    Ich habe die letzten Tage echt viel nachgedacht, habe tief in mich geschaut, bin die nächsten 10 Jahre grob überflogen, habe mir überlegt wie mein Leben mit Hund sein kann und wie es ohne sein kann. Habe überlegt, was mich wirklich glücklich macht und was nicht.
    Habe überlegt, wenn ich am Ende meines Lebens stehe, wie ich gerne „damals“ (also jetzt) gehandelt hätte: Hund behalten, durchbeißen, kämpfen…und dabei auf viele meiner Träume verzichten und entgegen meines Grund-Lebensgefühls handeln? Dafür aber stolz auf mich sein, es durchgezogen zu haben?
    Oder dem Hund ein tolles neues Zuhause suchen, wo sie volle Aufmerksamkeit und endlose Liebe erhält, wo sie zu 100% geschätzt und geliebt wird aber gleichzeitig ein abgrundtief schlechtes Gewissen zu haben, enttäuscht von mir selbst zu sein nicht gekämpft zu haben?


    Ich weiß, dass ich es irgendwie hinkriegen würde… einen Weg gibt es immer. Aber es ist ja nicht so, dass ich erst seit ein paar Tagen zweifle. Die Probleme und Zweifel, wie ich sie jetzt habe, begannen schon vor Monaten. Und ich habe gekämpft, es versucht, hin und her überlegt. Auf vieles verzichtet um es Nera recht zu machen. Aber ich merke jetzt einfach, dass meine Kraft immer mehr schwindet, dass ich immer trauriger und immer bedrückter werde. Nicht unbedingt wegen dem Hund , sondern einfach weil ich mich sehr eingeschränkt und abhängig fühle und weil mich so langsam all die Verantwortung überrollt.
    Ich wusste, dass ich Einschränkungen haben werde. Natürlich war mir das vorher klar. Aber ich habe mir immer gesagt „du wirst viele Einschränkungen machen, aber egal, solange du mit ganzem Herzen dabei bist und genießt, wie viel Liebe du als Gegenleistung von dem Hund zurückerhälst“. So denke ich auch nach wie vor. Ich mag Nera wirklich, ich genieße es auch sie zu streicheln und zu kuscheln und mit ihr zu spielen.
    Aber wenn ich ganz ehrlich bin, auch wenn es mich innerlich wirklich zerreist… so sehr ich ihre Anwesenheit mag und sie vermissen werde, ich bin einfach nicht mehr mit ganzem Herzen dabei und ein Großteil in mir sagt mir auch, dass ich ihre Anwesenheit belastend finde… und das darf einfach nicht sein.


    Es kann sein, dass es nur ein momentaner Zustand ist, wo mir alles über den Kopf wächst. Aber wie viele hier schon geschrieben haben, ist es wohl besser mich schnell aber sicher zu entschließen, als lange hin und her zu eiern, nur um meiner Verantwortung dem Hund gegenüber nachzugehen und mir nicht einzugestehen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich graule mich schon vor jeglichen Reaktionen auf meinen Entschluss… und ich graule mich auch jetzt schon vor mir selbst, weil ich befürchte, meinen Entschluss irgendwann doch zu bereuen.
    Was, wenn ich meine Lebensvorstellungen zu rosarot betrachte und nie so viel reisen werde, wie geplant? Was, wenn der Hund im Nachhinein mir doch mehr gegeben hätte, als ich je von irgendeinem Menschen bekommen kann? Aber andererseits… was, wenn ich den Hund behalte und das Gefühl zu haben nie mein Leben gelebt und meine Träume verwirklicht zu haben?
    Ich behaupte nicht, dass ich meine Träume (sprich reisen usw.) nicht auch mit Hund verwirklichen kann. Ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch. Natürlich geht das. Wieder mit Einschränkungen, aber es geht definitiv. Aber genau darum geht es mir eigentlich… es geht mir weniger um die Dinge, die ich tue und erleben werde, sondern vielmehr um das allgemeine grundliegende Lebensgefühl, was ich habe oder haben möchte. Vielleicht können das einige nachvollziehen, andere wohlmöglich nicht. Und dieses Lebensgefühl kann und werde ich mit Hund nicht haben.


    Ich bin keine unverantwortungsbewusste Jungendliche, die ihr kleines Kuscheltier weggibt, nur weil grad ein paar Probleme auftauchen. Ich habe einen Fehler gemacht, das Leben mit einem Hund unterschätzt, mich charakterlich sehr verändert und betrachte nun sowohl rational als auch emotional mein Leben, rede nichts schön sondern sehe den Tatsachen in die Augen.
    Ich bin auch eigentlich kein Mensch, der schnell aufgibt. Ich wachse an meinen Fehlentscheidungen und an Situationen, die ich durchkämpft habe. An Problemen, die ich bewältigt habe. Deshalb schwanke ich auch noch immer… aber einen Hund behalten, um es mir selbst zu beweisen? Ist DAS verantwortungsbewusst?! Ist das im Sinne des Hundes? Ist das letztendlich gesehen wirklich schlauer, als nun einfach loszulassen, wenn es einfach nicht mehr geht und ich am Ende meiner Kräfte bin? Glaubt mir, es braucht viel, dass ich so weit gehe, so intensiv über eine Abgabe nachzudenken.



    Ich habe gestern in meiner Lieblingsbar eine Frau kennengelernt, Mitte 30. Habe mitbekommen, wie sie davon erzählt hat, dass sie momentan auf Hundesuche ist, aber im Tierheim keine passenden dabei waren. Dann hat sie Nera entdeckt und sie gestreichelt, meinte dann „das ist aber eine tolle… ein echter Traumhund, wie entspannt sie hier liegt. Die ist nicht zufällig zu haben? Würde sie direkt mitnehmen!“ Habe ihr noch nichts von meinem Zweifel erzählt, sie aber mal etwas ausgefragt, was sie macht usw. Sie hat bereits einen 10 Jahre alten Rüden, der sich wunderbar mit Hündinnen versteht. Sie hat einen riesigen Garten. Sie geht arbeiten, aber lebt mit ihrem Freund zusammen, der Lehrer ist. Sie wünscht sich sehr einen Zweithund. Sie geht regelmäßig in meine Lieblingsbar, in der Nera quasi aufgewachsen ist.
    Was besseres hätte ich nicht finden können… einige hier meinten ja, dass eine Bar kein guter Platz für einen Hund ist. Aber das glaube ich nicht. Nera ist seit sie 3 Monate alt ist regelmäßig in verschiedenen Cafés und Bars gewesen. Sie ist wirklich so entspannt dort und ich finde, dass sie das auch mittlerweile irgendwie „braucht“. Es wäre wirklich toll, weil Nera bei der Frau aufjedenfall oft „dabei“ sein kann, hinzu kommt der große Garten, der Zweithund… und die Tatsache, dass eine Frau in dem Alter aufjedenfall keinen jugendlichen Leichtsinn mehr hat und es sich doch anders überlegen würde. Sie hatte nun seit mindestens 10 Jahren einen Hund und weiß, worauf sie sich einlässt. Sie sucht bewusst schon nach einem Hund. Sie war sehr nett und sympathisch, konnte gar nicht aufhören Nera zu streicheln. Sie würde ihr wirklich viel Liebe schenken…das hat man sofort gemerkt. Alle Voraussetzungen passen und sie wäre wirklich eine Traum-Besitzerin für einen Hund wie Nera. Bei ihr hätte ich ein gutes Bauchgefühl…


    Jetzt stehe ich mehr denn je vor der Entscheidung.


    Die nächsten Tage wollte ich sie mal ansprechen, sie treffen, gucken wie es mit dem anderen Hund klappt und sie dann gegebenenfalls bei Interesse ihrerseits auch mal Zuhause besuchen, schauen wie sie mit ihrem Hund und auch mit Nera umgeht, sie mal weiter „befragen“ wie sie sich das Leben mit Nera vorstellt, was ihre Pläne sind und und und.
    Es wird keine Abgabe von heute auf morgen, ich will sicher sein, dass es Nera dort gut geht.



    Aber das gestern abend hat mich wirklich wachgerüttelt und mir irgendwie klar gezeigt, dass ich bereit für eine Abgabe bin…auch wenn ich damit einen Teil von mir weggebe. Ich habe die ersten Monate viel Herz, viel Aufopferung, viel Liebe, viele Nerven, viel Aufmerksamkeit und viel Zuwendung in Nera gesteckt… sie ist für mich nicht nur ein Hund, sondern schon in gewisser Weise ein „Kind“ und ein treuer Begleiter. Ich werde wohl nie einen Menschen finden, der dauerhaft so viel Liebe schenken kann wie ein Hund! Aber dennoch…


    Einige von euch haben geschrieben, dass ich meine Entscheidung sicher bereuen werde, weil mir ein Hund viel mehr geben kann als alle Menschen dieser Welt und ich es sicher vermissen werde, nach einem harten Arbeitstag vom Hund begrüßt zu werden. Menschen kommen und gehen, aber der Hund bleibt.
    Natürlich ist das so!!! Natürlich werde ich das vermissen… aber was ist mit den anderen Dingen, die ich verpassen und vermissen werde, wenn ich Nera behalte?
    Es wiegt sich irgendwie in der Mitte aus… hier gibt es glaube ich keine „richtige“ oder „falsche Entscheidung. Hier gibt es einfach eine Entscheidung, und egal für welche ich mich entscheide, beide bringen Schmerz aber auch Glück mit sich. Aber was überwiegt?


    Ich suche für meinen Hund einen neuen Besitzer. Nicht, weil ich denke, dass Nera es bei mir schlecht haben wird (denn irgendwie würde ich es immer hinkriegen, mein Leben auf sie abzustimmen und sie wäre damit wohl auch zufrieden), sondern vor allem, weil ich befürchte, dass ich Nera auf Dauer gesehen nicht mehr die Liebe schenken kann, die sie verdient und letztlich auch, weil ich einfach auf gewisse Dinge und auf ein gewisses Lebensgefühl nicht verzichten möchte… Es ist hart, sich das eingestehen zu müssen, aber es bringt einfach nichts hier irgendwas schönzureden, nur damit ich meinem Verantwortungsgefühl nachgehe.
    Knallhart gesagt habe ich einen übereilten Entschluss gefasst, etwas leichtsinnig und in Kombination mit unvorhersehbaren Veränderungen meiner Umstände, einfach einen Fehler gemacht und letztlich versagt.
    Aber ich gebe meinen Hund nicht unüberlegt weg, ich habe gekämpft aber ab hier geht es nicht weiter auf Dauer… es verletzt mich, es enttäuscht mich und ich werde Nera schrecklich vermissen.
    Mir stehen schon wieder die Tränen in den Augen, nachdem ich die letzten Nächte schon verzweifelt durchgeweint habe. Aber ich kann einfach hier und jetzt nicht mehr weitermachen. Irgendwann werde ich es bereuen…da bin ich mir sicher. Vielleicht schon morgen. Ich muss jetzt schon durchgehend weinen, sobald ich Nera nur sehe…
    Aber wenn es irgendwann nicht mehr geht ist es doch verantwortungsvoller endlich loszulassen im Sinne des Hundes, statt monatelang oder sogar jahrelang zu zweifeln und hin und her zu überlegen. Irgendwann merkt der Hund, dass etwas nicht stimmt. Und das eigentliche Problem ist damit nicht aus der Welt geschafft. Auf Dauer würde es sicher keinen von uns beiden wirklich glücklich machen.
    Wenn es nach mir ginge würde ich noch einige Monate ausprobieren, ob es nicht doch irgendwie geht. Es irgendwie versuchen... Aber wie schade wäre es, eine so tolle Besitzerin für Nera zu verpassen…




    Danke für’s lesen und für all eure Meinungen, so unterschiedlich sie auch waren.


    Ich weiß nicht, ob dieser Thread nach meiner „Bekanntmachung“ wieder geschlossen wird, meinetwegen kann er auch gern aufbleiben, damit ihr euch untereinander über meinen Entschluss austauschen könnt. Aber ich werde ab heute wohl erstmal nicht mehr reinschauen. Irgendwann bestimmt, aber erstmal nicht.
    Glaubt mir, mir geht es schlecht genug. Mein Gewissen bringt mich grad um. Ich bin enttäuscht von mir selbst. Aber eine Entscheidung muss sein und die habe ich nun getroffen.



    Ich beneide alle, die stärker sind als ich.
    Liebe Grüße.