Beiträge von Fineli

    Hallo Zusammen


    Ich habe mir in letzter Zeit einige Gedanken zum Zusammenhang zwischen der Ängstlichkeit meiner Hündin und den Jahreszeiten gemacht.
    Elly ist nun 2,5 Jahre alt (ich habe schon einige male über sie geschrieben) und zeigte mit 4 Monaten bereits deutliche Verhaltensauffälligkeiten. Sie wurde von 2 verschiedenen Trainern und einer Amtstierärztin abgeklärt und als schwere Deprivatin eingestuft.
    Wir haben sehr viel an uns gearbeitet und heute ein wirklich harmonisches Zusammenleben erreicht. Natürlich nur in geschütztem Rahmen, ich bin aber unglaublich stolz auf meinen Chaos-Vierbeiner.
    Worauf ich nun aber hinaus will:
    Bereits vor einem Jahr wurde Elly im Frühling (so ab März) deutlich ängstlicher. Ich habe mich damals auch ans Forum gewandt, weil unser Spatzierradius immer kleiner wurde, da Elly für mich aus dem Nichts Panikattacken bekam, mal mitten im Wald, mal kurz nach der Haustür, mal in der Hundeschule. Sie frass auch tagelang Nichts, konnte nicht schlafen, hechelte, sabberte und zitterte auf einmal mitten in der Nacht.
    Wir haben damals echt um sie gekämpft und nebst Training bekommt sie seither Clomicalm, eine Art leichtes Psychopharmaka, dass ihr glaube ich viel hilft mit Reizüberflutung und Überforderung in bestimmten Momenten klar zu kommen.
    Um August letzten Jahres besserte sich ihr psychischer Zustand deutlich und stabilisierte sich durch Herbst und Winter.
    Dieses Jahr im Frühling (wieder so März) zeigte sie nun unerwartet und plötzlich eine ähnliche Tendenz zur Verunsicherung wie vor einem Jahr. Sicherlich deutlich abgeschwächt und viel besser zu lenken als vor einem Jahr, ich denke dass man hier Erfolge durch das Training und erarbeitete Vertrauen sieht, dennoch deutlich spürbar.
    Nun, Mitte August, ist sie wieder deutlich mutiger und belastbarer. Die typischen Panikattacken sind wieder sehr selten und ich kann sie an neue Situationen gut heranführen
    Die unsicheren Phasen decken sich ziemlich mit Ellys Welpen- und Junghundezeit, sie ist am 2. Mai geboren und im Juli zu uns gekommen, wobei auf dem Bergbauernhof die Natur sicherlich einige Wochen zurück war.
    Auf andere Reize die sie von diesem Bauernhof kennt wie z.B. Fliegen, enge dunkle Räume oder Kühe reagiert sie extrem unsicher.
    Ich frage mich nun ob sie diese Jahreszeit immer wieder als schwierig erlebt weil sie z.B. Gerüche oder irgend etwas Anderes mit ihrer schwierigen ersten Zeit verbindet. Oder ist es wohl doch nur Zufall?
    Ich habe kein Muster gefunden dass zu ihrer Verunsicherung führt. Deshalb kann ich mir nur einen Geruch vorstellen. Aber vielleicht reagiert sie ja auf die Jahreszeit an sich (evt. Schnee der schmilzt, frisches Gras, Luftdruck, was auch immer...).
    Hat wohl Jemand dazu einen Gedanken oder Erfahrungen?


    Liebe Grüsse, Katrin

    Hallo Zusammen
    Ich habe vor einiger Zeit bereits von euren Meinungen profitieren können, im Thread "Unvermittelte Panikattacken" (Weis leider gerade nicht wie ich einen Link dazu herstellen kann...).
    Nun wäre ich aber nochmals froh um eure Meinung.
    Wie im besagten Thread geschildert hat Elly (13 Monate alt, Border Collie - Goldenretrievermix) eine recht starke Deprivation. Gerade als wir das Gefühl hatten, den Alltag recht gut im Griff zu haben hatte sie, wie aus dem Nichts, eine sehr starke Panikattacke.
    Seither hat sie immer wieder solche Panikattacken, wo sie sich weigert weiter zu gehen, zittert, stark hechelt schnüffelt und nervös um sich schaut.
    Diese können an einer Strasse, auf einem verlassenen Feldweg oder mitten im Wald stattfinden, wir können wirklich kein Muster ausmachen.
    Wir werden seit sie ein Welpe ist von einer Hundepsychologin begleitet.
    Nach der Abklärung durch eine Verhaltenstierärztin, die auch die Diagnose schwere Deprivation stellte haben wir sie kastrieren lassen. Nun wurde sie also vor etwa 4 Wochen kastriert und seither mit Clomicalm unterstützt um sie aus der ständigen Unsicherheit herauszuholen.


    Die Spritze zu setzen für die Narkose war sehr schwierig. Sie hatte sofort als wir sie gehalten haben totale Panik und hat sich bis auf s Letzte gewehrt. Den Maulkorb hat sie sich auch immer wieder runtergerissen und zum Schluss hatte sie Schaum vor dem Mund, gezittert und war echt fertig. Wir haben dann nach so einer halben Stunde die Praxis verlassen und zum Schluss hat sie sich wohl einfach ergeben.
    Nach der Narkose war sie sehr verstört.
    Sie ist tagelang kaum aus dem Badezimmer heraus gekommen, hat ganz lange sehr schlecht bis gar nichts gefressen und unsere Bindung hat sehr stark gelitten. Wenn wir sie gerufen haben hat sie erst einmal Meideverhalten gezeigt und ist zurückgewichen.
    Festhalten, Narbe auch nur anschauen oder Ähnliches geht nicht.
    Nun haben wir die Bindung langsam wieder etwas aufgebaut bis sie vor zwei Tagen wieder einen Zusammenbruch hatte. Die erste Nacht ist sie die ganze Zeit unruhig hin und her gelaufen. Einmal hat sie sehr viel getrunken und musste dann raus um zu pinkeln. Gegen morgen mussten wir sie drei mal wecken weil sie im Traum jaulte.
    Am nächsten Morgen war sie sehr schlapp und müde. Gefressen und getrunken hat sie gut, draussen war sie sehr aktiv aber noch etwas nervöser als sonst.
    In der gestrigen Nacht hat sie dann angefangen sehr schwer und stossweise zu atmen und zwar so laut, dass wir davon aufgewacht sind. So um 3 Uhr habe ich in der Tierklinik angerufen.
    Der Tierarzt meinte nach einer Beschreibung es scheine kein allzu bedrohlicher Fall zu sein da sie frisst, trinkt und draussen recht normal ist.
    Aber verrückt gemacht habe ich mich natürlich trotzdem.. :fear:
    Sie hat bis morgens durch so komisch geatmet und sich erst wieder beruhigt, als ich aufgestanden bin und auf dem Sofa vor dem TV noch etwas geschlafen habe. Durch den Tag war sie dann wieder wie gestern, langsam scheint sie wieder normal zu werden.
    Heute morgen unseren Tierarzt angerufen und das weitere Vorgehen besprochen, sie bekommt nun Arnika Comp.
    Die Frage ist was wir nun am besten machen.
    Unsere Hundepsychologin meint wir sollen Elly gründlich untersuchen lassen. Als Möglichkeit nannte sie Epilepsie oder evt. Borrelliose. Die Panikattacke mit der alles angefangen hat könnte evt. ein kleiner epileptischer Anfall gewesen sein.
    Hat wer Erfahrung mit so untypischen Symptomen?
    Da man ihr aber nicht einmal einfach so Blut nehmen kann muss man sie wieder sedieren um weiter zu untersuchen. Dann würde man auch gleich röntgen. Aber falls jemand sonst noch eine Untersuchung hat, die er in so einem Fall empfehlen würde wäre das natürlich super.
    Um unsere Bindung nicht noch mehr zu schwächen und sie nicht zu sehr zu stressen möchten wir die Situation wie vor der Kastration unbedingt vermeiden. Hat wer eine Idee wie wir sie möglichst schonend narkotisieren könnten?
    Vielen Dank jetzt schon für Rückmeldungen und fürs Lesen!
    Lg, Katrin

    Sehr interessant, hier so viele verschiedene Meinungen zum Thema zu lesen!


    bungee:
    Ich verstehe was du meinst.
    Hier stellt ist mir aber nicht ganz klar, woher die ursprüngliche Angst kommt. Ich beginne ja erst abzusuchen, wenn Elly schon steif stehen bleibt und Angstsymptome (zittern, hecheln) zeigt. Somit kann dieses Verhalten ja nicht Auslöser des Problems sein.
    Ausserdem versuche ich schon länger, die Taktik des sich einen Punkt vornehmen und dort hin laufens umzusetzen. Meist fällt mir desshalb auch erst auf das Elly stehen geblieben ist, wenn ich ziemlich unsanft in die Leine rassle.
    Nun st es zudem so dass Elly dann auch wirklich steht, wenn sie mal steht. Da kann ich Leinenimpulse geben so viel ich will. Sobald die Leine locker ist zieht sie Richtung Wohnung zurück. Es bleibt also nur dableiben, heim gehen oder weiterschleifen. Durch das Absuchen und Absichern des Ortes habe ich mich vorerst fürs Dableiben entschieden.
    Wie würdest du auf einen Hund reagieren, wenn Leinenimpulse nichts bewirken?


    sascha04:
    Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Hier sehe ich eine mögliche Strategie für uns. Evt. das Absichern des Ortes weiter machen und sie dann wenn ich fertig bin und sie etwas gelöst ist mit Parfaittube belohnen.
    Obwohl dann wieder bungees Argument der Beachtung der Angst (evt. sogar die Herausbildung des Gedankens: "Wenn ich stehen bleibe gibt es Parfait") zum tragen kommt.
    Aber du hast dieses Problem wie es scheint nicht gehabt, oder?


    jogi2010:
    Die Strategie mit dem mir einen Punkt vornehmen und dort hin laufen versuche ich schon etwas länger umzusetzen. Früher hat das auch immer super geklappt, wenn sie bei Angst gebellt hat und die Nackenhaare stellte. Nun fällt mir meist erst auf das Elly stehen geblieben ist, wenn die Leine mich ausbremst.


    Von denen die geschrieben haben sie haben das Training eingestellt würde mich folgendes interessieren:
    Was genau bedeutet das? Seid ihr nur noch auf abgelegenen Wegen spazieren gegangen? Seid ihr den Reizauslösern völlig aus dem Weg gegangen? Oder habt ihr ab und an probiert wie es wäre wenn ihr in belebtere Gebiete kommt?
    Weil völlig nicht mehr trainieren heisst für Elly und mich nur noch im Wald abseits der Wege spazieren.


    Grundsätzlich hat sie noch nie Panik bekommen, wenn ich sie fernab der Zivilisation von der Leine gelassen habe. Sie schleppt dann nur noch eine leichte 2m Leine hinter sich her. Dass kann ich aber eben nur an ganz wenigen Orten machen, weil sie ja bei konkreten Personen oder Hunden nach vorne schiesst.


    éiebe Grüsse, Katrin

    Hallo Zusammen
    Bitte entschuldigt, während ihr euch Gedanken macht geniesse ich die Sonne...
    Sicherlich muss es so sein, dass ich mich unbewusst nicht optimal verhalte. Ich gebe mir Mühe Elly während der Panik nicht zu beachten sondern mich mit der Umwelt nicht zu beschäftigen. So sichere ich intensiv die nächste Umgebung ab in dem ich etwas herum gehe, mich umschaue und dann irgendwann absitze und mich mit einem Zweig, Gras oder ähnlichem beschäftige. Manchmal können wir dann nach einiger Zeit weitergehen.
    Ich versuche auch darauf zu achten, ob ich besonders oft in ihre Richtung sehe oder ähnliches. So ist der Verhaltensberaterin aufgefallen dass Elly auf Übungen mit gewissem körpersprachlichem Druck sehr stark reagiert.
    So kann sie nicht frontal auf mich zugehen, da muss ich mich immer abwenden. Übungen wie zwischen meinen Beinen unter mir durchgehen lösen sie nach kürzester Zeit extrem aus.
    Wenn ich Kommandos gebe und sie lieber irgendwo herumschnüffelt darf ich nicht stimmlich Druck aufsetzen und sie dazu ansehen, sonst legt sie sich zum Teil gerade auf den Rücken.


    Richtig ist auch dass ich bis zur 16. Woche ihre Angst bestärkt habe durch aktives trösten oder Füttern im ängstlichen Zustand, was durch die Hundeschule so propagiert wurde. Bereits mit 12 Wochen zeigte sie so intensive Übersprungshandlungen, dass sogar mir als absoluten Hundeanfänger klar war, dass da Etwas nicht stimmt. Darauf hin habe ich dann die Hundeschule gewechselt und seither natürlich auch jegliches Trösten unterlassen.


    Was für mich eher dafür spricht dass nicht nur mein Verhalten entscheidend ist:


    Mein Freund übernimmt immer den Morgenspaziergang und ab und an auch sonst eine Runde. Er ist ein ganz anderer Typ Hundeführer als ich. Während ich immer noch damit kämpfe, dass ich bei unerwartetem Verhalten von Elly erst einmal überlege welche Antwort pädagogisch wertvoll ist und so ab und an zu spät bin reagiert er oft aus dem Bauch heraus richtig.
    Elly läuft bei ihm z.B. schöner Fuss. wenn sie sich aber z.B. irgendwo weh getan hat kommt sie eher zu mir. (Mir fällt gerade auf wie unglaublich konservativ unsere Familienrollen wohl verteilt sind.. :D )
    Auch bei ihm hat sie die Panikattaken zur selben Zeit entwickelt. Hat sie einen schlechten Tag ist es bei ihm genau das Selbe wie bei mir, dann ist nichts zu machen.


    Was mir des weiteren auch noch aufgefallen ist ist die Tatsache, dass wir ja so riesen Fortschritte gemacht haben bis zum ersten Panikanfall vor etwa 3 Monaten. Wir konnten ins Dorf gehen, Bus fahren und vieles mehr was wir uns langsam im vergangenen halben Jahr auftrainiert hatten. Ich hatte also wirklich das Gefühl, dass ich sie erreicht habe und ihr Sicherheit geben kann. Ich mache ja eigentlich nichts anders als vorher und trotzdem kommen wir nicht weiter.


    Ich habe auch schon versucht meine mögliche unbewusste Beeinflussung durch Musik hören beim Spazieren zu beeinflussen. Das hat früher wenn wir in reizarmen Gebieten spazieren gegangen sind immer super geholfen, wir haben dann ein gutes gleichmässiges Marschtempo. Im Moment bekommt sie auch Panik wenn wir mitten im gleichmässigen Laufen sind und ich gar nicht mehr auf sie achte.


    Die Deprivation zeigt sich nicht vor allem in den Panikattacken sondern in ihrem Verhalten wenn mann sie an einen völlig neuen Ort bringt.
    Dort zeigt sie die typische völlige Überforderung, zittert, hechelt, hat Durchfall, zeigt Konfliktsignale und bellt und knurrt mit gestelltem Kamm Alles an, was sich bewegt. Das hat sie schon als Welpe getan. An einigen Orten wie z.B. dem uns bekannten Hundeplatz hat es sich gebessert und man merkt fast nichts mehr, sonst ist es aber nicht zu übersehen.


    Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich, wie ich unbewusste Signale verhindern kann..


    Liebe Grüsse, Katrin

    Hallo zusammen!
    Uns geht es doch Allen schon einiges besser.
    Elly ist schon wieder viel wacher und kontaktfreudiger. Sie hat heute morgen etwas gefressen und trinkt gut. Die Wohnung verlässt sie zwar nicht freiwillig, wenn ich sie aber nach draussen getragen habe macht sie gerne eine kleine Schnüffelrunde.
    Drinnen bleibt sie meist im Badezimmer. Sie hat bei uns im Schlafzimmer geschlafen, durch den Tag aber wieder ins Bad gewechselt. Einmal war sie bei uns auf dem Sofa, dann hat sie sich aber irgendwie erschreckt (möglicherweise ein Insekt) und ist nun wieder im Bad.
    Wir sehen ab und an nach ihr, lassen sie aber in Ruhe. Wenn man sie nach vorne ruft schaut sie meist nur oder bleibt nach ein paar Schritten stehen.
    Ich denke ich werde sicher noch zwei bis drei Tage abwarten bis ich Druck aufsetze dass sie wenn ich für s Rausgehen rufe auch wirklich kommt, oder?
    Auf die Schilddrüsenwerte bin ich sehr gespannt, Ende nächster Woche haben wir Nachuntersuchung und besprechen sie. Das Buch Schilddrüse und Verhalten beim Hund werde ich mir besorgen sobald ich die Uniprüfungen hinter mir habe, danke für den Tipp!


    Liebe Grüsse, Katrin

    So, nun ist Elly beim Tierarzt und wird kastriert.
    Sie zu spritzen war sehr sehr schwierig und stressig. Wir konnten sie zu zweit absolut nicht halten weil sie so in Panik war. Nach etlichen Versuchen mussten wir dann den Raum verlassen und so hat es dann geklappt. Aber das Gefühl sie im Stich gelassen zu haben bleibt, zusammen mit dem Wissen dass sie nun wieder ein schlechtes Erlebnis hatte. Unser häufiges Tierarzttraining und das Maulkorbtraining sind nun sicher wieder dahin.
    In kurzer Absprache mit der Verhaltenstherapeutin wurde nun noch abgesprochen dass sie auch gleich geimpft werden soll und das ich dann selbst die Fäden ziehen werde.
    Die Tierarzthelferinnen beschrieben Elly als wahnsinnig lieben Hund der einfach unglaubliche Angst hat.
    Jetz bin ich gerade dabei mich durch die Blogs zu lesen, die ich hier freundlicherweise empfohlen bekommen habe. Aber die Konzentration ist völlig dahin. Man merkt doch immer erst wie tief man verbunden ist, wenn man nicht zusammen sein kann...
    Liebe Grüsse, Katrin

    Shoppy
    Du hast recht, das ist eine suuuper Qualität an Elly, sie kann ganz toll Alleine bleiben. Schon von Welpe an hat sie immer das Schlafzimmer aufgesucht zum Schlafen.
    Es sind halt mehr diese Dinge, die ich mir mit Hund so schön vorgestellt habe. Das wären die Situationen, die ich gerne mit einem Hund teilen wollte und die auch mit dazu beigetragen haben dass ich dachte ein Hund passt gut zu mir.
    Ich habe dann halt immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie länger alleine sein muss nur zu meinem Vergnügen.
    Die Tierärztin meinte aber, ich tue Elly wohl den grössten Gefallen damit. Wenn ich immer hoffe dass es doch bald klappt setze ich sie nur unter Druck.
    Sie bekommt die langsam wirkenden Medikamente und eine Radikalkur der Schnellwirkenden jetzt für die OP morgen. Clomicalm nennt sich das Medikament dass sie länger nehmen soll.


    Das mit dem geregelten Tagesablauf ist eben sehr schwierig. Leider habe ich als Studentin praktisch jede Woche etwas anders Vorlesungen. Wir machen zwar den ersten und den letzten Spaziergang immer etwa um die gleiche Zeit aber sonst ist es schwierig. Nicht optimal aber im Moment nicht zu ändern.
    Die Blogs werde ich mal gründlich durchforsten, da profitiert sicher auch mein Englisch von... :roll:


    Ich werde mir überlegen wie wir das clickern bei grusligen Dingen auch einbauen können. Im Moment kann sie da den Blick nicht abwenden und nimmt kein Futter. Das Futterbeutel werfen hilft manchmal, aber eben auch nicht immer.
    Aber bei dir gibts wenigstens nur Bodenbilder, bei meiner Methode würde ich da die Kamera ins nächste Gebüsch werfen. Dann finden mich unsere Nachbarn noch seltsamer. ;)


    Und Schilddrüsenprofil wird eines erstellt von der Tierärztin. Sie glaubt zwar nicht daran, aber mal sehen..


    Liebe Grüsse, Katrin

    Ihr seid super, Zuversicht und Leidensgenossen sind jetzt genau das Richtige. :gut:
    BigJoy:
    Elly ist bereits seit sie 8 Wochen alt ist bei uns, sie kommt von einem Bauernhof wo die Welpen in der Scheune lebten und die völlig überforderte Mutterhündin nur kurz zum Säugen vorbei kam.
    Bereits als Welpe wurde ihre Deprivation von einer Verhaltensberaterin festgestellt.
    Das ist es auch, was uns im Moment am meisten Sorgen macht. Wir haben so riesen Fortschritte gemacht bis vor etwa 3 Monaten. Seit da muss ich zusehen wie unsere Radius aus für mich unerklärlichen Gründen immer kleiner wird. Es ist nicht ein Geräusch oder ein neuer Gegenstand (das zwar auch, aber das kann ich managen und habe eine Erklärung), das Problem ist das in sich zusammenfallen wenn absolut nichts neues um uns ist auf einem bekannten weg. Mal 50 Meter vom Hauseingang, mal auf einem menschenleeren Waldweg.
    Und auch das sich immer häufiger Zuhause im Bad verstecken, wenn z.B. ein Insekt in die Wohnung geflogen ist.
    Es ist für mich schwierig damit umzugehen dass es immer schlimmer wird obwohl wir seit fast einem Jahr dagegen arbeiten und ich doch das Gefühl hatte, wenn ich auch sicher immer noch Fehler mache verstehe ich sie doch irgendwie.
    Ich habe Angst dass sie eines Tages nur noch im Bad sitzt und vor Allem Angst hat. Weil das ein Punkt wäre wo ich sagen müsste sie hat so keine Lebensqualität mehr dass ich sie nicht quälen will.


    Aaaaber so weit ist es ja noch nicht. Und mit den Medikamenten und der Kastration solls ja besser werden. :gott:
    Und wir kämpfen um jeden Meter zufriedenes Spazieren.
    Dein Tipp mit der Schleppleine und der Bindung allgemein ist sicher ein super Tipp. Auf dieser Basis arbeite ich auch mit meiner Verhaltenstherapeutin. Wenn Elly schon keine Sicherheit aus sich selbst beziehen kann dann eben aus mir. Jetzt muss ich noch anfangen zu Meditieren oder so um meine Ruhe zu finden, dann wird Alles gut!


    Und im Angsthundethread werde ich mich wohl Nächstens auch vorstellen, da kann ich sicher den einen oder andern Tipp abgreifen.

    Hallo Zusammen!


    Shoppy: danke für den Blog-Artikel. Ist doch immer wieder gut sich in Erinnerung zu rufen was passieren kann wenn man mit Brechstangenmethoden arbeitet...


    Elly hat nun eine gründliche Untersuchung durch die Tierärztin mit Schwerpunkt Verhaltensmedizin hinter sich.
    Grundsätzlich ist ihr Urteil schon ernüchternd, auch wenn wir das meiste von unserer Verhaltensberaterin schon wussten oder selber vermuteten.
    Sie diagnostizierte eine schwere Deprivation mit Allem was dazu gehört, basierend auf fehlender neuronaler Entwicklung in der Prägungszeit. Elly geht es gut solange sie in direkt bekannter Umgebung ist (sie nannte es ihre"psychiatrische Klinik"), draussen genügt aber schon der kleinste Auslöser um sie in einen Zustand zu bringen, in dem sie nicht ansprechbar ist.
    Zum Test war sie einmal bei uns Zuhause, einmal auf einem bekannte Spaziergang und einmal auf völlig fremdem Terrain.
    Da sie die schwierigen Tierschutzfälle für den Bezirk auf Weitervermittelbarkeit beurteilt hat sie uns auch klar gesagt dass Elly weder einen allfälligen Wesenstest bestehen würde noch weiter vermittelbar wäre, aus Gründen der allgemeinen Sicherheit ( weil sie ja so nach vorne geht und ihre Beisshemmung bei Aufregung immer schlechter wird) und dem Hund zuliebe, da sie das sicherlich psychisch kaum bis garnicht verkraften würde.
    Sie hat den Beginn der Panikattaken mit Ellys Hormonspiegel in Verbindung gebracht und sieht klar einen Zusammenhang.
    Nicht dass wir Elly je abgeben wollen :mute: . Wir müssen nur unser Leben etwas umordnen. Die Tierärztin meinte wir sollen uns einfach keinen Druck machen. Wenn Elly einen schlechten Tag hat darf sie auch vorallem Drinen und im Garten bleiben.
    Dazu kommt natürlich die Verhaltenstherapie, die wir fortführen werden.
    In so fern haben wir jetz beschlossen, dass wir sie morgen doch kastrieren lassen, weil sie nun kurz vor der hormonell wieder aktiven Phase steht, die Alles noch verschlimmern könnte.
    Sie wird dazu aber mit Psychopharmaka begleitet, um ihr etwas Stress zu nehmen. Wie es nach dem Fäden ziehen in 10 Tagen weiter geht wird dann besprochen, es sieht aber so aus dass wir die Medikamente einige Wochen bis Monate geben um zu sehen, ob sie ruhiger wird.
    Auch wenn ich das Meiste schon wusste ist die endgültige Diagnose schon ein ziemlicher Dämpfer. Wenn ich mir überlege was wir Alles in den Semesterferien mal tun wollten ( wandern, Geocaching, bei den Bikerennen des Freundes mitgehen) und dass ich Alles weit von mir schieben muss, dann macht das schon etwas traurig.
    Aber ich habe an Ellys Reaktion als wir zum Test an einen Ort fuhren, den sie nicht kannte, gesehen, wie unendlich viel Stress sie hatte. Es war nun das erste Mal seit der ersten Panikattake, weil wir nie mehr als eine halbe Stunde von der Wohnung weg waren, bis sie Angst bekam.
    Ich habe gehofft das es nicht ganz so schlimm ist.
    Jedesfalls danke ich euch Allen für eure Beiträge, es ist nicht selbstverständlich dass ihr euch Zeit genommen habt.
    Liebe Grüsse, Katrin

    Ein kleines Update:
    Da die Kastration ja schon diesen Freitag wäre hatte ich eine ziemlich schlaflose Nacht und einen sehr gedankenlastigen Morgen. ;)
    Weil eure Meinungen doch sehr klar kastrationskritisch waren habe ich mich entschlossen eine Verhaltensmedizinerin zu kontaktieren, die in der Umgebung einen sehr guten Ruf geniesst.
    Sie wird mich nun im Verlaufe des Nachmittags zurückrufen und bei einen Hausbesuch entscheiden, wie wir weiter verfahren werden.


    Ich danke euch Allen für die Gedanken und Hinweise!